Beiträge von Myosotis

    Zoe steht kurz davor, ihre große Liebe Jamie zu heiraten.


    Dann jedoch kommt ein Anruf der ihre ganze Vergangenheit im Gepäck hat und sie flieht geradezu vor dem Traualtar, um ihrer Mutter, mit der sie jahrelang keinen Kontakt hatte, zu helfen.


    Auf einmal sieht Zoe sich mit ihrer Vergangenheit konfroniert und fühlt sich verpflichtet, ihrer Mutter beizustehen. Denn Gina ist anscheinend schwer krank und wird sich bald nicht mehr selbst um sich kümmern können.


    Während Zoe’s bisheriges Leben komplett umgekrempelt wird - ihr Fast-Ehemann geht alleine auf Flitterwochen Reise, sie kann sich nicht mehr richtig auf ihren Job konzentrieren, die Sorgen um ihre Mutter nehmen zu… - muss sie einen Weg finden, ein neues Leben aufzubauen.


    Gleich zu Anfang hat man das Gefühl, dass da noch irgendwas anderes ist, weswegen Zoe so bereitwillig den „schönsten Tag im Leben“ sausen lässt. Noch dazu, da sie selbst eine große Wut auf ihre Mutter zu haben scheint, wenn sie jahrelang schon keinen Kontakt mehr zu ihr hatte. Bis man jedoch dahinter kommt, was in der Vergangenheit alles passiert sein könnte, dauert es etwas.


    Die Geschichte ist, genau wie Katie Marsh’s vorheriger Roman, unterteilt. Einmal in Abschnitte in der Gegenwart. Hier erfährt man, wie es Zoe geht, wie sie mit ihrer Mutter umgeht, was mit ihrem Job, ihren Freunden und ihrem Fast-Ehemann passiert. Das reicht von den alltäglichen Problemen bis zu Gedanken, ob nicht doch noch eine Zukunft mit Jamie möglich sein könnte.


    Auf der anderen Seite lernen wir durch Geburtstagsbriefe, die Zoes Mutter Gina jedes Jahr für Zoe geschrieben hat, wie die Vergangenheit und die Mutter-Tochter-Beziehung so verlief. Alles schien sehr harmonisch und relativ geregelt und „normal“ zu verlaufen. Bis zu dem Tag, an dem die Kluft zwischen den beiden Frauen sich auftat…


    Manche der Entwicklungen und der Ereignisse waren relativ gut absehbar. Trotzdem war es interessant zu erfahren, wie unterschiedlich die Sichtweisen von Mutter und Tochter waren.


    In der Jetzt-Zeit hat mich besonders berührt, wie echt die Verzweiflung rüberkam. Wie man sich wohl fühlt, wenn ein geliebter Mensch an Alzheimer erkrankt. Auf der einen Seite möchte man sich um denjenigen kümmern, möchte, dass es ihm gut geht. Auf der anderen Seite ist sehr gut nachvollziehbar, was genau das für eine Belastung auch für die pflegenden Angehörigen ist und dass eben nicht jeder sich selbst um alles kümmern kann. Die Gewissenbisse, die Zerrissenheit, die Sorge um das was passiert. Das alles war gut spür- und nachvollziehbar.


    Die Geschichte drumherum kam mir an manchen Stellen etwas langatmig vor und gegen Ende des Buches hatte ich das Gefühl, dass es jetzt etwas abrupt wurde.


    Letzten Endes ist es aber der in meinen Augen gelungene Abschluss einer Geschichte, die mich, trotz einiger Längen, sehr berührt hat.


    4ratten

    Luce lebt in Neapel, im spanischen Viertel. Dort aufzuwachsen ist anscheinend eine Herausforderung. Dort aufzuwachsen und etwas aus sich zu machen, ist eher ungewohnt. Die Menschen, die hier groß werden, geraten oftmals auf die schiefe Bahn und auch die Camorra ist hier aktiv.
    Luce wiederum hat es irgendwie geschafft. Sie ist Anwältin und arbeitet bei Arminio Geronimo.
    Allerdings merkt man auch, dass Luce in ihrem Leben schon viel gesehen und erlebt hat. Da sie jedoch in Neapel aufgewachsen ist, weiß sie sich zu helfen und durchzuschlagen. Andererseits scheint sie nicht viel vom Leben zu erwarten und wirkt sehr unzufrieden. Allerdings sind da ja auch noch ihr Hund Alleria und ihr Nachbar Don Vittorio, die das Leben irgendwie erträglicher machen.
    Als Arminio Luce einen Job aufträgt, nämlich eine Frau aus ihrem Viertel zu überwachen, damit diese das Sorgerecht für ihren Sohn verliert, ahnt man schon die Hintergründe. Und richtig. Irgendwie kommt es, wie es kommen muss. Auf der anderen Seite aber auch ganz anders als erwartet….


