Beiträge von Bina

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    Pazifisches Glück. Das Jahr auf der Insel
    Autor: Bob Snoijink
    Erschienen 1993 im Schweizer Verlagshaus AG, Zürich, Original


    Klappentext:
    "Eingesperrt auf einer Insel - Traum oder Albtraum Chris und Bob werden aus Alltagstrott, Sinn- und Eherkrise herausgerissen und verleben allein auf Ata, dem pazifischen Eiland ein Jahr der Mühsal, Entbehrung, des Hasses und...des Glücks. Denn sie sind nah bei allem, was zählt."


    Im Einband gibt es weitere interessante Informationen:
    "Bob Snoijink, geboren 1947, arbeitete als Journalist für die niederländische Tageszeitung De Tijd, später für die große Illustrierte Panorama. Mit Camper und Hund zog er danach ein Jahr lang durch Indien und trekkte später einige Monate im Himalaja. Danach war Bob als freier Journalist tätig, bis ihn im Juli 1986 der Anruf von Panorama erreichte: Bob sollte für die Zeitschrift zusammen mit seiner Frau ein Jahr auf einer einsamen Insel verbringen und darüber eine Artikelserie verfassen. So entstand Pazifisches Glück."


    Die autobiographische Erzählung von Bob Snoijink und seiner Lebensgefährtin Chris. Bob ist Journalist und soll eine Reportage mit mehreren Episoden für das Magazin "Panorama" darüber schreiben, wie es ist auf einer einsamen Insel zu leben.
    Ende der 80er Jahre, in der das Projekt "Das Jahr auf der Insel" stattfindet, scheint es Mode zu sein sich Selbst-Experimenten zu unterwerfen und Erfahrungsberichte darüber zu schreiben. Davon berichtet Bob zu Anfang und erklärt auch, was Chris und er anders machen wollen.
    Zunächst setzen sie sich, noch ohne gültige Visa und Reisedokumente, mit Einheimischen auf Fidschi in Verbindung, wo sie einige Wochen leben wollen, um sich an das Klima anzupassen und ein paar Lebenstricks zu lernen.


    Ich hab erst jetzt angefangen das Buch zu lesen, obwohl es schon seit mindestens drei Jahren auf meinem SuB liegt. Es war mir auf einem Bücherflohmarkt aufgefallen, wo man Bücher zum Kilopreis kaufen kann :buecherstapel:
    Pazifisches Glück gibt es nicht mehr neu zu kaufen, aber bereits die ersten Seiten haben mich gefesselt. Bob Snoijinks Sprachstil ist eingängig und ich mag ihn. Er beschreibt offen und aufrichtig was er sieht, was er empfindet und lässt mich tief in sein Privatleben blicken, aber ohne indiskret zu werden.
    Ein bisschen wünsche ich mir, dass ich ebenfalls auf Fidschi bin. Vor allem, wenn ich hier so aus dem Fenster gucke... :breitgrins: :rollen:


    Darf ich auch ein Buch melden, das ich schon beendet habe? Habe heute auf der Autofahrt das Hörbuch fertig gehört und gemerkt, dass es zur Monatsrunde passen würde :zwinker:
    Es geht um: Meyer, Kai: Herrin der Lüge. Dabei findet die entscheidene Schlacht auf einer namelosen Mittelmeerinsel statt. Wenn du es mir noch nachträglich genehmigt, schreibe ich eine Rezi dazu, sonst nicht :zunge:

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    Wie fandst du das Buch? :breitgrins:

    Stolz und Vorurteil haben wir damals im Englischunterricht gelesen. Es war auf jeden Fall eins der besten Bücher, die wir für die Schule lesen mussten.
    Ich hab damals gemogelt und den Film geguckt, wenn ich nicht mit dem Lesetempo des Englischlehrers mitkam :breitgrins: - aber irgendwann hat es mich so gefesselt, dass ich es schnell durchlesen wollte und fand es super. :smile:
    Viel Spaß beim Lesen! :smile:

    Ich hab den Marsianer auch endlich gelesen. Ich bin froh, dass ich es erfolgreich geschafft habe alle Berichte zum Film und zum Buch auszublenden. Ich hab sogar laut schmatzend mit zugehaltenen Ohren und geschlossenen Augen Popcorn gemampft, damit ich Matt Damon nicht sehen kann. So war es wirklich spannend bis zur letzten Seite.


