Mittlerweile bin ich bei meinem vierten TAMKATZN-Buch angelangt und zwar "Nemesis-Spiel" von Scott McBain.
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Nach den ersten 120 Seiten ist es bisher der schwächste Roman, den ich zum Bewerb angemeldet habe. Die Figuren sind stereotyp, oberflächlich und austauschbar. Sie handeln teilweise nicht kongruent. Ein Beispiel gefällig: Rachel, die persönliche Assistentin der Hauptfigur Paul Reynolds, ist jung, erfolgreich, sehr ehrgeizig und hat selbstverständlich eine perfekte Figur.
In ihrem Privatleben hat sie einen übergewichtigen, egoistischen Freund, der sie nicht befriedigt, der schlichtweg faul ist und sie nicht liebt. Sie klammert und träumt von Heirat. Diese Unstimmigkeit könnte nur dann passen, wenn es ihre Highschool- oder Collegeliebe wäre, die in die Jahre gekommen ist. Nein, Rachel hat ihr Prachtstück vor ein paar Monaten in einer Bar abgeschleppt.
Diese Partnerwahl passt in meinen Augen deswegen nicht, weil Rachel als absolute Powerfrau geschildert wird, die nach Erfolg hungert. Dass sie sich einen miesen Typen angelt ja - aber dieser miese Typ müsste zumindest ebenso ehrgeizig wie sie selbst sein, um zu ihrem Charakter zu passen.
Inkonsistenz Nummer zwei: Paul Reynolds, der erfolgreiche Workaholic, dessen einziges Ziel es ist, mit seinem multinationalen Großkonzern in der absolut ersten Liga zu spielen, hat sich mit seiner Frau auseinander gelebt. Die beiden haben sich kaum noch etwas zu sagen. Er betrügt sie laufend mit Callgirls und überlegt, sich scheiden zur lassen. Warum? Eine Scheidung würde nur unnötig Geld kosten und seinen brutal durchgetakteten Tagesablauf stören. Das Paar hat sich zwar wenig zu sagen, aber er hat sie nicht durch eine jüngere, attraktivere Geliebte ersetzt, die er nun zu heiraten gedenkt. Es wird im Gegensatz sogar betont, dass seine Frau sehr gut aussieht, offensichtlich von den Prostituierten weiß und diese akzeptiert. Wenn der Wunsch nach Scheidung von ihr ausginge, würde das passen. So wie er dargestellt wird, macht sich dieser Typ doch keine Gedanken über seine Ehe. Dafür ist er viel zu egoistisch.
Zu meiner großen Freude warten noch weitere 500 Seiten darauf, gelesen zu werden.