    Anfangs hatte ich so meine Probleme, in das Buch hineinzufinden. Irgendwie hatte ich eine „leichtere Lektüre“ erwartet. Von dem Autor kannte ich bis dato noch nichts und somit wusste ich gar nicht, was mich erwarten könnte.
    Dieses Buch hier konnte ich auf keinen Fall „einfach mal so weglesen“. Es forderte Zeit ein und ging nur langsam voran. Nach den ersten hundert Seiten hatte ich das erste Mal das Gefühl, mich mit Luce angefreundet zu haben. Mit ihrer etwas spröden und sperrigen, aber doch liebenswerten Art. Geprägt durch das Umfeld und die Erlebnisse, mit denen sie aufgewachsen ist, präsentiert sich uns hier eine „Heldin“, die trotz allem das Herz auf dem rechten Fleck hat.


    Die Art des Autors zu schreiben fand ich schön, jedoch für mich eher etwas schwerer zu lesen.
    Irgendwie waren hier ziemlich viele schöne Sätze und Weisheiten sehr gut innerhalb einer Geschichte verpackt. Ich denke, dass dieses Buch noch etwas nachwirken muss, denn an manchen Stellen hat es schon zum überlegen und reflektieren des eigenen Handelns angeregt.


    Erwartet hatte ich, ehrlich gesagt, eine einfachere Geschichte und wurde überrascht mit Rückblenden aus Luces Leben und Weisheiten des Nachbarn.
    Die Handlung um Carmen, die Frau die sie überwachen soll und Kevin, deren Sohn, hatte ebenfalls nicht so viel Raum eingenommen, wie gedacht.
    Nachdem ich mich jedoch einmal darauf eingelassen hatte, hat mir die Geschichte gut gefallen und ich habe mich ein kleines bisschen dazugehörig zu dieser besonderen „Familie“ gefühlt.
    Auch das Ende der Geschichte fand ich stimmig.


    Alles in allem war es ein durchaus schlüssiger Roman, in dem viele schöne positive Eigenschaften, das Gute, die Liebe und die Hoffnung… hervorstechen, denn es handelt von besonderen Menschen und ihren Geschichten.


    4ratten

    Josie ist 16 und lebt mit ihrer Familie auf einer Farm.
    Eigentlich wollte sie während der Sommerferien auf der Farm helfen und dann noch ein paar Tage mit ihren besten Freunden, Dana und Gabe, etwas unternehmen. Aber auf einmal passieren merkwürdige Dinge in Angels Keep und dann taucht auch noch Ray auf, der Josies Herz zum schlagen bringt.
    Und auf einmal ist nichts mehr wie es war...


    Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Man konnte gut in die Geschichte einsteigen und folgen. Leider kann ich daher nicht so ganz sagen, was mich darum daran gehindert hat, total mit Josie und Ray mitzufiebern. Aber irgendwie hat mich die Liebe der beiden nicht vollkommen erreicht.
    Die Geschichte war schön und hatte auch einige spannende Momente und überraschende Wendungen/Auflösungen parat. Aber letztendlich konnte sie mich leider nicht hundertprozentig berühren.


    Einige der Fragen, die während des ersten Teils aufkamen, konnten gelöst werden. Allerdings bleiben auch noch einige Fragen ungelöst, Zusammenhänge müssen aufgeklärt werden..., sodass ich mir sicherlich auch noch den zweiten Teil durchlesen werde.


    Manche Einfälle fand ich richtig gut, andere vielleicht widerum ein bisschen 'abgedreht', auf diese Szenarien musste ich mich erst einlassen. Aber trotzdem hat die Geschichte an sich für mich schlüssig gewirkt und ich habe das Buch sehr gerne gelesen und bewundert, wie einfallsreich doch manche Dinge ausgedacht waren.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Buch jugendlichen Lesern sehr gut gefallen wird. Einmal natürlich die Arbeit mit Pferden, das Leben auf einer Ranch, ein Dreiergespann aus besten Freunden, die zusammenhalten, mysteriöse Geschehnisse, moderne Technik und dann natürlich noch der Aspekt der Liebesgeschichte.


