Beiträge von Taaya

    So, bin durch. Das Ende war ein wenig übereilt, finde ich. 450 Seiten zieht sich alles ein wenig, und dann kommt auf 30 Seiten alles auf einmal.


    Und auch, wenn es wenigstens nicht so schnulzig ist, wie ich befürchtet habe, kann selbst das halbwegs versöhnliche Ende nicht über das hinwegtäuschen, was der Roman an Schwächen hatte.


    Persönlich würde ich 2/5 Sternen geben.


    Übrigens nervte Inge mich. Offenbar ist ihr Mann doch erstmal aufgeblüht. Das ganze Dorf. Aber nein, anstatt sich darüber zu freuen, dass man noch mal Spaß hatte, während man eh auf den Tod wartet, nörgelt man rum? -.-

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    Wie schon beim letzten Buch, der Autor packt nach meinem Geschmack viel zu viel in seinen Roman.


    JA! Und noch eine Nebenhandlung. Und noch eine. ARGH! Als würde er nur dringend etwas brauchen, um das Buch dicker zu machen. (Dicke Bücher kosten im Druck teilweise weniger als dünne ... )


    Diese Stasi-Sache wirkt einfach nur übereilt. Das Ganze könnte EIN Roman sein. Vielleicht dann sogar ein gar nicht mal so schlechter. Wie die Machenschaften der DDR zwei Freundinnen entzweiten und wie sie wieder zusammenfanden. So wirken die Erzählungen der beiden Frauen aber oberflächlich, nehmen einen nicht mit und auch optisch vorstellen kann man sich das nicht. Erst war er in Berlin, plötzlich soll er in der selben Nacht noch wieder im Kuhkaff sein, ....


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    Diese vorausblickenden Gewissheiten, die Izquierdo immer mal wieder einstreut, gehen mir langsam auf den Nerv. Soll wohl die Spannung erhöhen.


    Doppel-JA! Finde ich störend. Und nehmen die Spannung eher.


    Langsam würde ich das Buch gern abbrechen. Wie Romy sich mit dem Typen abgibt, der Artjom sucht, ist einfach nur peinlich. Sie wird bleich, sie muss sich festhalten, ... Der Typ kann ihr gar nichts, sie ist rechtlich für ihren Vater nicht verantwortlich und sollte eigentlich sofort die Polizei holen. Wie unglaublich albern. Und überdramatisiert. Und ... Gott, mich nervt das!

    Eigentlich war Romy doch einfühlsam. Nur Ben ist ein Idiot und hat dazwischengefunkt. Ja, er geht mir auch tierisch auf die Nerven.
    Und ich will immer noch, dass Romy was mit Emil anfängt. Der ist immerhin noch keiner der Alten, also .. vielleicht irgendwas um die 45-50? Das ist doch noch kein Alter. Catherine Zeta-Jones kommt auch mit so einem Altersunterschied klar.


    Jo, der Ausspruch war echt nicht fair. Zumal Emil ja bisher alles besorgt hat.


    Mir fällt mehr und mehr auf, wie unrealistisch das Ganze wird. Es gibt keinen Ortsbürgermeister? Jeder noch so winzige Ortsteil in der Pampa hat einen, das ist Kommunalrecht. Und einfach für die Verwaltung nötig, denn in Deutschland wird alles nach Subsidiaritätsprinzip geregelt.


    Auch nervt mich, dass die bei einem elisabethanischen Theater ernsthaft Strom wollen. Damit ist es nicht mehr elisabethanisch. Und ich bin mir gerade nicht mal sicher, ob der Globe-Neubau Scheinwerfer hat. War mal da drin, für einen Workshop, aber mir ist nichts Elektronisches aufgefallen.


