Beiträge von nirak

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    Leben in gefährlichen Zeiten


    Das Edelfräulein Praxedis von Montani wurde mit dem Erben von Burg Gutenberg in Liechtenstein verheiratet. Es war keine Ehe aus Liebe, aber Praxedis fügt sich und hofft auf Kinder. Doch ihr Ehemann hat anderes im Sinn und zeigt keinerlei Interesse an der jungen Frau. Die Kinderlosigkeit schiebt die Schwiegermutter der Jungen von Montani zu und schikaniert sie, wo sie nur kann. Zur gleichen Zeit wird der noch junge Mönch Mauritius schwer verletzt aufgefunden und in die Burg gebracht. Mauritius hat Geheimnisse und weiß diese gut zu hüten. Er hat den Auftrag, einen geheimnisvollen Codex und eine seltsame Himmelsscheibe an einen sicheren Ort zu bringen. Die Jagd nach diesen Reliquien hat längst begonnen und die Burgtochter steckt mitten drin. Zudem stehen die Zeichen auf Krieg zwischen den Habsburgern und den Schweizer Eidgenossen. Praxedis bleibt nur ein Ziel, nämlich sich selbst zu retten und nicht unterzugehen.


    Die Geschichte der Praxedis von Montani spielt vor dem historischen Hintergrund des Konfliktes zwischen den Habsburgern mit König Maximilian und den Schweizer Eidgenossen im Rheintal des Jahres 1499. Während die Mächtigen des Landes ihre Intrigen spinnen und jeder versucht, den für sich größten Vorteil aus den Vorgängen zu ziehen, muss die junge Frau um ihr Leben bangen und um das Leben der Menschen, die ihr nahestehen. Gleichzeitig machen einige wenige Jagd auf den wertvollen Codex und die Himmelsscheibe. Ein spannender Konflikt bahnt sich damit an.


    Mir hat die Geschichte der Burgtochter gut gefallen. Die junge Frau wird als Tochter ihrer Zeit geschildert, mit all ihren Sorgen und Nöten. Schnell ist klar, eigentlich hatte sie selbst nicht viel Spielraum, um ihr Leben selbst zu bestimmen. Da ist es durchaus glaubhaft, dass sie alle sich ihr bietenden Möglichkeiten nutzt, um ihr Leben zu ändern. Den Charakter der jungen Frau hat die Autorin wunderbar in Szene gesetzt. Ihre Entwicklung, geprägt durch die Erlebnisse, wirken auf mich authentisch.


    Der Erzählstil von Doris Röckle ist angenehm zu lesen, die Seiten fliegen nur so dahin. Die Autorin versteht es geschickt mal emotional von dem Schicksal Praxedis zu schildern, um dann wieder sachlich den Konflikt mit einfließen zu lassen. Ich konnte gut mit Praxedis mitfühlen und mit ihr hoffen. Bei so einigen Seiten hätte ich sie gern getröstet oder ihr helfend zu Seite gestanden. Gut, dass sie eine wunderbare Freundin an ihrer Seite hatte.


    Die kleinen Einblicke in die politischen Gegebenheiten dieser Epoche waren zudem interessant. Der Konflikt zwischen den Parteien fließt fast so nebenbei in die Handlung mit ein und sorgt für Spannung. Mir hat es gefallen, quasi so nebenbei aus dieser Zeit zu lesen und ein paar Eindrücke davon zu bekommen, wie es damals gewesen sein könnte. Die Geschichte des Rheintals wird wunderbar mit der fiktiven Handlung um die Edle von Montani verwoben.


    Fazit:


    „Der Wagemut der Burgtochter“ ist ein spannender historischer Roman um die Jahrhundertwende 14/15. Jahrhundert und hat mich gut unterhalten. Ich mochte die Protagonisten wie Praxedis oder ihre Freundin. Der historische Hintergrund hat mich angesprochen und der politische Konflikt wurde glaubhaft wiedergegeben. Zudem wurden die Schauplätze lebhaft geschildert, sodass man durchaus Bilder im Kopf hat. Gern mehr solch schöne historische Romane.


    5ratten

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    Berlin im Jahre 1878


    Felix Blom hat seine dreijährige Haftstrafe abgesessen. Er freut sich auf die Freiheit. Doch es kommt anders als von ihm gedacht. Er hat keine Wohnung mehr, kein Geld und auch keine Freunde. Wie soll es weitergehen, was tun, um nicht wieder in Haft zu kommen? Dann bietet sich ihm eine ungewöhnliche Gelegenheit, seine neue Nachbarin Mathilde betreibt eine Privatdetektei, leider erfolglos, da sie als Frau nicht ernst genommen wird. Felix bietet seine Hilfe an und hilft damit der jungen Frau und auch sich selbst, denn Arbeit muss er vorweisen, um nicht wieder verhaftet zu werden. Gemeinsam machen sie sich an ihren ersten Fall, der sie auf die Spur eines Mörders führt. Sie ahnen nicht, wie weit sie selbst in diesen Fall verstrickt sein werden.


    Und schon wieder habe ich eine Autorin für mich entdeckt, die mir so noch nicht bekannt war. Alex Beer schreibt historische Kriminalromane, die genau meinen Lesevorlieben entsprechen. Mit „Felix Blom - Der Häftling aus Moabit“ hat sie eine neue Krimireihe gestartet. Für mich war es zwar mein erstes Buch dieser Autorin, aber bestimmt nicht mein letztes.


    Felix Blom wird frisch entlassen und muss sich jetzt seinen Problemen stellen. Gar nicht so einfach im Jahre 1878 in Berlin. Er ist allein die Freundin weg, die Wohnung weg und sein so mühsam angehäuftes Geld ist natürlich auch weg. Jetzt macht er sich auf die Suche, um herauszufinden, wie das alles passieren konnte. Seine eigene Suche nach der Wahrheit gestaltet sich schwieriger, als zunächst von ihm gedacht.


    Alex Beer hat es geschickt verstanden, die Geschichte von Felix zu erzählen. So nach und nach erfährt man beim Lesen, wie es dazu kam, dass er überhaupt in Haft geraten ist. Sein bisheriges Leben wird zwar nicht in allen Einzelheiten geschildert, aber doch schon so, dass man genug über seine Vergangenheit erfährt. Auch wenn Felix eigentlich ja ein Schurke ist, ist er ein sympathischer Protagonist. Die Autorin hat es gut verstanden, den Charakter Felix Blom so zu gestalten, dass er einige Facetten zu bieten hat. Ich mochte ihn und habe mit ihm dem Ende entgegengefiebert, um zu sehen, wie alles zusammenhängt.


    Der Erzählstil von Alex Beer ist dabei bildhaft und spannend. Ich konnte mir Felix und Mathilde in Berlin sehr gut vorstellen. Die Jagd nach dem Mörder war spannend und nicht zu vorhersehbar. Die Spuren gut gestreut. Auch werden die einzelnen Protagonisten anschaulich geschildert. Mit ihren Ecken und Kanten wirken sie wie mitten aus dem Leben gegriffen.


    Fazit:


    Der Fall „Felix Blom - Der Häftling aus Moabit“ hat mich gut unterhalten. Das historische Berlin ist lebendig geworden. Die Geschichte dieses Protagonisten war spannend zu lesen. Ich mochte den Ort, die Zeit und vor allem Felix und Mathilde. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte von Felix weiterentwickeln wird. Gerne mehr davon.

    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: :tipp:

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    Mit Spannung durch das Havelland des beginnenden 15. Jahrhunderts


    Dietrich von Quitzow führt ein Leben als Raubritter. Er überfällt Dörfer, verschleppt Menschen oder tötet sie, auch schreckt er nicht davor zurück, Frauen Gewalt anzutun. Er überfällt auch das Dorf des Bauern Carl, schändet dessen Jugendliebe und verschleppt den jungen Bauern, um Lösegeld zu erpressen. Carl bleibt nicht mehr viel vom Leben, also beschließt er, das ihm gestellte Angebot als Waffenknecht ausgebildet zu werden, anzunehmen. Er lebt nun auf Burg Kletzke, dem Stammsitz der von Quitzwos, doch er hat Rache geschworen und brennt darauf, Dietrich zur Strecke zu bringen.


    „Die letzte Fehde an der Havel“ erzählt die Geschichte des Havellandes um 1400. Die Brüder von Quitzow haben in dieser Zeit gelebt und ihr Land versucht zu erhalten oder zu erweitern. Sie haben sich dabei der Mittel bedient, die ihnen zu dieser Zeit zur Verfügung standen. Das Fehdewesen war im Mittelalter weit verbreitet und auch üblich. Die Autorin Silke Elzner hat diesen historischen Hintergrund geschickt in ihre fiktive Geschichte um Carl, den Bauern einfließen lassen. Sie erzählt davon, wie die Adligen versuchten, ihr Land zu halten und zu mehren und dabei vor Mord und Totschlag nicht zurückgeschreckt haben.


