Beiträge von buchregal123

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Der Geiger Simon Abrameit hat Probleme mit seiner linken Hand. Er sorgt sich, aber erst als es bei einem Solokonzert Probleme gibt, muss er sich der Realität stellen. Auf einer einsamen Schäreninsel versucht er herauszufinden, wer er ist und was sein Handikap für ihn bedeutet. Doch auch hier auf der Insel vermeidet er, sich mit seinem Problem auseinanderzusetzen. Lieber beobachtet er das Meer und die Vögel, hackt Holz und repariert ein Baumhaus. Darüber hinaus vergleicht er sich mit Künstlern, die ein ähnliches Schicksal getroffen hat. Besonders das Schicksal von Bela Bártok beschäftigt Simon. Er schreibt Briefe an Darja, die er als Jugendlicher bei einem Vorspiel kennenlernte und mit der er sich immer wieder vergleicht. Diese Briefe wird er nie absenden. Bei allem was er auf der Insel tut, ist auch stets die Musik in und um ihn.


    Es ist ein ruhiger, etwas melancholischer Roman, der mich trotzdem gepackt hat. Immer wieder habe ich zwischendurch die Musikstücke angehört, die im Buch erwähnt wurden. Die Beschreibung der Natur, vor allem der Vögel, hat mich beeindruckt. Ich habe beim Lesen das Meer rauschen hören und das Konzert der Vögel.


    Auch den inneren Konflikt von Simon konnte ich gut nachvollziehen, denn was bleibt, wenn das Wichtigste im Leben plötzlich nicht mehr möglich ist. Simon hat zwar Schwierigkeiten Geige zu spielen, doch die Musik ist in ihm und wird ihm auch nicht verloren gehen. Doch bis Simon das erkennt und sich seinen Problemen stellt, benötigt er eine ganze Weile.


    Mir hat dieser leise, aber dennoch intensive Roman mit seiner bildhaften, poetischen Sprache gut gefallen.


    4ratten

    Nach dem Tod ihres Mannes kann Frida Tendeloo nicht mehr alleine leben und zieht in ein Pflegeheim. Mit dieser Veränderung in ihrem Leben kommen auch Erinnerungen hoch, die Frida sehr beschäftigen. Sie denkt an ihren verheirateten Liebhaber Otto, mit dem sie ein Kind bekam, für das sie nie da sein durfte. Obwohl ihr Leben später in geordneten Bahnen verlief, waren da immer Trauer und Zorn. Ihr Geheimnis hat sie nie jemanden anvertraut, auch ihrem Mann nicht. Doch nun hat sie den Mut, sich ihrer Vergangenheit zu stellen.


    Dies ist ein sehr berührender Roman, der authentisch die Werte und Regeln der damaligen Zeit beleuchtet. Da ich selbst in der Zeit aufgewachsen bin, kenne ich auch diese Enge, in der die Regeln der Kirche, Anständigkeit und die Meinung anderer das Maß der Dinge waren. Wer unehelich schwanger wurde, war in Augen der Menschen und der Kirche unten durch. Selbst in den Familien fanden nicht verheiratete schwangere Frauen keinen Halt und keine Unterstützung. Auch Frida muss dieses Ausgestoßensein miterleben.


    Ich konnte Fridas Gefühle, ihre Trauer und Leiden gut nachvollziehen. Frida steht hier für so viele junge Frauen in jener Zeit. Was sie erlitten hat, ist kaum zu ertragen und ich kann nicht fassen, wie Menschen sich so verhalten können. Auf der einen Seite wird Nächstenliebe gepredigt, auf der anderen Seite wird ein Mensch aus der Gemeinschaft ausgestoßen, nur weil er sich nicht so verhalten hat, wie alle es erwarten. Doch Frida ist stark. Sie erträgt es und hat später noch ein Familienleben, auch wenn ich die Beziehung zu ihrem Sohn recht kühl finde.


    Ein toller und authentischer Roman, der mir unter die Haut gegangen ist. Empfehlenswert!


    5ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Wie schon in den vielen Jahren zuvor hat die Familie Stevens auch in diesem Jahr wieder ihren Urlaub im „Seaview“ in Bognor an der englischen Küste gebucht. Alles wurde von Mr Stevens sorgfältig geplant, so dass eigentlich nichts schiefgehen kann und doch bleibt immer ein wenig Sorge. Aber sie alle sind voller Vorfreude und überzeugt, dass der Urlaub unvergesslich wird.


    Der Unionsverlag hat mit „Zwei Wochen am Meer“ den bereits 1931 erschienen Roman des Autors R. C. Sherriff in deutscher Sprache herausgegeben. Die Geschichte ist ein bisschen altmodisch. Alles verläuft sehr ruhig und es passiert eigentlich nicht viel. Das muss man beim Lesen wohl berücksichtigen, denn manches ist uns in unserer heutigen hektischen Zeit recht fremd. Dennoch habe ich den Roman gerne gelesen. Der Erzählstil des Autors gefällt mir sehr gut. Er vermittelt uns ein besonderes Urlaubsgefühl und beobachtet dabei sehr genau, so dass wir durch seine Augen die Familie betrachten können.


    Die Familie Stevens besteht aus Mr Stevens, seiner Frau Flossie, der zwanzigjährigen Mary, dem siebzehnjährigen Dick und dem zehnjährigen Ernie. Sie leben zurückgezogen in ihrem Häuschen in der Corunna Road 22 und bleiben auch im Urlaub für sich.