    4ratten

    Äm... blöde Frage : kann es auch sein, dass man sich nicht mehr dort anmelden kann, um Rezensionen zu schreiben im Moment?
    Bei mir kommt eine Nachricht nach dem Einloggen
    'Ihre Anfrage wurde zurückgewiesen, da der Sicherheitstoken ungültig ist.' (Ich habe leider keine Ahnung was das ist, noch wie und ob ich es ändern könnte...?)
    :winken:

    Nachdem ihr Mann sie zum Kräuter-der-Provinz-Festival verlassen hat, lebt Christine alleine in ihrem Haus.


    Doch Herbert, ihr Ex, ist noch genauso widerlich wie eh und je und möchte sie am liebsten dazu "überreden" das Haus zu verkaufen oder ihm zumindest seinen Teil daran auszuzahlen.


    Findig, und einsam, wie Christine ist, fällt ihr jedoch eine Lösung ein, um Geld für den Unterhalt zu erzielen. Kurzfristig macht sie einfach aus ihrem schönen Heim ein Bed & Breakfast. Schließlich ist immer etwas los in Maierhofen, seitdem Greta sich um das Marketing kümmert. Und so wundert es auch nicht, dass zum großen "Meine Landliebe" Koch-Event ganz Maierhofen schon wieder auf den Beinen und somit fast ausgebucht ist.


    Bei der neugebackenen Pensionswirtin wohnt auch noch das Single-Koch-Team... und das verspricht, dass es trubelig zugehen wird.


    Dem Zauber mancher Bücher kann man sich einfach nicht entziehen. Zu real sind die Gefühle, die man mit den Protagonisten der Geschichte verknüpft. Fast meint man, sie alle zu kennen und direkt nach dem Ende der Geschichte fängt man an, sie zu vermissen.


    Umso schöner, wenn die Geschichte dann weitergeht. So auch in Maierhofen...


    Wie schon der Titel andeutet, dreht sich dieses mal die Geschichte hauptsächlich um Christine, die Blütensammlerin.


    Die Anthipatie gegenüber Herbert ist deutlich greifbar. Er ist so gekonnt widerlich dargestellt, dass man Christine einfach nur in den Arm nehmen und drücken und ihr, wie ihre treuen Freundinnen auch, beistehen möchte. Umso mehr kann man sich an ihrem Erfolg als Pensionswirtin erfreuen.


    Die Beschreibungen der Zimmer, die Mühe, die sie sich mit der Deko und dem Herrichten der Räume gibt, alles wirkt richtig präsent und man kann sich die Bilder sehr gut vorstellen (und wünscht sich auch einmal, in einer solchen Pension zu sein).


    Ihre Verzweiflung, ihre Trauer und Wut sind so gut spürbar und man brennt geradezu darauf, die kleine Kochgruppe näher kennenzulernen. Dass dann auch noch Armor Einzug halten könnte, vermutet man schon von Anfang an. Aber wie sich alles dreht und wendet ist einfach nur schön. Richtig große Überraschungen gibt es keine und auch keine große Action. Aber da Maierhofen ein Genießerdorf und dieses ein Wohlfühlroman ist, kann man sich auch von den kleinen, großen Überraschungen so richtig mitreißen lassen..


    Die Charaktere sind, genau wie im richtigen Leben, mal sehr sympathisch, mal weniger sympathisch dargestellt.


    Ebenfalls gefällt mir, dass die Maierhofen Geschichten, zum Leben und Lesen einladen.


    Beim Lesen kann man auch noch mal den ein oder anderen eigenen Denkanstoß mitnehmen und das nächste Mal vielleicht auch ein klein wenig achtsamer über eine schöne Blumenwiese gehen und einfach nur genießen. Ohne Termindruck, ohne Alltagsstress.


    Am Ende des Romans stand auch hier wieder ein wohliges Aufseufzen bei mir, jedoch gepaart mit einem groen Schuss Wehmut. Nach schönen Geschichten fällt es mir immer schwer, wieder Abschied zu nehmen. Vor allem, wenn man die Bekannten so liebgewonnen hat wie "meine Maierhofener". Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Geschichte!


    Wie bei den Vorgängern auch, waren dieses mal ebenfalls wieder schöne Rezepte (nun für Liköre, Cocktails und Sirup - ganz passend zur Jahreszeit) angegeben.