    Das Leben von Carl beginnt scheinbar belanglos als Bauer, nur um dann eine Richtung einzuschlagen, die unerwartet daher kommt. Carl ist durchaus sympathisch, sein Handeln nachvollziehbar, aber einige Wendungen habe ich nicht kommen sehen. Diese Wendungen macht die Handlung natürlich umso spannender und hat mir gut gefallen. Das Leben von Carl darf man als Leser einige Jahre begleiten und erlebt so, wie die Menschen in dieser Epoche gelebt haben. Das Leid des Krieges wird genauso geschildert wie die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Allein Carl hat in seinem Leben viele Kämpfe zu bestehen und nicht immer ist sein Handeln so, dass man ihn als Leser auch dabei unterstützen möchte, obwohl er ein sympathischer Charakter ist. Manchmal hätte ich mir einfach gewünscht, er würde auf die Menschen seiner Umgebung hören und auf sie eingehen, als immer nur den eigenen Sturkopf durchzusetzen. Aber gerade durch sein Verhalten bleibt die Story natürlich spannend und abwechslungsreich.


    Aufschlussreich fand ich den historischen Hintergrund. Die Brüder Quitzow sind mir so in Romanform noch nicht begegnet. Ich fand es fesselnd, von ihnen und dieser Zeit zu lesen. Dietrich von Quitzow und seine Familie und Freunde werden bildhaft dargestellt. Ihr Aufstieg und Untergang fand ich überaus interessant. Das Fehdewesen hat Silke Elzner ebenfalls aufschlussreich mit einfließen lassen. Die Einblicke in diese Ereignisse sind ihr gelungen. Sie hat dabei die historischen Zusammenhänge geschickt mit der fiktiven Geschichte um Carl verbunden.


    Fazit:


    „Die letzte Fehde an der Havel“ ist ein solider historischer Roman mit einem gut recherchierten historischen Hintergrund. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und das Buch in nur wenigen Tagen gelesen. Die Seiten folgen nur so dahin. Für mich ist der Autorin Silke Elzner ihr Debüt als Autorin von historischen Romanen gelungen und ich hoffe, sie schreibt noch einige solch schöne und spannungsgeladene Geschichten.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: :tipp:

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    England im frühen 7. Jahrhundert


    Beobrand wächst im England des frühen 7. Jahrhunderts auf. Als seine Familie den Tod findet, macht er sich auf den Weg, seinem Bruder Octa zu folgen. Dieser lebt am Hof von König Edwin von Northumbria, Beobrand will ein Krieger werden, so wie der große Bruder. Auf den Krieg, der folgt, auf den Tod, der folgt und auf das Leben unter Kriegern, war er nicht vorbereitet. So nimmt das Schicksal dann seinen Lauf. Den geliebten Bruder findet der junge Mann jedoch nicht, angeblich hat dieser sich das Leben genommen, doch genau dies glaubt Beobrand nicht, er schwört herauszufinden, was geschehen ist und Rache zu nehmen.


    Ein historischer Roman, der in England zu einer Zeit spielt, die lange zurückliegt, kann ich meistens nicht widerstehen. „Schwert und Ehre“ aus der Feder von Matthew Harffy klang für mich spannend. Er erzählt aus der Zeit, als es in England noch viele kleine Königreiche gab und jeder mit jedem verfeindet war. Der junge Mann Beobrand sieht sich mit Krieg, Intrigen und Verrat konfrontiert. Er muss seinen Platz in dieser von Kriegern dominierten Gesellschaft erst noch finden. Dieser Teil ist der erste Band unter dem Titel „Die Chroniken von Bernicia“ und kann durchaus mit anderen Büchern aus dieser Zeit mithalten. Mir hat der Einstieg gut gefallen. Beobrand ist ein sympathischer Charakter, wenn auch vielleicht etwas naiv, aber er ist hier ja auch noch sehr jung und steht erst am Beginn seiner Laufbahn als Krieger.


    Der Erzählstil ist leicht und locker zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Allerdings schildert der Autor diverse Schlachtenszenen und Kämpfe auch ausführlich. Es geht hier um Männern mit Schwertern und den Willen zu töten. Genau diese Szenen werden ausführlich beschrieben. Vor allem der Bösewicht dieser Geschichte hat auch nur eine Seite. Er lebt das Böse quasi aus und sorgt für genügend Aufregung. Ein bisschen seltsam mutet es an, dass Beobrand sich diesem Gegenspieler überhaupt anschließt. Zumal man als Leser sofort weiß, dies kann nicht der richtige Weg sein.


    Gut gefallen haben mir die Beschreibungen aus dieser Zeit. Der Autor hat sich wohl intensiv mit dieser Epoche beschäftigt und die Verstrickungen der Könige dieser Zeit als Hintergrund für seine fiktive Geschichte gekonnt genutzt. Er schildert aber auch das Leben der einfachen Menschen und was sie erdulden mussten. Das Leben in dieser Zeit war ein einziger Kampf ums Überleben.


    In einem Nachwort klärt der Autor Fiktion und Wahrheit und gibt einen kleinen Einblick darüber, wie die Geschichte weitergehen wird, denn dieses Buch ist erst der Auftakt zu wohl einer größeren Reihe. Soweit ich es bis jetzt gesehen habe, gibt es im original in englischer Sprache bereits 3 Teile, die, so hoffe ich, auch alle übersetzt werden.


    Fazit:


    Der Auftakt von „Die Chroniken von Bernicia“ mit dem Titel „Schwert und Ehre“ ist in meinen Augen durchaus gelungen. Der Erzählung darüber, wie das Leben in England im frühen 7. Jahrhundert ausgesehen haben könnte, wie Kriege und Intrigen die Leben der Menschen beeinflusst haben, hat mir gut gefallen. Es gibt sicherlich noch so die eine oder andere Schwäche im Buch und somit ist noch etwas Luft nach oben, aber spannend war die Geschichte trotzdem. Ich würde sehr gern weiterlesen und erleben, wie sich das Leben von Beobrand weiter entwickelt.


    4ratten

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    Lebendige Bilder


    Die Zeiten der Entbehrungen sind vorbei, endlich geht es wieder aufwärts. Rahel versucht im Film Fuß zu fassen und erhält viel Unterstützung von ihrem Mann. Tino gibt alles für den Aufstieg der Filmfabrik. Sie sind glücklich miteinander. Doch im Hintergrund lauern bereits die Nazis und drohen alles zu zerstören, wofür sie so hart gearbeitet haben. Die Ufa wird zum Spielball von politischen Mächten und Tino muss alles geben, um nicht nur seine Arbeit zu retten, sondern auch seine Zukunft mit Rahel.


    „Bilder von Liebe und Macht“ ist der zweite Teil von „Der Traumpalast“ und schließt direkt an den Vorgänger an. Ich empfehle unbedingt erst Teil 1 zu lesen, da die Handlung wirklich direkt dort weitergeht, wo „Im Bann der Bilder“ endete. Die Geschichte von Rahel und Tino geht also weiter, aber eigentlich ist sie nur ein schöner Hintergrund für die eigentliche Handlung. Peter Prange erzählt hier nämlich sehr geschickt davon, wie die Filmfabrik Ufa sich entwickelt hat. Von ihren Anfängen bis zum Ende. Ich fand es spannend zu lesen, wie diese Entwicklung vom Stummfilm zum Tonfilm und weiter als Machtmittel für die Politik sich vollzogen hat. Es war schon spannend zu lesen, was alles dazu gehörte, um in dieser Zeit zu bestehen und erfolgreich zu werden.


    Gut gefallen hat mir die Mischung aus fiktiven Protagonisten und realen Charakteren. Die Zeit wird dadurch lebendig und glaubhaft geschildert. Man kann sich wunderbar in diese Geschichte vertiefen und dabei erleben, wie große Filme wie „Metropolis“ entstanden sind. Auch ist man quasi dabei, wie aus einem Filmsternchen ein Star wird.


    Das Leben der Menschen wird ausführlich geschildert und natürlich, wie sich die politische Lage im Land verändert hat. Das Leben der Filmindustrie von Europa und Amerika wird geschickt mit-eingebunden. Diese ganzen wunderbaren Details haben mir richtig gut gefallen, doch das Leben von Rahel und Tino wirkt auf mich jetzt irgendwie nicht mehr so ganz glaubwürdig. Gerade Rahel geht einen für mich nicht nachvollziehbaren Weg und beginnt ein Spiel mit gleich zwei Männern. Auch wenn die 20er-Jahre gern als wilde Jahre bezeichnet werden und Tino in seiner Vergangenheit des Öfteren über die Stränge geschlagen hat, passt dieses Verhalten nicht unbedingt zu dem am Anfang erzählten Charakter von Rahel. Sie geht einen Weg, der mir nicht so gefallen hat und der für mich auch nicht wirklich glaubhaft wirkt. Gerade die Wandlung von Rahel hat mir ein bisschen die Lesefreude genommen. Dafür waren andere Intrigen umso spannender zu lesen.


