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erschienen im Februar 2025 im Piper-Verlag
416 Seiten
978-3-492-06471-2
Als Mainau-Jahreskartenbesitzerin war das Buch natürlich ein Muss für mich Bisher wusste ich auch noch nicht so viel über Graf Lennard Bernadotte, außer eben, dass er der Vater der aktuellen Grafenfamilie auf der Mainau ist.
Erzählt wird die Geschichte des jungen Lennarts, eigentlich schwedischer Prinz (sein Großvater ist König von Schweden und sein Vater dessen zweiter Sohn), der mit Anfang 20 die Bürgerliche Karin heiratet und deshalb von der schwedischen Thronfolge ausgeschlossen wird. Bald darauf besuchen die beiden die Insel Mainau, die zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch Lennarts Vater gehört, der daran allerdings kein Interesse hat. Ganz anders Lennart, der die Insel über alles liebt und mit seiner Frau beschließt sie wieder auf Vordermann zu bringen und später auch immer mehr Annehmlichkeiten für die Touristen zu schaffen.
Am Anfang ist alles noch sehr romantisiert. Auch wenn ich verstehen kann, dass man die Mainau liebt, hab ich schon manchmal gedacht, dass diese ganze Euphorie doch etwas übertrieben ist. Vielleicht war das aber auch der Fall, weil das Buch sich eben wirklich stark auf diesen Teil des Lebens der Bernadottes bezieht. Im Winter haben sie nämlich lange noch immer in Schweden gelebt und nur im Sommer in Konstanz. Alle Mitarbeiter der Insel sind auch immer begeistert von dem was der Herr Bernadotte vorschlägt und alle Vorhaben funktionieren beinahe reibungslos.
Dann geht es in die 30er Jahre und die Stimmung im Land ändert sich immer mehr je mehr es Richtung Nazideutschland geht. Der zweite Weltkrieg an sich wird dann jedoch übersprungen und erst wenn die Familie 1946 auf die Insel zurückkehrt, setzt die Geschichte wieder ein.
Eigentlich fand ich diesen letzten Teil mit am interessantesten. Anfangs war alles so harmonisch zwischen Lennart und Karin. Er hatte eine Idee. Sie war begeistert und hatte gleich auch noch eine Idee für die Umsetzung.
In den 50er Jahren kamen doch ein paar Konflikte mehr auf, da Karin sich mit all der Arbeit und den Kindern vernachlässigt und alleingelassen fühlte, während Lennart immer schon bei der nächsten Idee für die Mainau war und gleichzeitig auch noch als Fotograf arbeitete und viel reisen musste. Gerne hätte ich da mehr noch über die neue Beziehung der beiden gelesen.
Zumal die beiden sich tatsächlich ein paar Jahre später scheiden ließen und Lennart eine sehr viel jüngere Frau heiratete. Ich kann aber verstehen, dass man diesen Teil vielleicht lieber nicht weiter ausführen wollte, da es direkt die Nachkommen, die heute noch auf der Insel leben, betrifft.
Ich habe bereits ein Buch von Eva-Maria Bast gelesen und ähnlich wie bei diesem hat mir auch hier der Schreibstil nicht wirklich gefallen. Er wirkte etwas altbacken (das ist irgendwie das passendste Wort, das mir dazu einfällt). Und wie auch schon im Buch über Sophie in Bayern werden ständig historische Informationen, die ja durchaus wichtig sind, in die Dialoge gepackt. Das wirkt dann aber oft sehr unnatürlich, weil man so einfach nicht spricht. Das passiert leider sehr oft und ist ein Stilmittel, mit dem ich nichts anfangen kann.
Alles in allem ließ sich das Buch dennoch gut und schnell lesen und ich habe jetzt auch kein literarisches Meisterwerk erwartet.
Der Untertitel des Buches ist doch wieder ein wenig reißerisch. Lennart war zwar in der Thronfolge, aber dennoch recht weit hinten. Er wäre also wahrscheinlich nie König geworden, was der Untertitel aber anders suggeriert.
Das Wort Mainau kam verständlicherweise sehr oft vor. Das war selbst mir zu viel