Beiträge von Piranhapudel

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    Keine Helden – Piraten des Mahlstroms hat den mit Abstand verwirrendsten Buchtitel des Jahres. Wenn Eberhart, Aurelia und die restliche Truppe keine Helden sein sollen, wer denn dann? Nun gut, der Leitsatz in dieser Geschichte ist „Was soll schon schief gehen?“ und die einzige mögliche Antwort darauf ist zu jeder Zeit: „Alles“. Aber nur, weil der Plan schief läuft, muss das nicht heißen, dass die Helden ihr Ziel nicht auf einem anderen Weg erreichen können. Seht ihr, Logik ausgetrickst, die sind alle Helden.


    In „Keine Helden“ „Doch, sie sind Helden“ erzählt Nils Krebber zunächst aus dem Alltag von Eberhart Brettschneider und Aurelia, die als Team gerne Leute bestehlen. Sie sind con artists und planen Raubzüge im größeren Stil. Gleich im ersten Kapitel bereiten sie auch etwas vor und möchten Gräfin del Mar netterweise um ihr Gold erleichtern. Womit sie natürlich nicht rechnen können: Die ahnt das schon längst und hat mit einem Inquisitor zum Gegenschlag ausgeholt. Plötzlich müssen Aurelia und Eberhart für sie arbeiten und gleich erst mal Joachim aus dem Sanatorium befreien, in dem er sich freiwillig einschließen ließ (diese Namen, ich sag’s euch, ein Augenschmaus in diesem Fantasyabenteuer), und danach ein Piratenschiff besorgen.


    Die Grundidee der Geschichte erinnert mich stark an die Locke Lamora-Reihe von Scott Lynch. Grandioser, epischer Plan, alles scheint perfekt zu klappen — und dann zack! läuft alles den Bach runter oder vielmehr die große See, rein in den Mahlstrom mit lauter mythischen Wesen, die plötzlich echt sind undundund. Humorvoll und rasant macht sich die Truppe also auf den Weg und kann sich in den meisten Situationen witzige und kluge Sprüche nicht verkneifen, aber auch ernste Situationen sind reichlich vorhanden.


    Die Figuren in diesem Abenteuer sind sehr vielfältig. Aurelia ist eher aufbrausend und wild, Eberhart dagegen auf eine ruhige Art raffiniert. Und schwul, übrigens. Ich wusste das vorher nicht, erwähne es hier aber, falls ihr gern Bücher mit queeren Charakteren lest. In der Geschichte selbst spielt es keine große Rolle, aber es kommt zumindest immer mal durch und führt vor allem zu Kommentaren seitens Aurelia, die Eberhart gern mit einem Mann verkuppeln würde. Insgesamt werden die Freundschaften in diesem Buch stark und nachvollziehbar porträtiert, ich mochte die Dynamiken zwischen den Figuren und konnte super mitfühlen. „Keine Helden“ bietet damit eine abwechslungsreiche Abenteuergeschichte voller Mythen mit viel humorvoller Interaktion zwischen den Charakteren.

    Sooo, mit "Schattenpfade" bin ich jetzt auch durch und mein Fazit bleibt leider eher verhalten-enttäuscht. Das Buch war überhaupt nicht das, was im Klappentext versprochen wurde. Sprechende Katzen? Joa, genau eine, die dann 3x kurz aufgetaucht ist. Es hätte sicher eine schöne Geschichte über Politik in einem alternativen Europa sein können, aber leider haben die Details das zur Seite gefegt. Band 2 ist leider auch noch auf dem SuB, da werde ich zumindest noch reinlesen. Der Klappentext verspricht schon wieder sprechende Tiere und Magie, aber wenn beides nicht auftaucht und man sonst auch keine Fantasyelemente bemerkt, dann war es das mit der Reihe für mich.


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    Ich verstehe sehr gut was du meinst. So einen detaillierten Schreibstil kann eine Story träge machen. Da muss man meist versuchen den Blick auf das Wesentliche nicht zu verlieren.