    5ratten

    Ana ist 18 und in allem eine Überfliegerin. Ihre Tage taktet sie ganz genau, jeder Schritt ist ge- bzw. verplant und ihre Noten sind hervorragend.
    Zeit für Freunde hat sie keine - das ist aber an und für sich auch nicht wirklich schlimm; denn Freunde hat sie keine. Überraschungen im Tagesablauf kann sie nicht leiden, denn sie bringen ihren Plan durcheinander. Das einzige wofür sie lebt, ist die zukünftige Uni-Wahl. Denn dadurch erhofft sie sich, frei zu werden. Doch wovon?


    Zak ist an und für sich das genaue Gegenteil, lebt er doch gerne mal in den Tag hinein.
    Wenn irgendwie möglich versucht er, seinem Stiefvater Roger aus dem Weg zu gehen. Ambitionen hat er keine, jedoch ist die jährlich stattfindende Comic Convention seine große Leidenschaft. Denn mit ihr verbindet er schöne Erinnerungen.


    Zak hat Ana schon in der Schule bemerkt; aber Ana scheint zu denken, dass er eine hohle Nuss ist und seine Zeit nur vergeudet. Umso überraschter sind beide, als sie sich, gezwungenermaßen, gemeinsam auf einem Wochenendausflug wiederfinden...


    So richtig konnte ich mir unter dem Buch eigentlich nichts vorstellen und hatte keine besonderen Erwartungen an die Lektüre. Umso überraschter war ich deshalb nach der Lektüre.


    Es wimmelt nur so von irgendwie schrägen Einfällen.


    Ana und Zak sind so unterschiedlich, wie sie sich dann widerum im Herzen eigentlich doch ähnlich sind. Beide sind relativ einsam und traurig.


    Ana hatte ich einen solchen Wortwitz und eine Spontanität gar nicht zugetraut. Umso erfrischender war es dann, sich den Wortgefechten von Ana und Zak hinzugeben.


    Das Event der Comic Convention war so grandios beschrieben, dass man regelrecht einen kleinen Film vor seinem inneren Auge ablaufen sah. Die äußerst schrägen Charaktere, die Vorfälle und Begebenheiten... Alles war zwar ziemlich überspitzt (hoffe ich ;-)) dargestellt, aber gerade das hat die Erzählung so liebenswert, rasant und lebendig gemacht. Die Geschichte hat eine richtige Dynamik und die Nacht, die die beiden auf der Suche verbringen, war regelrecht greifbar. Ich kam mir vor, als wäre ich immer mit dabei gewesen und wüsste genau, welche Typen sie meinten, wen sie trafen etc.


    Man könnte fast meinen, dass man selbst unbedingt mal zu einer Comic Convention fahren müsse, um all das bzw. nur einen Bruchteil dessen, selbst einmal zu erleben.


    Zaks Trauer war sehr berührend und real und von seinem Standpunkt aus gesehen konnte man seine Reaktionen irgendwie sehr gut nachvollziehen. Seine spätere Haltung war vor dem Hintergrund der Geschichte ebenfalls sehr gut verständlich.


    Bei Ana`s Situation fand ich es sehr spannend, dass auch andere Blickwinkel hinterher erklärt wurden und sich somit ein ziemlich rundes Bild der Situation ergab.


    Das Ende der Geschichte hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Erstens war es unerwartet und ich hätte Ana das nicht zugetraut. Zweitens hat mir die Annäherung der beiden als auch die Entwicklung innerhalb ihrer Familien sehr gefallen. Es war keine abwegige Entwicklung bzw. kein abwegiges Ende.


    Alles in allem hat mir diese skurille Geschichte ziemlich gut gefallen und der Irrwitz und das Tempo der Geschichte haben mir einige Stunden gute Unterhaltung beschert.


    4ratten

    Edith Scholz und Christel Jacobi sind beide schon 70 und "müssen" zur Reha nach Usedom.


    Während die Eine schon immer ein Nordlicht war und das Meer gewohnt ist, Christel lebt in Husum, ist die Andere eine typische Berliner Stadtpflanze. Ruppig, direkt und derb. Sie redet frei von der Leber weg und hält nichts davon, Dinge zu verschönen oder Rücksicht zu nehmen.


    Christel widerum macht einen eher zartbesaiteten und angepassten Eindruck. Sie liebt die schönen Dinge, hat einen Hang zu Romantik und Ästhetik und versucht immer wieder, sich neu zu erden.