    Wenn der Urlaub bevorsteht, muss an so vieles denken. Daher hat Mr Stevens eine Marschordnung erstellt, die im Laufe der Jahre angepasst wurde. Die Fahrt bis Clapham Junction, wo sie umsteigen müssen, ist für alle aufregender als die weitere Fahrt mit dem Zug. Als sie in Bognor ankommen, scheint alles auf sie zu warten und manche Dinge nehmen menschliche Züge an. Die Pension „Seaview“ ist in die Jahre gekommen und vieles wirkt bei genauerem Hinsehen abgenutzt. Trotzdem halten die Stevensens der Pension und ihrer Wirtin Mrs Huggett die Treue.


    Der Urlaub ist genau geplant und auch freie Zeit ist für jeden einzelnen berücksichtigt. Mr Stevens kommt aus kleinen Verhältnissen und hat einiges erreicht, aber nicht alles was er sich gewünscht hätte. Er macht lange Wanderungen, bei denen er nachdenken kann und sein Kopf freibekommt, denn er hat schon einige Enttäuschung wegstecken müssen. Mrs Stevens mag die ruhigen Stunden, in denen sie mit ihrem Strickzeug und einem Glas Port im Sessel sitzen kann und nichts weiter tun muss. Mary sehnt sich nach Freundschaft. Sie genießt daher die Zeit mit einer Urlaubsbekanntschaft und Dick wird sich darüber klar, dass er in seinem Job nicht glücklich ist, und macht Pläne für die Zukunft. Für Ernie ist alles ein großes Abenteuer.


    Das Familienleben ist harmonisch, weil sich alle zurücknehmen und respektvoll miteinander umgehen. Das was problematisch werden könnte, wird nicht angesprochen, dabei trägt jeder sein Päckchen.


    Die Begegnung mit Mr Montgomery, einem Kunden von Mr Stevens, und dessen Einladung in sein Haus sorgt für Aufregung. Doch die Sorgen sind unbegründet, denn die Familie ist dem eigenartigen Besuch durchaus gewachsen.


    Auch wenn mir manches sehr englisch vorkam oder aus der Zeit gefallen, so habe ich die Familie Stevens sehr gerne in ihrem Urlaub begleitet. Wer ruhigen Romanen etwas abgewinnen kann, der wird dieses Buch mögen.


    5ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Gwen wird von ihrer Tante Lily gebeten, sie auf eine Reise in die frühere Heimat der Familie zu begleiten. In der Familie wurde nie viel über Vergangenes gesprochen und nun sieht Gwen eine Chance, mehr über ihre Familie zu erfahren. Bei ihrem Vater entdeckt sie alte Dokumente, die ihre verstorbene Mutter aufbewahrt hatte. Anhand der Unterlagen taucht sie tief in die Familiengeschichte ein und erfährt so von der komplizierten Freundschaft zwischen Ella und Ilsabé. Bei ihrer Reise in die Vergangenheit deckt sie so manches Geheimnis auf.


    Dieser wunderbare Roman hat mich gleich mitgenommen und ich habe Gwen gerne bei ihren Nachforschungen begleitet. Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen den Zeiten. Die Aufzeichnungen von Ella reichen bis ins Jahr 1938 und führen uns durch eine bewegte Zeit.


    Der Schreibstil ist einfühlsam und angenehm zu lesen. Es brauchte allerdings ein Weilchen, bis ich alle Personen einordnen konnte.


    Die sympathische Ella stammt aus einfachen Verhältnissen. Sie möchte ein eigenständiges Leben führen und schafft das dank ihrer Zielstrebigkeit auch. Als sie die glamouröse Ilsabé. Kennenlernt, freunden sich die ungleichen Frauen an. Doch diese Freundschaft ist nicht immer einfach. Ilsabé ist Gwens Großmutter, inzwischen 94 Jahre alt und nicht besonders gesprächig, wenn es um die Vergangenheit geht. Doch Gwen möchte mehr über die Familiengeschichte erfahren. Aber immer wieder stößt sie mit ihren Fragen auf Schweigen, dennoch forscht sie weiter und setzt Puzzlestück für Puzzlestück zu einem Bild zusammen. Sie erfährt von der besonderen, aber auch komplizierten Freundschaft von Ilsabé und Ella. Die beiden Frauen haben in ihrem Leben viel erlebt und auch Tragisches ertragen müssen.


    Erst zum Ende hin erklärt sich auch der Titel des Buches.


    Mir hat diese spannende und berührende Geschichte gut gefallen.


    5ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Ein Filmtitel aus den dreißiger Jahren lautet „Der Berg ruft“. Im Jahr 1872 ruft auch ein Berg oder vielmehr ein Schweizer Bauunternehmer namens Louis Favre, der einen Tunnel durch den Gotthard bauen will. Von zwei Seiten wird ein Loch in den Berg getrieben und in einigen Jahren soll es einen durchgängigen Tunnel geben, der den Transport über den Gotthard einfacher machen wird. Es strömen viele italienische Arbeiter nach Göschenen und nach Airolo. Die Einwohner der kleinen Orte sind nicht begeistert von Favres Vorhaben, doch die meisten fügen sich und nehmen den zusätzlichen Verdienst gerne mit. Auch Fuhrhalter wie Franz Herger wissen, dass sie die Pläne nicht verhindern können und machen ihre Geschäfte mit der Gotthardbahn-Gesellschaft. Hergers Freund Urs Gisler dagegen will sich nicht den Realitäten fügen und setzt damit viel aufs Spiel.


