Das freut mich! Ein Schmankerl ist es wirklich und sehr passend zum kalten Wetter, auch wenn wir (zumindest im Moment) keinen Schnee haben.
Beiträge von Wendy
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Das lese ich gerade und es ist toll, wenn auch das offensichtlichste Kinderbuch, das sie bisher geschrieben hat.
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Hallo ihr Lieben!
Ich bin zurück mit neuen Schwärmerein zu Katherine Arden und ihrer immer noch ausgezeichneten Winternight Serie. Achtung: Ein paar Spoiler zum ersten Teil kann ich nicht vermeiden, also Weiterlesen nur auf eigene Gefahr.
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* Werbe/Affiliate-LinksDie Winternight Trilogie:
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[li]The Bear and the Nightingale[/li]
[li]The Girl in the Tower[/li]
[li]The Winter of the Witch (August 2018)[/li]
[/list]Inhalt:
For a young woman in medieval Russia, the choices are stark: marriage or a life in a convent. Vasya will choose a third way: magic...
The court of the Grand Prince of Moscow is plagued by power struggles and rumours of unrest. Meanwhile bandits roam the countryside, burning the villages and kidnapping its daughters. Setting out to defeat the raiders, the Prince and his trusted companion come across a young man riding a magnificent horse.
Only Sasha, a priest with a warrior's training, recognises this 'boy' as his younger sister, thought to be dead or a witch by her village. But when Vasya proves herself in battle, riding with remarkable skill and inexplicable power, Sasha realises he must keep her secret as she may be the only way to save the city from threats both human and fantastical...Meine Meinung:
Der zweite Band dieser Trilogie geht da weiter, wo der erste aufgehört hat, allerdings nicht sofort mit unserer bisherigen Heldin, Vasya, sondern mit ihren Geschwistern, die vor vielen Jahren ausgezogen sind um ein eigenes Leben zu beginnen. Olga ist Prinzessin und Mutter, Sasha ist Priester, und beide erleben im Moskau mit, wie das politische Klima in Rus sich verschlechtert. Der Prinz schuldet Abgaben, Banditen zerstören Dörfer und stehlen Mädchen, und es gibt noch immer keinen Thronfolger - doch Olga ist hochschwanger und man hofft auf einen Jungen.Vasya reitet underdessen von ihrem Zuhause davon, weg von den Möglichkeiten, die ihr als junge Frau offenstehen: das Kloster oder die Heirat mit irgendeinem Lord, der sie gefangen hält. Für Vasya ist das keine Wahl und sie reitet auf ihrem treuen Pferd Solovey einfach fort. Weil sie schnell merkt, wie viel praktischer und leichter es ist, sich als Mann auszugeben, versteckt sie schon bald ihre langen Haare und trägt Männerkleidung - und schon scheint die Welt sich ihr ein Stückchen weiter zu öffnen. Als sie auf die Gruppe Banditen trifft, die schon länger ihr Unwesen treiben, trifft sie auch ihren Bruder Sasha wieder, der sie trotz Verkleidung erkennt. Auch der Prinz lernt Vasya kennen - als Vasilii Petrovich statt Vasilisa Petrovna - und weil dieser Gefallen an dem cleveren jungen "Mann" findet, muss Vasya ihre Scharade aufrecht erhalten. Was passiert, wenn die Lüge auffliegt, will sie sich gar nicht vorstellen.
Während das erste Buch sich fast ausschließlich im Wald bzw. Vasyas Dorf abspielt, sehen wir hier mehr von der weiten Welt. Vasyas Ankunft in Moskau ist wie ein Kulturschock, nicht nur für sie, sondern auch für ihre Schwester Olga, welche die Regeln des Hofes mit jedem Atemzug lebt. Auch wenn zwischen den Geschwistern Geheimnisse bestehen, hat man beim Lesen sofort dieses Gefühl von Familie, von totalem Zusammenhalt, egal was kommt. Besonders Vasyas Freundschaft mit ihrer Nichte Marya hat mir gefallen. Die beiden finden einfach sofort zueinander und machen noch einmal deutlicher wie eingeengt ein Leben als Frau sein kann. Nicht einmal einen Fuß vors Haus setzen zu dürfen, wenn man frische Luft schnappen will, weil das den eigenen Ruf schädigt oder die Jungfräulichkeit gefährdet... Auch Vasya lernt immer mehr wie praktisch es ist ein Mann zu sein.
Doch es geht nicht nur um Wiedersehen und Politik, auch die mythologischen Wesen und Hausgeister des ersten Buches lassen sich wieder blicken. Zwischen Morozko und Vasya herrscht bei jedem Treffen eine derartige Spannung, dass ich die beiden hin und wieder einfach schütteln und anschreien wollte. Über Morozko selbst erfährt man ein kleines bisschen mehr, ebenso wie über Vasyas eigene Herkunft und ihre Fähigkeit Geister zu sehen, obwohl andere das nicht können. Wirklich erklärt wird nicht viel, aber man bekommt gerade genug Ahnung, dass man das Buch zufrieden zuschlagen kann.