    Bina: Boah, ich bin großer Star Trek Fan, aber ansonsten habe ich mit Science Fiction nicht viel am Hut. Trotzdem- hört sich spannend an, was du erzählst.
    Ich habe den Nachmittag irgendwie verschlafen, aber in den Lücken dazwischen immer wieder gelesen. Und da ich heute abend alleine bin, werde ich noch ordentlich Seiten schaffen, nehme ich an :smile:.


    Kandida, ich liebe Star Trek auch. Aber ab und zu über den Tellerrand gucken macht echt Spaß :breitgrins:
    Ich bin immer noch nicht durch. Wir (Männlein und ich) waren beim Asiaten und haben superlecker gegessen und jetzt schaff ich das Buch hoffentlich heute noch. Nur noch 70 Seiten. Und Andy Weir schafft es wirklich noch lauter unerwartete Spannungen und Wendungen einzubauen.
    Wahnsinn. :sabber:

    Ui, ihr lest. Wie schön :klatschen:


    Ich hab mir für dieses Wochenende nichts anderes als Lesen vorgenommen. :smile:


    Grade bin ich auf den letzten Seiten vom Marsianer, allerdings auf Englisch.

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    Ich sehe grade, dass es die Version mit meinem Cover gar nicht bei Amazon gibt. In der Kindle-Version aber schon. Meine ist viel schöner. Matt Damon ist rot angestrahlt vom Roten Planeten. (Im Beispielbild ist es das rötliche Cover. Superschön :) :) )
    Ich hab das Buch unter anderem gekauft, weil ein Kommentar auf dem Cover steht: "'Gravity meets Robinson Crusoe - utterly nail-biting' Financial Times" und das fand ich doch ansprechend. Ich hab das Buch schon Monate vor dem Kinostart gehabt und hätte es vermutlich liegen gelassen, wenn ich das aktuelle Cover gesehen hätte. Mein rotes find ich besser. :breitgrins:


    Bisher ist das Buch super. Ich hab es tatsächlich geschafft allen Spoilern aus dem Weg zu gehen und bin total gespannt, ob er überlebt oder am Ende doch stirbt. Die Chancen standen ja von Anfang an eher auf Sterben...

    Bei "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" würde ich auch mitmachen. April ist okay, ich könnte auch ab März, aber ich passe mich gern an!

    Meine Meinung


    "Das Seil" wurde mir von einer Buchhändlerin empfohlen, die ich vorher nicht kannte. Ich hatte ihr einige Bücher genannt, die ich toll fand und da kam sie auf die Idee, dass "Das Seil" etwas für mich sein könnte.
    Über die ersten Seiten traf das auch zu. Die verschiedenen Charaktere, die missmutige Stimmung unter den Figuren und die plumpe und prompte Sprache machten das Buch zum Pageturner. Auch die völlig ungewöhnliche Idee, dass ein Seil durch ein verlassenes Dorf gelegt wurde und niemand sich einen Reim darauf machen kann, fand ich einfach großartig. Leider blieben diese Punkte die einzigen positiven an Stefan aus dem Siepens Roman.
    Während des gesamten Lesens war ich wie elektrisiert. In frenetischer Leseleistung flossen die Seiten durch meine Hände. Ich wollte unbedingt wissen, wie diese total verrückte Geschichte weitergeht und was es mit diesem Seil auf sich hat. Von den Siepen schafft in wenigen Absätzen eine erstaunlich eingängige, aber düstere Stimmung, er skizziert deutlich Reibungspunkte der Charaktere ohne sich in Details zu verlieren. Und das war nicht alles, allein die Vorstellung einen Roman entdeckt zu haben, der zwar kurzweilig geschrieben, aber vielschichtig sein könnte, brachte mich dazu wirklich erwartungsvoll dranzubleiben. Gemeinsam mit den Charakteren zog ich los und versuchte den Sinn des Seils zu ergründen.
    Ich erwartete, las und erwartete und las. Und dann war das Buch zu ende und es hatte sich nicht einmal der Ansatz einer Auflösung ergeben.
    Das Ende ist zumal dann eine Verhohnepiepelung der Lesenden, wenn sie wie ich ein Exemplar haben, das noch sechseinhalb unbedruckte Seiten im Buch frei haben.
    "Das Seil" ist ein Roman mit nachvollziehbarem Sprachgebrauch und kantigen Charakteren (die man nicht mal ansatzweise alle mag), einem verheißungsvollen Plot und einem selbstzerstörerischen Ende. Wirklich schade!