    Es ist ein gigantisches Unternehmen, den Tunnel durch den Berg zu treiben. Viele der Arbeiter werden dabei verletzt oder sterben. Die Bedingungen im Tunnel sind fürchterlich und kräftezehrend. Doch den Arbeitern bleibt nichts anderes übrig als durchzuhalten, müssen sie doch ihre Familien versorgen. So dauert es lange bis es zum Streik kommt, weil sie bessere Arbeitsbedingungen haben wollen. Aber auch Favre steht unter Druck, hat er sich doch auf ruinöse Vertragsbedingungen eingelassen. Am 29. Februar 1880 gelingt der Durchstich, was für die Arbeiter nach all der Schufterei unter schlimmsten Bedingungen ein besonderes Erlebnis ist. Favre selbst hat dieses Ereignis selbst nicht mehr erlebt.


    Vor diesem Hintergrund spielt die Geschichte von Helene Herger und dem Mineur Piero Caretti. Piero findet Unterkunft auf der Hergerhof und verliebt sich in die Tochter des Fuhrhalters. Doch Helenes Eltern würden diese Beziehung nie dulden.


    Wieder einmal konnte mich die Autorin Karin Seemayer mit ihrer Geschichte begeistern. Der Schreibstil ist wirklich fesselnd, so dass mich gut mit den Personen fühlen konnte. Die historischen Fakten sind perfekt recherchiert. Mich haben nicht nur die Verhältnisse im Tunnel erschüttert, sondern auch die katastrophale Unterbringung der Arbeiter. Das beschauliche 300-Seelen-Dorf Göschenen verändert sich von einem Tag zum anderen total. Spannungen bleiben nicht aus.


    Alle Charaktere sind wunderbar und authentisch dargestellt. Besonders gut gefallen hat mir Helene, die eine ungewöhnliche und starke junge Frau ist. Sie weiß genau, was sie will, doch das Schicksal meint es nicht immer gut. In Paula Bissig hat sie eine gute Freundin, die zu ihr steht und sie unterstützt. Aber auch Peter Gisler ist ein patenter junger Mann, auf den man sich verlassen kann. Schade, dass sein Vater Urs so verbohrt ist. Piero ist auch ein sympathischer Mensch, der mit Widrigkeiten in seinem Leben zu kämpfen hat.


    Sowohl der recht technische Teil dieses spannenden Romans, als auch die Liebegeschichte haben mir gut gefallen. Ich kann das Buch nur empfehlen!


    5ratten

    Der Krieg hat auch bei der Familie Fuchs seine Spuren hinterlassen. Doch jetzt soll gefeiert werden, denn die Verlobung von Sohn Heinrich soll bekannt gegeben und der Geburtstag von Tochter Johanna, die volljährig wird, gefeiert werden. Es wird erwartet, dass Johanna standesgemäß heiratet, wie das von Töchtern in jener Zeit so erwartet wird. Dann aber erscheint auf dem Fest eine Frau, die mitteilt, dass Johanna den Hof ihrer Tante Lisbeth, die zurückgezogen in dem Eifeldorf Altenburg lebte und von der Johanna nie gehört hatte, geerbt hat. Die Eltern wollen nicht darüber reden, was geschehen ist. Je mehr ihr die Familie abrät, umso interessierter ist Johanna, sich das Haus anzusehen. Sie ist gleich begeistert von dem Idyllischen Fleckchen Erde und nimmt das Erbe zu Lisbeths Bedingungen an. Ihr gefällt es dort, auch wenn das Leben nicht einfach ist. Ihr gelingt es, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und sich mit der Zeit einen Namen als Künstlerin zu machen. Aber die Schatten der Politik reichen auch in ihre Familie und bis nach Altenburg.


    Wieder einmal ist es der Autorin Brigitte Riebe gelungen, mich mit diesem Roman, der zwischen 1920 und 1938 spielt, zu fesseln. Die Atmosphäre in dem kleinen Dorf ist sehr gut beschrieben, auch denn es dort nicht nur idyllisch zugeht.


    Die beteiligten Personen sind alle lebendig und glaubhaft dargestellt. Am meisten hat mich natürlich Johanna beeindruckt, die ihren Weg geht trotz aller Schwierigkeiten, die sich immer wieder vor ihr auftürmen. Zum Glück aber findet sie in Kätt, Lika und Eva Freundinnen, die für sie da sind. Leider gibt es im Dorf aber auch viele, die sie misstrauisch beäugen und sich das Maul zerreißen, wie sie es auch bei Lisbeth getan haben. Im Dorf begegnet sie auch ihrer großen Liebe Marc Degré. Auch wenn ihre Eltern es Johanna nicht verzeihen, dass sie der Wünsche ignoriert hat, so findet sie doch auch Hilfe bei ihren Brüdern Christoph und Heinrich. Auch Onkel Jupp, der Onkel ihrer Schwägerin Greta, hat mir gut gefallen, denn er ist ein liebevoller und hilfsbereiter Mensch. Oft macht Johanna die Einsamkeit in dem Dorf zu schaffen und sie sehnt sich nach dem Zuhause, wo sie aufgewachsen ist, doch sie merkt auch, dass sie dort nicht mehr willkommen ist. Niemand aus der Verwandtschaft will ihr sagen, was zu dem Zwist mit Lisbeth geführt hat, doch dann entdeckt sie per Zufall das Geheimnis ihrer Familie. Aber natürlich gibt es in der Familie Fuchs auch jemanden, der total unsympathisch ist. Christophs Zwillingsbruder Georg schließt sich den Nazis an. Er ist voller Hass und versucht immer wieder, Andersgesinnten das Leben schwer zu machen. Aber Johanna lässt sich von niemandem unterkriegen und geht oft ungewöhnliche Wege.


    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es den liebgewonnenen Personen weiter ergeht.


