Beiträge von Firiath

    Einige von Euch haben ja schon mitgekommen, daß mich die Reihe auf den 2. Versuch hin nun auch wirklich gepackt hat. Ich hab jetzt die erste 4 Bände mehr oder minder direkt hintereinander gehört oder gelesen und will jetzt doch auch noch meinen Senf dazu geben, obwohl ich mich im Grunde den vielen positiven Kommentaren im Grund nur anschließen möchte.


    Die Fälle waren allesamt wirklich interessant, die Auflösungen klar nachvollziehbar und trotzdem überraschend und nicht vorhersehbar. Die "Fährten" , sowohl die falschen als die richtigen, genau in der richtigen Dosierung gelegt. Besonders gut gefällt mir, daß sich jeder Band eine Art übergeordnetes Thema vornimmt (z.B. der "Seidenspinner" die Schriftsteller/Verlagswelt Londons, dieser 4. Band "Weißer Tod" eher die Politiker-Ebene usw) und wie intensiv recherchiert die Themen dabei behandelt, die zwischenmenschlichen Verwicklung psychologisch analysiert werden, alles gespickt mit vielfältigesten Ansichten und Einsichten.


    Mir gefällt außerdem sehr der scharfsinnig Blick auf verschiedenste Gesellschaftsschichten, zwischenmenschliche Schwierigkeiten, Stärken und Schwächen der Menschen im Allgemeinen und der immer wieder aufblitzende trockene Humor. London und auch alle anderen Schauplätze werden so anschaulich und detailliert beschrieben, daß man wirklich mitten drin ist und alles vor sich sieht.


    Das Tüpfelchen auf dem i ist natürlich das Beziehungsgeflecht um das Ermittler-Duo Robin/Cormoran, welches das verbindende Element zwischen den Bänden bildet.


    Für jemanden wie mich, der Krimis selten wegen der Fälle bzw. deren Auflösung an sich liest, sondern beinahe immer mehr wegen dem "Drumrum" im Grunde die perfekte Reihe, wenn auch nur auf den zweiten Anlauf. Klassischer Fall von das falsche Buch zur falschen Zeit vermutlich. Geholfen hat bei diesem Anlauf auch sicherlich die wirklich herausragend gute Hörbuch-Lesung von Dietmar Wunder.


    Von der Beobachtungsgabe die in diesen Bänden offensichtlich wird angetan, fühl ich mich sehr angeregt bei Gelegenheit igendwann auch mal das recht gemischt rezensierte "Plötzlicher Todesfall" anzugehen.

    Aber erstmal muß ich noch die weiteren bisher vorliegenden 2 Bände dieser Reihe inhalieren. 8)

    Aili Konttinen - "Zugvogel Inkeri" aus dem Finnischen ist gelesen.


    Auch der zweite Band war wieder schön und voller feiner Beobachtungen über Kindheit, die Jahrzeiten, das harte Leben auf dem Land und die Natur im Allgemeinen, aber auch der speziellen Situation Inkeris im Hin und Her zwischen den wohlhabenden schwedischen Pflegeeltern und ihrem finnischen Zuhause im Besonderen. Trotz aller Schwierigkeiten dieser Situation würde ich jedem Kind auf der Welt wünschen so viele sie liebende Erwachsene um sich zu haben wie dieses Mädchen.


    EDIT:

    Und mir ist grad eingefallen daß ich ja momentan auch ein Buch lese das hier reinpasst. Deshalb...


    b.a.t.

    ... melde ich noch

    "Sweet Bean Paste" von Durian Sukegawa an.

    Ich lese es auf englich, übersetzt aus dem Japanischen.

