Beiträge von Alice

    Ich habe alle 4 Bände gelesen - die ersten beiden, die ja v.a. mit der Erfahrung mit dem Medium Sprache zu tun haben, haben mir gut gefallen - die beiden späteren haben mich eher gelangweilt bzw. genervt. Insgesamt eine abfallende Kurve.

    Interessant war für mich der Vergleich mit der Serie von Elena Ferrante - da ging es mir ähnlich.

    (Ja - Ulla Hahn ist eine "Dichterin".. ;) )

    Susan Abulhawa - Während die Welt schlief


    Dieses Buch, das ja gerade leider wieder aktuell geworden ist, lag jahrelang bei mir, bis ich mich aufgerafft habe, es zu lesen. Das Thema, der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern, ließ eben schon vermuten, dass es hoch emotional sein wird - und ich bin da beim Lesen von Romanen eben zuweilen ein echter Feigling.


    Auf den Inhalt sind meine Vorschreiberinnen ja schon ausreichend eingegangen - interessant finde ich deren unterschiedliche Aufnahme des Textes: Während die eine schreibt, dass Vieles sehr distanziert dargestellt sei, nimmt die andere eine gute Menge Pathos wahr. Beides Wege / (verschiedene) Sichtweisen, um mit den eigenen aufkommenden Emotionen beim Lesen des Textes umzugehen?? Papyrus stellt die Frage, ob diese Ballung von Schicksalsschlägen in einer einzigen Familie tatsächlich vorkommt oder typisch ist.

    Das Geschehen ist tatsächlich kaum aushaltbar, wenn man es denn nahe an sich herankommen lässt - sicherlich hat die Autorin hier Erlebnisse verschiedener Personen zusammengebracht, was aber für eine "konzentriertere" Darstellung mMn legitim ist.

    Sichtweise ist naturgemäß die palästinensische - wobei gegen die andere Seite tatsächlich erstaunlich wenig polemisiert wird. Ohne anderen Hintergrund als den meiner eigenen Leseerfahrungen würde ich behaupten, dass romanhafte Darstellungen israelischer Schriftsteller ungleich häufiger sind als die palästinensischer, sodass hier ein gewisser nötiger Ausgleich stattfindet. Die Geschichte der Veröffentlichung des Textes war, wie im Nachwort erwähnt, auch durchaus keine direkte.

    Ich bin froh, das Buch endlich gelesen zu haben - Lesen ist halt nicht immer nur "Spaß" und gerade der Sachverhalt, dass die Welt eben nicht schwarzweiß ist und nicht jeder Konflikt elegant lösbar ist, sondern oft sogar eine Zuspitzung stattfindet, kommt für mich sehr gut heraus.

    Interessant und sehr farbig die Klimax in Form erinnerter Speisen und die Andeutung der echten. (Als Kontrapunkt dann später wieder eine Beschreibung der Zustände bei der Großmutter.)

    Das Ganze hinterlässt bei mir einen etwas schalen Geschmack von (gewollter) Beiläufigkeit und der vielfältigen Abhängigkeit von political correctness, aber auch einer gewissen Orientierungslosigkeit.

    Vielleicht merkwürdigerweise verstehe ich aber auch diejenigen, die von dem Büchlein sehr angetan sind.


    Mein Lieblingssatz, der für meinen Eindruck vieles zusammenfasst:


    Sie war jung und wusste zu gut, was sie vom Leben erwartete.

    Ich lese das Buch gerade - bin etwa bei Halbbuch.

    Ja, es liest sich eigentlich gut - die Autorin produziert sich selbst allerdings ganz gern durch kleine Wortspielchen, die ich relativ unnötig finde (Emailtopf - E-mail - haha.. :rolleyes:).


    Mein genereller Eindruck bisher:

    Es kommen viele Details des Wegs vom Studentenleben zu einer Yuppie-Existenz vor, die einem bekannt vorkommen - Vieles ist da gut beobachtet und auch sprachlich amüsant, immer leicht ironisch beschrieben.

    Was mir tatsächlich fehlt, ist das, was ich etwas empathische Warmherzigkeit nennen würde. Gut, die (darum ja auch namenlosen..) Figuren sind halt auch keine eigentlichen "Individuen", sondern eher.. Stellvertretercharaktere. Dennoch ist der Blick der Autorin auf sie eher ziemlich unbarmherzig und kalt. Auch ist zwischen ihnen wenig gegenseitige echte Zuneigung spürbar. Vielleicht haben sie's ja verdient?? Und vielleicht wird die 2. Buchhälfte hier Aufschluss bringen..

    Bisher jedenfalls kein Buch, das mir gefällt; ich friere eher etwas dabei - auch wenn es geschliffen geschrieben ist.

    Das Buch von Kurt Guggenheim über Jean-Henri Fabre ist ausgelesen.

