Beiträge von Firiath

    Aeria

    Viel Freude an hoffentlich wieder guten Kurzgeschichten wünsche ich ! <3

    Ich les bestimmt mit hier, aber tatsächlies mitlesen schaff ich zeitlich momentan nicht. Irgendwann leg ich aber auch wieder los mit einem weiteren Bradbury-Band, ich hab ja noch einiges auf dem SuB.

    Ja doch natürlich gibt es da einen Lyric Band ...:)


    "The Flame - Die Flamme" von Leonard Cohen


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    Perfekter kann ein Buch nicht passen. Natürlich ist das kein Buch zum "in einem Rutsch" lesen, ich hab auch immer schon mal reingelesen und nehme diese Runde nun zum Anlaß dies auch im Januar weiter zu tun.


    Da ich aber dieses Buch sicherlich nicht beenden werde, melde ich hier noch


    "Flavia de Luce (Bd. 1) - Mord im Gurkenbeet" von Alan Bradley


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    Liegt schon Ewigkeiten auf meinem SuB, vielleicht sollte die Reihe nun doch mal eine Chance bekommen. "Luce" heißt auf italienisch Licht, insofern müßte es passen Valentine ?


    Und dann hätt ich da noch


    "Luzid" - Gundel Limberg


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    Ebenfalls schon sehr angestaubt auf dem SuB ...

    Luzid heißt ja hellsichtig, hat vom Wortstamm her auf jeden fall was mit "Licht" zu tun, außerdem gibt es auf dem Cover eindeutig eine Lichtquelle.


    Ich kenne Gundel Limberg unter ihrem Pseudonym "Lilly Labord" und liebe ihre "Mr. Dalton"-Reihe (Die Asperischen Magier) wirklich sehr. Dieses Buch ist ein älteres von ihr zu einem völlig anderem Thema und hat mich neugierig gemacht.


    So .. mal sehen was davon ich nun am Ende des Januar nun wirklich gelesen habe.... :sonne:

    Lesen nach Liste oder nach Plan funktioniert ja bei mir oft nach dem Motto: Es steht auf einer Liste, also lese ich es sicher nicht :lachen: (aber, es geschehen ja Zeichen und Wunder...)




    Jaqui

    Danke für die Rezi zu "Exodus", hatte das auch schon mal auf dem Schirm und jetzt ist direkt auf die Merkliste gewandert :)

    Gestern Abend hab ich das Buch beendet, das ich zunächst als Hörbuch begonnen hatte, dann aber irgendwann als Buch zur Hand genommen hatte und parallel, mal gelesen, mal gehört habe.


    Ein großartiger, bis ins allerkleinste Detail ausgearbeiteter, sehr glaubwürdiger und bildhafter Weltenentwurf einer Welt in der es geflügelte Menschen gibt, die in riesigen Bäumen leben und deren ganzes Leben natürlich auf ein Leben mit Flügeln eingestellt ist. Im Verlauf der ca. 1200 Seiten erfährt man viel über ihre Historie, ihre Philosphie und Lebensweise und wie es im Verlauf der Geschichte dazu kommt, daß ihre Welt in Gefahr gerät.


    Der gesamte Roman wird kapitelweise jeweils aus der Sicht einer Person auf diesem Planeten erzählt, in vielen dieser Kapitel gibt es zunächst einen zeitlichen Rückschritt, das Leben der jeweiligen Person wird aufgegriffen, in welcher Verbindung sie zu bereits bekannten Charakteren und Ereignissen steht. Meist mündet solch ein Charakterkapitel gegen Ende in den aktuellen Handlungszeitraum und in ein Fortschreiben der aktuellen Geschehnissen. Eine wirklich interessante Art dieses weitschweifende Epos zu erzählen, die es ermöglicht Stück für Stück ein großes Bild dieser Welt und ihrer Gesellschaft zu sehen.


    Ich hab schon recht viele Bücher von Andreas Eschbach gelesen, viele davon waren interessant und spannend, aber öfter mal gab es aus meiner Sicht Defizite in der Charakterdarstellung. Diesmal jedoch nicht, viele der (beinahe unübersichtlich vielen) Charaktere sind gut ausgearbeitet und vielschichtig dargestellt. Anfangs waren die vielen Namen und die spezielle Art der Namensgebung verwirrend, aber man liest sich rein.