    Auch in diesem Teil sind wieder ein Personenregister und ein ausführliches Nachwort vorhanden. Ich lese gerade diese kleinen Details gern und das Register sorgt eben doch für den Überblick der zahlreichen Protagonisten.


    Fazit:


    „Bilder von Liebe und Macht“ ist ein herrlicher Schmöker über die Filmindustrie aus den 20er und 30er-Jahren und dabei ein wunderbarer zweiter Teil. Ich habe ihn gern gelesen, auch wenn mir tatsächlich der erste Band besser gefallen hat. Ich mochte vor allem die Detailverliebtheit des Autors. Sie sorgte dafür, dass ich beim Lesen direkt Bilder im Kopf hatte.


    4ratten

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    Mit Musik im Kopf geht alles besser


    Tom Werner ist ein erfolgreicher Satiriker, der gern seine Witze auf Kosten anderer macht. Doch eines Morgens wird er tot in seiner Hotelsuite aufgefunden. Es handelt sich um Mord, da kommen gar nicht erst Zweifel auf, denn dem Toten wurden beide Füße abgetrennt. Wer verspürte so einen Hass auf den TV-Entertainer? Lothar Schröder ist ein erbitterter Konkurrent von Tom und die Polizei ist sich sicher, mit ihm den Mörder schon gefunden zu haben, aber ist Lothar wirklich schuldig? Die Anwältin von Schröder will es genauer wissen und wendet sich an Mike Müller. Der Privatdetektiv soll den Fall aufklären.


    Mike Müller begibt sich in seinem zweiten Fall in Bochum auf Spurensuche in die Welt der Medien. Gemeinsam mit Mike begibt man sich als Leser durch Bochum. Diesen Auftrag zu erfühlen, verlangt Mike einiges ab. Die Welt von Tom Werner und Lothar Schröder ist nicht immer einfach zu durchschauen. Die Spuren, die letztendlich zum Täter führen, sind gut versteckt und nicht zu offensichtlich. Ich mag es, wenn ich bei einem Krimi nicht sofort auf die Lösung komme, so wie im vorliegenden Fall. Die eingebauten Wendungen sorgen dafür, dass die Geschichte spannend bleibt beziehungsweise sich Spannung bis zum Schluss aufbaut.


    Allerdings geht der Autor auch sehr intensiv auf das Privatleben des Detektivs ein, fast schon ein wenig zu viel. Seine Gedanken zu seinem eigenen Leben nehmen doch sehr viel Raum ein und fehlen dann bei den eigentlichen Ermittlungsarbeiten, obwohl ich diese Szenen trotzdem gern lese. Ich mag den etwas eigenwilligen Humor, mit dem diese Geschichte erzählt wird und der so charakteristisch für Mike steht. Gut finde ich auch die Idee, die einzelnen Kapitel mit Titeln der Musikszene zu betiteln. Ich hatte so manches Mal beim Lesen Musik im Kopf, um nicht zu sagen: „Thank you for the music“.


    Fazit:


    „Sein letzter Witz“ ist ein gelungener Bochum-Krimi, der mit einer guten Portion Humor daher kommt und gleichzeitig einen kniffeligen Mordfall aufklärt. Ich mochte auch diesen zweiten Band mit Privatdetektiv Mike Müller und hoffe nun auf weitere Erlebnisse dieses Ermittlers und seiner Freunde.


    4ratten

    Zwei Frauen gehen ihren Weg


    Toni ist jetzt 27 Jahre alt und will endlich herausfinden, wo ihre Wurzeln liegen. Afrika ist ihr großes Ziel. Dort, in Daressalam, hat sie ihre frühe Kindheit verbracht. Gegen den Willen der Familie macht sie sich auf den Weg, um dort, wo schon ihre Mutter praktizierte, zu arbeiten. Welche Pläne das Leben für die junge Frau bereithält, kann sie nicht erahnen.

    Auch für ihre Schwester Henny in Berlin verändert sich das Leben gerade dramatisch. Die Schwestern verbindet vor allem die Liebe zur Medizin miteinander, aber auch, dass sie nicht so sind, wie Frauen in den 20er-Jahren sein sollten.


    Bei dem Roman „Die Töchter der Ärztin-Zeit der Sehnsucht“ handelt es sich um eine lose Fortsetzung von der Trilogie „Die Ärztin“aus der Feder des Autorenduos Helene Sommerfeld. Es wird zwar die Geschichte der Familie Thomasius weitererzählt, aber überwiegend ist jetzt die nächste Generation am Zug. Natürlich gibt es auch einige Einblicke in das Leben von Ricarda und ihren Mann, aber der Schwerpunkt liegt hier auf Toni und ihre Erfahrungen in Afrika sowie auf dem Leben von Henny in Berlin.


    Es sind einige Jahre seit Ende des dritten Bandes von „Die Ärztin“ vergangen und kleine Rückblenden sorgen für den nötigen Überblick. Ich finde aber durchaus, dass man „Zeit der Sehnsucht“ ohne Vorkenntnisse der Trilogie lesen kann. Die Schwestern sind erwachsen geworden und gehen ihre Wege im Leben, so wie sie es für richtig halten.


    Dabei erlebt gerade Toni eine sehr spannende Zeit in Afrika. Helene Sommerfeld hat es gut verstanden, diese Geschichte lebendig werden zu lassen. Toni lernt nicht nur ihren Geburtsort kennen, sondern darf einige Erfahrungen machen, die sie sicherlich prägen werden. Die Liebe darf hier natürlich auch nicht fehlen. Ich fand diese Szenen berührend. Vor allem die Erlebnisse von Toni haben mir gefallen. Auch wenn sie meiner Meinung nach manchmal ein bisschen zu naiv an die Sache herangegangen ist, aber ihr Handeln ist dann doch durchaus glaubhaft. Am Ende hatte ich schon Tränen in den Augen.


    Auch Henny darf ihre Erfahrungen machen. Als Ärztin feiert sie Erfolge, aber auch ihr Privatleben kommt mit einigen Überraschungen daher. Ihr Leben ist bestimmt nicht weniger aufregend als das ihrer Schwester. Der historische Hintergrund fügt sich ohne Mühe in die fiktive Handlung der Protagonisten und trägt mit dazu bei, dass das Buch zu einem Wohlfühlroman wird. So habe ich es zu mindestens empfunden.


    Fazit:


    Die Reihe über die Familie Thomasius in Berlin gefällt mir gut. Es ist alles vorhanden, was für mich einen guten Roman ausmacht. Spannung und Liebe, eigenwillige Charaktere und Wendungen, mit denen man so nicht unbedingt gerechnet hat. Der leichte und lockere Erzählstil des Autorenduos trägt mit dazu bei, dass das Buch relativ schnell zu Ende gelesen ist. Ich habe es gern gelesen und mich dabei gut Unterhalten gefühlt.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

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    Gelungene Mischung aus Kräuterkunde und Krimi


    Johanna, die junge Kräutersammlerin aus Schiltach, ist noch dabei, ihre Erlebnisse zu verarbeiten, als schon wieder Unheil droht. Erst wird eine junge Magd Tod aufgefunden, dann gehen im Gasthaus Hirschen seltsame Dinge vor sich. Der Wirt hört des Nachts unheimliche Geräusche und bittet um Hilfe. Obwohl Johanna eigentlich nicht will, ist ihre Neugier doch stärker. Gemeinsam mit Lukas, dem Flößer, macht sie sich daran, die Wahrheit zu ergründen.


    Ich liebe historische Romane, die eine spannende Krimihandlung beinhalten. Schon der erste Teil „Die Kräutersammlerin“ hat mir gut gefallen, er war spannend und informativ. Die Protagonisten Johanna und Lukas waren mir von Anfang an sympathisch. Dementsprechend hatte ich mich auf die Fortsetzung gefreut und wurde nicht enttäuscht. Heidrun Hurst hat wieder einen spannenden Krimi vor historischer Kulisse abgeliefert. Der Schwarzwald im Jahre 1344 wird anschaulich geschildert.


    Die Autorin hat es geschickt verstanden, Spuren zu legen und trotzdem die Lösung nicht zu offensichtlich werden zu lassen. Am Anfang dachte ich schnell, na ich weiß schon, wer die Magd getötet hat, oder vielleicht doch nicht? Dieser Spannungsaufbau ist der Autorin gut gelungen. Und während sich die Lösung von Seite zu Seite anbahnt, erfährt man beim Lesen noch so allerhand Interessantes über Kräuter und ihre Wirkung sowie über das Leben allgemein in dieser Epoche.