    Ich muss zugeben, dass ich das Wesentliche bisher leider wirklich nicht gefunden habe. Ich bin jetzt fast am Ende und weiß immer noch nicht, worauf die Story überhaupt hinaus will. Die Protagonistin kommt nach 5 Jahren zurück an den Königshof und alles hat sich krass verändert. Der König stand vorher für Toleranz, mittlerweile sind Rassismus und Religionsfeindlichkeit salonfähig geworden. Irgendetwas ist mit dem Thronfolger passiert, denn er wurde verbannt. Das wird am Rande immer mal wieder thematisiert, aber die Prota interessiert sich irgendwie gar nicht für die Gründe, warum das nun so ist. Stattdessen wird ständig detailreich beschrieben, wie sie ihrem erkrankten Vater hilft sich anzuziehen, etc. Mindestens 3x wurde beschrieben, wie sie ihm durch die Gänge des Palastes begleitet und ihn stützt, er aber dennoch keine Kraft hat. Drei Mal! Ich habe zwar noch ca 30 Seiten vor mir, aber das wurde jetzt doch schon was wie ein abschließendes Fazit. Solange jetzt nicht noch etwas Krasses passiert, werde ich dem Buch 2 - 3 Sterne geben.


    Doc Martens find ich auch toll. Hab erst letzte Woche im Schuhladen gestanden und mir überlegt ob ich da mal drauf spare. Die halten ja auch ewig.

    Ich habe lange überlegt, ob ich mir wieder welche zulegen soll. In der Jugend hatte ich welche, die funktionieren zwar noch, sehen aber auch wirklich schon ranzig aus. Jetzt habe ich mir ca. 5 Jahre keine neuen Winterstiefel gekauft und mich dann entschieden, dass ich mal wieder "darf" :D



    Außerdem: Guten Morgen! Ein paar Seiten habe ich heute Morgen schon gelesen, aber insgesamt ist es etwas träge hier. Das aktuelle Buch schaffe ich aber auf jeden Fall noch.

    Hey :)
    Ich habe meine neuen Schuhe heute zum ersten mal draußen getragen, auf dem kurzen Weg zum Supermarkt und sie haben sich super geschlagen. (Und meine Füße auch ^^) Ich bin jetzt also noch zuversichtlicher.


    Mein aktuelles Buch "Schattenpfade" kommt mir beim Lesen recht träge vor, vor allem weil es unglaublich viele Details enthält. Da wird so viel haarklein beschrieben ("Er zieht sich erst das Hemd auf, die Knöpfe klemmen, dann zieht er sich den linken Stiefel vom Fuß, danach den rechten, dann sieht er sich um und sieht das Tablett mit dem Abendmahl, Brot, angewärmte Butter, ein gekochtes Ei, das wohl schon kalt ist, weil es nicht mehr dampft." So in der Art, versteht ihr, was ich meine?) und deshalb geht die Geschichte echt langsam voran. Gleichzeitig habe ich aber gerade gesehen, dass ich schon fast auf Seite 300 bin, das ist viel weiter als gedacht, ich hab es ja gestern Abend erst angefangen. Wenn das Lesetempo so bleibt, schaffe ich das heute noch, sitze nämlich schon längst eingekuschelt auf dem Sofa.

    Piranhapudel Hihi ich werd nie vergessen wie ich das Einlaufen verflucht habe, aber der Moment als sie dann auf einmal eingelaufen waren, war unbeschreiblich. Die bequemsten Schuhe die ich je hatte.

    Ich freue mich auch schon auf diesen Moment. Diese Woche trage ich sie mit extrem dicken Socken, damit sie etwas weiter werden und meine Füße beim ersten Spaziergang hoffentlich nicht ganz schlimm quälen.


    Und hallo an Igel und Sonnenschein!


    Ich habe "Aristoteles und Dante" schon beendet und mochte das Buch insgesamt sehr. Das Ende kam etwas eilig, alles davor war eine sehr schöne Geschichte über Freundschaft und Liebe. Danach habe ich mir eine Kanne Abendbrottee gemacht und stand dann ewig vor meinem riesigen SuB und konnte mich absolut nicht entscheiden. Da ist der schon so groß und dann passt gefühlt doch nichts zur Stimmung, komisch. Ich habe dann entschieden eine SuB-Leiche auszugraben und es ist "Schattenpfade" von Celine Kiernan geworden, ich werde mal reinlesen.