    Ich hatte ein Tierlexikon mit "allen Tieren der Welt". Meine Eltern waren entsetzt, als ich es von einer Cousine zu Weihnachten bekommen hab, weil sie dachten es wäre sinnlos so ein dickes Buch an ein Kind zu verschenken. Schlussendlich war es aber eins der meistgelesenen Bücher im Haushalt :breitgrins:

    Jippi, endlich verpasse ich die Leserunde nicht und möchte unbedingt mitmachen :klatschen:


    Ich möchte bitte folgendes anmelden:


    Bob Snoijink - Pazifisches Glück (ein journalistischer Selbstversuch auf einer einsamen Insel)
    Jane Smiley - Mörder in Manhattan (Manhattan ist wohl alles andere als eine einsame Insel :breitgrins:)


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    Ich hab beide Bücher vom Flohmarkt und stelle mit Erstaunen fest, dass man sie bei Amazon nicht mehr neu bekommt. Das passiert mir irgendwie andauernd, seit ich für das Forum die Amazon-Links raussuche :rollen:

    Die Landkarte der Liebe
    Roman
    Autorin: Lucy Clarke
    Erschienen 2012 bei Piper, 2013 im englischen Original: "The Sea Sisters"


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    Inhalt
    Katie Greene hat sich ihr geordnetes, schönes Leben erarbeitet. Sie hat einen tollen Beruf, ist mit einem Mann verlobt, den sie liebt und hat ein schönes Zuhause. Aber es war nicht immer so einfach: Ihre Mutter stirbt an Krebs und ihre Schwester Mia, eine Draufgängerin, war nicht dabei, sodass Katie ihre Mutter allein begleiten musste. Katies Verhältnis zu Mia ist kein einfaches. Die beiden Schwestern sind sehr unterschiedlich, denn während Katie ihr Leben augenscheinlich im Griff hat, ist Mia das genaue Gegenteil. Sie sehen sich nicht einmal besonders ähnlich, alles scheint die beiden zu entzweien.
    Und trotzdem ist es ein Schock, als Katie nachts von einem Anruf geweckt wird und kurz darauf zwei Polizisten vor der Tür stehen, um ihr mitzuteilen, dass ihre Schwester Mia auf Bali Selbstmord begangen haben soll.
    Katie ist Mias einzige nahestehende Verwandte und so erhält sie alle Gegenstände, die Mia bei sich hatte. Darunter ist Mias Reisetagebuch, das sie bereits seit Monaten geführt hatte. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Finn war Mia zu einer kleine Weltreise aufgebrochen und sie reisten von England nach San Francisco, dann nach Hawaii, dann Australien und später weiter nach Indonesien.
    Katie glaubt nicht, dass ihre lebenslustige, energiegeladene und flippige Schwester Selbstmord begangen hat und blättert im Tagebuch. Es scheint keine Hinweise auf Depressionen zu geben, aber auch die Gespräche mit ihrem Verlobten und Mias Freunden bringen Katie nicht weiter. Die Umstände lassen ihr keine Ruhe, sodass sie kurzentschlossen ihre Sachen packt und sich auf Mias Reiseroute begibt, entlang der gleichen Strecke die ihre Schwester genommen hat.