    5ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Alex hat ihren Eltern nach dem Abi ein Jahr abgetrotzt, in dem sie etwas von der Welt sehen wollte. Dann landet sie im Luberon, wo sie auf eine Gruppe Straßenkünstler trifft. Alex ist gleich fasziniert von der geheimnisvollen Mado. Diese bietet Alex Unterkunft und sorgt dafür, dass Alex die französische Sprache lernt. Mit Mado, dem Hochseilartisten Loïc und dessen Freund Fantomas verbringt sie viel Zeit. Doch dann verschwindet Mado spurlos. Es dauert über dreißig Jahren, bis sich die Frauen wiedersehen und erst dann erfährt Alex, welches Geheimnis Mado gehütet hat.


    Dieser Roman hat mich von Anfang an gepackt. Es ist toll, mit Alex und ihren Freunden in diese ganz spezielle Atmosphäre im Luberon einzutauchen. Nicht nur die Einheimischen lieben dieses Stück Erde, sondern auch Hippies, Künstler, Lebenskünstler und andere Gestrandete fühlen sich hier wohl. Doch nicht alle sind ganz offen, was ihre Ambitionen sind.


    Doch neben dieser Idylle gibt es auch die weniger schönen Seiten jener Zeit. Immer noch wird nach RAF-Terroristen gefandet, die Auseinandersetzung zwischen Iran und Irak machen Angst wie auch die Stationierung von Atomraketen auf europäischem Boden.


    Hauptsächlich wird diese Geschichte aus der Perspektive von Alex erzählt. Doch zwischendurch gibt es auch kurze Einblicke in Mados Vergangenheit, doch erst am Ende fügt sich das Bild zusammen.


    Alex fühlt sich in der Provence wohl und endlich einer Gruppe zugehörig. Hier kann sie mit ihrer Minolta wundervolle und spektakuläre Motive einfangen Man sieht die Viererbande ständig zusammen. Zu Loïc fühlt sie sich schon bald besonders hingezogen. Doch Mado hat ihre Geheimnisse, die sie auch Alex nicht offenbart, obwohl die beiden beste Freundinnen werden. Sie möchte noch einen Sommer genießen, doch dann verschwindet Mado spurlos ohne ein erklärendes Wort. Es ist eine Zeit, in der Alex ihre Freundin ganz besonders gebraucht hätte. So dauert es lange, bis sie ihrer Freundin wieder begegnet und deren Geschichte erfährt.


    Aber nicht nur die Viererbande lernt man gut kennen, daneben begegnet man auch vielen anderen interessanten Charakteren, wie zum Beispiel Dora Maar und Leonard Cohen.


    Es hat mir viel Freunde bereitet, in diese interessante und auch emotionale

    Geschichte einzutauchen. Meine Leseempfehlung!


    5ratten

    Die Autorin und ehemalige Polizistin Julia Malmros benötigte für ihr nächstes Buch die Unterstützung des Hackers Kim Ribbing. Das Mitsommerfest verbringen sie in den Schären. Dann hören sie Schüsse. Auf einer Nachbarinsel werden der Unternehmer Helander und seine Gäste grausam ermordet. Nur Astrid, die Tochter der Helanders, kann sich retten. Julia und Kim rufen die Polizei. Doch das, was sie sehen mussten, veranlasst sie, eigene Nachforschungen anzustellen, die Kim bis nach Shanghai und Kuba führen. Julias Ex Jonny Munther ist nicht erfreut über diese privaten Ermittlungen. Wer steckt hinter diesen Auftragsmorden und was ist das Motiv?


    „Refugium“ ist der Auftaktband der Stormland-Trilogie.


    Der Schreibstil des Autors John Ajvide Lindqvist ist einfach fesselnd. Neben dramatischen Szenen blitzt aber auch immer wieder Humor auf.


    Mir haben die Protagonisten gut gefallen. Julia Malmros hat sich einen Namen als Krimi-Autorin gemacht, als ihr ein besonderes Buchprojekt angeboten wird, dass sich dann leider zerschlägt. So lernt sie Kim Ribbing kennen, der eine schreckliche Vergangenheit hat, über die er nicht sprechen mag. Seinen Hass kann ich nachvollziehen, denn zwischendurch erfahren wir immer mehr darüber, was ihm widerfahren ist. Aber auch die anderen Personen sind interessant.


    Bei den Ermittlungen gibt es immer neue Wendungen, da die unorthodoxe Informationsbeschaffung neue Verbindungen ans Licht bringen. Manche Menschen kriegen einfach den Hals nicht voll und ihre Gier treibt sie in dunkle, illegale Geschäfte.


    Ein unterhaltsamer und spannender Thriller.


    *****

    Im März 2020 passieren beängstigende Dinge. Eine Pandemie breitet sich auf der Welt aus und die Verantwortlichen verhängen eine Ausgangssperre. In der Provence erinnert der Vermisstenfall einer jungen Frau an einen alten Fall, bei dem vor 23 Jahren ebenfalls junge Frauen am alten Kanal verschwanden. Nur ein linker Schuh blieb am Kanal zurück. Ist der Täter von damals zurück oder gibt es einen Trittbrettfahrer? Doch ein Detail wurde niemals an die Öffentlichkeit gebracht. Dann verschwindet auch noch die Freundin der Vermissten und zurück bleibt wieder ein Schuh.


    Dies ist der neunte Fall, den Capitaine Roger Blanc in der Provence aufzuklären hat. Unterstützt wird der Capitaine dieses Mal von einem jungen Kollegen, der sehr engagiert, aber auch manchmal etwas seltsam ist. Im Laufe der Ermittlungen, die sich aufgrund der besonderen Umstände als sehr schwierig gestalten, kommt Roger Blanc und seinem Team der Verdacht, dass der Täter aus den eigenen Reihen stammen könnte.