Insgesamt war dieser Band actionreicher als der Vorgänger, mit Pferderennen, Kämpfen, gefährlichen Situationen (seien es Gespräche am Hof des Prinzen oder ein Messer an der eigenen Kehle) und der Tatsache, dass Vasya ihre wahre Identität verstecken muss - langweilig wurde es jedenfalls nie. Und obwohl Katherine Arden ihre wunderschöne Sprache beibehält, besonders wenn Vasya mit Pferden zu tun hat, hat mir die ländliche Atmosphäre des ersten Bandes ein wenig gefehlt. Das ist aber mein einziges Manko und das lässt sich durch den Handlungsort erklären. Eine Hauptstadt ist nun mal nicht so romantisch wie ein Dörflein im Wald. Ich hoffe, dass der nächste Band wie versprochen im August erscheint, denn ich will unbedingt mehr Abenteuer mit Vasya!
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Hallo ihr Lieben!
Ich war überzeugt, dass ich dieses Buch hier schon letztes Jahr rezensiert hatte, weil es mir so gut gefallen hat. Aber die Suchfunktion hat mich entlarvt... da gibt's tatsächlich noch keinen Thread. Das wird hiermit sofort korrigiert.
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At the edge of the Russian wilderness, winter lasts most of the year and the snowdrifts grow taller than houses. But Vasilisa doesn’t mind—she spends the winter nights huddled around the embers of a fire with her beloved siblings, listening to her nurse’s fairy tales. Above all, she loves the chilling story of Frost, the blue-eyed winter demon, who appears in the frigid night to claim unwary souls. Wise Russians fear him, her nurse says, and honor the spirits of house and yard and forest that protect their homes from evil.
After Vasilisa’s mother dies, her father goes to Moscow and brings home a new wife. Fiercely devout, city-bred, Vasilisa’s new stepmother forbids her family from honoring the household spirits. The family acquiesces, but Vasilisa is frightened, sensing that more hinges upon their rituals than anyone knows.
And indeed, crops begin to fail, evil creatures of the forest creep nearer, and misfortune stalks the village. All the while, Vasilisa’s stepmother grows ever harsher in her determination to groom her rebellious stepdaughter for either marriage or confinement in a convent.
As danger circles, Vasilisa must defy even the people she loves and call on dangerous gifts she has long concealed—this, in order to protect her family from a threat that seems to have stepped from her nurse’s most frightening tales.Meine Meinung:
Ich war etwas besorgt, dass mir dieses Buch nicht gefallen würde. Alles daran wirkte so perfekt auf meinen Lesegeschmack zugeschnitten, dass ich schon Monate vor Erscheinung ganz aufgeregt war - und wenn es sich als Flop herausstellen sollte, wäre die Enttäuschung nur umso größer gewesen. Glück gehabt also, dass alles was ich mir erhofft hatte, eingetroffen ist. Und mehr.Gleich auf den ersten Seiten entsteht eine fantastische Atmosphäre vom russischen Winter am Land, wo eine Familie sich beim Ofen zusammenkuschelt und Geschichten von Hausgeistern und Magie lauscht. Ebenso spürt man sofort, wie gefährlich der Winter hier ist, einfach weil es kalt ist, weil Menschen abhängig von ihren Vorräten waren und - wenn man zu dünn oder schwach ist, weil einen die Kälte töten kann.
In einem dieser eisig kalten Winter findet Marina heraus, dass sie schwanger ist und rechnet nicht damit, die Geburt zu überleben. Doch in Marinas Adern fließt Magie und sie möchte das Kind unbedingt gebären, damit diese Magie weiterlebt. Dieses Kind ist Vasilisa, kurz Vasya genannt. The Bear and the Nightingale erzählt Vasyas Geschichte, aber auch die Geschichte ihrer Heimat, inklusive wunderschöner Beschreibungen der Landschaft und Jahreszeit, Volksmärchen und dem Kampf zwischen altem heidnischen Glauben und Christentum.
Ein Gefühl von Magie, die unter allem schlummert, zieht sich durch das gesamte Buch und verleiht selbst Beschreibungen von alltäglichen Dingen einen besonderen Flair. Man fühlt sich als sei man dort, im Stall wo es nach Pferden riecht, in der Nacht alleine im Wald, gebeutelt vor Angst und Kälte. Katherine Arden schreibt unauffällig blumig, wenn das Sinn ergibt. Man merkt gar nicht, wie sie die romantische Atmosphäre aufbaut, sie ist einfach da.Das zentrale Thema des Buches beginnt, als ein charismatischer Priester in Vasyas Dorf kommt, fest entschlossen dem ländlichen Volk gute christliche Manieren beizubringen und sie zu Gott zu führen. Doch als die Menschen aufhören, Gaben für Hausgeister zu hinterlassen, werden diese schwach und können das Dorf nicht mehr schützen. Die Ernte ist schlecht, die Winter werden härter und härter und es scheint als wäre nur Vasya furchtlos genug ihren eigenen Weg zu gehen und Drohungen von Höllenfeuer zu ignorieren. Es hilft natürlich, dass Vasya die domovoi und anderne Geister tatsächlich sehen kann, während der Rest des Dorfes lediglich an sie geglaubt hatte.