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    Guten Abend! *wink*

    Ich habe einen freien Abend und insgesamt ein freies Wochenende, also schließe ich mich hier mal an. Tee hatte ich gerade schon, aber ich stehe sicher noch mal auf und lege den langen Weg zur Küche zurück ^^

    Diese Woche kamen neue Dr. Martens-Stiefel bei mir an und die laufe ich momentan in der Wohnung ein, und weil die ja noch sauber sind, liege ich mit ihnen auf dem Sofa *hust*


    Und jetzt zu meiner Lektüre: Ich habe noch ca. 60 Seiten in „Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums“ von Benjamin Alire Sáenz.


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    Ich habe letztes Jahr das Gemälde von Géricault (das zum Teil auf dem Cover zu sehen ist) und die dazugehörige Geschichte recherchiert. Ein paar Tage später hab ich dann zufällig das Buch in der Buchhandlung entdeckt. Ich stand sicher eine Viertelstunde rum und habe überlegt, es zu kaufen, aber hab mich dann am Ende nicht getraut, weil ich Angst hatte vor den - wie oben geschrieben - barbarischen Details. In den Beschreibungen, die ich gelesen hatte, wurde das alles zwar erwähnt, aber nicht genauer geschildert. Ich habe auch immer noch Angst, aber dennoch immer noch das Gefühl, dass es ein Buch ist, das ich lesen sollte und das auch viele andere lesen sollten. Gerade weil Seenotrettung jetzt wieder zu einem Thema geworden ist, das diskutiert wird, obwohl es nichts zu diskutieren gibt, sobald Menschen in Lebensgefahr sind.

    Huhu! Ich war über das lange Wochenende spontan beschäftigt, deshalb meine kurze Pause, entschuldigt bitte. Den Abschnitt hab ich schon vor ein paar Tagen gelesen, hoffentlich kriege ich das noch zusammen.


    Ähnlich wie du, Avila, fand ich Heidis Gedanken zur Familie und zum Frauenbild sehr interessant. Das kam für mich unerwartet. Für Heidi scheint die "gute deutsche Familie" zu den wichtigsten Werten zu gehören, und das obwohl ihr das doch gar nicht so richtig vorgelebt wurde. Ihre Mutter wurde von ihrem Mann überhaupt nicht gut behandelt. Klar, sie musste offenbar nicht hungern, aber viel mehr hat ihr Mann ihr doch nicht gegeben, oder? Dafür, dass Frauen doch so wichtig seien... Sogar bei der Geburt der Kinder hat er sie nur kurz im Krankenhaus abgeliefert. Dennoch scheint er es geschafft zu haben, bei Heidi dieses Familen- und Frauenbild derart tief zu verankern. Andererseits hat man in diesem Abschnitt auch sehr schön sehen können, wie sehr ihr Alltag sich um ihre Weltanschauung dreht. Sie hatte als Teenager gar keine anderen Hobbys, sondern informierte sich über Politik usw. und in Passau wurde ihr schnell langweilig, weil sie dort keine Personen kannte, die mit ihr darüber redeten. Alle ihre Gedanken schienen von der Ideologie eingenommen zu sein, aber kein Wunder, wnen man von ihrem Vater aufgezogen wird, denk ich...


    Und ihr Vater hat ja bei seinen eigenen Kindern nicht Halt gemacht. Das mit dem Feriendorf... so was ist mir in anderen Reportagen, glaube ich, noch nicht untergekommen. Das ist ja gruselig. Und zeigt mal wieder, wie enorm der Einfluss extrem rechter Menschen sein kann, und dass das nicht nur verrückte Spinner sind, die niemand ernst nimmt.


    Als Heidi vom Aktivismus gegen Pädophile geschrieben hat, musste ich wieder aufhorchen. In dem Bericht über Dortmund-Dorstfeld, den ich in einem der vorherigen Abschnitte erähnt habe, kam so was auch vor. Nazis solidarisieren sich mit Opfern von Pädophilen und haben damit ein Thema, mit dem sie die breite Masse eher erreichen als mit Rassismus oder ihrem traditionellem Familienbild. Again: gruselig.