    Die Personen sind glaubhaft dargestellt. Besonders leidgetan hat mir die Dame, die seit 23 Jahren ihre Haustür offenlässt, weil sie hofft, dass ihre Tochter zurückkommt.


    Der Fall ist spannend, aber da die Polizeiarbeit durch das Virus beeinträchtigt wird, geht es ruhiger zu als sonst. Das Ende hat mich dann überrascht, obwohl ich – wenn auch spät – ahnte, wohin die Reise geht.


    ****

    Ich habe schon einige Bücher von Pascal Engman gelesen und jedes Mal konnte er mich mit seinen Geschichten packen. Auch dieser Kriminalroman, den er zusammen mit Johannes Selåker geschrieben hat, hat mir wieder gut gefallen. Es handelt sich hier um den Auftaktband einer Reihe.


    Kriminalkommissar Tomas Wolf ist als erster an einem Tatort. Eine junge Frau wurde vergewaltigt und erdrosselt. Tomas kann den Anblick kaum ertragen, denn seine Vergangenheit lässt ihn nicht los. Die Journalistin Vera Berg möchte einen neuen Job in Stockholm antreten. Sie stellt eigene Ermittlungen an. Als es dann zu einer schrecklichen Katastrophe mit weiteren Toten kommt, kreuzen sich die Wege von Tomas und Vera und sie ermitteln gemeinsam. Es wird nicht nur gefährlich, sondern sie blicken in wahre Abgründe.


    Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen und die Geschichte sehr spannend.


    Die Charaktere sind interessant und authentisch dargestellt. Tomas hat in der Vergangenheit Schreckliches erlebt, das ihn nicht loslässt und zu Panikattacken führt. Auch Vera hat mit Problemen zu kämpfen. Sie treffen bei ihren oft unkonventionellen Ermittlungen auf eine Reihe von Verdächtigen. Doch wo ist das Motiv?


    Dieser Fall ist in sich abgeschlossen und endet auch schlüssig, dennoch bleibt am Schluss noch etwas offen, was wahrscheinlich erst in einem Folgeband aufgeklärt wird. Gesellschafts- und politische Probleme werden dabei auch aufgegriffen.


    Ein toller, spannender Schweden-Krimi mit interessanten Personen.


    *****

    Als 1944 London immer wieder bombardiert wird, suchen die Menschen Schutz in den U-Bahn-Stationen, so auch in der U-Bahn-Station Bethnal Green. Unterirdisch entsteht dort eine Parallelwelt mit Kindergarten, Theater und einer kleinen Bibliothek. Diese wird von Clara Button und Ruby Munroe betreut. Die Bücher verschafft den Menschen in dieser schwierigen Zeit Ablenkung. Doch der Krieg dauert an und die Lage spitzt sich immer mehr zu.


    Diese Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten. Der Erzählstil ist packend und einfühlsam. Ich konnte mich in die Situation der Menschen hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Clara und Ruby tun alles, um es den Menschen ein bisschen leichter zu machen, dabei haben sie such ihre eigenen Probleme. Sie sind beide wirklich sympathisch. Aber auch die anderen Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Manche drohen unter der Last der Umstände zu zerbrechen, andere begegnen den Widrigkeiten mit großer Stärke. Aber für keinen ist es leicht.


    Mir hat dieser Roman gut gefallen.


    ****

    CIA-Agent Jan Jordi Kazanski muss mit dem Verlust seiner Familie fertigwerden, die gewaltsam gestorben sind. Er versucht seinen Kummer und seine Trauer im Alkohol zu ertränken und setzt damit seine berufliche Laufbahn aufs Spiel. Doch dann wird ihm eine letzte Chance gewährt. Er soll in Krakau „Die Witwe“ ausfindig machen. Bei diesem Auftrag ist er auf sich selbst gestellt und es wird vom ersten Moment an lebensgefährlich für ihn.


    Dieser Thriller ist ganz anders als die anderen Bücher von Jens Henrik Jensen und doch ist er wieder spannend. Erzählt wird diese etwas düstere Geschichte hauptsächlich aus der Perspektive von Jan Jordi Kazanski. Dabei wechseln die Handlungsorte sowie die Zeiten und auch das aufgestellte Personal gilt es auseinander zu halten. Konzentriertes Lesen ist also erforderlich.


    Die Charaktere sind interessant und vielschichtig beschrieben. Jan Jordi Kazanski ist ein kaputter Typ, der mit seinem Verlust einfach nicht fertig wird. Sein Alkoholkonsum macht ihn aber auch zu einem Risiko, so dass man ihn kaltgestellt hat. Als er dann noch eine Chance bekommt, nimmt er sie an, dabei müsste ihm klar sein, dass es nicht ungefährlich wird, denn Hilfe hat er nicht zu erwarten. Obwohl Kazanski nicht unbedingt ein Sympathieträger ist, konnte ich doch mit ihm fühlen.


    Immer neue Wendungen sorgen dafür, dass der Spannungsbogen hochbleibt, auch wenn es manchmal recht verwirrend zugeht.


    Dies war der erste Teil einer Trilogie um Jan Jordi Kazanski. Obwohl noch Luft nach oben ist, hat mir der spannende und actionreiche Thriller gefallen und ich bin gespannt, wie es weitergeht.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Die Verhältnisse in Berlin werden zunehmen unangenehmer. Daher wollten die Raths nach Prag. Doch es kommt anders für sie. Nach den Vorfällen im Jahr 1936 gilt Gereon offiziell als tot. Doch er ist untergetaucht und muss dann auch noch Hals über Kopf aus Deutschland weg. Für die Flucht nutzt er ausgerechnet das Luftschiff LZ 129, besser bekannt als die Hindenburg. Derweil versucht Charly alles, um Fritze aus der Nervenheilanstalt Wittenau zu retten. Dann ist plötzlich auch noch ihre Freundin Greta verschwunden und gerät auch noch unter Mordverdacht. Charly versucht alles, um sowohl Fritze zu helfen, als auch Greta zu finden und den Mord aufzuklären.