    Es steckt, wenn man es so lesen mag, viel ehrliche Lebenserfahrung in dem Buch, es geht um das Heranwachsen und um Familie, um den Fortlauf der Generationen, um Alter und Tod, kurz um all die Erfahrungen die man in den verschiedenen Alterstufen des Lebens macht, Entscheidungen und deren Konsequenzen und das alles im Leben mehr als nur eine Seite hat.


    Beinahe nebenbei wird auch eine größere Geschichte erzählt in der es um das Schicksal dieser ganzen Welt geht, die vor allem im letzten Drittel dann auch Spannung aufbaut.


    Wenn man sich auf das ruhige Fließen dieser Geschichte einlassen kann wirklich ein :tipp:



    Die Hörbuchfassung gelesen von Matthias Koeberlin ist übrigens auch wirklich gelungen und empfehlenswert, sehr angenehm und entschleunigend zu hören.

    Momentan bin ich auch draußen, hauptsächlich weil ich momentan bzw. im Grunde schon den ganzen November überhaupt keine Zeit übrig hab und kurz vorm Einschlafen (die wirklich einzige momentane Lesezeit) nicht ausgerechnet Lovecraft lesen mag, dafür sind mir die Bilder die im Kopf beim Lesen entstehen doch teilweise zu düster, die wünsch ich mir nicht als Traumbegleiter :angst:


    Ich denke aber daß ich im Januar/Februar oder so evtl. noch die ein oder andere Geschichte lesen werde und so wie die Runde aufgebaut ist, mit den Threads zu einzelnen Geschichten, kann man ja gut Gedanken dazu "nachliefern" .

    "Eines Menschen Flügel" von Andres Eschbach


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    Ein Buch daß sich wirklich ausgesprochen gut als Hörbuch eignet. Die Geschichte ist detailreich und gemächlich erzählt, prefekt zum Zuhören.

    Gefällt mir bisher auch wirklich sehr gut und wird mich noch lange unterhalten (das Buch über 1200 ! Seiten)

    Ich hab das Hörbuch vor ein paar Wochen gehört und mir dann auch noch das Buch gekauft, weil mir in der Hörversion doch das ein oder andere zu schnell ging bzw. ich manches dann doch nochmal lesen möchte. Werde also "Die Anomalie" auf jeden Fall noch ein zweites Mal genießen. Gehört neben "Piranesi" von Susanna Clarke zu meinen Jahreshighlights :blume:


    Von der Grundidee war ich sofort angesprochen, mir hat aber auch die Ausführung anhand verschiedenster Einzelschicksale wirklich gut gefallen. Diese Erzählform wirkt oftmals zerstückelt, aber hier fügte es sich harmonisch zu einem Ganzen. Mir gefiel auch der leichte, oft leise humorvollen, leicht ironischen Unterton und die vielen verschiedenen Themengebiete die sehr gelungen und interessant in die Geschichte eingewoben wurden.



    finsbury

    Die Diskussionen der Religionsvertreter fand ich zum Teil so treffend, war ja bewußt etwas überspitzt geschrieben, aber ich konnte wirklich oft schmunzeln und gleichzeitig den Kopf schütteln, weil teilweise ja genau so argumentiert wird.



    Es ist ein außergewöhnliches Buch, das keinem eindeutigen Genre zuzuordnen ist. Eine genussvolle Mischung aus Science-fiction, Krimi, Thriller, Satire, Komödie und Drama – ein literarisches Vergnügen!


    Ja, das unterschreibe ich genauso :daumen:

    Sehr schön, ein Buch daß ich nicht lesen muß ^^

    Mir sind schon ab und an Bücher von T.S. Orgel aufgefallen, bisher hat aber immer das letzte Quentchen gefehlt um mich zu einem der Bücher greifen zu lassen. War vielleicht kein Fehler, wenn ich das so lese.

    Ich bin inzwischen auch mit meinem englischen Hörbuch durch (das durchgängig super gelesen und sehr gut verständlich war, insbesonders wohl auch weil ich die Geschichte ja schon einmal gelesen hatte) .


    Wie bin ich wieder berührt und begeistert von diesem das Leben bereichernden Buch.