    Die beiden Frauen könnten unterschiedlicher kaum sein und haben trotzdem eines gemeinsam. Denn irgendwie sind beide einsam.
    Edith hat keinen Kontakt zu ihrem Sohn, wohingegen Christel mit ihrer Tochter regelmäßig zusammen ist. Aber auch hier kommt es zwischen Mutter und Tochter zu Reibereien, da die Tochter die Mutter gerne in einem Heim unterbringen lassen würde.
    Das jedoch stößt nicht auf Zustimmung. Und so lädt Christel die Zufallsbekanntschaft Edith nach dem Ende der Reha kurzerhand zu sich nach Husum ein und die Geschichte nimmt ihren Lauf...


    Die Figuren im Roman waren alle liebevoll beschrieben und zum Leben erweckt. Ich als Leser konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und mitfühlen. Die Geschichte hatte einige etwas skurille Einfälle, die mir gut gefallen haben. Die unterschiedlichen Charaktere der beiden Heldinnen haben sich gegenseitig gut ergänzt und haben die Handlung sehr lebendig werden lassen.


    Aber auch die Nebendarsteller haben mir sehr gut gefallen. Im Prinzip hätte sich die Geschichte genauso oder zumindest sehr ähnlich heute irgendwo in Deutschland zutragen können. Die Begebenheiten waren allesamt so gewählt, dass sie durchaus realistisch gewirkt haben. Das hat die Geschichte für mich ebenfalls sehr gut nachvollziehbar gemacht.


    Mit seinen gut 260 Seiten hat sich das Buch recht schnell und flott lesen lassen und ich habe mich einige Stunden gut damit amüsiert.


    Das war zwar ein Roman ganz nach meinem Geschmack, allerdings hätte ich mir ein leicht verändertes Ende gewünscht.


    4ratten

    Meike hat ihren Job verloren, ihr Freund hat sich von ihr getrennt und sie wohnt vorübergehend wieder bei ihren Eltern.
    Und dann verschwindet auch noch ihre recht rüstige, 70-jährige Oma von heute auf morgen.


    Oma lässt den Mann mit frischem Butterkuchen und einem Lebewohl-Brief zurück. Jedoch scheinen weder Opa noch ihr Sohn sonderlich besorgt. Meike widerum, die ein sehr inniges Verhältnis zu ihrer Oma hat, gibt sich nicht mit dem Brief zufrieden und recherchiert auf eigene Faust, warum Oma wohl so Hals über Kopf aus ihrem gut situierten Leben geflohen und vor allem, wohin sie gegangen ist.


    Die Reise führt sie nach Amrum. Dort lernt Meike nicht nur die Insel kennen und lieben, sie fühlt sich sofort heimisch und lernt auch noch viele nette und einige skurille Menschen kennen. Bis sie hinter Oma`s Geheimnis kommt, dauert es allerdings ein kleines bisschen...


    Ich muss gestehen, dass mir das Buch alleine deswegen schon gefallen hat, da es von Amrum erzählt. Selbst bin ich dort noch nicht gewesen, aber ich habe jetzt das Gefühl, die Insel schon zu kennen. Die Beschreibungen der Inselbewohner, ihrer Mentalität, die Beschreibungen der Insel selbst.... alles das hat mir das Gefühl vermittelt, dass es sehr authentisch ist und ich mir ein richtig gutes Bild der Insel machen konnte.


    Die Szenen mit Walter und Suzanna haben mir sehr gefallen, waren sie auch noch so merkwürdig oder surreal. Irgendwie hat man die beiden lieb gewonnen und wünscht sich glatt, man würde so etwas auch einmal erleben und könnte somit die Kraft und Besonderheit von Amrum spüren. (Vielleicht muss man es daher auch einfach dieser Kraft zusprechen, dass ein paar Zufälle dabei waren, die doch eher unglaubwürdig waren...)


    Einziger Wermutstropfen für mich war, dass Oma und Opa mir leider trotz der herzlichen Geschichte irgendwie zu fremd blieben. Gerne hätte ich Ische noch näher kennengelernt. Bei allem was sie erlebt und bei allem, was sie mitgemacht hat, hätte ich mich gefreut, sie irgendwie noch intensiver kennenlernen bzw ins Herz schließen zu können.


    Das Ende des Buches hatte für mich doch noch einige Überraschungen parat, auch wenn man das Gefühl hatte, dass zum Schluss alles relativ flott gehen musste. Das fand ich schade. Viele der Beweg- und Hintergründe hätten meinetwegen gerne noch genauer ausgeführt werden dürfen.


    Alles in allem hat mir das Buch jedoch recht gut gefallen und alleine schon wegen der Liebe zur Insel, die man dem Buch anmerken kann, fand ich die Geschichte recht liebenswert.


    4ratten