    Klappentext:

    »Manchmal gibt es einfach keinen Ausweg, und dann geschieht ein Wunder.«


    Ronja, ihre ältere Schwester Melissa und ihr Vater leben in einem Osloer Arbeiterviertel. Sie haben nicht viel, aber sie haben einander. Als Ihr Vater wieder zu trinken beginnt, übernehmen die Mädchen seinen Job auf dem Weihnachtsbaummarkt. Die Arbeit ist hart und das Wetter eisig, aber da sind auch drei weise Männer, ein Stern und ein magischer Wald …


    ***


    Es ist nicht einfach über dieses Buch zu schreiben ohne zuviel zu erzählen und mir erscheint es bei den Geschichten dieser Autorin sehr wichtig, daß jeder Leser unvoreingenommen in ihre Erzählungen taucht.

    Mich hat es als mein etwas anderes Weihnachtsbuch sehr beeindruckt und geistert seither immer wieder durch meine Gedanken. Wie auch schon marimirl schrieb, muß man mit dem offenen, sehr interpretationsfähigen Ende umgehen können.

    Die Erzählung steht, obwohl fest in unserer Zeit verankert, in der Tradition der Märchen von Hans Christian Andersen und den dunkleren Geschichten von Astrid Lindgren.


    Es ist kein leichtes Buch und doch nicht ohne Heiterkeit; die Geschichte erzählt von einer sehr harten Realität und ist doch nicht ohne (weihnachtlichem) Zauber und Wärme. Auf jeden Fall ist es bewegend und wird mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.


    Genau solche Bücher, die einen berühren, beunruhigen und beschäftigen, sich im Gedächtnis verankern sind die Perlen die es zu entdecken gilt.



    :tipp: + 5ratten




    yanni

    Ich mochte auch schon die "Winternovellen" sehr :) .

    Eine Nachtlegende

    von Paul Biegel


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    Erstveröffentlichung: 1992

    Übersetzung aus dem Niederländischen von Verena Kiefer

    Illustrationen von Charlotte Demantons


    Klappentext:

    Eine Fee mit zerknitterten Flügeln sucht ein Nachtquartier. Da kann der Hauskobold einfach nicht Nein sagen - obwohl er ihre Zauberkünste fürchtet. Und so erzählt sie ihm die spannende und ergreifende Geschichte ihrer Reise. Sie bleibt von Nacht zu Nacht, um weiterzuerzählen, ohne dass je ein Ende abzusehen wäre. Und täglich kämpft der Kobold gegen seine Vorutrteile, seine Angst und seine Faszination....

    Ein nächtlicher Geschichtenreigen mit Gänsehautfaktor, herzenswarm, humorvoll und randvoll mit tiefster Lebensweisheit. Für dieses Meisterwerk wurde Paul Biegel mit dem "Goldenen Griffel" ausgezeichnet.


    ***


    Nicht ohne Grund ist dem Büchlein ein Zitat der Scheherazade vorangestellt, denn immer nachts erzählt die gestrandete Fee dem Kobold ihre bewegte, teilweise schreckliche und traurige Geschichte. Sie ist auf der Suche nach der Bedeutung von Worten die sie nicht versteht, Worte wie "Heirat", "Nachkommen" und "Tod", die sie gehört hat, Ereignissen die sie gesehen hat und die ihr völlig verschlossen bleiben, denn sie ist wie auch der Kobold, ein Zauberwesen: Zeit hat für sie keine Bedeutung und der Tod kommt niemals zu ihr.

    Auf ihrer unbeirrbaren Suche erlebt sie phantasiereiche, teils furchterregende Abenteuer voller Zauber und Schrecken. Dabei trifft sie viele andere, oftmals skurile und nicht immer freundliche Zauberwesen und verschiedene Tiere. Von diesen Erlebnissen berichtet sie nun dem staunenden Kobold Nacht für Nacht, dieser wiederum vernachlässigt dadurch immer häufiger seine Pflichten.


    Kröte und Ratte, zwei Mitbewohner des Kobolds im Haus der alten Frau, das er als stiller Wächter bewohnt, sind nicht begeistert von dem Besuch der Fee im bisher so trauten Heim, bringt sie doch alles durcheinander. Nach und nach wird nicht nur die Geschichte der Fee immer dramatischer, sondern laufen auch die tatsächlichen Geschehnisse im Haus aus dem Ruder.