    Gerade am Ende sind so viele wunderbare Gedanken darin. Ich mag Raphael sehr. ihre bedachte, verständnisvolle, unglaublich einfühlsame Art mit Piranesi/Matthew umzugehen. Ich finde man sollte sich von ihr eine Scheibe abschneiden, wenn man mit Menschen redet die vielleicht irgendwelche Probleme haben usw., man sollte sich wirklich immer bemühen die Sache aus deren Augen zu sehen, ihnen dort zu begegnen, ehrlich und offen, wo sie stehen und ihnen nicht immer nur zu sagen wo sie sein sollten.


    Zitat: "Vielleicht ist das so, wenn man mit anderen Menschen zusammen ist. Vielleicht kann selbst jemand, den man mag und unendlich bewundert, einen Die Welt so sehen lassen, wie man sie lieber nicht sehen würde. "


    Während des Lesen hab ich viel über Dinge wie Hypnose und Manipulation nachgedacht, auch über gedankliche Phantasiewelten, innere Flucht, Abspaltung der Persönlichkeit, den berühmten Elfenbeinturm. Das Buch führt einen in der Geschichte in viele verschiedenen Richtungen der rationalen Erklärung, läßt aber bis zum Schluß, bis zum letzten Satz den Raum für das Außerordentliche, das Magische, für den Gedanken, die Möglichkeit, daß doch alles wahr ist.


    Das Ende läßt so manches offen und bietet gerade deshalb weiterhin den Spielraum für das Phantastische und die eigenen Spekulationen. Ich glaub ich hab noch nie ein Buch gelesen daß die Waage zwischen "Realität" und "Phantasie" so gelungen hält.


    Es ist folgerichtig, daß ein anderer Mensch aus "Matthew + Piranesi" geworden ist, weder der eine noch der andere. So eine Zeit kann ja nicht ohne Spuren bleiben. Ketterley hat "Matthew" Gewalt angetan, er hat ihn wissentlich isoliert, seines Lebens beraubt, bis an den Rand des Wahnsinns, in die völlige Verzweiflung getrieben und den Tod des jungen Mannes in Kauf genommen, nur um seinen "Forscherdrang" zu befriedigen. Er wollte diesen "ForscherSklaven" behalten und hat dafür sogar in Kauf genommen andere Menschen zu töten.



    Über Raphael, wie sie in des Haus gekommen ist, warum sie auch länger bleiben kann, ohne ihr Selbst zu verlieren, oder ob das irgendwann auch passieren würde, ...

    Vielleicht liegt der Unterschied auch darin, dass Raphael mehr oder minder freiwillig hinübergegangen ist, während Ritter und Piranesi von Laurence und Ketterley hinüberbefördert wurden?


    Sie wird ja auch von dem anderen Polizisten als eher "eigenartig" beschrieben, schwierig in der Zusammenarbeit, weil sie sehr in ihrer eigenen Welt lebt. So ein bisschen ein Typ mit "dem Kopf in den Wolken" oder eben ein in sich sehr autarker Mensch der ganz eigene gedanklich Wege geht und sich nicht so sehr darum kümmert was andere vielleicht denken.

    Vielleicht ist es diese Eigenschaft, dieser Fokus auf ihre innere Welt, die es ihr ermöglicht hat den Zugang zu finden. Irgendwo während der Geschichte wird ja erwähnt daß es Leute gibt die den Weg finden, ganz ohne Rituale oder andere Hilfsmittel.


    ***

    Zitat von odenwaldcollies

    Matthew scheint wirklich in der Gunst Des Hauses zu stehen, das mit dem Geliebten Kind des Hauses kommt durchaus hin. Jedenfall kann er sich zwischen den beiden Welten bewegen bzw. in Dem Haus länger verweilen, ohne den Verstand zu verlieren,

    Der Gedanke gefällt mir auch, die Idee das daß Haus eine Entität an sich ist.

    Allerdings hatte ich immer wieder den Gedanken, daß Matthew durch die Spaltung seiner Persönlichkeit in "Piranesi" und "Matthew" auf einem harten und sehr dorinigen Weg gelernt hat sich zu beschützen und zu überleben. Wenn Matthew zum Vorschein gekommen ist gab es wohl mehrfach eine Periode der Verzweiflung und Umnachtung, bis Piranesi es geschafft hat Matthew wieder "einschlafen" zu lasen und sich um sie beide zu kümmern.