Gleichzeitig passiert jedoch auch eine Cinderella-artige Nebenhandlung. Pyotr, Vasyas Vater, heiratet eine neue Frau, die ebenfalls Hausgeister sehen kann, aber überzeugt ist, dass es sich um Dämonen aus der Hölle handelt. Als sie sieht, mit welcher Leichtigkeit Vasya mit den Hausgeistern spricht und wie natürlich für sie alles zu sein scheint, wird die Stiefmutter wütend und mutiert langsam zur klischeehaften bösen Stiefmutter aus dem Märchen. Als ein Baby-Geschwisterchen geboren wird - wunderschön, im Gegensatz zur wilden Vasya - macht das die Situation nicht besser. Ich muss aber dazu sagen, dass Anna, die Stiefmutter, niemals wirklich böse wirkt. Ihr Charakter ist durchaus nachvollziehbar, wenn auch unsympathisch. Das trifft eigentlich auf alle Charaktere zu. Egal, wie kurz jemand erwähnt wird, alle fühlen sich wie glaubhafte Menschen an. Sie mögen nicht immer richtig handeln, aber alles was sie tun, ist in irgendeiner Form verständlich.Mein Herz wurde aber sofort von Vasya erobert. Heldinnen in Fantasy-Romanen haben die Angewohnheit besonders schön und perfekt zu sein, noch mehr wenn sie in ein Märchen gerutscht sind. Aber von klein an wird immer wieder erwähnt, wie hässlich Vasya ist. Ihr Körper ist zu dünn und unweiblich, ihr Gesicht störrisch, ihre Augen zu wild. Aber durch ihre Persönlichkeit, ihre freiheitsliebende Art, sehen andere sie doch als attraktiv. Jedes Mal, wenn Vasya aus der Sicht eines anderen Charakters beschrieben wird, habe ich mich gefreut, weil man richtig spürt, dass niemand sich von ihr abwenden kann, aber keiner so recht weiß warum - wo sie doch so unspektakulär aussieht.
Zum Ende sage ich gar nicht viel. Es wird actionreich, besonders wenn man bedenkt, dass dies sonst ein eher ruhiges Buch ist, und auch hier war meine Sorge unbegründet. Katherine Arden hat eine Punktlandung hingelegt. Möchte man dieses Buch als Einzelband lesen, kann man das bedenkenlos tun, aber es ist offensichtlich noch Platz für die Fortsetzungen (es wird eine Trilogie). Ich habe am Ende jedenfalls gegrinst wie ein Idiot und die letzte Seite ungefähr 10 Mal gelesen, weil sie so wunderbar war.
The Bear and the Nightingale ist mit Abstand mein Lieblingsbuch des Jahres 2017. Und weil es so schön war, habe ich inzwischen auch den zweiten Teil gelesen. Psst... der ist genauso gut.
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Hallo ihr Lieben!
Ich bin von der Serie eigentlich sehr angetan. Wednesday, inklusive Gelabere, gefällt mir am besten. Der stiehlt jede Szene, in der er mitspielt. Die Intros sind eine tolle Idee, auch wenn mir nicht alle gleich gut gefallen haben. Die Wikinger in der ersten Folge waren toll, aber mein Favorit ist mit Abstand das Intro mit Anansi auf dem Sklavenschiff. Das war keine Szene, die Spaß gemacht hat, aber sie war unglaublich gut gespielt und ich hatte die ganze Zeit über Gänsehaut.
Dass Shadows Frau so sehr ins Zentrum rückt, hat mich auch gewundert, aber auch das finde ich gut. Die Folge mit ihrer Vorgeschichte war tatsächlich ein wenig langsamer, wobei ich generell finde, dass große Unterschiede zwischen den einzelnen Episoden bestehen. Manche sind wirklich jede Sekunde lang spannend (der Pilot etwa), andere ziehen sich schon arg dahin. Die schauspielerischen Leistungen finde ich aber beeindruckend, die Art, wie verschiedene Mythologien gezeigt werden, gefällt mir, und die Effekte sind großartig. Gestört hat mich eigentlich nur diese Liebesgöttin... an die kann ich mich aus dem Buch kaum erinnern und warum sie so viele Szenen bekommt, ist mir ein Rätsel. Die interessiert mich eigentlich überhaupt nicht.
Dass nach einer ganzen Staffel eigentlich noch nicht viel Plot vom Buch passiert ist, war zwar verwunderlich, andererseits hätte ich es mir auch vorher denken können. Natürlich soll das meiste aus dem Buch rausgeholt werden - und Stoff ist ja genug da. Wednesday und Shadows Road Trip dauert schließlich eine ganze Weile und wenn man noch ein bisschen erweitert und Nebencharakteren mehr Zeit gönnt, gehen sich bestimmt noch ein paar Staffeln aus. Also ich bin jedenfalls gespannt und werde mit Sicherheit sehen, wie es weitergeht.
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Hallo ihr Lieben!
Wenn ein neues Valente-Buch erscheint, muss man auch auf meine Meinung nicht lange warten.
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In Catherynne Valentes neuestem Buch geht es um die Freundinnen und Ehefrauen von Superhelden, Heldinnen, weibliche Bösewichte und alle anderen, die jemals in den Kühlschrank verfrachtet wurden. Comic-Frauen, die ermordet, vergewaltigt, in den Wahnsinn getrieben wurden, deren Superkräfte gestohlen wurden, die man einer Gehirnwäsche unterzogen hat, nur damit die Geschichte des männlichen Helden vorangetrieben wird.