    Ich mag auch, wie sich gerade Johanna und Lukas entwickeln. Sie sind ineinander verliebt, soweit ist ja schon aus Teil 1 bekannt, aber die Gedanken, die gerade Johanna sich immer wieder macht, sind nachvollziehbar und ihrer Situation angepasst. Natürlich ist es für Lukas umso schwerer, der ja doch anders aufgewachsen ist wie die junge Frau. Er will eine ganz normale Beziehung führen und für Johanna da sein und sie versorgen, doch sie ist eine unabhängige Frau und will dies auch bleiben. Ich finde es gut, dass sich ihre Beziehung langsam entwickelt und sie die Zeit bekommen, die sie brauchen. Dabei sind gerade die Entscheidungen von Johanna nachvollziehbar und auch ihre eigenen Zweifel sind verständlich.


    Aber „die Kräutersammlerin“ erzählt nicht nur von einer schrecklichen Tat, vielmehr wird auch einiges über Kräuter und deren Wirken erzählt. Ich finde es immer wieder interessant, was man mit Kräutern alles behandeln kann und wie sie zum Teil wirken. Zudem wird auch das Leben in dieser Zeit anschaulich geschildert, denn so einige interessante Charaktere mehr sorgen dafür, dass die Geschichte in sich stimmig und bunt ist und dabei gut unterhält.


    Fazit:


    Auch der zweite Teil „Die Kräutersammlerin und der junge Flößer“ hat mich wieder gut und spannend unterhalten. Es gab ein wenig Kräuterkunde und einen spannenden Fall zu klären. Mir ist diese kleine Hausgemeinschaft rund um Johanna ans Herz gewachsen und ich hoffe sehr auf ein Lesewiedersehen. Der schöne Erzählstil von Heidrun Hurst trägt mit dazu bei, dass dieses Buch ein Lesevergnügen ist.


    5ratten  :tipp:

    September 1939


    Es ist September des Jahres 1939, auch in Bernried am Starnberger See ist es mit der Ruhe vorbei. Der Zweite Weltkrieg hat begonnen und droht alle ins Verderben zu stürzen. Für Wilhelm Lehmann und Paul-Friedrich von Falkenbach zählt nur die Frage, wie schütze ich die Meinen davor, in diesen Krieg ziehen zu müssen? Wie die Familie vor dem Unheil bewahren?

    Wilhelmine hingegen wartet immer noch auf ein Lebenszeichen von Martin. Lebt er noch? Haben sie noch eine gemeinsame Zukunft? Bei Clara ist es genau das Gegenteil, eigentlich könnte sie glücklich sein, denn sie ist schwanger. Doch sie kann ihre Ängste aus der Vergangenheit nicht abschüttelt und ist unglücklicher denn je. Für die Familien bleibt nur die Sorge, wie geht es jetzt weiter? Wie werden wir diese Zeiten überstehen?


    „Die Falkenbach-Saga“ geht nun mit dem bereits 6. Band „Das Los der Männer“ weiter und ich war schon gespannt darauf, wie sich die Familiendramen weiterentwickeln werden. Ich lese diese Reihe gern und war dementsprechend schnell wieder mit der Geschichte vertraut. Diesmal geht es allerdings ein wenig heftiger zur Sache. Und dabei meine ich nicht unbedingt nur im Sinne von Gewalt oder Ähnlichem. Ellin Carsta geht in ihrer Saga, was die historischen Ereignisse betrifft, chronologisch vor. Im Jahre 1939 hat Hitler die Macht bereits voll im Griff und bestimmt die Lage der Nation. Jetzt hat er zum Sturm auf Polen aufgerufen und genau diese Rede wurde im Rundfunk übertragen. Die Autorin hat sich dafür entschieden, diese Rede auch hiermit einfließen zu lassen. Ich bin mir immer noch nicht so sicher, ob ich dies wirklich in ihrer vollen Länge gebraucht habe. Es ist erschreckend, was Worte alles bewirken können. Genau wie die Familien fand ich diese Rede grauenvoll.


    Das Leben der Menschen in Bernried geht dann seinen gewohnten Gang weiter. Jeder hat seine Probleme, die geklärt werden wollen oder wo Lösungen gefunden werden müssen. Besonders Clara fand ich hier sympathisch. Fast hat sie mir leidgetan in ihrer Angst vor ihrer Zukunft. Bei Wilhelmine habe ich mich wirklich gefragt, wie es kommt, dass sie immer noch so furchtbar naiv, ja fast schon dumm ist. Am Ende hatte sie aber mein volles Mitgefühl. Die Männer machen auch in diesem Teil wieder, was sie am besten können, sie sorgen für Lösungen und zeigen, wie wichtig gerade finanzielle Mittel in dieser Zeit sind.


    Fazit:


    Die Geschichte rund um die Familie von Falkenbach und Lehmann wird mit jedem Band spannender und die Frage, wie werden sie die Zeiten überstehen, bleibt auch nach diesem Teil bestehen. Ich bin gespannt, wie es sich weiter entwickeln wird. Allerdings rate ich dringend dazu, die Saga mit Teil 1 zu beginnen und sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da sie sich kontinuierlich aufbaut. Es gibt zwar immer mal wieder kleine Rückblenden, doch die sind eher zum Auffrischen als zum Kennenlernen geeignet.


    4ratten

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    Ein Leben am Rande der Gesellschaft


    Für Anna scheint das Leben nicht mehr viel zu bieten zu haben. Sie ist dazu gezwungen, als Dirne in einem Frauenhaus zu arbeiten. Die Bürger Nürnbergs meiden sie bei Tag, doch nachts gehören selbst die angesehenen Männer und auch die Priester zu ihren Kunden. Auch wenn ihre Arbeitsbedingungen gesetzlich geregelt sind, selten hält sich jemand daran. Anna ist dazu gezwungen, Dinge zu ertragen, die unerträglich sind. Doch dann stehen Veränderungen an, die Stadt Nürnberg rüstet sich für einen Krieg gegen den Ansbacher Markgrafen. Gleichzeitig taucht ein seltsamer Fremder Mann bei Anna im Bordell auf. Endres scheint Geheimnisse zu verbergen, doch schnell ist der jungen Frau klar, der Mann ist als Spion in der Stadt, aber soll sie das kümmern? Er behandelt sie mit Respekt und Anna sieht endlich eine Zukunft für sich selbst.


    In dem neuen Roman von Priska Lo Cascio geht es um mehr als nur darum, das Leben einer Dirne im 15. Jahrhundert zu schildern. Die Autorin erzählt zwar davon, wie es kam, dass die junge Frau im Frauenhaus landete und auch davon, wie sie dort behandelt wurde. Sie erzählt von den unterschiedlichen Häusern und dem Leben darin, aber auch von dem Leben in Nürnberg in diesen Jahren um 1449. In dieser Zeit fällt nämlich der Krieg zwischen dem Ansbacher Markgrafen Albrecht Achilles aus dem Hause Zollern und der Stadt Nürnberg. Dieses Ereignis wird hier spannend aufgegriffen. Die Geschichte von Anna und Endres mag zwar fiktiv sein, aber der historische Hintergrund ist belegt und so wird aus dem Leben zweier Menschen erzählt, die so durchaus in dieser Zeit gelebt haben könnten. Ihr Schicksal und das der Menschen von Nürnberg wird detailliert geschildert. Ich fand es spannend davon zu lesen, was gerade Menschen, die am Rande der Gesellschaft lebten, alles für Auflagen befolgen mussten und voran sie sich zu halten hatten.


    Der Erzählstil der Autorin ist angenehm und flüssig zu lesen. Sie wechselt im richtigen Moment die Szenen, sodass ich einfach immer weiter lesen musste, um nichts zu verpassen. Nicht nur die Handlung war spannend, auch haben mir die Protagonisten gut gefallen. Anna als Frau, die viel erleben musste und dabei nicht immer gut behandelt wurde. Und Endres, der sich sein Leben zwar mehr oder weniger selbst aussuchen konnte und unbeirrt seinen Weg geht und trotzdem seine Verpflichtungen nachkommen musste. Gleichzeitig wird aber auch eine Geschichte von Freundschaft und Vertrauen erzählt, die mich als Leserin berührt hat.


    In einem Nachwort klärt die Autorin Fiktion und Wahrheit. Hier werden so einige spannende Details erläutert. Ein Personenregister zu Beginn sorgt für den Überblick über die Protagonisten und ein Glossar klärt einige fremde Begriffe. Ich mag solche Anhänge sehr gern.


    Fazit:


    „Das gelbe Tuch“ ist ein spannender historischer Roman über eine Frau, die ein schweres Schicksal hatte, aber nie die Hoffnung verloren hat. Zudem wird ein interessantes historisches Ereignis aus der Mitte des 15. Jahrhunderts zu Nürnberg geschildert. Mir hat die Geschichte gut gefallen, sie war spannend und abwechslungsreich. Die vorhandene Liebesgeschichte nicht zu vordergründig und das Schicksal der Charaktere glaubwürdig und nachvollziehbar.