    Auch beim ReRead mußte ich mitweinen als Raphael Piranesi die Hand auf die Schulter legt und er oder besser Matthew zu weinen begonnen hat. Das ist eine sehr berührende Stelle.


    ***


    Zitat: Die Schönheit des Hauses ist unermesslich, seine Güte grenzenlos.


    Dieser Satz nochmals am Ende des Buches verbindet alles zu einem großen Ganzen, denn auch unserer Welt ist unermesslich schön, und ihre Güte grenzenlos (egal was wir mit ihr anstellen, sie ist immer da, sie ist immer schön) und so sieht es jetzt vielleicht auch Matthew, langsam fängt er an die Schönheit der Welt zu sehen (die nicht perfekt ist, wie es auch das Haus nicht war).

    Alles ist eins und am Ende vermischen sich die Welten in Matthews Weltsicht: "In einer anderen Welt bist Du ein König, edel und gut!" , so wie vielleicht in jedem Menschen noch ein anderer steckt oder viele andere, die nur nicht zum Vorschein kommen, weil es dafür bestimmte Voraussetzungen oder Ereignisse bräuchte. Aber tief in jedem von uns stecken noch andere Ausgaben unseres Selbst.


    ***


    Fazit des ReRead: Ich bin wieder absolut hin und weg. Ein Buch das so viele verschiedene Ebenen bietet wie selten eins. Hochachtung vor Susanna Clarke :anbet:




    ***


    Aeria

    Ich hab von Tarotkarten kaum Ahnung, das ist sehr interessant was Du da schreibst ! Da gibt es eindeutig Verbindungen.


    "Das Aleph" von Borges ist bei mir auch auf die Leseliste gewandert. Von "Piranesi" hab ich schon lang einen Bildband vom "Taschen" Verlag da, den ich natürlich auch wieder rausgekramt habe. Besonders interessant sind im Zusammenhang mit dem Buch die "Kerker"(Carcere) Stiche. John Fowles kannte ich bisher gar nicht, aber werde da auch mal nachrecherchieren ob ich von ihm dann auch mal was lesen möchte.


    Achja und ich sollte wohl doch endlich irgendwann noch "Dr. Strange and Mr. Norell" lesen. Ich habs vor Jahren mal angefangen, aber nicht fertiggelesen und in der Zwischenzeit dann aber auch die Mini-Serie gesehen, die mir recht gut gefallen hat.

    Der Gedanke der "anderen Welt" ist ja auch darin zentral und auch in der Welt verlieren die Menschen die dort landen Ihr "eigentliches" Leben. Allerdings weiß ich ja jetzt nicht so ganz genau wie dieser Gedanke im Buch ausgestaltet ist, meist ist ja die Verfilmung doch anders.



    ***


    Und auch wenn es hier schon ein paar Mal gesagt wurde, ich finde es extrem schade daß es in der deutschen und in der englischen Version kein so tolles Glossar gibt wie in @Aerias russischer Version. Bei so einem Buch mit so vielen Andeutungen, Verweisen und Inspirationen wäre das wirklich sehr hilfreich.


    In diesem Zusammenhang: Es gab einen Addedomarus, er war ein keltischer König eines Reichs im Südosten Britanniens in vorchristlicher Zeit. --> https://en.wikipedia.org/wiki/Addedomarus

    Ich hab damals beim ersten Mal "Colin Wilson" gegoogelt

    --> https://de.wikipedia.org/wiki/Colin_Wilson

    und auch nochmal die Theorien von "Rudolf Steiner" nachgelesen, beide werden ja auch zitiert, ist in dem Zusammenhang mit dem Buch auch recht interessant.

    Diese ganze "Outsider"-Sache und diese recht eigenwilige "Beyond the Occult"-Richtung in die Wilson dann mit der Zeit überdriftet, ist sicher in dies Geschichte miteingeflossen.


    Leider ist weder in der deutschen noch in der englischen Ausgabe so ein schönes Glossar dabei wie Aeria von der russichen Ausgabe berichet.


    Was die "Naivität" von Piranesi anbelangt und seine Vergesslichkeit - vielleicht ist das ja auch sein Schutzmechanismus, der ihn am Leben erhält. Er konzentriert sich ja auch immer wenn es ihm zu viel wird auf seine alltäglichen Tätigkeiten wie fischen und die Statuen katalogisieren.