    Nun bin ich auf den letzten Abschnitt gespannt. Einzelfälle, die zeigen, dass ihre Ideologie Schwachpunkte hat (das Buch + der Vorfall im Zug), gibt es ja schon, aber die reichen noch nicht. Mal schauen, was letztendlich dazu führt, dass sie sich von der rechtsextremen Szene abwendet.



    Komisch fand ich, dass sie Heß und Hitler als ihre Helden ansah, aber eine Abscheu gegen Göring und Bormann hatte. Aber es hat mir gezeigt wie sehr sie sich mit all diesen Personen und deren Handeln auseinander gesetzt hat.


    Anders als ihre Kameraden in Erding hat sie sich wohl *wirklich* mit wichtigen Personen der NS-Zeit auseinandergesetzt. Mir ist schleierhaft, wie man die überhaupt als Helden feiern kann, aber mit dem Hintergrund ihrer Erziehung schien das ja alles sehr logisch gewesen zu sein.



    Aber hier war es genau umgekehrt, Heidi wurde von ihrem Vater abgefüllt und dann konnte man ihr noch nicht mal professionelle Hilfe zu kommen lassen, weil alle blau waren. Wahnsinn, dass man noch nicht mal in der Lage dazu war, einen Krankenwagen zu rufen.


    Und hat sich ja sogar noch drüber lustig gemacht, indem er sie fotografiert hat, wie sie über dem Klo hing. Unglaublich, dass er ihr irgendwie beibringen konnte, wie wichtig die Familie ist, sie dann aber gleichzeitig so behandelt hat...

    Ich möchte gleich am Anfang was aufgreifen, das ich bei meinem Tipp für "Drei Steine" im ersten Abschnitt erwähnt habe. Felix zieht für eine Zeit nach Dortmund und bei den Erzählungen darüber hatte ich ganz schlimme Gänsehaut. Drei Steine habe ich auch erst letzte Woche gelesen, deshalb war meine Erinnerung noch ganz frisch. In der Graphic Novel gibt es einen Artikel über die Naziszene in Dortmund zwischen 1970 und 2015 und das deckte sich mit dem, was über Felix' Erfahrungen geschrieben wurde. SS-Siggi kam in dem Bericht natürlich auch vor. Und ein Bild von diesem "3:1 für Deutschland"-Sticker. Brrrr.


    Bei der Vorstellung, wie es in den Ferienlagern zugegangen sein musste, ist mir echt kalt geworden. Über die tatsächlichen Zustände aus der Sicht einer Betroffenen lese ich hier auch zum ersten Mal. Manchmal gibt es ja Zeitungsberichte über Nazi-Ferienlager, zum Beispiel in Schweden, die entdeckt und verboten wurden, aber ich bin mir nicht sicher, ob da je die Kinder zu Wort kamen. Am interessantesten fand ich dabei Alexander, diesen charismatischen Anführer. Die meisten Kinder schienen ihn ja gemocht zu haben, weil er eben so einfühlsam war, aber doch auch sehr streng und von seinen Wertevorstellungen her einer der krassesten. Ich bin mir sicher, dass das also bei vielen dazu führte, dass sie noch weiter nach rechts getrieben wurden, weil sie ihm eben alles glaubten.



    Ich habe vor kurzem die WDR Doku "Das braune Netzwerk" gesehen (ist in der Mediathek von der ARD noch anzuschauen.) und auch dort wurde davon gesprochen und aufgezeigt, wie vernetzt die rechte Szene ist. Deswegen war ich von dieser Information eher wenig überrascht, aber der Gruselfaktor setzt trotzdem immer noch ein.


    Danke für diesen Tipp! Diese Doku kenne ich noch nicht und hoffe, dass ich es schaffe sie anzuschauen, bevor sie offline geht.



    Ich empfand vieles streckenweise als wäre eine Sekte am Werk. Zum Beispiel wenn sich sechsjährige Jungen mit Bauchschmerzen auf ihrer Isomatte krümmten und trotzdem zum Frühsport mussten.