    Wie viele der guten Kinderbücher, liest man auch dieses auf mehreren Ebenen. Einmal ist da die abenteuerliche Erzählung der zarten, aber neugierigen und willensstarken Fee im Schattenreich der Elfen, Gnome und Zauberer, außerdem das Leben des freundlichen und pflichtbewußten Kobolds, der sich um ein Haus und seine Bewohner zu kümmern hat. Aber es ist auch eine sehr nachdenkliche, melancholische Geschichte die sich um die Bedeutung des Lebens, der Suche nach dem Sinn, um den Tod und die Sehnsucht nach Gemeinschaft dreht. Viele der Formulierungen kreisen in einer Intensität und Direktheit um diese Themen, die mir die Frage aufwirft ob und wie Kinder damit umgehen werden.


    Erwähnen möchte ich auch unbedingt die im besten Sinne des Wortes zauberhaften Bilder der Illustratorin Charlotte Demantons, die den nächtlichen Erzählreigen dieses Büchleins perfekt begleiten.



    Fazit:

    Eine melancholisches Feenmärchen für Erwachsene und ältere Kinder ab ca. 10 Jahren



    5ratten

    Ich melde zum neuen Jahr auch mal wieder was an und zwar aus dem Niederländischen:

    "Eine Nachtlegende" von Paul Biegel (Originaltitel: "Nachtverhaal")


    außerdem:

    A Winter Book - Selected Stories by Tove Jansson

    aus dem Schwedischen übersetzt von Silvester Mazzarella, David McDuff and Kingsley Hart
    (Inzwischen gibt es das Buch auch auf Deutsch, als ich es gekauft habe gab es noch keine deutsche Übersetzung - So kanns gehen mit dem SuB, macht aber nichts, in den letzten Jahren hab ich so viel auf Englisch gelesen, daß es inzwischen problemlos klappt)


    und aus dem Finnischen:

    "Zugvogel Inkeri" von Aili Konttinen

    (inspiriert by Saltanah :blume: )

    HoldenCaulfield


    Ich hab auch wieder oft laut gelacht aufm Sofa. "Pusch aller Pinsche, erpüll meine Finsche: " :breitgrins:

    War beim Vorlesen damals echt eine Herausforderung, einerseits den Text noch halbwegs rüberzubringen und nicht jedes Mal dabei selber zu lachen. Oft haben wir dann aber alle gelacht.


    Wobei am zungenbrecherischsten war definitiv der Zauberspruch für die Umkehrwirkung:

    "Hackamorda furikrass,

    zuckez krackabule:

    Irrzefetz drak Hunrehass

    Lugefluchs gesule!

    usw.!


    Das ist ein Spaß beim Vorlesen :lachen:

    Ich hab diesmal ja parallel gelesen und gehört, war schön.

    Ja Zank, das ging mir auch durch den Kopf, so ein Wunschpunsch wär was. Aber halt in den richtigen Händen und an dem Punkt würde es, so wie das Weltgeschehen gerade und die Menschheit schon immer ist und war, schwierig und es würde ein Krieg ums Besitzen des Tranks und ums Wünschen entbrennen.... , so wie es auch bei Tyrannia und Belzebub geschehen ist.


    Umso schöner solche Geschichten und Märchen lesen zu dürfen, ein wirklich perfekts Kinderbuchende. <3

    Und trotz all der ernsten und auch doppelbödigen Gedanken die in der ganzen Geschichte enthalten sind, blieb es ein Kinderbuch, gleichzeitig liest ein Erwachsener nochmal so viel anderes heraus, was einem Kind noch verschlossen bleibt. Das ist u.a. auch was ich an vielen von Michael Endes Bücher und Geschichten so sehr liebe. Sie haben alle mehrere Ebenen und funktionieren doch in jeder Ebene gleichermaßen gut.