    Ketterly hat ihm ja schon gesagt, daß er bestimmte Ideen immer mal wieder hat und wieder vergisst usw. - vielleicht hat er schon ein paar solcher Wellen von "Bewußtsein" durchlaufen. Momentan fängt er ja an vermehrt an "The Other" (Ketterly) zu zweifeln, auch wenn er es immer sehr freundlich und zurückhaltend ausdrückt, fängt er an ihm zu mißtrauen und zieht seine eigenen Schlüsse.


    ***


    Wieder völlig entsetzt bin ich von der absoluten Brutalität Ketterleys, daß er völlig ungerührt erklärt daß sie 16 am besten ermorden und falls Piranesi an ihm zweifelt, er auch ihn töten muß.


    Piranesi nimmt das alles fast traumwandlerisch hin, aber in seiner eigenen Welt und Ruhe denkt er dann doch eigenständig. Die Verzweiflung die ihn überkommt als er denkt daß er (wieder) wahnsinnig wird, daß er vergessen hat, der Moment als er sich in seiner Verzweiflung und Einsamkeit in die Arme des steineren Fauns flüchtet ist auch beim zweiten Lesen wieder ein Moment der mir sehr zu Herzen geht.

    Gerade hab ich den Abschnitt mit den Albatrossen und später den mit den Vögelschwärmen gehört ... beide Abschnitte sind so schön und auch schmerzhaft. Auch hier kommt diese beinahe unterträgliche Einsamkeit von Piranesi wieder durch, ohne daß er sie so wahrnehmen würde. Wie er sich freut über die Albatrosse, sich um sie kümmert und für sie sogar seine spärlichen Vorräte opfert, obwohl er selbst kaum etwas hat und nur unter Entbehrungen durch den Winter kommt.

    Wie er später sogar im Flug der Vögel versucht herauszulesen was sie ihm sagen wollen, nur um in irgendeiner Form zu kommunizieren. Beim ersten Mal war ich an dem Punkt noch so auf der Suche nach dem roten Faden, daß ich solche Sachen nur am Rande wahrgenommen habe, diesmal zieht es mir regelrecht das Herz zusammen, wie einsam Piranesi lebt und trotz allem versucht ganz ohne zu klagen das Beste aus allem zu machen was das Haus ihm bietet.

    Den Flug der Vögelschwärme stell ich mir vor wie Zugvogelschwärme innerhalb des Hauses. Sehr schön geschrieben.


    An dem Punkt der Geschichte hab ich beim ersten Lesen viel darüber nachgedacht ob Piranesi vielleicht in einer Art inneren Welt lebt, evtl. nach einem schweren Trauma und sich von allem abgeschottet hat sozuagen und deshalb nur ab und zu Splitter der "Außenwelt" zu ihm durchdringen. "The Other" vielleicht so eine Art Betreuer oder Arzt ist der ab und zu zu ihm vordringt. Wobei mir "The Other" von Anfang an ziemlich suspekt war.


    ***


    Ich hab leider momentan kaum Zeit zu lesen, hab mir deshalb jetzt kurzentschlossen noch das Hörbuch zugelegt, weil mir dieser ReRead und die Leserunde eigentlich am Herzen liegt und das kann ich besser in den Tag integrieren momentan. Der Sprecher der englischen Version, Chiwetel Ejiofor, liest extrem gut und sehr einfühlsam vor, man versteht sein Englisch sehr gut und er hat dabei eine ausgesprochen angenehme Stimme.

    Ich weiß nicht so recht, ob sie das getan haben. Vielleicht hat der Junge auch einfach nur zu seinen Göttern/Göttinnen gebetet.:/

    .. ich glaube schon eher daß er die Katzen mit Hilfe von Magie dazu angestiftet hat sich bei dem katzenmordenden Ehepaar zu rächen.


    Die Geschichte gefiel mir trotz Ihrer Kürze recht gut, aber allzuviel gibts ansonsten nicht dazu zu sagen. Lovecraft mochte Katzen ganz offensichtlich, mir gefiel die mystische Beschreibung der Natur der Katzen und die Verbindung zum alten Ägypten anfangs sehr gut.