    Ich hatte schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung der Rath-Reihe gewartet und Volker Kutscher konnte mich auch mit diesem Roman wieder packen. Während die Vorgängerbände sich hauptsächlich um Gereon Rath drehten, ist es dieses Mal Charly, die den Hauptpart hat. Charly wollte längst in Prag sein, doch sie ist eine treue Seele und sie kann ihre Freundin und ihren Ziehsohn nicht im Stich lassen. Sie ist inzwischen sehr misstrauisch, muss aber dennoch feststellen, aber auch sie braucht Freunde, die ihr Rückhalt geben. Charly hat es früher nie gefallen, wenn Gereon sich nicht so recht an Regeln gehalten hat, nun ist sie es, die hin und wieder Regeln außer Acht lässt. Sie braucht die Unterstützung von Gereons Nachfolger Andreas Lange. Am Ende muss sie etwas tun, das ihr mächtig gegen den Strich geht.


    Fritze hat mir auch sehr leidgetan. Schon in der illustrierten Ausgabe „Mitte“ wollte ich ihn oft schütteln, wenn er sich naiv verhalten hat. Auch jetzt versucht er alles, um seiner jüdische Freundin Hannah zu helfen und nimmt auf seine eigenen Befindlichkeiten wenig Rücksicht. Er landet wieder in der Familie Rademann.


    Raths Widersacher Sebastian Tornow glaubt nicht, dass Gereon tot ist und setzt ausgerechnet Reinhold Gräf auf Charly an. Das strahlende Bild, das sich Gräf vom neuen Deutschland gemacht hatte, ist längst eingetrübt.


    Das Leben im damaligen Deutschland wird immer einengender und bedrohlicher. Während die Meisten begeistert von den Veränderungen sind, gibt es aber auch solche Menschen, wie zum Beispiel Charly, die sich in ihrem Berlin und in ihrem Deutschland nicht mehr zu Hause fühlen. Dass alles auf einen Krieg hinausläuft ist schon spürbar, denn die Luftschutzübung wird nicht ohne Grund durchgeführt.


    Es ist wieder ein großartiger und gut recherchierter Kriminalroman, der mich von Anfang an gefesselt hat.


    5ratten

    Wird einen die Schuld, die man auf sich geladen hat, jemals loslassen?


    Gretel ist die Tochter des KZ-Kommandanten. Nachdem der Vater 1946 hingerichtet wurde, fliehen ihre Mutter und Gretel nach Paris, um unter neuem Namen ein neues Leben zu beginnen. Doch man kann die Vergangenheit nicht ablegen, wie den Namen oder wie ein Kleidungsstück. Gretel ist Schuld am Tod ihres Bruders und diese Schuldgefühle lassen sie nicht los.


    Mir war nicht bewusst, dass dieses Buch die Fortsetzung von „Der Junge im gestreiften Pyjama“ ist. Auch wenn ich den Vorgängerband nicht gelesen habe, so kann man diesen Roman auch ohne Vorkenntnisse lesen. Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit.


    Gretels Eltern haben ihre Tochter indoktriniert und Gretel war eigentlich zu jung, um das zu hinterfragen. Doch es war auch eine traumatische Kindheit. Die Flucht nach Paris bringt keine Erleichterung, denn das Geschehene hängt ihnen nach. Nachdem die Mutter verstorben ist, geht Gretel zunächst nach Australien, um dann in England den Rest ihres Lebens zu verbringen. Sie heiratet Edgar, einen Geschichtsprofessor und lebt mit ihm in Mayfair. Nach Edgars Tod bleibt sie alleine zurück in der schönen Wohnung. Sie ist hochbetagt, als das Ehepaar Darcy-Witt mit ihrem kleinen Sohn Henry in die Nachbarwohnung einzieht. Erinnerungen kommen hoch und als Gretel erkennt, was für ein Mensch der Vater von Henry ist, muss sie eine Entscheidung treffen.


    Auch wenn mich die Geschichte berührt hat, so war mir Gretel nicht so sympathisch, dass sie mir nahekam.


    Es ist ein sehr emotionaler Roman, der mir gut gefallen hat.


    4ratten

    Eine Stimme in Shortys Kopfhörer überträgt ihm eine gewaltige Aufgabe. Shorty soll die Welt retten, indem er eine recht kleine Maßnahme durchführt. Shorty soll einen Kurzschluss in einem Umspannwerk erzeugen und der Auftrag stammt von einem Alien. Shorty übernimmt die Aufgabe. Doch es läuft so einiges schief und er löst damit eine grandioses Chaos aus, das nicht nur seine Stadt, sondern die ganze Welt durcheinanderbringt und man macht ihn dafür verantwortlich. Nicht ganz unberechtigt!


    Ich muss gestehen, dass ich zuvor noch kein Buch von Jörg Maurer gelesen habe. Humorvolle Krimis sind nämlich nicht so meine Sache. „Shorty“ ist zwar kein Krimi, doch auch hier steht der Humor im Vordergrund. Es geht also unterhaltsam zu.


    Shorty ist Elektriker, bekommt aber nichts so ganz richtig auf die Reihe. Das gilt sowohl für seine berufliche Karriere als auch für sein Privatleben. Dabei ist er nicht unsympathisch. Als er den Auftrag bekommt, die Welt zu retten, kann er natürlich nicht ablehnen. Aber eigentlich hätte ihm auch bewusst sein müssen, dass es wohl nicht so ganz simpel ist. So kommt es, wie es kommen muss und Shorty landet in unbekannten Universen. Dabei lernt er nicht nur fremde Wesen kennen, so bekommt auch einen neuen Blick auf unsere Erde ihren Bewohnern.