In einem neuen und originellen Superhelden-Universum entdeckt Valente die Ideen und Motive des Superhelden-Genres und geht mit ihren Heldinnen dabei mit Liebe, Verständnis und Humor um, so wie sie es sonst mit Märchen tut. Immerhin sind Superhelden die Märchenhelden unserer Zeit und diese sechs Frauen wollen ihre eigene Geschichte erzählen.Meine Meinung:
Für jene, die sich nicht viel mit Comics oder Helden beschäftigen, klingt der Titel von Valentes neuestem Buch vielleicht etwas seltsam. Er setzt sich zusammen aus dem Begriff "Frauen im Kühlschrank" - das Schicksal, dass der Freundin von Green Lantern widerfährt, damit dieser sich für ihren Tod am aktuellsten Bösewicht rächen kann - und dem Buch The Vagina Monolgues. Der Titel passt perfekt zu diesem Buch, in dem sechs Frauen in der Unterwelt (oder Hölle oder Leben nach dem Tod) endlich ihre Seite der Geschichte erzählen dürfen.
Der lockere und humorvolle Ton täuscht nicht darüber hinweg, dass Valente hier ein klares, feministisches Statement abgibt und - dadurch dass sie die bisher eher zur Zierde existierenden Frauen endlich selbst zu Wort kommen lässt - ihren Teil dazu beiträgt, dass das Comic Universum ein bisschen offener und freundlicher wirkt.Die sechs Protagonistinnen der Refrigerator Monologues treffen sich regelmäßig um sich auszutauschen, ihre Gruppe nennen sie den Hell Hath Club, was wieder zeigt, dass Valente auch in Büchern mit weniger blumiger Sprache immer noch die perfekten Worte für jedes Ding und jede Person findet. Nun darf jede der sechs Frauen ihre Geschichte erzählen und obwohl - teils aus urheberrechtlichen Gründen, teils weil die Autorin es so wollte - hier kein bekannter Name fällt, ist sehr schnell klar, um welchen Superhelden es gerade geht und wer die unglückliche Freundin ist, deren letzte Momente wir endlich in ihren eigenen Worten hören. Gwen Stacy, Dark Phoenix und Harley Quinn haben hier vielleicht andere Namen und ihre männlichen Pendants andere Superkräfte, aber wer sich ein bisschen in der Comic-Welt (oder auch den zahlreichen Verfilmungen) auskennt, wird keine Probleme haben, die meisten Charaktere wieder zu erkennen.
Das Schicksal dieser Frauen ist von Anfang an klar. Sie treffen sich in der Unterwelt, also irgendwie - und meistens unter tragischen und grausamen Umständen - sind sie alle gestorben. Aber einfach nur zu zeigen, wie ungerecht es ist, bloß eine Nebenfigur im Leben eines anderen zu sein, ist nicht genug für Valente. Sie bricht hier zwar eindeutig die Tradition mit ihrem gewöhnlichen Stil (verschnörkselte Sätze, viele blumige Begriffe, Metaphern, Vergleiche und eine märchenhafte Stimmung), aber sie lässt es sich nicht nehmen, jeder Heldin eine eigene Stimme zu geben. Pauline Ketch (die Harley Quinn dieses Universums) spricht genau so wie man sie sich vorstellt - ein bisschen verrückt, sehr verliebt in ihren Joker, mädchenhaft und naiv. Blue Bayou (Mera, Aquamans Frau) hingegen erzählt ihre Geschichte voller Wut und Samantha Dane, die Kühlschrank-Frau, wirkt eher resigniert. Aber jede hat ihren eigenen Stil, ein eigenes Leben und eine wichtigere Rolle als die der hübschen Frau an der Seite eines Superhelden.
Auch wenn dieses Buch ein kurzes Vergnügen war, finde ich, dass Valente geschafft hat was so viele Comic-Autoren vor ihr nicht konnten (oder wollten) - sie hat den Frauen im Leben unserer bekanntesten Helden Persönlichkeit gegeben. Diese Frauen, die man sonst nur als das hübsche Mädchen im engen Kostüm in Erinnerung hat, haben alle etwas zu sagen und ihre Geschichten sind mindestens so spannend wie die von Spiderman, Wolverine oder Batman!
Liebe Grüße,
Wendy -
Myriel, du machst mir Hoffnung. Ich fand zwar "The Three Body Problem" gut, aber mir ging es auch so, dass mir die Charaktere fehlten, an denen ich mich festhalten konnte. Den zweiten Teil muss ich auch noch lesen, bevor ich mich an den nominierten dritten Band machen kann. Puh!
Ich lese gerade "The Obelisk Gate" von N. K. Jemisin und obwohl die Idee dieser Welt jetzt nicht mehr neu ist, reißt mich das Buch schon wieder total mit. Der Stil fängt einen irgendwie ein und man merkt gar nicht, dass man schon wieder eines der ziemlich langen Kapitel gelesen hat. Und natürlich kann man dann nicht aufhören.
Die Wahl wird nicht leicht. Ich tendiere im Moment zu "Ninefox Gambit" als meine Nummer 1, aber da kann sich ja noch einiges ändern.
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Das Buch war eines meiner Highlights als es erschienen ist. Ich habe damals ein Hardcover gewonnen und war mir vorher gar nicht sicher ob es mich überhaupt interessiert. Aber wenn's schon gratis ist, warum nicht? Und innerhalb weniger Kapitel war ich total verliebt in die Geschichte. Lies mal weiter, es wird immer besser.