    Bei mir ist es ja auch ein Re-Read. Anfangs ging es mir beim ersten Lesen ein bisschen so wie Aeria und ich hab ständig nach einem Anker in der Geschichte gesucht, wohin sie führt, was das alles soll, das hat mich manchmal von der puren Schönheit des beschriebenen abgelenkt. Genauso wie es den Erstlesern hier ergeht war ich auch am Herumspekulieren und Rätseln, die Geschiche lenkt einen anfangs ständig in neue Richtungen.


    Den Namen "Piranesi" hab ich von Beginn an mit dem Künstler aus dem 18. Jahrh. in Verbindung gebracht. Beim Lesen denk man dann automatisch an seine "Kerker"-Bilder, wenn man sie kennt. Außerdem gibt es ein ähnliches Haus mit einem einsamen Bewohner in Michael Endes "Der Spiegel im Spiegel", auch daran fühlte ich mich erinnert.

    Jetzt beim Re-Read kann ich mich besser darauf einlassen und mich von Piranesi nochmal durch seine ungewöhnliche Welt führen lassen. Mir fallen jetzt auch nochmal mehr Details an, wie die Farbe der Gischt und usw.


    Gerade auch dieses eigentümliche Datumssystem hebt auch nochmal die völlige Andersartigkeit dieser Welt heraus und man tappt mit Piranesi wirklich im Labyrinth und ist ständig auf der Suche nach einem roten Faden.


    Die Verbindung zu Dante ist interessant Valentine, könnte mir durchaus vorstellen, daß auch dort Anleihen gemacht wurden.



    Aeria

    Von den Parallelen zu Lewis sind mir nicht so viele aufgefallen, die Bücher sind zu lange her. Eigentlich sollte ich "Narnia" irgendwann nochmal lesen. Bin mir nichtmal sicher ob ich überhaupt schon mal alle gelesen habe.


    Wow, ja das Cover des TB's sieht wirklich schön aus und passt auch gut. "Das Aleph" hab ich mir auch schon auf die Merkliste gesetzt, darin ist "Das Haus des Asterion" enthalten. Ich hab von Borges noch nie was gelesen, wird offensichtlich Zeit. Und so führen wieder einmal Bücher zu Büchern.



    Zitat

    Ach ja, und ich bekomme immer feuchte Augen, wenn ich lese, wie Piranesi die anderen 14 Menschen beschreibt. Man hat die Einsamkeit noch nie besser beschrieben.


    Überhaupt kann ich jetzt beim Re-Read noch viel mehr mitfühlen, weil ich nicht so abgelenkt bin vom ständigen Suchen nach dem Greifbaren in der Geschichte.

    Bei mir ist es ja auch ein Re-Read, ich hab einige der Geschichten vor einigen Jahren gelesen, es ist noch nicht sooo lang her, ich kann mich noch einigermaßen gut erinnern. Schon damals sind mir bestimmte Wörter aufgefallen die extrem häufig vorkamen (z.B. ghoulisch, grausig usw.), außerdem eine Art von fast schon hysterischer Übersteigerung des "grausigen" und ich hatte mir für diese Runde vorgenommen, das ab und zu mit der Originalausgabe abzugleichen.

    Zum Beispiel heißt der Satzteil : "... und hassen ihn noch heute, da er bedeckt von Moder und wilden Moosen in ghoulischen Träumen dahindämmerte - ein Anblick grauenhaftester Verlassenheit. " im Englischen "....and they hated it now, with the moss and mould of abandonment on it." Nichts mit "ghoulisch" oder "grauenhaftester Verlassenheit". Interessant.

    Oder auch: "Vor uns, in einem grausigen, unwirklichen Zwielicht, lag eine Grotte... " heißt im Original "It was a twilit grotto of enormous hight.. " .

    Das Wort "ghoulish", das auch in der englischen Verison vorkommt (abern icht ganz so oft wie in der Übersetzung) könnte man auch mit makaber oder grauenhaft übersetzten (habs nachgeschlagen)


    Was Ihr oben bzgl. des Rassismus in den Geschichten schreibt, ist für mich mit das Schwierigste bei den Geschichten, das kommt in anderen Geschichten, noch wesentlich heftiger. Ich kann normalerweise Bücher und Geschichten ganz gut im Zusammenhang mit Ihrer Entstehungszeit lesen, aber bei manchen Wörtern, Bewertungen oder Bezeichnungen hatte ich schon wirklich große Mühe weiterzulesen, weil ich es so abstoßend fand.