    Oh ja, dieser Gedanke kam mir beim Lesen auch. Es muss unbedingt nach diesen Regeln gehandelt werden, es gibt keine Ausnahmen, WIR sind die Elite und haben verstanden, worum es wirklich geht, anderen Leuten darf man nicht erzählen, was innerhalb dieser Gruppe passiert, sondern da soll ein tolles, harmonisches Bild weitergegeben werden. Und auch die Einladungen zu den Ferienlagern, brrrr, Gänsehaut.



    Das habe ich mich auch gefragt. Ich kann mir vorstellen, dass auch die Polizei damit zum Feindbild gemacht werden soll. Allgemein wird hier wohl suggeriert, dass man nicht sicher sein kann. :rollen: Die Leute leben wirklich in einem Wahn.


    Ich bin mir gar nicht so sicher: Wie ist denn überhaupt die Meinung von Neonazis zur Polizei? Einerseits repräsentieren sie den "verlängerten Arm" eines Systems, das sie ablehnen, also lehnen sie auch die Polizei an sich ab (siehe auch das "3:1 für Deutschland", mit dem die Ermordung der Polizist*innen gefeiert wurde). AUSSER natürlich, die Polizei macht was gegen "die Linken", dann sind sie wieder voll toll. Das ist manchmal mein Eindruck.


    Ich muss aber auch gestehen, dass ich überrascht war, dass sie die mögliche Rache früherer Kameraden so abtut. Okay, ich verstehe ihr Argument, dass sie nie etwas zu sagen hatte und dadurch auch keine Gefahr für die Szene darstellt - dennoch hätte ich vermutet, dass diese ein solches Buch nicht ignorieren. Zumal Heidi Benneckenstein ja Namen nennt und Zusammenhänge darstellt...


    Auf Twitter hab ich vor ein paar Tagen eine Diskussion gelesen, die ich gerade leider nicht wiederfinde, aber ich versuche mal es zusammenzufassen: Ausgangspunkt war ein Tweet, der so etwas sagte wie "Ach, schon wieder ein Aussteigerbuch, das Nazis entlarvt und Verbindungen zur Identitären Bewegung etc. herstellt? Diese Art der Dokumentation machen Antifa und Indymedia ja schon lange..." Da war das Argument eben, dass in diesem Buch Namen und Zusammenhänge genannt werden, die schon längst bekannt sind. Aber ich selbst bin ich auch nicht genug im Thema drin, dass ich das umfassend beurteilen kann. Dieses Buch hat ja aber eine andere Zielgruppe als Reportagen auf Indymedia bzw. wird von anderen Menschen gelesen.


    Was hast du denn so für Bücher gelesen? Ich fand ja, dass das immer wieder erwähnte Buch "Mädelssache. Frauen in der Neonaziszene" spannend klingt. Aber vielleicht hast du ja auch noch andere Tipps?


    Mädelssache kenne ich noch nicht. Ansonsten habe ich schon viele Berichte gelesen, zum Beispiel von der Amadeu Antonio Stiftung, unter anderem hier: klick. Auf der Buchmesse habe ich Nils Oskamp kennengelernt, der eine autobiographische Graphic Novel veröffentlicht hat: "Drei Steine". Mehr Infos hier. Dazu werde ich noch eine Rezension schreiben, hat mir sehr gefallen. Am Ende gibt's dort auch noch einen Bericht über Dortmund-Dorstfeld, das in Abschnitt 2 erwähnt wird.

    Hallo! :winken:
    Ich freu mich schon sehr auf diese Leserunde und die Diskussionen. Das wird sicher spannend.


    Ich war leider noch gar nicht so schockiert wie ihr, aber wahrscheinlich bin ich mittlerweile schon etwas abgestumpft, weil das nicht meine erste Lektüre dieser Art ist. Das macht es natürlich nicht weniger traurig und erschütternd. Heidis Kindheit muss wirklich hart gewesen sein. Da gibt's nicht nur die ständige Indoktrination, sondern der ganze Alltag, der von der Kaltherzigkeit des Vaters geprägt ist. Mittlerweile hat sie festgestellt, dass er wohl einfach nur schwach ist, aber wer weiß, ob Kinder das in diesem Sinne verstehen? Sie sehen zumindest, dass es bei anderen Kindern ganz anders ist.