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    Tolle Fortsetzung


    Für Ava muss das Leben weitergehen. Ihre beste Freundin hat sie um alles gebracht, was ihr wichtig war. Aus der Traum, von der Reise nach Amerika und der Hoffnung, die Familie zu finden. Auch wenn Claire sie so hintergangen hat, bleibt doch immer noch die Frage, wo ist die Freundin? Wie geht es ihr? Während Ava versucht weiterzuarbeiten und zu leben, kämpft auch Claire um ihre Zukunft. Ihr Leben hat sich grundlegend verändert. Es scheint schon fast zu spät zu sein, um noch um die Freundschaft zu Ava zu kämpfen oder um ihre große Liebe. Doch Claire ist stärker, als ihr selbst bewusst ist.


    „Hoffnung“ ist der zweite Teil der Saga „Das Tor zur Welt“ und schließt nahtlos an Teil 1 „Träume“ an. Mir hat diese Saga aus der Feder von Miriam Georg gut gefallen. Ich mochte die Charaktere, auch wenn es nicht immer einfach war, ihnen zu folgen. Ich empfehle allerdings Teil 1 gelesen zu haben, da die Geschichten aufeinander aufbauen und man die Protagonisten erst im Laufe der Handlung so nach und nach kennenlernt.


    Der Erzählstil ist zwar leicht und locker zu lesen, man kann der Handlung problemlos folgen, allerdings wechselt die Autorin oft zwischen den Protagonisten hin und her, sodass man mal bei Ava ist, um dann im nächsten Kapitel zu erfahren, wie es Claire ergangen ist. Manchmal fühlte ich mich dadurch ein wenig aus dem Lesefluss gerissen, da auch nie vermerkt ist, bei welchem Charakter man sich gerade befindet. Zudem verfügt diese Geschichte doch über einige Charaktere, die alle zusammen diese Handlung sehr lebendig machen. Lediglich die Zeitsprünge, die noch weiter in die Vergangenheit reichen, sind mit Datum versehen. Ich hätte mir hier doch gewünscht, vor den Kapiteln würde stehen, von welchem Protagonisten man gerade liest.


    Diese Mischung aus Liebesroman vor historischen Hintergrund hat mir gut gefallen. Die Einblicke in das Leben der Auswandererstadt in Hamburg waren durchweg interessant. Hier wird verdeutlicht, wie schwer es war, die Heimat zu verlassen und welche Gefahren es für die Menschen bereithielt. Verbrechen werden geschildert und mit Ava und Claire und einigen anderen wird das Leben geschildert, welches die Menschen geführt haben, die dort gearbeitet und gelebt haben. Die Stellung der Frau wird dabei ebenfalls beleuchtet. Schnell wird klar, wer Geld hat, ist nicht unbedingt immer derjenige, der auch so handeln darf, wie er möchte. Gerade Claire erfährt dies ziemlich deutlich.


    Fazit:


    Mir hat der Zweiteiler „Das Tor zur Hoffnung“ aus der Feder von Miriam Georg gut gefallen. Die Einblicke in die Welt der Menschen, die ihre Heimat verlassen wollten, war spannend. Die Liebesgeschichte nicht zu vordergründig, aber doch aufregend geschildert. Ich hatte wunderbare Lesestunden und mochte es, dass die Handlung nicht zu leicht zu durchschauen war.


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    Geschichte eines Kaufhauses


    Für Rieke Krause besteht das Leben nur aus Arbeit. Ihre Mutter darf im privilegierten Kaufhaus des Westens, kurz KaDeWe genannt, als Reinigungskraft arbeiten und auch ihrer Tochter ermöglicht sie den Arbeitseinstieg in dieses Kaufhaus. Für Rieke ist es eine völlig neue Welt. Den Luxus, den sie hier verkaufen wird, wird sie sich nie leisten können. Sie verliebt sich schließlich in ihren Kollegen Hermann, aber ob diese Beziehung standhalten wird, muss die Zukunft zeigen und die sieht nicht so gut aus, den die Zeichen stehen auf Krieg. Auch Judith Bergmann ist mit dieser Welt des Luxus verwachsen. Sie ist die Tochter des KaDeWe-Justiziars und eine Verbindung mit der Gründerfamilie Jandorf ist bereits geplant. Doch Judith will mehr als nur Ehefrau sein. Auch für Judith ändert sich mit dem Krieg einiges.


    Die Geschichte über das Kaufhaus des Westens beginnt die Autorin mit einem Prolog, der im Jahre 1907 spielt. Das Kind Rieke Krause betritt zum ersten Mal mit ihrer Mutter dieses Kaufhaus und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Schon diese ersten Seiten ziehen einen förmlich in die Geschichte. Den beschriebenen Luxus und das Staunen des Kindes konnte ich mir direkt vorstellen. Für Rieke ist es eine völlig neue Welt, die sich komplett von ihrem eigenen Zuhause unterscheidet. Erst nach diesen Seiten geht es im Jahre 1914 weiter und erzählt die Geschichte von der inzwischen zu einer jungen Frau herangewachsenen Rieke Krause.


    In zwei Handlungssträngen entführt die Autorin Marie Lacrosse ihre Leser nun in die Welt des KaDeWe. Zunächst wird eben von Rieke erzählt, die mit den Hürden dieser Zeit fertig werden muss. Hunger und Armut sind ihr ständiger Begleiter. Die Arbeit im Kaufhaus hilft ihr, das Leben zu meistern.

    Der zweite Handlungsstrang schildert dann das völlig andere Leben von Judith Bergmann. Sie leidet zwar keinen Hunger, muss aber trotzdem ihren Platz im Leben erst noch finden.


    Mir hat gut gefallen, wie hier die so unterschiedlichen Leben erzählt werden. Zunächst die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, die harten Entbehrungen während dieses Krieges und auch die Zeit danach. Diese Jahre werden glaubhaft geschildert und zeigen, wie schwer die Zeiten gewesen sind. So ganz nebenbei erfährt man eben auch, wie sich das berühmte Kaufhaus entwickelt hat. Vor allem, was alles dazu gehörte, es zu führen und auch halten zu können. Dabei hat die Autorin auch nicht die Menschen vergessen, die am Rande der Gesellschaft leben. Diese Armut und Hilflosigkeit wird mithilfe von Judith deutlich.


    Allerdings hatte ich zunächst den Eindruck, dass ich zwei unterschiedliche Bücher gleichzeitig lese. Mir hat am Anfang die richtige Verbindung zwischen den beiden Frauen gefehlt. Sie haben zwar den gleichen Fixpunkt, nämlich das KaDeWe, aber sonst keine Berührungspunkte, bis auf eine kurze Begegnung ganz am Anfang. Erst später ändert sich dies. Da hier aber auch das Kaufhaus im Mittelpunkt stehen soll, seine Geschichte ist der Dreh- und Angelpunkt dieser Handlung, passt es dann auch wieder. Man spürt deutlich, wie viel Recherchearbeit im Vorfeld geleistet worden ist. Durch diese Hintergründe wird die Geschichte erst so richtig lebendig und glaubwürdig.


    Fazit:


    Mir hat diese Geschichte über das Kaufhaus des Westens gut gefallen. Ich habe einiges erfahren, welches mir so nicht geläufig war, und zudem wurde ich wunderbar unterhalten. Denn wenn Marie Lacrosse etwas kann, dann ist es eine gute und glaubhafte Geschichte erzählen. Es ist ihr gelungen, mit den Frauen und auch Männern dieser Geschichte sympathische Protagonisten auferstehen zu lassen. Natürlich schildert sie dabei nicht nur die Sonnenseiten des Lebens, sondern auch die dramatischen Ereignisse dieser Zeit. Ich freue mich schon sehr, wenn es bald mit dem zweiten Band weiter geht und ich erfahren werde, wie die Geschichten von Rieke, Judith und dem KaDeWe sich weiterentwickeln wird.


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    Das Leben eines Seemanns


    Peter Heuer ist zwar in Deutschland aufgewachsen, lebt aber schon seit Jahren in den USA. Im Jahre 1943 wird er dazu aufgefordert, einen gefährlichen Auftrag zu übernehmen. Er soll als Spion in seine alte Heimat zurückkehren und Informationen zu einer neuartigen Schiffsabwehrrakete sammeln. Sein Freund Alexander Smith, der ebenfalls bei der US-Navy tätig ist, wird ihn begleiten. Peter lässt sich auf dieses waghalsige Abenteuer ein und ahnt nicht, was er erleben wird.


    Der neue Krimi von Jörg Rönnau spielt überwiegend im Jahre 1943 und handelt eigentlich davon, wie zwei Spione versuchen, Informationen zu erlangen, die der US-Navy helfen soll, den Krieg gegen Deutschland zu gewinnen. Also eigentlich ein schöner Plot für einen Spionagethriller.