    Außerdem ... Romy geht das Geld aus. Aber sie hat einen riesigen Hof. Sie könnte Fremdenzimmer privat vermieten. Sicher hat Theo das Muschebubu nicht im Netz. Wenn man aber gerade die Ruhe der Region als Trumpf ausspielt, kann man zumindest ein paar Wanderurlauber anlocken. Und dann könnte sie Geld damit machen. Oder Dinge verkaufen, die sie nicht mehr braucht? Statt einfach mal über irgendeine Möglichkeit nachzudenken, besäuft sie sich lieber?


    (Nebenbei auch dämlich, dass sie nicht erst nachgeschaut hat, was alles im Haus ist und noch genutzt werden kann, bevor sie den Umbau gestartet hat. Vielleicht hätte sie nichts gefunden, ja, aber man kann nie wissen. Und falls sie es doch getan hat und Izquierdo das nur nicht schreibt, hat er nicht nur eine spannende Szene verschenkt, sondern seinem Roman auch Realismus genommen.)

    Unterschreibe ich alles.


    Aber ich füge hinzu: Wenn Romy am Ende mit Ben zusammen ist, kotz ich ins Buch. Die soll Emil kriegen. ... Wobei der vielleicht etwas zu alt für sie ist, aber der ist nett und Ben nervt.


    Den Abschnitt mit dem goldenen Herz fand ich etwas ... anstrengend. Zu emotional gezwungen, zu viele Pespektivwechsel. Und dass Artjom eine Kette wie ihr gemaltes Pferd hat, ist nun wirklich etwas zu gewollt.

    Ich dachte, Romys Mutter starb, als das Mädchen 6 war. Deutschland ist aber 1996 Europameister geworden und das war ihr letzter Sommer.
    Wenn die Eltern sich erst 1990 kennen lernten, ist Romy erst 1991 geboren. Vielleicht Ende 1990, ja. Aber auf keinen Fall so, dass sie zur EM 1996 schon 6 gewesen war.


    Da hat der Lektor nicht aufgepasst.

    Kommt drauf an. Wenn die Leitungen noch uralt sind, vielleicht schon. Nicht nur, weil eine Sicherung rausfliegt, aber in Altbaugebieten, deren Leitungen nie erneuert wurden, kann ein Haus auch die anderen lahmlegen, bis zum nächsten Verteilerkasten, meine ich.
    Zumindest hab ich sowas schon recht oft gehört.
    Aber dass die Leitungen nie ausgetauscht wurden, DAS finde ich unwahrscheinlich. Immerhin haben alte Leitungen ja viel höhere Spannungsverluste als neuere, da verliert also auch die Stromgesellschaft bares Geld.

    Ich finde, sie geht die Argumentation falsch an. Sie hat Leute, die den ganzen Tag nur rumsitzen. Also kann sie auch einfach sagen: Wir machen das, damit wir alle noch einmal etwas im Leben zu tun haben. Eine Aufgabe.


    Das bringt sie nicht so richtig rüber, dass das ja auch einfach ein Mittel gegen die Langeweile sein kann.



    Gleichzeitig finde ich es schade, dass so jetzt wohl neuer Wind reinkommt. Die verschiedenen Selbstmordideen fand ich bislang einfach am Besten. So ein unaufgeregter, augenzwinkernder Umgang mit dem Thema ist erfrischend.

    Ach, ich fand ihn nicht schlecht. Kein Meisterwerk, aber ein schöner Zeitvertreib.


    Ach was, ich war nur im Laienschauspiel. Und hatte ein paar eher oberflächliche Bekanntschaften am Staatstheater, hab da aber nie selbst gespielt.
    Souffleusen gibt es in den großen Häusern übrigens noch. Saß mal neben einer in der ersten Reihe. Die wurde allerdings den ganzen Abend nicht gebraucht, also vielleicht ist es ein aussterbender Beruf, wenn die Schauspieler alle immer besser ausgebildet und professioneller sind?


    Stimmt, beim Glücksbüro hat er auch viel mit Klischees gearbeitet, bis hin zu einer Charakterbeschreibung, die einfach gänzlich unrealistisch war - wenn auch nicht schlecht zu lesen. Ging dann halt eher in Richtung Fantasy, ohne wirklich Fantasy zu sein.



