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Der Inhalt...
Ein Sommer auf Rügen – klingt nach
einem tollen Urlaub? Nicht für Franziska – genannt Fritzi. Die
muss nämlich ihren Sommer im Sonnenhof verbringen,
einem Therapiezentrum für Kinder und Jugendliche mit psychischen
Problemen. Also doch kein entspannter Urlaub! Vor allem nicht, als
Fritzi ihre drei Mitinsassen auf der Station kennenlernt: Basti, der
lässige Sprücheklopfer, Tim, der Sportler und Mädchenschwarm und
Sarah, die schüchterne Träumerin. Alle Vier erleben einen Sommer,
den sie so schnell nicht vergessen werden...
Meine Meinung...
Dies war mein erstes Buch von Popescu,
auch wenn es bestimmt nicht mein Letztes gewesen sein wird! Da
psychische Erkrankungen (leider) auch in meiner Familie aktuell sind,
hat mich dieses Buch natürlich besonders gereizt. Mir war schon von
Beginn an klar, dass das Thema nur oberflächlich behandelt werden
kann, aber mehr habe ich von einem Jugendbuch auch nicht erwartet.
Trotzdem finde ich, dass es Popescu gelungen ist ein sehr
tiefgründiges und zugleich leichtes Buch zu schreiben, das einem das
Thema psychische Erkrankungen ein Stück weit näher bringt.
Die Charaktere haben mich umgehauen!
Vor allem Basti und seine frechen Underdog-Sprüche und seine
Gedankenwelt haben es mir innerhalb von Sekunden angetan. Doch auch
die kratzbürstige Fritzi und die anderen Astronauten der McFly
waren wirklich toll gezeichnet. Auch wenn die Autorin hin und wieder
mit Stereotypen spielt, schaffte sie es trotzdem eine einzigartige
und mitreißende Geschichte zu schreiben. Ich muss dazu sagen, dass
ich mich vor Beginn der Lektüre in einer kleinen Leseflaute befunden
habe, doch dieses Buch hat es geschafft mich aufzuwecken und aus
dieser Flaute zu katapultieren. Das schafft zum einen der tolle und
schräge Nerd-Humor, zum anderen auch der Schreibstil, mit dem ich
mich direkt heimelig auf Rügen gefühlt habe und meine Reiselust
geweckt wurde. Auch, dass moderne Themen (z.B. soziale Medien)
aufgegriffen und kritisch durchleuchtet wurden, hat mich positiv
gestimmt. Generell haben viele Themen wie Vertrauen, Freundschaft,
Liebe etc. in dem Buch Platz gefunden, ohne, dass es überladen
wirkte. Grundsätzlich finde ich es auch gut, dass es in sich
geschlossen ist und ein sehr offenes Ende hat, aber – und ja hier
kommt leider ein aber – bleiben dadurch auch noch viele Fragen
offen. Es mag Leute geben, die das gut finden, weil sie sich dann
selber die weitere Geschichte ausmalen können... ich gehöre aber
eher weniger dazu. Mich macht es ganz wuschig nicht zu wissen, was
aus Isa und Fritzi wird, oder ob Bastian klar kommt, oder Tim sich
seinen Freunden stellt. Man sieht schon: Tausend Fragen, die (leider)
ungeklärt bleiben! Allerdings macht gerade das offene Ende die
Geschichte gleich noch viel spannender und reizvoller – ich bin
eindeutig in einem Zwiespalt! Auf jeden Fall gibt es dadurch
Potenzial für einen zweiten Teil im Sonnenhof
Die
Perspektive der Erzählenden fand ich gut gewählt. Zwar war es in
einem Hinblick schade, weil ich mir zwischendurch gewünscht habe,
auch Tims und Sarahs Sicht und ihre Gedanken näher kennen zu lernen,
allerdings konnte man so auch, hinsichtlich ihrer Krankheit,
Detektivarbeit leisten und munkeln, was die beiden wohl in den
Sonnenhof trieb. Ein kleiner Kritikpunkt: Ich kann nicht genau sagen
wieso, aber zum Ende hin ist die, sehr stark gestartete, Geschichte
etwas abgeflaut, obwohl Sarah nochmal einen kleinen Höhepunkt (oder
soll ich lieber Tiefpunkt sagen?) gesetzt hat, der einen hat tief
durchatmen lassen.
Das Fazit...
Insgesamt ist
„Mein Sommer auf dem Mond“ ein wirklich gelungenes und
überraschend tiefgründiges Jugendbuch, mit tollen Charakteren und
einem offenen Ende, das mich persönlich leider ein bisschen
zwiegespalten zurücklässt. Trotzdem ein tolles Lesevergnügen!