    Die Ereignisse hat der Autor dann auch wirklich gut in Szene gesetzt. Allerdings hat er sich dafür entschieden, seinen Protagonisten Peter Heuer etwas detaillierter zu schildern, als es eigentlich notwendig gewesen wäre. Immer wieder blickt Peter während seiner Mission auf sein Leben zurück. Es beginnt bereits mit seiner Jugendzeit und seinen ersten Erfahrungen auf dem Meer. Peter ist ein leidenschaftlicher Seemann und so erlebt man als Leser, wie es war, als Peter zum ersten Mal ein Segelschiff betreten hat. Der berufliche Werdegang des Seemanns wird ausführlich erzählt. Es geht über die Segelschiffe weiter mit der Dampffahrt bis zu seinem Eintritt in die Navy. Dabei ist das Leben von Peter wirklich spannend und hätte ganz für sich allein einen Roman gefüllt. Die geschilderten Ereignisse wirken durchaus glaubhaft.


    Ich für meinen Teil bin mit der Geschichte etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite fand ich die Erlebnisse von Peter Heuer wirklich spannend, der Autor versteht es, eine fesselnde Geschichte zu erzählen, auf der anderen Seite fand ich es in Bezug hier mit der Spionage zu viel Handlung nur mit Peter. Es hat zu sehr von dem eigentlichen Thema abgelenkt. Ich hätte durchaus gern ausführlicher gelesen, wie Peter mithilfe von Dorothea seinen Auftrag ausgeführt hat.


    Fazit:


    „Spion aus dem Meer“ ist ein interessanter Roman aus dem Zweiten Weltkrieg. Er schildert spannend davor, wie ein Mann seinen Auftrag auszuführen versucht und dabei auf Menschen trifft, die ihm helfen wollen und dabei nicht an ihre eigene Sicherheit denken. Gleichzeitig wird das spannende Leben eines Seemannes erzählt. Mir hat die Geschichte von Peter Heuer, trotz kleiner Kritikpunkte gut gefallen. Der Autor Jörg Rönnau hat es gut verstanden, seine Protagonisten lebendig werden zu lassen und schildert eine glaubhafte Handlung.


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    Spannender historischer Krimi


    Sophie Sötjes und ihr Mann Hauke führen eine glückliche Ehe, so scheint es zunächst. Während Hauke alles daran setzt, seinen Beruf erfolgreich auszuführen, soll Sophie sich um ihr Heim und Kind kümmer. Doch Sophie ist das zu wenig, sie fühlt sich immer mehr nutzlos. Durch einen Zufall lernt sie die Sopranistin Carlotta Francini kennen. Die Frauen freunden sich an und Sophie zeigt ihr die Stadt. Die Frauen ahnen nicht, dass etwas sie miteinander verbindet. Hauke indes hat einen neuen Todesfall aufzuklären. Ein Mann wurde erhängt an einem Baum gefunden. Ein Zettel erklärt diesen für schuldig und es soll nicht bei diesem einen Toten bleiben. Aber was hat die Sopranistin mit all diesem gemeinsam? Denn die Toten kannten Carlotta.


    Der neue Fall von Kommissar Hauke Sötje führt die Leser zum Teil in die Welt der Oper. Wie schon in den Vorgängerbänden ist die Handlung spannend aufgebaut. Anja Marschall versteht es, geschickt die Spuren zu legen und den Kommissar langsam den Fall aufklären zu lassen.


    Natürlich hat er auch hier wieder etwas Hilfe von seiner Frau. Allerdings hat sich in der Beziehung zwischen Hauke und Sophie etwas verändert. Nicht nur, dass sie jetzt verheiratet sind und ein Kind haben, gerade diese Tatsache macht es für Sophie schwer, ihren rechten Platz an der Seite ihres Mannes zu finden. Die Gefühle der jungen Frau werden eindrucksvoll geschildert und fließen geschickt mit in die Handlung um den Mord mit ein. Sophie ist eine kluge Frau, ich mag ihre Art. Es fällt leicht, mit ihr mitzufühlen und zu verstehen, warum ihr nur der Haushalt und die täglichen Pflichten zu wenig sind.


    Auch Hauke Sötje als Kommissar gefällt mir sehr gut. Ich mag seine doch eigentlich ruhige Art, wie er seine Ermittlung führt, auch wenn er manches Mal die Hilfe anderer benötigt, um den Durchblick zubekommen. Ebenfalls finde ich es gut, wie seine Vergangenheit immer mal wieder Einfluss auf sein Handeln nimmt, diese Zusammenhänge werden glaubhaft geschildert. Zudem hat es die Autorin geschickt verstanden, das Privatleben des Kommissars mit der Polizeiarbeit zu verbindet. Der Einblick in das Leben dieser Zeit wird dadurch nachvollziehbar erzählt.


    Fazit:


    Der nunmehr 5. Fall für Hauke Sötje hat mir wieder gut gefallen. Ich mag diese ruhigen Krimis aus der Feder von Anja Marschall sehr gern. Sie versteht es, einen guten Krimi vor historischer Kulisse zu erzählen. Neben der Aufklärung eines kniffligen Falles wird die Arbeit der Polizei in den 20er-Jahren spannend geschildert. Ebenso wie das Leben in Hamburg dieser Zeit Einfluss auf die Geschichte nimmt. Alles zusammengenommen ergibt einen wunderbaren historischen Krimi. Ich freue mich schon jetzt darauf, hoffentlich bald wieder etwas von Hauke und seiner Sophie zu lesen.


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    Interessanter historischer Krimi


    Alexander Baran ist Kommissar bei der Kriminalpolizei in Wien, er ist kein gebürtiger Wiener und er hat ein Geheimnis, welches nicht jedem bekannt ist. Eigentlich ist Alexander Ungar und von Adel, aber diese Tatsache verbirgt er, so gut er eben kann. Dann wird er zu einem Mord gerufen. Eine junge Frau wurde am Donaukanal gefunden. Sie ist furchtbar entstellt. Wer hat der jungen Frau dies angetan und warum? Im Laufe der Ermittlungen stellt sich heraus, dass sie Tänzerin an der Wiener Oper war. Ein weiterer Todesfall gibt Alexander Baran Rätsel auf.


    Mit dem Krimi „Die Toten von Wien“ startet der Autor Karl Rittner eine neue Krimireihe, die in den 20er-Jahren in Wien spielt. Der Autor war mir bisher unbekannt und bei näherer Betrachtung habe ich festgestellt, dass dieser historische Krimi sein erster dieser Art unter dem Namen Karl Rittner ist. Hinter dem Namen verbirgt sich ein Schriftsteller aus Österreich.


    Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, der ein Ereignis schildert, welches sich einige Jahre vor der eigentlichen Handlung abgespielt hat. Zunächst scheinen diese Szenen nichts mit der späteren Handlung zu tun zu haben, aber im Laufe der Zeit wird die Verbindung immer klarer.


    Die spätere Suche nach dem Täter fand ich dann spannend zu lesen. Auch haben mir die Charaktere wie eben Alexander Baran gut gefallen. Allerdings hat er ein Geheimnis in der Vergangenheit, welches ihn nicht loslässt. Als Leser weiß man schnell, um was es dabei geht. Ich fand auch, dass diese Ereignisse gut in die Geschichte einfließen, aber teilweise waren sie dann so vordergründig und die Gedanken von Alexander zu sehr mit der Vergangenheit beschäftigt, dass der eigentliche Fall im Jahre 1922 dabei ins Hintertreffen geriet. Der Autor hat da wohl zeitweise die Orientierung verloren. Er hat es aber auch verstanden, wieder zum eigentlichen Inhalt zurückzukehren und den Todesfall der Tänzerin aufzuklären. Die Lösung war schon gut versteckt und das Ende ein echtes Highlight der Geschichte.


    Gefallen hat mir auch, dass Karl Rittner die politischen Aspekte dieser Zeit hat mit einfließen lassen. Die Probleme, die der Kommissar bei der Aufklärung seines Falles hat, wurden glaubhaft geschildert. Auch wenn der Erzählstil an manchen Stellen eventuell etwas holprig war und mir die Gedankensprünge von Alexander nicht immer gefallen haben, im Ganzen gesehen, ist es aber eine gute Geschichte.


    Fazit:


    „Die Toten von Wien“ ist ein durchaus gelungener Auftakt zu einer neuen Krimireihe, auch wenn es sicherlich noch Luft nach oben gibt. Da dieser Teil doch mit einem etwas ungewöhnlichen Cliffhanger endet, gehe ich davon aus, dass es eine Fortsetzung geben wird. Ich würde sie lesen.


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    Reiheninfo: Die Totenärztin

    1. Wiener Blut

    2. Goldene Rache

    3. Donaunebel

    4. Schattenwalzer


    Vor den Toren Wiens……...