    Meine Meinung
    Ich habe das Buch beim Surfen im Netz entdeckt und für einen Euro bei EBay gekauft - mehr hätte ich damals auch nicht bezahlt. Sowohl der schnulzige Titel, als auch das grässliche Cover und der halbherzige Klappentext tun dem wundervollen Roman von Lucy Clarke keinen Gefallen.
    Bereits der Einstieg zieht einen in seinen Bann, als Katie erfährt, dass Mia gestorben ist. Aber wie tiefgründig die Charaktere beschrieben sind merkt man erst einige Dutzend Seiten später. Die Geschichte lebt von ständigen Zeitsprüngen. Da Katie sich an Mias Reiseroute hält, liest man zuerst die Erlebnisse der einen Schwester und dann die der anderen, auf jeder Etappe. So lebt Mia das ganze Buch über weiter und erst am Ende wird man sich wirklich bewusst, dass sie tot ist.
    Lucy Clarke beschreibt unglaublich gefühlvoll, was in den Charakteren vorgeht. Sie ist wortgewandt und schafft es immer wieder Wendungen einzubauen, die zwar vollkommen überraschen, aber dennoch nachvollziehbar sind. Dazu kommt eine Vielzahl von Nebencharakteren, deren Auftreten und Verhalten ebenfalls nicht unlogisch erscheint, auch wenn man einige von ihnen nicht unbedingt ins Herz schließt. Die Sprache und auch die Ereignisse der Geschichte schaffen eine atmosphärische Nähe beim Lesen, die ich bisher nicht oft erlebt habe.
    "Die Landkarte der Liebe" ist zu einem meiner liebsten Bücher geworden. Ich habe es unheimlich gerne gelesen und mich von der Heftigkeit der Emotionen, der Endgültigkeit der Tatsache, dass Mia tot ist und Katies vielschichtigen Gefühlen für sie und auch insbesondere von Mias herzlich beschriebenem Wesen mitreißen lassen.
    Besonders hervorheben möchte ich, dass Lucy Clarke zwar einen verhältnismäßig seichten Start hinlegt - gut, man erfährt, dass die Schwester der Protagonistin gestorben ist, aber zwischen Beerdigung und Reise passieren eher vorhersehbare Dinge -, aber je weiter man in der Geschichte vordringt, desto tiefer ging sie mir unter die Haut.
    Schade finde ich, dass der Titel so verhunzt wurde. "The Sea Sisters" ist so viel passender. Mir werden Katie und Mia fehlen, jetzt da ich das Buch ausgelesen habe. Vermutlich muss ich es irgendwann noch einmal lesen, einfach um wieder dabei zu sein.

    Ich finde das Buch toll. Und eigentlich mag ich keine "Liebesschnulzen". Ich war sehr überrascht, als ich gesehen habe, dass man das Buch gedruckt bei Amazon gar nicht mehr bekommt. Scheinbar hat es sich nicht rumgesprochen, wie gut es ist. :rollen:

    Dieses Forum ist ja so unfassbar praktisch! :breitgrins: Ihr seid echt gut.


    Ich möchte gern beim Sport Hörbücher hören und hab es einfach nie gemacht. Grad beim Radeln oder im Fitnesstudio wäre ein Hörbuch eine tolle Alternative zu der Musik und den schrecklichen Gesprächen der anderen Trainierenden... Jetzt lese ich hier so viele tolle Tipps, von geeigneten Playern über Kopfhörer... und dass es überhaupt Leute machen und beim Sport Hörbücher hören - astrein! :daumen:


    Ich such mir grade das für mich beste "Hörbuch-Abo". Wenn's bei Audible so ist wie bei den Kindle-Büchern, dass es im Hörbuch-Abo nur so wenig interessante Bücher gibt wie bei der Kindle-Leihbücherei, dann wäre Audible auf jeden Fall nix für mich. Ich hab in den kindle-Leihbüchern nie eins gefunden, das ich hätte lesen wollen. Die bekannten Bücher muss man ja trotzdem kaufen, oder irre ich mich?
    Thalia scheint ein gutes Angebot zu haben. Onleihe hab ich hier im Thread ein paar Mal gesehen, mal gucken was das ist.
    Für Tipps bin ich offen!

    Nullnummern
    Roman
    Autorin: Maria Beaumont
    Erschienen 2009 in Bastei-Lübbe, 2008 im englischen Original: "Rubbish boyfriends"


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    Inhalt
    Während Dayna in den Wehen liegt, erinnert sie sich an all die Männergeschichten, die sie seit dem Schulabschluss hatte.
    Dayna lernte ihrer Erzählung nach fünf Männer kennen, die sich zunächst als interessant, später dann aber doch als "Nullnummern" herausstellten. Parallel zum Fortschreiten der Geburt fallen ihr in chronologischer Reihenfolge zahlreiche Details aus den Lebensabschnitten ein, die Dayna mit ihren Männern verbindet.
    Maria Beaumont suggeriert der Leserin das Gefühl von "wer kennt das nicht". Hauptfigur Dayna hat eine beste Freundin, die sie auf Partys mitnimmt und ihr bei der Ausbildung hilft, sie hat Spannungen in der Beziehung zu ihrem Vater (und besonders zu dessen neuer Frau) und dann lernt sie noch nacheinander diese Männer kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
    Schlussendlich kommt das Kind - und man erfährt auch endlich, wer der Vater ist. Zumindest hier überrascht der Roman.


