Ich hab das Buch mittlerweile auch beendet und musste erst mal eine Nacht darüber schlafen, weil ich anfangs nicht so einverstanden mit dem Ende war .
Dass Bentham durch sein Opfer noch mal für die entscheidende Wende sorgt hat mich gar nicht so sehr überrascht; ich hatte schon damit gerechnet dass hier noch etwas passieren wird und dass sein Zusammenschluss mit Caul nicht das letzte Wort war.
Abaton fand ich total genial beschrieben und die Idee der Seelen und die Übernahme der Fähigkeiten finde ich spannend. Ich hätte nicht erwartet, dass Bentham sich opfert, weil er auf mich so wirkte, als wenn er sich immer auf die Seite mit dem meisten Gewinn schlägt, aber diese Wendung fand ich gelungen. Und anscheinend hatte er immer einen Plan B dabei und hilft so die Zeitschleife zu zerstören. Was ich echt gut finde, so ein Ort wie Abaton ist viel zu gefährlich.
Das stimmt. Nach dem Gespräch mit Mother Dust lag die Vermutung nahe, dass Jacob auserwählt ist, der neue Hüter der Bibliothek zu sein, womit er sich eine sehr verantwortungsvolle und gefährliche Aufgabe aufgebürdet hätte. Dass es die Bibliothek nun nicht mehr gibt finde ich einerseits besser so; es würde immer Menschen wie Caul geben, die die besonderen Kräfte der Bibliothek für ihre eigenen Zwecke missbrauchen wollen.
Andererseits habe ich auch noch nicht so ganz verstanden, welche Auswirkungen der Zusammenbruch der Bibliothek auf die zukünftigen Besonderen hat.
Es bricht ja auch alles zusammen? Was wird dann aus den Seelen? Können überhaupt neue Besondere geboren werden, wenn die Bibliothek zerstört wurde? Ich stehe gerade ein bisschen auf dem Schlauch. Vielleicht habe ich auch etwas überlesen.
Das frage ich mich auch. Und was passiert nun mit den Seelen der Besonderen, die jetzt leben, nach deren Tod? Diese Thematik kam mir, obwohl ich das spannende Finale sehr genossen habe, doch etwas kurz.
Die ganze Zeit hab ich mich gefragt, ob Band 3 wirklich ein abgeschlossenes Ende haben wird oder ob die Geschichte wieder mit einem gemeinen Cliffhanger enden wird. So wie der Autor am Ende die Welt der Besonderen und Jacobs "normale" Welt zusammenbringt, fand ich es sehr gelungen. Allerdings war mir die Lösung, dass die Besonderen durch den Zusammenbruch der Zeitschleife in normalem Tempo altern werden, doch etwas zu bequem.
Drei Bände lang zerbrech ich mir den Kopf, wie der Autor am Ende das Zeitproblem zwischen Jacob und den Besonderen lösen wird - und dann kommt so was, wie eine Art Taschenspielertrick. Da fühlte ich mich ehrlich gesagt ein bisschen veräppelt. Mir wäre es lieber gewesen die Lösung ist etwas, worauf man auch als Leser hätte kommen können. :sauer:
Ansonsten bin ich zufrieden mit dem 3.Band; er hat ein abgeschlossenes, stimmiges Ende, es werden bestimmte Fragen und Themen aus den vorangegangenen Büchern aufgegriffen und es gibt ein Wiedersehen mit Jacobs Familie, so absurd sie auch manchmal sein mag.
Von Fiona gibt es tatsächlich keine neue Nachricht. Einerseits war ich traurig darüber, andererseits fand ich gut dargestellt, wie die besonderen Kinder mit der Situation umgehen. Hugh zum Beispiel hat immer noch die Hoffnung, dass sie sich irgendwie gerettet haben könnte und der Leser kann sich seine eigenen Gedanken dazu machen. Selbst wenn man diese Hoffnung unrealistisch findet, wird sie Hugh trotzdem nicht genommen, z.B. indem Fionas Leichnam gefunden wird. Das hat mich ein bisschen getröstet.
Irgendwann werde ich sicher noch mal alle 3 Bände der Reihe nacheinander lesen, aber im Moment bin ich zufrieden, dass die Serie erst mal ein vernünftiges Ende gefunden hat, ohne allzu viel Blutvergießen und Verluste unter Jacobs Freunden.