    Fanny Goldmann geht wie gewohnt ihrer Arbeit am gerichtsmedizinischen Institut nach, als sie und ihr Kollege Franz gebeten werden, sich einen Tatort außerhalb Wiens anzusehen. Sie begeben sich an die Donauauen und werden mit einem grausamen Tatort konfrontiert. Trotz aller Fälle, die die junge Frau schon bearbeitet hat, hier kommt sie fast an ihre Grenzen, den sie werden mit 6 Leichen konfrontiert, die offenbar grausam gestorben sind, doch eine Todesursache können die zwei so schnell nicht ermitteln. Was ist hier im dunklen Wald vor den Toren Wiens geschehen? Diese Frage geht Fanny nicht mehr aus dem Kopf. Die Suche nach der Wahrheit wird auch für die junge Frau nicht ungefährlich.


    „Donaunebel“ ist jetzt schon der dritte Fall für die junge Gerichtsmedizinerin Fanny Goldmann. Ich lese ihre Geschichte sehr gern. Auch der vorliegende Fall hat mich gleich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Wieder so ein Buch, welches ich nicht zur Seite legen konnte und dementsprechend schnell beendet hatte. Der vorliegende Fall war zwar grausam, aber trotzdem sehr spannend. Die historischen Details, die mit einließen durften, waren interessant. René Anour erzählt hier von einer Mordmethode, die leider eine sehr grausame Weiterentwicklung erfahren sollte.


    Das Zusammenspiel von Krimi vor historischem Hintergrund und Leben der Protagonisten hat mir wieder gut gefallen. Ich mag die Charaktere und dabei nicht nur Fanny oder ihren Max, auch die Nebenfiguren haben ihre Momente und vervollständigen das Gesamtbild dieser Zeit. Dazu kommt der lockere Erzählstil des Autors, der nicht nur fesselnd seine Geschichte erzählt, sondern auch einiges an Humor einfließen lässt. Manchmal sicherlich auch etwas morbiden Humor, aber ich mag diese Art des Erzählens.


    In diesem Fall wird aber nicht nur einfach ein Verbrechen aufgeklärt, man erfährt auch so einiges über die Armut dieser Zeit. Von Menschen, die nichts mehr hatten und verzweifelt um ihr Überleben kämpften. Diese Einblicke fand ich spannend zu lesen. Auch ist „Donaunebel“ ein Fall, der Fanny wieder alles abverlangt und sie an ihre Grenzen bringt. Ich mag die Geschichte von Fanny Goldmann und ihren Freunden. Die Protagonisten dieser Reihe sind zudem lebendig und haben ihre Ecken und Kanten, die sie sympathisch machen. Die Entwicklungen, die alle durchmachen müssen, sind glaubhaft und auch nachvollziehbar. Die Einblicke in die Gerichtsmedizin dieser Zeit sind zudem interessant zu lesen. Mir gefällt diese Mischung aus fiktivem Krimi vor historischem Hintergrund.


    Fazit:


    Der dritte Teil aus der Reihe „Die Totenärztin“ ist spannend bis zum Schluss und nicht leicht zu durchschauen. Für mich war lange nicht klar, wer hier und vor allem warum gemordet hat. Am Ende bleibt allerdings ein fieser Cliffhanger zurück, der aber auch gleichzeitig die einzelnen Geschichten miteinander verbindet. Ich warte nun ungeduldig auf den nächsten Teil.


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    Reiheninfo ergänzt, LG Holden

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    Krimi wird zum Spionagefall, spannend!


    Ein altes Bootshaus, in dem drei alte Skelette gefunden werden, eine ermordete Journalistin und ein alter Spionagefall aus dem Jahre 1949 stellen Toni Sanftleben vor ein großes Rätsel. Hängen die Fälle zusammen oder haben sie gar nichts miteinander gemeinsam? Der Hauptkommissar versucht dieses seltsame Rätsel zu entschlüsseln und entdeckt fast zu spät, dass die Sache viel tiefer geht, wie er vermutet hat. Er selbst ist mehr mit dem Fall verstrickt, als er selbst vermutet.


    Der neue Fall für Toni Sanftleben ist nicht einfach nur ein Krimi, der in der Gegenwart spielt. Die Handlung beginnt in diesem Fall bereits im Jahre 1946 und erzählt unter anderem von einer Frau, die nach dem Krieg ihr Überleben sicher will. Die Einblicke in die Zeit fand ich gelungen. Sie zeigt vor allem, wie weit die Menschen bereit waren zu gehen, um ihr Überleben zu sichern.


    Der zweite Handlungsstrang erzählt dann von dem Hauptkommissar und davon, wie er versucht, den Fall der toten Journalistin zu lösen. Die ganze Geschichte ist ein wenig komplizierter und die Zusammenhänge erklären sich erst so nach und nach. Wobei man als Leser natürlich den Vorteil hat, dass man die Zusammenhänge schneller erzählt bekommt, während Toni intensiv nach der Wahrheit suchen muss. Tim Piper ist es gelungen, einen Spionagefall aus der Vergangenheit mit einem spannenden Krimi der Gegenwart zu verbinden. Entstanden ist ein Krimi, der auch den Hauptkommissar selbst nicht kaltlassen kann. Die Einblicke in die Jahre nach dem Krieg wirken authentisch und die Abläufe waren für mich glaubhaft dargestellt. Die Geschichte über diese verbotene Stadt des sowjetischen Geheimdienstes fand ich spannend.


    Wieder einmal gibt es tiefe Einblicke in das Privatleben von Toni Sanftleben. Mir hat gut gefallen, dass man hier mehr über die Familie von Toni erfährt. Die Verbindung der Gegenwart mit der Vergangenheit ist gelungen. Der Autor hat es geschickt verstanden, seine Protagonisten weiterzuentwickeln. Die Veränderungen der Jahre sind spürbar. Nicht nur das Leben von Toni verändert sich weiter, auch seine Kollegen gehen ihre eigenen Wege und dürfen sich weiterentwickeln. Deutlich wird dies vor allem bei Phong, der immer mehr seinen eigenen Weg geht und dabei ist, ein richtig guter Ermittler zu werden. Ich mag diesen Charakter.


    Fazit:


    „Raue Havel“ ist ein vielschichtiger Krimi, der Vergangenheit und Gegenwart verbindet. Mir hat dieser Ausflug in die Welt der Spionage gut gefallen. Ich mag die ruhige Art, wie Tim Pieper seine Krimis erzählt, sehr gern. Ich finde es immer wieder spannend, dass er es schafft, aus jedem Fall etwas besonders zu machen. Diese vorliegende Geschichte über einen historischen Spionagefall in Potsdam und die Verbindung bis in die Gegenwart ist dem Autor gelungen.


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    Geschichten aus der Bibel in Romanform


    Einige Jahre sind ins Land gezogen. König Hiskia liebt sein Volk und lebt nach dem Gesetz der alten Schriften. Seine Frau ist ihm näher wie kein anderer Mensch. Doch dann überrascht er sie bei einem Ritual, welches er nicht ungesühnt lassen kann. Er muss seine Frau Hephzibah aus seinem Leben verbannen. Aber nicht nur seine Ehe scheint zu scheitern, auch politisch trifft der König Entscheidungen, die nicht alle für richtig halten. Was bleibt, ist die Frage, was tun, um der Unterdrückung durch die Assyrer zu entgehen? Auf Gott vertrauen oder eigene Wege gehen?


    Der Roman „Füll du mich mit Kraft“ ist der dritte Band aus der Reihe „Die Chroniken der Könige“, die die Geschichten aus dem alten Testament erzählen. Lynn Austin hat diese Bücher bereits Anfang der 2000er-Jahre herausgebracht, sie wurden aber jetzt erst ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht. Ich lese die Bücher von Lynn Austin sehr gern. Ihre Art, Geschichten aus der Bibel zum Leben zu erwecken ist richtig gut. Sie lässt Bilder entstehen und zieht einen mit ihren Worten regelrecht in die Geschichte. Im vorliegenden Roman wird das Leben des Königs von Juda Hiskia erzählt. Da ich die Bibel nicht ausführlich gelesen habe, kann ich auch nicht beurteilen, wie dicht die Autorin am Originaltext gearbeitet hat, aber ihre Version der Ereignisse ist so lebhaft dargestellt, dass ich sie glaubhaft finde.


    Die einzelnen Charaktere wie den König und seine Ehefrau Hephzibah aber auch Jeruscha und ihre Familie hat die Autorin so geschildert, als stünden sie direkt vor einem. Ich konnte gerade mit Jeruscha mitfühlen und hoffen, dass ihr Leben einen guten Weg gehen würde. Da ich diesen Teil der Bibel eben nicht kenne, war es ein Leseabenteuer, diese Protagonisten auf ihren Weg ein Stück weit kennenzulernen und zu begleiten. Die Autorin hat es verstanden, eine fiktive Geschichte vor diesem historischen Hintergrund zu erzählen. Sie schildert die Lebensumstände dieser Zeit und auch von dem täglichen Leben der Menschen.