    Meine Meinung
    Normalerweise bin ich geneigt Bücher ungelesen wegzulegen, wenn sie einen fürchterlichen ersten Satz haben. Diese Angewohnheit habe ich mir spätestens mit "Nullnummern" abgewöhnt, denn ich habe den Roman komplett und beinahe in einem Rutsch gelesen, obwohl er mit der Beschreibung einer Wehe beginnt.
    Ich bin ganz froh, dass ich mich in diesem Fall überwinden konnte weiterzulesen. Maria Beaumont hat einen erfrischenden Sprachstil und verhilft einer abgedroschenen Idee - dem Rückblick einer Frau auf ihre verzweifelte Suche nach dem richtigen Mann - zu einer interessanten Geschichte mit humorvollen Momenten und Details, die mir im Gedächtnis geblieben sind.
    So gibt es etwa den zweiten Mann auf Daynas Weg, Chris, der ein Rockstar werden will. Chris hat jedoch eine zu hohe Stimme für echte Rockmusik und eigentlich ist er ein Gedichte schreibender Softie. Weil Dayna nicht richtig warm mit ihm wird, will es einfach nicht laufen zwischen den beiden und so nennt sie es ein kaltes Spiel. Chris ist offenkundig fasziniert von Dayna und nennt seine Band später Coldplay.
    Maria Beaumonts Roman ist für mich kein Grund ihre anderen Werke zu lesen, aber das liegt eher am Genre als an ihrer pointierten Schreibweise, die einen weiterlesen lässt. Auch die abwechslungsreichen Charaktere tragen zum Gelingen des Romans bei.
    Man mag die Hauptfigur Dayna und die positive Stimmung, die der Roman verbreitet. Denn auch wenn es in Daynas Leben turbulent und unübersichtlich zugeht, schafft sie es einen guten Weg für sich zu finden. Und das ist es, was "Nullnummern" auszeichnet: Obwohl es in der Vergangenheit drunter und drüber zu gehen schien, kommt irgendwann der Moment an dem alles gut wird.

    Der Flug der Aurora
    Teil 1 der Frontiers-Saga, Autor: Ryk Brown
    Erschienen 2014 bei Heyne, im amerkanischen Original "Aurora CV01 - THE FRONTIERS SAGA BOOK 1"


    Inhalt
    Die Menschheit hat sich nach einem nicht näher beschriebenen katastrophalen Krieg, der in einem "Technologiekollaps" gipfelt, erholt und führt nun ein modernes Raumfahrtprogramm. Ein bisschen was hat sich geändert: Man führt Krieg gegen eine nicht näher erklärte Feindmacht irgendwo im Weltall, die Raumfahrt ist militärisch organisiert, aber die Technologie wirkt, als wäre sie keine zweihundert Jahre weiter entwickelt, als im Erscheinungsjahr des Romans (2014).
    Eine politische Elite und hochrangige Militärleute treffen auf die aufgeregten Absolventinnen und Absolventen der Raumfahrtakademie. Gemeinsam will man den Jungfernflug des Raumschiffs "Aurora" feiern. Eine hochrangige Rumpfbesatzung befehligt die frischgebackenen Offiziere.
    Nachdem man unnötigerweise ein Techtelmechtel des Romanhelden Nathan Scott miterleben darf, geht es dann endlich los.
    Die Aurora startet und alles scheint bestens zu funktionieren. Eine Reihe von Wissenschaftlern ist ebenfalls mit an Bord des Raumschiffs. Sie berechnen einen Kurs für einen Hyperraumsprung und das Schiff begibt sich auf die Reise - und landet mitten in einem intergalaktischen Raumschiffkampf.
    Durch ein taktisches Manöver, welches sowohl die Aurora, als auch eins der gefährlichsten fremden Raumschiffe beinahe zerstört, beendet die Aurora-Crew den Kampf. Alle Beteiligten fliehen (sofern sie dazu in der Lage sind). Die Aurora-Crew hat sich jedoch im fremden Raumsektor politisch positioniert. Sie sind nun die neuen Gegner einer bislang vermeintlich unbekannten interstellaren Macht, denn sie haben ja deren Raumschiff gerammt und fast zerstört und so den Kampf zu deren Ungunsten entschieden.
    Ein großer Teil der Besatzung stirbt, sodass Protagonist Nathan als ranghöchster Überlebender das Kommando erhalten muss. Seine Crew und er führen mit unkonventionellen Mitteln das Schiff in seine weiteren Abenteuer mit dem Ziel irgendwie wieder zurück zur Erde zu gelangen.