    Ich hab außerdem auch nochmal ein bisschen zum Kybele-Kult nachgelesen, was im Zusammenhang mit der Geschichte auch ganz aufschlußreich ist: https://de.wikipedia.org/wiki/Kybele-_und_Attiskult ;

    Außerdem dieses "Gelage, wie jenes von Trimalchio" : https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Gastmahl_des_Trimalchio


    ***


    Am Ende weiß man nicht genau was nun eigentlich geschehen ist, hat sich der Familienwahnsinn der "de la Poer" auch bei dem letzten Abkömmling der Famlie durchgesetzt, war seine Familie besonders anfällig für die Einflüsterungen des "Grauens aus der Tiefe" , sind es tatsächlich die "Geister-Ratten" gewesen. Es bleibt einem selbst überlassen zu spekulieren, welche Wesen diese Grotten von unten her aus dem Fels geschlagen haben. Jedenfalls ... die Geschichte ist wirklich gruslig.

    Wieder sehr bemerkenswert find ich die Bilder die beim Lesen entstehen, dunkle und detailierte Bilder in Schwarz, Grau und dunklem Grün. Diese Grotte mit dem Lichtschein von oben, die Katze die auf einem Berg von Knochen sitzt, seh ich wirklich sehr plastisch vor mir.

    Viel Handlung gibt es nicht, es ist mehr eine Einführung in die Welt und ein Kennen- (und Mögen) lernen der Figuren und endet mit einem fetten Cliffhanger.

    Ja, die Handlung im ersten Band den ich auch grad gelesen hab ist wirklich sehr überschaubar, aber die Zeichnungen sind wirklich sehr schön. Shiva und ihr "Outsider" sind so schön gezeichnet und die Beziehung zwischen den beiden auf eine ganz besondere Weise liebevoll. Ich mag das Spiel mit dem starken Schwarz-Weiß Kontrasten.

    Die Leserichtung ist wirklich gewöhnungsbedürftig.

    Ich hab mir damals die ersten 4 englischen Bände gekauft und werde auf jeden Fall weiterlesen.

    Ist auch bei mir sehr zwiespältig. Einerseits mochte ich viele der Ideen sehr, den Weltenaufbau und diesen dunkleren Ansatz was die Elfen und die anderen Wesen anbelangt. Die Mischung aus europäischen, vor allem wohl slawischen Sagengestalten und Geschöpfen, die ganze Idee der Hexer und Zaubererinnen in Kombination mit dem umfassenden eingebrachten historischen Wissen des Autors. War in der Kombination echt mal was anders.


    Aber für mich persönlich waren es einfach zu viele Politik-Kapitel, viel zu viel Gemetzel, Rohheit, Intrigen und Schlachtengetümmel. Das ist für die Entwicklung der Geschichte, vor allem für das was der Autor ausdrücken wollte sicherlich wichtig, aber einfach nichts was ich gern lese.


    Das was Zank geschrieben hat

    Zitat

    "hey, egal für wie wichtig du dich hältst, am Ende geht alles auch ohne dich weiter."

    scheint mir schon über die ganzen Bücher hinweg sowas wie die zugrundeliegende Überlegung zu sein.


    Die Geschichte selbst wurde mir zum Ende hin zu zersplittert. Zunächst dachte ich ja es gibt hinter den Toren so eine Art "Welt hinter den Spiegeln" , die Welt aus der die Magie (und die Elfen) in Geralt und Yennefers Welt gekommen war. Das fand ich noch ganz interessant. Aber diese Dimensionstore die faktisch den Weg in jede Zeit, Welt und Legende öffnen die es gibt, gab oder geben wird, waren mir in diesem Setting zu viel und machten auch das Ende seltsam beliebig.

    Ich habs aber nicht bereut die Bücher gelesen zu haben, es gab immer wieder interessante Elemente und schöne oder spannende Szenen, man konnte viel herumspekulieren; auch einige Charaktere werden mir länger in Erinnerung bleiben, aber ohne Euch hätte ich sicher bald abgebrochen.

    Unsere Leserunde mit den Stimmen aus dem "off" mochte ich sehr, schöne Grüße an die Herren Zank und Marada! ^^