    Fast wie von selbst fügen sich einzelne Psalmen aus dem alten Testament ein. Man bekommt ein Gespür dafür an was die Menschen geglaubt haben und wie fest ihr Glaube gewesen sein muss, um all dies durchzustehen. Die Autorin hat dies alles sehr geschickt in ihre Geschichte eingebunden und eine gute und auch glaubhafte Handlung daraus gemacht.


    Fazit:


    Band drei von „Die Chronik der Könige“ ist eine gelungene Fortsetzung und hat mich nicht nur gut unterhalten, sondern auch ein interessantes Stück Bibelgeschichte erzählt. Ich mag die Charaktere und ihren festen Glauben daran, dass es eine höhere Macht gibt, die über sie wacht und ihnen hilft.


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    Mit allen Sinnen leben


    Meret Oppenheim ist eine junge Künstlerin, die versucht, im Paris des Jahres 1933 ihr Kunst zu vertiefen und ihr Leben zu leben. Sie genießt es, mit den Künstlern dieser Zeit zu leben und zu arbeiten. Meret träumt von einer eigenen großen Karriere, als sie auf den berühmten Maler Max Ernst trifft. Sie verliebt sich und eine heiße Affäre nimmt ihren Lauf, aber schnell merkt die junge Frau auch, sie will mehr sein als nur eine Frau hinter einem berühmten Mann. Ihr Weg führt sie weiter in andere Richtungen.


    Ehrlicherweise möchte ich gestehen, mit der Kunst habe ich es eigentlich nicht so und die Surrealisten der 30er-Jahre sagten mir eigentlich nicht viel. Natürlich kenne ich Pablo Picasso, aber ja, das war es dann auch schon. Erst durch diese Geschichte habe ich mich näher mit dieser Art der Kunst befasst. Ich habe mir vor allem die Fotos von Meret Oppenheim im Internet angesehen und finde, es sind tolle Bilder. Mina König hat es wunderbar verstanden, davon zu schreiben, wie sie entstanden sind. Man kann die Leidenschaft dahinter deutlich spüren.


    Überhaupt ist der Erzählstil der Autorin angenehm zu lesen. Sie versteht es, einen direkt in die Geschichte zu ziehen. Mina König beschreibt die Zeit in Paris für diese Künstler lebendig und warm. Deutlich kann man ihre Gesichter in den Straßen der Stadt sehen oder ihnen bei ihren Gesprächen in ihrem Lieblingslokal lauschen. Mir hat es durchaus Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen, obwohl ich leider auch sagen muss, dass sie mich an einigen Stellen verloren hat. Ich bin nicht so eine Liebesgeschichten-lesende-Leserin. Diese Passagen, wo es dann doch mehr um die Liebe ging, waren mir zeitweise etwas zu viel. Die Ausführungen zuerst mit Max Ernst und danach noch mit einem anderen Mann waren mir zu intensiv. Die Lebensgeschichte von Meret Oppenheim habe ich aber insgesamt gern gelesen. Ich habe dabei eine fremde Künstlerin kennengelernt und über eine Kunstepoche gelesen, die mir bisher nicht viel zu sagen hatte.


    Die Autorin hat es zudem verstanden, nicht nur von den sonnigen Seiten des Lebens zu erzählen. Sie lässt ebenso einfließen, dass es für Meret nicht nur ein schönes Leben war, sondern auch ein Kampf ums Überleben. Das tägliche Leben wollte auch gemeistert werden und die Miete bezahlt werden. Die politische Situation dieser Zeit kommt dann auch noch dazu und findet sich in der Geschichte wieder. Mina König hat es gut verstanden, den historischen Hintergrund mit ihrer fiktiven Geschichte über diese Künstlerin zu verweben. Ihre Sichtweise ist durchaus glaubhaft und haucht Meret Oppenheim leben ein. Geschildert werden hier aber nur einige Jahre in Paris, ihr weiteres Leben bleibt davon ausgeschlossen, aber dieser kleine Ausschnitt ihres Lebens hat mir gut gefallen.


    Fazit:


    „Mademoiselle Oppenheim, Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst“ ist ein wunderbarer Roman über die Kunst und die Liebe in den 30er-Jahren in Paris. Ich habe ihn gern gelesen und mich gut unterhalten gefühlt. So ganz nebenbei habe ich auch ein wenig über Kunst gelernt und wurde dazu angeregt, mir einiges im Internet anzuschauen. Ich kann nur dazu raten, es mir gleichzutun und vielleicht mal ein Buch außerhalb der eigentlichen Lesegewohnheiten zu lesen und sich überraschen zu lassen.


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    Gelungenes friesisches Abenteuer


    Das Leben scheint für Almuth offenbar nicht viel zu bieten zu haben. Sie muss mit ihrem Vater ihre Heimat verlassen und noch einmal ganz von vorn beginnen. Doch in dem neuen Ort lernt sie Folkmar Janns Osinga kennen. Sie verliebt sich in den jungen Schiffszimmermann und er erwidert ihre Gefühle. Vor dem jungen Paar liegt ein Leben voller Glück, wäre da nicht jemand, der ihnen dieses Glück nicht gönnt und eine hinterhältige Intrige gegen Folkmar anzettelt. Der junge Mann wird des Mordes angeklagt und muss fliehen, Almuth bleibt in Trauer zurück. Für Folkmar ist es nicht leicht, seine Unschuld zu beweisen, er zieht verbittert durch die Lande, bis er schließlich unerwartete Hilfe bekommt, aber auch für Almuth ist es nicht leicht, mit dem Gedanken zu leben, denn geliebten Mann nie wiederzusehen.


    „Im Bann des Adlers“ ist der zweite Teil der Friesen-Saga von Daniel Wolf und obwohl es eine Fortsetzung von „Im Zeichen des Löwen“ ist, kann man die Bücher bedenkenlos einzeln lesen. Die nächste Generation der Familien Osinga und der tom Broks haben ihr Leben zu meistern. Diese vorliegende Geschichte beginnt mit einem Epilog im Jahre 1386 und erzählt, wie die noch sehr junge Almuth zum ersten Mal nach Warfstede kommt. Erst danach geht es mit der eigentlichen Handlung, beginnend im Jahre 1391 weiter. Erzählt wird jetzt aus dem Leben der Menschen zu Warfstede allen voran natürlich die Familie Osinga und ihr Handwerk. Ein Szenenwechsel führt die Leser dann zu der Familie tom Brok, die die Herrschaft über diesen Teil Frieslands übernehmen will.


    Daniel Wolf hat es in meinen Augen geschafft, eine spannende Familiengeschichte zu erzählen. Gleichzeitig erfährt man viel aus dem Leben dieser Zeit und von den politischen Zusammenhängen zwischen den Häuptlingen und den Nachbarländern, die alle gern die Freiheit der Friesen eindämmen würden. Im Vordergrund steht natürlich das Leben der beschriebenen Familien. Allen voran Folkmar Janns Osinga. Sein Schicksal wird sehr ausführlich geschildert. Vielleicht sogar eine Spur zu intensiv. Er wurde verbannt und sein Weg zurück, war lang und schmerzvoll und wird in allen Facetten und Einzelheiten beschrieben. Ich mag ja so ausführliche Geschichten, man kann darin so richtig schön versinken. Allerdings wurde es bei Folkmar erst so wirklich spannend, als er auf die Vitalienbrüdern trifft, leider erst sehr spät im Buch.


    Ein weiterer Handlungsstrang befasst sich unter anderem mit dem Leben von Almuth. Mit ihr erfährt man viel darüber, wie die einzelnen Ortschaften verwaltet wurden. Sie darf zwar in einer Gemeinschaft leben, was aber nicht bedeutetet, dass sie nicht ebenfalls eine sehr einsame Zeit erlebt hat. Ihr Schicksal wird ebenfalls ausführlich geschildert. Und natürlich geht der Blick auch auf die Familie tom Brok. Mir haben die ausführlichen Beschreibungen der Ereignisse Spaß gemacht. Ich konnte tief in die Zeit eintauchen. Auch wenn sicherlich einiges Handeln vorhersehbar war und auch das Ende jetzt nicht wirklich überraschend war, die Lesereise bis dahin war ein gelungenes Abenteuer. Besonders gefallen haben mir die Likedeeler. Ich fand es spannend, davon zu lesen, wie sich die Vitalienbrüdern weiterentwickelt haben, beziehungsweise was aus ihnen geworden ist.


    Fazit:


    „Im Bann des Adlers“ umfasst 1048 Seiten, ist also ein wirkliches dickes Buch, ich habe jede einzelne Seite mit Genuss gelesen. Mir hat es Spaß gemacht, Folkmar, Almuth und ihre Familie auf ihrem Weg zu begleiten und auch zu sehen, wie sich die Geschehnisse entwickelt haben. Auch wenn es Szenen gab, deren Ende vorhersehbar waren, hat trotzdem alles zusammengepasst. Am Ende habe ich einen gelungenen historischen Roman ganz nach meinem Geschmack gelesen.


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