    Meine Meinung
    Ryk Brown vermeidet nähere Erklärungen zu Struktur und Aufbau der Militärkette, setzt aber Basiswissen aus anderen Sci-Fi-Serien voraus. Er erfindet nichts neu und seine Sprachebene ist subtil und einfach. Jedes Fragment der Handlung kommt einem spätestens bei längerer Überlegung bekannt vor. Allerdings fällt mir nicht eine einzige Geschichte ein, die all diese Fragmente so reibungslos und spannend zusammenfassen kann, wie Ryk Browns Frontier-Saga es schafft.
    Die Charaktere sind extrem eingängig. Sie verhalten sich alle ihrer Rolle entsprechend: Es gibt den humorvollen Russen, der nebenbei ein Technikspezialist ist, eine schüchterne asiatische Ärztin, eine feurige einheimische Rebellin, eine aufbrausende und penible erste Offizierin und eine knallharte Sicherheitschefin. Mit der Zeit wird sogar der anfangs trotzig wirkende Captain Nathan Scott zu einem besonnenen und charmanten Anführer. Man erkennt die Charaktere alle von irgendwo wieder, sei es von Star Trek oder Kampfstern Galaktika. Für wirkliche Charakterentwicklungen muss man mehr als den Auftaktroman lesen. Aber obwohl es so viele Einzelfiguren sind, mit denen der Autor jongliert, kann man ihnen allen folgen und kommt nicht durcheinander.
    Auf den knapp 320 Seiten der deutschsprachigen Fassung bringt Ryk Brown eine rasante Handlungsabfolge unter. Dennoch lässt einen das Aufeinandertreffen der Ereignisse und die kurzweilige Erzählweise von Ryk Brown schnell im Geschehen verschwinden. Die Geschichte ist nichts, über das man lange nachdenken muss. Man wird auch sicher keine hochwertige Fernsehproduktion zu dieser "Saga", ich nenne es lieber zehnteiligen Romanreihe, erwarten können. Dafür ist die Story zu einfach.
    Trotzdem habe ich "Der Flug der Aurora" gern als Auftakt gelesen und konnte mich auch vor den Folgeromanen nicht retten. Die negativen Kritiken allernorts dürften jedoch genügen, um Interessierte vom Kauf des Buchs abzuhalten, was ich extrem schade finde. Für mich ist die "Frontiers-Saga" ein wirklich tolles Abenteuer gewesen.
    Gerade beim Lesen des Raumkampfs saß ich gebannt wie selten und blätterte so schnell ich konnte. Endlich mal wieder wirkliche Spannung in einem Roman! Ich schwankte zwischen einem Gefühl aus Fassungslosigkeit darüber, was die sich alles trauen bis zu Hoffnung, dass alles gutgehen möge. Ich werde auf jeden Fall weiterlesen, nur um wieder so ein mitreißendes Leseerlebnis zu haben.


    Ich empfehle den Schmöker all denen, die entweder keinen Wert auf technische Korrektheit legen (denn das tut Ryk Brown ebenfalls nicht), als auch allen, die eine wirklich spannende Weltraumgeschichte lesen wollen.

    Ein paar spontane Ideen zum Thema Reisen:


    Jonathan Safran Foer - Alles ist erleuchtet (in vielerlei Hinsicht eine tolle Reise)
    Antoine de Saint-Exupéry - Nachtflug (eher spannend als ein Reisebericht)
    Daniel Kehlmann - Die Vermessung der Welt (interessant und schöne Landschaftsbeschriebungen)
    Manuel Andrack - Du musst wandern (es geht darum, warum und wie und wo Manuel Andrack wandert)
    Jan Weiler - In meinem kleinen Land (Jan Weiler reist durch Deutschland und beschreibt alles, das ihm auffällt)


    Wenn es fantastische Reisen in Märchenwelten sein dürfen, würde ich Moers (Zamonien-Reihe) oder Hans Bemmann empfehlen, die sich beide sehr gut lesen lassen.