Ich habe in der Nachmittagssonne heute mit N. K. Jemisin - The Obelisk Gate begonnen und es liest sich schon wieder so bombastisch wie der erste Teil (heute ist irgendwie Tag des zweiten Bandes für mich). Und genau weil es so spannend war, habe ich jetzt - trotz super viel Sonnencreme - einen Sonnenbrand... Ich bereue nichts. Ob ich das Buch jetzt auch im Bett weiterlese, weiß ich noch nicht, weil ich dann vermutlich überhaupt nicht schlafen will.
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Oh, Erdbeertorte. Da würde ich jetzt auch nicht nein sagen.
Ich habe Phantom Pains zu Ende gelesen und bin nach wie vor sehr angetan von dieser Serie. Und in die Sonne hab ich mich auch getraut, aber jetzt zur Mittagszeit ist es mir doch zu heiß geworden. Bei uns gibt's jetzt mal Mittagessen und dann muss ich den SUB nach meiner nächsten Lektüre durchstöbern.
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Guten Morgen ihr Lieben!
Ich bin zwar sehr spät dran, aber die letzten Stunden des langen Wochenendes verbringe ich jetzt auch mit euch und Büchern.
Da ich vergessen hatte, dass mein Wecker nach Wochentagen klingelt und nicht weiß, dass heute ein Feiertag ist, wurde ich eher unsanft um 6 Uhr wach - und weil der Touchscreen von meinem Handy gerade einen langsamen Tod stirbt, hat das Wegwischen des Alarms auch erst nach gefühlten 200 Versuchen funktioniert. So ein bisschen Aggression gleich nach dem Aufwachen hat aber auch was für sich, ich bin nämlich hellwach und lese jetzt die letzten paar Kapitel von Mishell Baker - Phantom Pains. Das ist der zweite Band der Arcadia Reihe (Band 1 hab ich hier rezensiert und kann ich nur empfehlen). Urban Fantasy in Hollywood mit einer Heldin, die an Borderline Personlichkeitsstörung leidet, einen Selbstmordversuch hinter sich hat und (bei ebendiesem) beide Beine verloren hat. Das klingt alles sehr deprimierend, aber diese Reihe ist eine der hoffnungsvollsten, die ich kenne. Fast schon Wohlfühlbücher.
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* Werbe/Affiliate-LinksKatjaja: Doofe Bücher gehören ausgemistet. Und spazieren mit Hörbuch ist ein großartiger Zeitvertreib. Vielleicht klaue ich dir die Ideen und mache das heute auch. Mal sehen, wie das Wetter wird, gestern war es nicht mehr ganz so schön draußen.
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Gaiman ist halt Finalist, weil er Gaiman ist.
Das ärgert mich bei einigen Autoren immer wieder, dass die Fans offenbar prinzipiell für sie abstimmen, egal ob das Werk gut ist oder nicht. Seanan McGuire ist jedes Jahr nominiert, unabhängig von der Qualität ihres aktuelsten Buches. Gaiman und Connie Willis ebenso, genau wie John Scalzi. Klar haben sie es sich oft verdient, weil sie tolle Bücher schreiben, aber alles was sie schreiben ist nicht preiswürdig... Und zur Klarstellung: Ich liebe Neil Gaiman! Aber auch er schreibt mal ein nur mittelprächtiges Buch. -
Ich habe The Geek Feminist Revolution jetzt auch gelesen und bin sehr froh, dass andere Leute das Buch nominiert haben. Erwartet habe ich relativ wenig, obwohl ich Kameron Hurleys Blog gerne lese, aber die Essay-Sammlung war erstaunlich persönlich und mitreißend.
Sicher geht es um Popkultur und um Science Fiction und Fantasy, aber es geht auch ums Schreiben und um Krankheit und Geldsorgen - diese Kapitel haben mir erstens wieder gezeigt wie froh ich bin, in einem Land mit vernünftiger Sozialversicherung zu leben und andererseits mag ich Kameron Hurley jetzt noch viel mehr. Bei mir wird das Buch jedenfalls sehr hoch eingereiht werden.Llyren: Oh ja, Kai Ashante Wilson ist was für besondere Geschmäcker. Ich habe mich damals auch durch Sorcerer of the Wildeeps gequält, aber die Hoffnung war da, dass die Fortsetzung besser ist. Ich verstehe auch nicht, warum so viele Leute Gefallen an dieser schwülstigen Sprache finden.
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Zank: Ja, das war für mich auch der erste Grund, warum ich dran geblieben bin. Und ich gestehe, dass ich bei den ersten Folgen dachte, das dumme Mädchen hat sich wegen einem Gerücht umgebracht. Nachdem ich die ganze Serie gesehen habe, ist ihre Entscheidung wesentlich nachvollziehbarer. Aber der erste Eindruck war halt, dass die meisten Teenager diesen Blödsinn durchmachen. Also ich habe weiter geschaut um zu sehen, was Clay (der mir sofort sympathisch war) gemacht hat und was die anderen Gründe für den Selbstmord waren.
Dass ich das Buch nicht kannte, hat bestimmt beim Spannungsaufbau geholfen. Ich hatte ja keine Ahnung, was da noch alles auf mich zukommt. -
Das Buch hat mir auch gut gefallen. Die Netflix-Serie will ich mir auch in den nächsten Wochen anschauen, der Trailer war vielversprechend :smile:Die Serie ist ganz gefährlich. Ich kenne das Buch nicht und wollte nur mal kurz in die Serie reinschauen. Ich glaube 9 Folgen am Stück sind es geworden und am zweiten Tag hab ich dann den Rest geguckt.
