Beiträge von Buechersissi

    Ich denke, dass es gerade bei Literaturpreisen oft sehr schwierig ist, die Juryentscheidungen nachzuvollziehen. Literatur ist etwas so indivudell-persönliches, jeder, der einen Text liest oder vorgelesen bekommt, setzt sich auf seine eigene Weise damit auseinander und findet seinen persönlichen Zugang dazu - und Objektivität kann es in diesem Bereich sowieso nicht geben.

    Im weiteren Verlauf der Handlung kommt der Protagonist auch zur Roten Armee und zur Tschechoslowakischen Armee, wodurch das Kriegsgeschehen gleich von drei verschiedenen Seiten in den Roman einfließt.
    Der Protagonist erlebt im Krieg viele Gräueltaten hautnah mit und man hat es als Leser teilweise gar nicht leicht, sich emotional zu ihm zu positionieren - natürlich fühlt man mit ihm mit, zugleich gestaltet sich die Sympathie für diese Figur aber aufgrund seiner teilweise fragwürdigen Rolle innerhalb der Handlungen manchmal schwierig. Aber all das Leid, das er persönlich erlebt, erregt doch Mitgefühl und noch viel mehr - es schockiert einfach.


    Auf jeden Fall sehr lesenswert, ich würde es wirklich jedem ans Herz legen, diesen Roman selbst zu erkunden und sich seine eigenen Gedanken dazu zu machen - dazu wird es jedenfalls automatisch während der Lektüre kommen, da dies definitiv ein Buch mit Tiefgang ist.