    Auch wenn dieser Roman nicht so mein Genre war, fand ich ihn streckenweise unterhaltsam, manchmal albern, aber immer ziemlich fantasievoll. Dabei wird dennoch auch ein kritischer Blick auf unsere gesellschaftlichen Probleme geworfen – natürlich immer mit Augenzwinkern und Humor.


    Wer also humorvolle, manchmal etwas aberwitzige Geschichten mag, ist hier gut bedient.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Marian Graves war schon als Kind anders als andere Mädchen; sie war wild und abenteuerlustig. Schon früh träumte sie davon zu fliegen. Um dieses Ziel zu erreichen, musste sie sich dann durchkämpfen und so manches Opfer bringen. Als sie 1950 die Erde in der Längsachse umrunden wollte, verschwand sie dann in der Antarktis.


    Im Jahr 2014 soll das Leben der Marian Graves verfilmt werden. Die Schauspielerin Hadley Baxter hofft mit der Rolle der Marian Graves die Skandale vergessen zu machen.


    Die Autorin Maggie Shipstead verknüpft die Geschichten dieser beiden Frauen in einem mit über 800 Seiten sehr umfangreichen Roman. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen.


    Marian und Hadley leben zu unterschiedlichen Zeiten und sind auch sonst sehr verschieden und doch verbindet sie einiges. Beide Mädchen verloren schon sehr früh ihre Eltern und wuchsen beim jeweiligen Onkel auf, wo sie auf sich gestellt waren, denn die Onkel kämpften beide mit ihrer Sucht und hatten keine großen Ambitionen, sich um die Erziehung zu kümmern. Um ihre Ziele zu erreichen, müssen sie einen hohen Preis bezahlen, denn sie sind abhängig von Männern, die ihre höchsteigenen Vorstellungen haben.


    Während der Erzählstrang um die Schauspielerin Hadley relativ knapp ist, wird die Geschichte um Marian sehr ausführlich erzählt. Daher kam mir Marian auch viel näher. Sie ist ehrgeizig, kämpferisch und leidenschaftlich. Dagegen blieb Hadley blass, so dass ich auf ihren Part gerne verzichtet hätte.


    Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten, denn ist eine interessante und spannende Geschichte.


    4ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Die Influencerin Lotte Wiig präseniert ihre zweijährige Tochter Poppy ständig in den Medien. Dann ist das Mädchen plötzlich verschwunden. Die Bekanntheit von Mutter und Tochter macht die Ermittlungen natürlich sehr schwierig. Als Emer Murphy von der Entführung des Mädchens erfährt, entschließt sie sich der Sache nachzugehen, obwohl sie krankgeschrieben ist. Sie setzt sogar die Psychopharmaka ab, um ihre Intuition spüren zu können und begreift, dass bei dem Fall nichts so ist wie es scheint. Außerdem wird sie an etwas erinnert, das sie längst vergessen wollte.


    Es ist eine spannende Geschichte und der Schreibstil sehr fesselnd.


    Ich muss sagen, dass ich nicht verstehen kann, wie Menschen ihr ganzes Leben in den sozialen Medien allen anderen zugänglich machen können. Noch weniger verstehe ich, wie man sein Kind auf diese Weise vermarkten kann. Nun gut, das ist meine Meinung. Doch diese Öffentlichkeit birgt auch Gefahren.


    Lotte ist für mich nicht so ganz fassbar. Einerseits präsentiert sie sich der ganzen Welt, andererseits zeigt sie auch paranoide Züge. Als sie gestalkt werden, gibt es bei ihr Zweifel, doch ihr Mann Jens sieht die steigenden Klicks, die Geld bringen.


    Kommissarin Emer Murphy hat auch ihr Päckchen zu tragen. Dieser Fall aber bringt sie dazu, sich in die Arbeit zu stürzen, obwohl das riskant für sie ist. Sie und ihr Kollege Mons Tidemand müssen in viele Richtungen ermitteln. Da gibt es den Stalker, Pädophile könnten dahinterstecken, aber auch die Familienmitglieder scheinen alle etwas zu verbergen. Die Klärung ist also nicht einfach.


    Immer wieder gibt es neue Wendungen, so dass man sich bis zum Schluss nicht sicher sein kann, was hinter allem steckt.


    Mir hat dieser spannende Thriller gut gefallen.


    5ratten

    Der Siegelmagier Al MacBharrais würde sich gerne zur Ruhe setzen, aber er würde seine Aufgaben auch gerne einem Nachfolger in die Hände legen. Leider verschwinden seine Lehrlinge. Zudem erreicht ihn auch noch ein Hilferuf aus Australien und so macht er sich von Schottland aus auf den Weg. Zum Glück muss er nicht alleine reisen, denn es wird gefährlich und wieder kostet es Leben.


    Ich habe den Vorgängerband „Tinte & Siegel“ nicht gelesen, doch ich kam auch so gut in die Geschichte hinein. Der Schreibstil liest sich flüssig und ist humorvoll, allerdings auf eine etwas deftige Art. Die Geschichte ist unterhaltsam, hätte aber an einigen Stellen ruhig etwas kürzer ausfallen dürfen.