Zwar ein wirklich schlimmes Thema, aber die Serie war wirklich beeindruckend! Ich hatte mir nichts erwartet und bin voll hineingekippt. Ich wünsche dir viel Spaß damit (falls man das so sagen kann). -
Leider vermisse ich bei den besten Romanen einige, die mir besser gefallen haben als das eine Buch, das ich von den nominierten schon gelesen habe. Ich habe bisher "Ninefox Gambit" gelesen, aber "Borderline" und "Ghost Talkers" haben mir besser gefallen.Borderline habe ich auch nominiert und ich bin ebenfalls sehr enttäuscht, dass es nicht unter den Finalisten ist. Ich hätte wenigstens auf eine Nominierung von Mishell Baker für den Campbell Award gehofft.
Aber insgesamt bin ich zufrieden mit den nominierten Romanen. Von einigen habe ich bisher nur den ersten Teil gelesen (Becky Chambers, Cixin Liu, N. K. Jemisin), aber ich bin bei allen überzeugt, dass die nominierten Bücher mir auch gefallen. Charlie Jane Anders und Yoon Ha Lee habe ich auch selbst nominiert, obwohl ich noch das Ende von Ninefox Gambit lesen muss - über die zwei freue mich ich sehr, auch wenn sie die schlussendliche Entscheidung wirklich schwer machen.Dass Seanan McGuire mit Every Heart a Doorway nominiert wurde, wundert mich zwar nicht, weil alle die Novelle toll fanden, aber ich fand sie richtig grottig! Das erleichtert wenigstens das Abstimmen ein wenig. Auf China Miéville freue ich mich, ebenso auf Kij Johnson und Victor LaValle. Die Novellen waren mir zwar bekannt, aber zum Lesen hat die Motivation bisher noch nicht gereicht.
Unter den Kurzgeschichten kenne ich nur "Our Talons Can Crush Galaxies", was mir sehr gut gefallen hat. Die Geschichte kann man übrigens innerhalb von fünf Minuten lesen, sie ist wirklich sehr kurz und dafür umso beeindruckender. Jemisins "The City Born Great" fand ich auch gut, den Rest kenne ich noch nicht.
Bei den Serien wird es wirklich schwer abzustimmen. Ich kenne den ersten Teil von einigen dieser Reihen: die Expanse, wo mich das Weiterlesen aber nicht reizt, die Peter Grant Reihe, für die ich in der richtigen Stimmung sein muss, Max Gladstones Craft Sequence, die ich ganz großartig finde und Temeraire, wo ich nach dem zweiten Teil aufgegeben habe. Naomi Novik will ich aber wirklich noch eine Chance geben. McGuires Toby Day Serie subbt noch und die Vorkosigan Bücher habe ich immer noch nicht begonnen, trotz vieler guter Vorsätze. Mehr als ein Buch pro Reihe schaffe ich vor der Abstimmung aber bestimmt nicht. Und dann müssen wir wohl anhand dessen abstimmen, was wir gelesen haben, auch wenn es noch so schwierig ist.
Ansonsten bin ich schon gespannt auf Alyssa Wong, Ada Palmer, die Geek Feminist Revolution und Monstress bei den Graphic Novels. The Vision und Black Panther interessieren mich eigentlich gar nicht, aber ich warte mal auf das Voter Packet. Wenn gratis Ausgaben dabei sind, werde ich sie natürlich lesen, auch wenn ich nicht glaube, dass mir die Comics gefallen.
Komplett auslassen werde ich John C. Wright. Das tu ich mir nicht nochmal an! -
Hallo allerseits!
Nach einem SLW-Flop, den ich immer noch nicht zu Ende gelesen habe, kann ich wieder melden, dass ich dieses Jahr doch größtenteils ein gutes Händchen in der Auswahl meiner SLW-Bücher hatte. Und ich sag euch auch warum:
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Nix hat ihr ganzes Leben an Bord der Temptation, dem Schiff ihres Vaters, verbracht und ist über Jahrhunderte, quer durch Welt und Fantasie gefahren.
Solange ihr Vater eine Karte davon hat, kann er jeden Ort - echt oder erfunden - besuchen. China im 19. Jahrhundert, das Land von 1001 Nacht, eine mystische Version von Afrika. Auf dem Weg durch die Zeit haben Nix und ihr Vater Crewmitglieder und Freunde gefunden, sogar einen charmanten Dieb, der für Nix viel mehr als nur ein Freund ist.Aber das Ende dieser Crew kommt jeden Tag näher.