    Edit: Ich LIEBE die Theaterkritik. So müssten Buchverrisse mal geschrieben sein. Kurz, prägnant, lustig.

    Dankeschöööön


    So, heute morgen angefangen und bisher bin ich in Kapitel 3, also noch nicht weit.



    Romeo & Romy hat knapp 500 Seiten, aber wenn nur Taaya und ich lesen, bräuchte ich keine Unterteilung. Wie siehst du das, Taaya?


    Ich brauche auch keine, alles gut. Aber einen Thread dafür dann wohl.


    Falls alle Ödipus-Leser mit Februar einverstanden sind, könnten wir dafür ja auch schon mal einen aufmachen? Dann ist es ein Aufwasch? Lieber einfach so, oder seid ihr mehr Wochenendleser und wir fangen an einem Wochenende an?

    Ich habe das Buch gerade beendet und finde es ... Unabgerundet.
    Dadurch, dass teilweise relativ harmlose Dinge (uuuuh, böse, sie hat Cakepops gemacht) auf eine Stufe gestellt werden wie das Attackieren eines Arztes wegen Wartezeit verfehlt es leider seine Botschaft. Auch, wenn am Ende relativiert wird, dass die meisten Eltern eigentlich doch ganz okay sind, erweckt es dennoch den Eindruck, dass man das Kind lieber gar nicht unterstützen sollte. Und auch auf tatsächlich bestehende Besonderheiten als mildernde Umstände wird nicht eingegangen. Nein, ein Verhalten ist in jedem Fall böse.


    Klar, bestimmt 90% der Anekdoten waren auch heftig. Aber eben die anderen paar, die dann auch noch mit Hohn überzogen wurden, bilden genau das Problem. Es wird unreflektiert jede Kleinigkeit niedergemacht und auch ein gutes Mutter-Kind-Verhältnis bei den erwachsenen Kindern im Endteil verspottet. Und dadurch, dass all das als Helikopter-Tat beschrieben wird, und dann der Psychologe im Interview auch nicht abstuft, sondern Helikopter-Eltern insgesamt als schädlich darstellt, richtet das Buch vermutlich mehr Schaden an, als dass es hilft.


    Daher kann ich leider trotz weiter Teile voll unterhaltsamer Zitate, nur 3 von 5 Sternen geben.

    Wieso wären sie blöd? Wir haben da offenbar andere Vorstellungen von korrektem menschlichen Verhalten. Wissen allen zugänglich zu machen ist für mich das, woran wir jeden Tag arbeiten sollten. Das moralisch Korrekte. Nur so werden wir es schaffen, eine informierte, bessere Welt mitzugestalten.
    Außerdem finde ich es verwerflich mit dem (nebenbei frei zugänglichen) geistigen Eigentum eines Toten noch Geld machen zu wollen. Erst recht, wenn du nicht dessen leibliches Kind bist.


    Aber egal: Schon mal zwei Mitleser für Ödipus. Yay :klatschen:

    Naja, das heißt aber auch nur, dass entweder die Formalia (Textsatz, etc.) oder die Arbeit des Übersetzers geschützt sind. Also dürfte ein Altphilologe es selbst übersetzen und beim Projekt reinstellen.


    Zum Glück. Sonst wären wir ja in einer Welt, wo alte Werke nur denjenigen zur Verfügung stehen, die Geld (mindestens genug für Bibliotheksausweise, die ja auch mittlerweile wirklich teuer sind) haben. Und da wir in einer Zeit leben, in der Zugang zu Büchern quasi das ganze Leben vorbestimmt (weil das sogar Herkunftseffekte auf den Bildungserfolg etwas ausgleichen kann), bin ich sehr froh, dass viele Menschen daran arbeiten, dass wir freien Zugang zu alter Hochkultur haben.