    Die Figuren sind interessant und manche auch ziemlich absonderlich. Der Schotte Al MacBharrais kann mächtige Siegel erschaffen, welche die Wirkung von Zaubersprüchen haben. Doch der Ruhestand lockt, aber das soll wohl nicht sein, denn die Flüche, die auf ihm Lasten, haben ihre Wirkung. Begleitet auf seine Reise wird Al von Hobgoblin Buck Foi, der sich gerade Connor Molloy nennt, mit den Hunden Oberon und Starbuck. Außerdem wird Al von Nadia unterstützt und das ist gut so, denn in Australien erwartet sie blutrünstige Kreaturen.


    Am Ende schafft Al zwar das, was er als seine Aufgabe in Australien gesehen hat, aber für mich ist noch nicht alles geklärt, so dass es vielleicht einen weiteren Band geben könnte.


    Eine spannende, schräge und humorvolle Geschichte mit Magie, die mich gut unterhalten hat.


    4ratten

    Mélanie wollte schon als junges Mädchen berühmt werden. Inzwischen ist sie Mutter von zwei Kindern und hat ihr Ziel erreicht. Auf Youtube hat sie sehr viele Follower, die ihre Kinder hautnah miterleben können. Doch ihre Kinder, ganz besonders die sechsjährige Tochter Kimmy, haben seit einiger Zeit keine Lust mehr darauf, sich ständig filmen zu lassen, was Mélanie nicht versteht. Dann verschwindet Kimmy beim Verstecken spielen spurlos.


    Wieder einmal ist es Delphine de Vigan gelungen, mich gleich in die Geschichte hineinzuziehen, denn die Geschichte ist sehr realitätsnah. Es gibt Menschen, die ihr Leben in den Sozialen Medien leben und die Realität kaum noch wahrnehmen. Auch ihre Kinder werden dort präsentiert, ohne dass die Kleinen darauf Einfluss nehmen können.


    Der Schreibstil ist recht nüchtern und etwas distanziert. Meist wird aus der Perspektive von Mélanie und Clara erzählt. Ich hätte mir gewünscht, dass die Kinder mehr zu Wort kommen, um ihre Gefühle mitzuerleben.


    Mélanie fühlte sich in ihrer Familie nicht wirklich geliebt. Sie war ein Fan von Reality-Shows und wollte genauso viel Aufmerksamkeit. Die bekommt sie nun auf Kosten ihrer Kinder. Ihr Youtube-Kanal ist erfolgreich und das Einkommen nicht zu verachten. Als Kimmy keine Lust mehr hat, schiebt sie es auf eine Laune und übersieht dabei, dass ihre Bedürfnisse und Träume nicht die von Kimmy sind.


    Die Polizistin Clara Roussel übernimmt diesen Fall. Es wird nicht leicht, denn wie soll man ein Motiv und einen Verdächtigen ausmachen, wenn die ganze Welt mit dem Leben der Kinder so vertraut ist. Mélanie ist verzweifelt und begreift nicht, was sie anders hätte machen können. Zum Glück geht Clara die Sache nüchtern an. Was sie herausfindet, ist wirklich tragisch.


    Später bekommen wir noch einen Einblick, wie die Kinder diese Medienpräsenz rückblickend sehen, denn das alles ist nicht einfach an ihnen vorbeigegangen. Sie haben dieses böse Spiel ihrer Mutter zuliebe mitgespielt.


    Dieser Roman ist bedrückend, spannend und macht nachdenklich.


    5ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Der Podcast „Hörgefühlt“ von Marc Maria Hagen hat viele begeisterte Fans, die sich gerne von der samtweichen Stimme einlullen lassen. Sie ahnen nicht, welcher Abgrund dahinter lauert.


    Als Roya Mayer auf ihrem Handy-Display die Nachricht „Hilf mir … ich bin am Baum…“ sieht, weiß sie, dass sie Martina helfen muss, denn diese reagiert nicht mehr auf ihren Anruf. Roya ist abgelenkt, gerät in den Gegenverkehr und dann vor einem Baum.


    Die Altenpflegerin Sarah Henschel steht beruflich mächtig unter Druck. Sie braucht den Podcast, um diesen Druck abzubauen, was ihr Freund Björn nicht versteht.


    Dann gibt es da noch den Mann, der Maurerarbeiten ausführt und eine Frau gefangen hält.


    Widerwillig macht sich Kommissarin Carola Barreis du dem Unfall auf, zu dem sie gerufen wird. Doch dann will sie die Wahrheit herausfinden. Was hat es mit dem Podcast und Marc Maria Hagen auf sich?


    Wie schon bei einige anderen Thrillern von Andreas Winkelmann, wurde ich auch dieses Mal wieder gepackt. Das erste Kapitel, dass „Damals“ überschrieben ist, lässt ahnen, dass es entsetzlich wird. Mir hat der Junge leidgetan, der seinen Mut zusammennimmt und doch keine Chance hat. Natürlich hänge alle Handlungsstränge mit dem Podcast zusammen. Doch was steckt dahinter? Das wollte ich natürlich wissen und konnte daher nicht aufhören zu Lesen. Es wird grausam und gewalttätig; der Thriller ist also nichts für schwache Nerven.


    Die Charaktere sind gut und glaubhaft dargestellt. Carola Barreis ist eine harsche Person, die wenig Rücksicht auf die Befindlichkeiten der Anderen nimmt. Aber sie ist intelligent und hat Scharfblick. Mir hat diese Frau mit ihrer ehrlichen Art gut gefallen. Auch gefallen hat mir das Zusammenspiel mit dem Rechtsmediziner Paul Müller.


    Es gibt eine Reihe von Wendungen, die unerwartet sind und die Spannung so hochhalten. Natürlich fügen sich die einzelnen Handlungsstränge am Ende zu einem schlüssigen Ganzen.


    Ein spannender und packender Thriller.


    5ratten