    Schon das Familienleben jagt mir einen Schauer über den Rücken, auf den ersten Blick ja eine relativ normale Familie im Dorf integriert wie sie schreibt. Sicher auf gewisse Art im Gespräch aber, ich komme selbst vom Dorf, machen tut da keiner was, nichts sehen, nichts hören, nichts sagen - außer hinter vorgehaltener Hand da wird getratscht.


    Ich kann mir vorstellen, dass noch dazu kommt, dass Neonazis häufig gut vernetzt sind und dass sie das gesammelte Wissen weitergeben, wie weit man gehen kann, bis dann doch jemand mal was sagt oder macht. Und wenn sie immer unter der Grenze bleiben…



    Sicher man weiß dass es die Neonazis und die extrem rechte Szene gibt, aber das schon Kinder aus diesen Familien indoktriniert werden, ist für mich unglaublich.


    Was sollen sie denn mit den Kindern sonst machen? Ich fürchte, da werden leider einfach nur die Werte der Familie weitergegeben, wie das bei der Erziehung eben passiert, nur dass es sich hier um diese neonazistischen Werte handelt, die verachtenswert sind. Der Vater schien auch wirklich selbst an seine Werte und vor allem an seine Verschwörungstheorien zu glauben. Das klang alles so absurd für mich, aber Heidi schrieb es ja selbst: Wenn man es häufig genug hört und nachplappert, bleibt das im Kopf.



    Die relativ frühe Trennung der Eltern hat mich aber auch verwundert, weil Heidi ja dann doch erst recht spät sich lossagen konnte. 2007 ist sie 15 Jahre alt gewesen, also war sie wohl noch drei weitere Jahre (wie auch bereits angedeutet) in der Szene aktiv und wurde mehr hineingezogen, obwohl sie zu ihrem Vater eine Distanz versuchte aufzubauen. Ich bin gespannt, wie sich dieser Gegensatz noch auflösen wird.


    Vielleicht durch die Freunde? Es wurde ja schon angedeutet, dass sie viel mit der Heimattreuen Deutschen Jugend verbringen musste. Da werden ja auch genau diese Werte vermittelt.



    Das fand ich fast auch mit am erschreckensten. Sie schreibt ja auch, dass sie kein Skingirl war, keine Tattoo o.ä. hatte, was man (zumindest ich) mit der rechten Szene oft verbinde, u.a. auch wegen Bilder von dem Konzert bspw. in Themar...


    Ich habe letztens ein interessantes Fotoalbum entdeckt, in dem Bilder einer Mahnwache zum Tag der deutschen Einheit zu sehen waren. Auf den ersten Blick sehen die Menschen auch "ganz normal" aus, aber man kann da einige Kleinigkeiten erkennen. Eine Tasche mit der Aufschrift "HKN KRZ" klick, eine Frisur namens Feathercut (dieses halb rasierte) klick, die auch typisch für Szene ist. Drumherum aber natürlich noch der ein oder andere Skinhead mit Tattoos, viele namentlich und teils verurteilte Neonazis. Das ganze Album hier: klick


    Ui, das schaut aber gut aus! :sabber:


    Ich vermisse aber den Zusatz "Die zweite Reise ins Wolkenmeer"... :zwinker:


    Dazu hatte Bernd Perplies was auf Facebook geschrieben:


    Zitat

    Nein. Es soll dadurch deutlich gemacht werden, dass der Roman auch als Einzelband funktioniert. Ein Zufallskäufer im Laden könnte von der Aussage "zweite Reise" abgeschreckt werden, weil er glaubt, die erste Reise zuvor gelesen haben zu müssen - was nicht nötig ist.


    Kann sich jemand erinnern, wie das Buch bei Euch ankam? Als Büchersendung mit dem Postboten oder als Päckchen mit der DHL?
    Bei mir ist bis heute nichts angekommen (auch kein Benachrichtigungszettel) und dann weiß ich schon mal, wo ich morgen nachfragen muss (bei uns sind das verschiedene Abgabestellen)...
    Vielen Dank schon mal vorab! :winken:


    Ich habe den Umschlag leider schon zum Müll gebracht, aber ich geh davon aus, dass es mit der Post kam. Das wurde bei mir in den Briefkasten geklemmt, ich musste also nichts unterschreiben.