Ihr Vater ist besessen von der Suche nach einer bestimmten Landkarte. Honolulu, 1868, eine Zeit in der seine erste Liebe, Nix' Mutter, noch am Leben war. Und das obwohl die Reise dorthin für Nix schwere Konsequenzen haben könnte.Meine Meinung:
The Girl From Everywhere ist ein Zeitreise-Roman mit seiner eigenen Art die Vergangenheit zu erkunden. Die Geschichte beginnt in Indien, wo Nix und Kashmir einen seltenen, mythologischen Vogel kaufen sollen und wo man als Leser gleich einen Vorgeschmack dafür bekommt, was einen erwartet. Die Streitereien/Flirtereien zwischen Nix und Kashmir, die actionreiche Handlung, und die Unruhe, die unter der Oberfläche brodelt, machen gleich neugierig auf den Rest des Buches.Wie sich schnell herausstellt, war der Besuch in Indien und die folgende Reise ins New York im Jahr 2016, nur ein Abstecher. Captain Slate, Nix' Vater, ist ein Navigator. Er kann also auf seinem Piratenschiff durch Raum und Zeit reisen, aber er benötigt dafür die richtige Landkarte und genau eine solche sucht er. Diese Idee hat mir sehr gut gefallen, denn anders als zum Beispiel mit Doctor Whos TARDIS ist es hier gar nicht so leicht Zeitreisen zu unternehmen. Nix ist Spezialistin im Finden und Entlarven von authentischen Karten - und nur solche "funktionieren". Erwischt die Crew eine gefälschte Landkarte, kann das Schiff auch nicht zeitreisen. Die Navigation selbst, die erst später im Buch erklärt wird, fand ich zwar weniger originell, aber zu dem Zeitpunkt sind mir die Charaktere schon so ans Herz gewachsen, dass mir dieses Detail egal war.
Die Handlung ist zwar nie langweilig und man hat beim Lesen auch das Gefühl, ein Jugendbuch zu lesen (also keine langwierigen Passagen, wo nichts passiert, immer wieder Action, schöne, aber leicht verständliche Sprache), aber die Charaktere waren erstaunlich komplex und heben sich wunderbar von den meisten Jugendbüchern ab, die man von den Bestsellerlisten so kennt. Besonders Nix' Beziehung zu ihrem Vater fand ich faszinierend. Slates Idee, seine verstorbene Liebe zu retten, klingt zuerst vielleicht romantisch. Wenn man aber 17 Jahre lang besessen von so einer Idee ist und nebenbei seine einzige Tochter vernachlässigt, wird man irgendwann zu einer tragischen, bemitleidenswerten Figur. Nix selbst hat absolut kein normales Teenagerleben, aber auch ihr macht am meisten zu schaffen, dass ihr Vater ihr Leben riskieren würde um ihre Mutter zu retten. Denn niemand weiß, was genau passiert, wenn Nix in eine Vergangenheit reist, in der sie selbst noch nicht geboren ist. Noch weniger klar ist, was passiert, wenn Slate diese Vergangenheit so verändert, dass Nix' Mutter die Geburt überlebt. Wird es einfach zwei Versionen von Nix geben? Wenn ja, wird Slate "seine" Nix zugunsten der anderen verlassen? Wird eine Nix einfach verschwinden? Ist es überhaupt möglich, oder wird das Raum-Zeit-Kontinuum sich gegen so einen Eingriff irgendwie wehren? Diese Fragen werden selten direkt angesprochen, aber sie schwingen in jedem Gespräch zwischen Vater und Tochter mit.
Das zweite Highlight für mich war Kashmir, besonders in Kombination mit Nix. Kashmir hat die Crew in einem mythischen Persien aufgegabelt und seitdem ist der flinke, freche Dieb Teil der Familie. Dass zwischen ihm und Nix vielleicht mehr ist als nur Freundschaft wird so schön beschrieben, dass ich beim Lesen richtig zappelig wurde. Einerseits zanken die zwei sehr viel (was mir persönlich sehr bei fiktiven Paaren gefällt) und zeigen ihre Zuneigung eher durch stille, kleine Gesten. Andererseits lernt Nix auch zum ersten Mal einen anderen Jungen kennen, der ihr gefällt. Wo mich Liebes-Dreiecke normal sofort abschrecken, fand ich es hier gut gemacht. Es gibt keine dämlichen Kämpfe um Nix' Zuneigung, sondern jeder Charakter verhält sich natürlich, einfach so wie sie sind, und die Romanze entwickelt sich wie selbstversändlich daraus.
Die Handlung selbst hat auch mehr zu bieten als man zuerst denkt und man bekommt sogar einen kleinen Einblick in die politische Situation in Hawaii. Wer gerne mal ein unterhaltsames, nicht zu herausforderndes Jugendbuch liest, vor allem eines mit so einer Variation an Charakteren (Diversity, wie man auf Englisch so schön sagt), der ist hier richtig. Obwohl es der erste Teil einer Duologie ist, hat die Handlung einen schönen Abschluss und man muss nicht unbedingt weiterlesen. Ich werde mir den zweiten Teil aber auf jeden Fall gönnen. Solche Wohlfühlbücher, bei denen die Seiten fliegen ohne dass man es merkt und in die man richtig schön hineinfallen kann, braucht man immer wieder.
Liebe Grüße,
Wendy -
Huhu!
Ich habe Caraval kurz nach Erscheinung (des englischen Originals) gelesen und wurde bitter enttäuscht.
Ob die deutsche Ausgabe auch so ein massives Marketing-Budget hat, weiß ich nicht, aber das Buch war Ende 2016 und im Januar 2017 überall. Der Verlag hat wirklich sein bestes getan, damit das ganze Internet weiß, dass es dieses Buch gibt.Die Idee ist ja an und für sich gut. Eine Art mysteriöser Jahrmarkt - ähnlich dem Nachtzirkus - der jedes Jahr an einem anderen Ort stattfindet und wo magische Dinge passieren. Wenn man das Spiel innerhalb von Caraval gewinnt, gönnt einem der ebenso mysteriöse Erfinder Legend einen Wunsch.