    Eine Ausgabe von 1980,

    Geschrieben wurde das kleine Buch (158 Seiten) schon 1959.

    Der Autor Kurt Guggenheim wurde 1896 geboren,

    Der Insektenforscher Jean-Henri Fabre, dessen schriftliches Werk ihn in vielerlei Hinsicht inspiriert hat, bereits 1823.


    Die "Begegnung" (rein physisch hat sie nie stattgefunden..) ist eine Art Doppelbiographie, in der Guggenheim über seinen eigenen Weg als Schriftsteller nachdenkt und den Lebensweg Fabres dabei einflicht. Dabei geht es immer wieder ums Schreiben - und um.. Wahrhaftigkeit.

    Ich fand es definitiv sehr lesenswert.

    So ganz wenig passiert ja insgesamt doch nicht mit all diesen Explosivstoffen, anscheinend glauben Viele einfach nicht, dass da tatsächlich ne Menge Power am Werk ist..

    Irgendwo in Bayern hat gestern ein 18Jähriger wohl einen angezündeten Böller in ein Stück Plastikrohr geworfen und dann seinen Kopf drübergehalten, um zu gucken, was passiert. Das war leider das letzte Experiment seines Lebens. :|  Leute, passt auf Euch und Eure Sprösslinge auf..

    Am Ende nichtsdestotrotz ein ziemlich gutes (Coming-of-Age-) Buch.

    Die zweitw Häkfte hat mir auch besser gefallen, weil sich der Blick (wahrscheinlich auch einfach aufgrund des zunehmenden Alters des Protagonisten) etwas geweitet hat. Sehr österreich, das Ganze.

    Ich hätte auch noch etwas, das ich unbedingt endlich lesen will..


    Kurt Guggenheim - Sandkorn für Sandkorn (Die Begegnung mit J.-H. Fabre)


    Ich möchte schon seit längerer Zeit mehr von oder über dem/n legendären Insektenforscher Jean-Henri Fabre (1823-1915) lesen, und dieses Büchlein, vor einer Weile gekauft, soll der Einstieg sein - geht aber wohl genauso um Guggenheim selbst.

    Der Schweizer Schriftsteller Guggenheim soll gleichfalls berühmt sein - mir war er kein Begriff. Meine gebraucht erworbene Ullstein-Ausgabe ist von 1979.

    Ich lese das gerade (als papierenes Buch..) und bin bisher nicht so richtig begeistert. Die alters- und schultypischen Probleme tangieren mich, wie sie hier beschrieben sind, nicht besonders, und tatsächlich finde ich sogar die Beschreibungen der AoE-Aktivitäten (die aber bisher - Halbbuch! - nicht besonders detailliert sind - Ready Player One konnte mich hier zum Thema z.B. weit mehr packen..) interessanter als die minutiösen Beschreibungen der Hackordnungen unter den Schülern und die der diversen Disziplinierungsmaßnahmen..

    Vielleicht würde ein guter Sprecher hier auch für mich einen Unterschied machen?! (Hörbucher kommen bei mir immer "völlig woanders" an.!

    Ich denke, ich werde mit Lichtspiel auch noch mal einen Kehlmann wagen, Deine Rezension gibt da jetzt durchaus den Ausschlag b.a.t. ! (Kann aber wie üblich bei mir ein bisschen dauern, bis er an die Reihe kommt..).

    Witzig fand ich beim Nachlesen gerade, dass mein Eindruck seiner anderen Bücher genau umgekehrt zu dem von TochterAlice (jaa, die jüngere Generation.. :S ) war: Mir hat die Vermessung der Welt gefallen, dagegen war mir F zu offensichtlich konstruiert und Tyll hat mich gelangweilt. Das schreit doch geradezu nach Symmetrie, oder..?! :breitgrins:

    Ich wünsche Euch allen ein paar angenehme "Zwischentage" - mir geht es mit dieser Zeit normalerweise genau wie Sagota .


    Nachtrag: Habe gerade eine klasse 3*-Amazon-Kritik gelesen über Tyll, die ich im Folgenden in ihrer Gesamtheit zitiere: Irgendwie geht das Buch nicht los. Aber beim Warten habe ich viel über den Dreißigjährigen Krieg erfahren.

    Dann melde ich gern eines meiner verbleibenden TAMKATZN-Büchee an, um mich da etwas anzustubsen. Am nötigsten eventuell bei

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    , da ich hier ein übergroßes Maß an emotionaler Beteiligung befürchte, vor der ich schon länger zurückscheue.

    Ich besitze das Buch schon seit einigen Jahren, es hat auch ein anderes Cover als das abgebildete.

    Durch die aktuellen Ereignisse hat das Thema ja leider nochmals an Bedeutung gewonnen.. ein Grund mehr, es jetzt doch zu lesen.