Für mich gab es an dem Buch aber grobe Mängel an der Umsetzung und das Ende war einfach ein Schlag ins Gesicht. Scarlett und ihre Schwester Tella sind angeblich die besten Freunde, aber die wenigen Momente, die sie miteinander verbringen - weil Tella zu Beginn des Spiels gekidnappt wird - streiten die zwei nur und man merkt absolut nichts von Geschwisterliebe. Es ist auch kein liebevolles Zanken, sondern die beiden haben einfach gar keine Chemie. Somit steht die Prämisse, dass Scarlett alles tun würde um ihre Schwester zu retten, schon auf wackeligen Beinen.
Das "Spiel" selbst ist ein chaotischer Vorwand für eine langweilige und ebenso gefühlsleere Romanze. Scarlett muss willkürlichen Spuren folgen um ihre Schwester zu finden, aber die sind entweder so offensichtlich, dass das Lesen wenig Spaß gemacht hat, oder so an den Haaren herbei gezogen, dass ich mich nach dem Sinn fragen musste. Scarlett, die ohnehin schon wenig Persönlichkeit hatte, bekommt also nicht einmal die Chance den Lesern zu zeigen, dass sie klug ist oder Rätsel lösen kann.
Die Amotsphäre von Caraval wäre nett gewesen. Hier kann man Kleider kaufen und mit Geheimnissen bezahlen, es gibt allerlei zu entdecken und Magie ist ein ständiger Begleiter. Mit mehr Fokus auf das Spiel und die Attraktionen hätte mir das Buch besser gefallen. Scarlett, die ja angeblich so dringend ihre Schwester sucht, ist aber viel mehr damit beschäftigt über Julians Muskeln nachzudenken.Das Ende (weil ich es so unglaublich bescheuert und ärgerlich fand):
Überraschung! Es war alles nur ein
TraumSpiel. Menschen, die gestorben sind, leben plötzlich wieder. Alles ist super, Tella war nie in Gefahr und das ganze Spiel (=das ganze Buch) war eigentlich umsonst. Ich hab mich selten so geärgert, bis zum Ende brav jede Seite gelesen zu haben.Ohne Spoiler: Gegen Ende hin gibt es eine "Überraschung" nach der anderen. Einige waren vorhersehbar, die schlussendliche Lösung (wenn man das so nennen kann) hätte ich nicht erwartet. Vielleicht einfach, weil ich es nicht für möglich gehalten hätte, dass die Autorin das Buch auf so billige Art und Weise endet. Noch dazu fand ich das Ende in jeder Hinsicht unbefriedigend. Was die Charaktere betrifft, sind sie am Ende genau das was sie am Anfang waren. Es gab keinerlei Entwicklung und der Teaser am Schluss - damit man das zweite Buch lesen muss - hat mich somit auch kalt gelassen.
Der Schreibstil konnte leider auch nichts mehr retten. Scarlett hat zwar Synästhesie und verbindet viele Dinge mit Farben, aber das wird im Buch sehr inkonsistent beschrieben. Die Autorin hat sich bemüht, Caraval lebendig zu machen, aber da die Charaktere schon so schwach waren und sich eher mit Teenager-Romanzen als mit Caraval oder der Rettung von Tella beschäftigt haben, ist auch das eher kurz gekommen. Für mich ist die Serie somit abgeschlossen.
Von mir gabs nur
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Ich bin inzwischen schon froh, wenn ich ein Buch schaffe. Je nachdem wie gestresst ich von der Arbeit bin, kann es schon sein, dass ich einen ganzen Monat an einem 200 Seiten Buch knabbere. Aber dieses Jahr hatte ich viel Glück bei der Auswahl meiner Bücher und die Motivation ist (noch) dementsprechend hoch. Schauen wir mal.
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Wendy, meine Stimme geht erst mal an Achilles. Wenn Du das andere Buch noch schaffst bzw. lesen magst, fände ich das aber auch spannend *hint, hint*Sehr schön, da freue ich mich schon drauf.
Ich hoffe natürlich, dass ich mehr als ein Monatsrundenbuch schaffe, aber ihr wisst ja wie das mit Plänen so ist. -
Bei Frühlingsgefühlen kann ich nicht nein zu einer Monatsrunde sagen.
Ich schwanke noch zwischen zwei Büchern und lasse daher die Monatschefin entscheiden, welches ich anmelden soll.
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* Werbe/Affiliate-LinksMadeline Miller - The Song of Achilles
Hier geht es um den trojanischen Krieg, vor allem aber um die Liebesgeschichte zwischen Achilles und Patroklos. Ich habe nur Gutes über dieses Buch gehört und will es schon gefühlte Ewigkeiten lesen.Kaufen* bei
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* Werbe/Affiliate-LinksC. S. Pacat - Captive Prince
Dieses Buch - auch mit einer Liebesgeschichte zwischen zwei Männern, aber in einer Fantasywelt - hat als Web-Serie begonnen, ist inzwischen aber auch über Verlage erhältlich. Hier geht es um einen Prinz, der seine Identität verheimlichen muss, Hofintrigen und möglicherweise bevorstehender Krieg zwischen zwei Königreichen.