    Wie auch Juva entzückte mich Wortwitz und Sprachanwendung auch wieder ungemein.


    Sehr lachen mußte ich bei der "Dilletante" und der "Reißmatismus" ist bei uns in den Familienwortschatz übergegangen.


    Den unfreiwilligen Revolutionsmarsch mit dem Büchernörgele an der Spitze hatte ich glatt schon wieder vergessen, hab mich aber königlich amüsiert, auch darüber, wie besagtes Nörgele natürlich sofort in die Bücherei wollte um wieder an Bücher herumzunörgeln, sich die Bücher ab diesmal wehrten :D


    Übrigens bin ich neugierig geworden und hab mal gegoogelt welche "Justine" es sein könnte, die nicht neben "Heidi" stehen sollte (daß Die unendliche Geschichte nicht neben den Steuergesetze stehen sollte versteh sich ja von selbst :breitgrins: und ist aus Sicht der Autors nur zu verständlich) .

    Vermutlich geht es um Sade 's Justine: https://de.wikipedia.org/wiki/Justine und ja ... würd ich jetzt auch nicht neben "Heidi" stellen :angst:



    ***


    Ein noch immer aktueller, herrlicher satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch für Kinder und Erwachsene! Hatte wieder sehr viel Freude damit und mir vorgenommen nächstes Jahr wieder den ein oder anderen Ende-Re-Read zu starten oder auch die weniger bekannten Werke die ich teilweise schon auf dem SuB habe endlich mal vom Staub zu befreien.


    ***


    Vielen Dank nochmals an Zank deren Idee dazu wir dieses kleine Lesewunder am Jahresende schließlich verdanken. :blume:

    Juva

    Ja auf jeden Fall, aus der Sicht eines Autors muß er wirklich unerträglich gewesen sein und er hat mit Sicherheit nicht immer recht gehabt und war bestimmt oft ungerecht und eben viel zu polarisierend (seine Meinung allein war ja immer die Richtige.... ) ; das meinte ich auch gar nicht. Ich fand ihn damals in diesem Literarischen Quartett zwar teilweise unterhaltsam, aber oft auch richtig richtig furchtbar. Die Biographie hat mir dann die andere Seite gezeigt.

    Ich find ja das Gespräch zwischen Moritz/Mauritzio und Jakob so schön, als der Kater zugibt wo er eigentlich herstammt usw.


    Und die verschiedenen "Füllosofien" ^^

    Jakob:

    "Man muss grundsätzlich immer das Allerärgste annehmen und dann muss man dagegen tun was man kann."


    und Moritz:

    "Ich muß mich begeistern können, deswegen versuche ich immer, mir die beste von allen Möglichkeiten auszumalen und dann dafür zu tun, was möglich ist.!"

    Zank

    Mich würde das "schneller vorlesen" wahnsinnig machen, da bin ich ganz bei deinem Mann. Bei Endes Stimme (die man auch in dem Interview schön hört, er hat echt so ne richtige Märchenonkelstimme) und der perfekten Art wie er es vorliest, wärs doppelt schade.


    Allerdings versteh ich was du mit langsam meinst. Im Gegensatz zu meiner eigenen Lesegeschwindigkeit ist "Vorlesen" natürlich auch viel langsamer, deshalb hör ich Hörbüch auch immer "nebenbei", also wenn meine Hände was zu tun haben (Bügeln, Stricken, Plätzchen backen usw.) . Aber ich habe auch wirklich Freude an guten Vorlesern und Stimmen, hab aber auch schon Hörbücher abgeborchen weil ich die Stimme oder die Art des Vorlesens nicht ertragen habe. Inzwischen hör ich mir immer eine Hörprobe an.


    Hab jetzt mal in die "Christoph Maria Herbst"-Version reingehört, hm... die Stimme ist mir fast schon zu "hell" , aber er liest schon gut und sehr (manchmal zu ?) akzentuiert vor.

    Ich habs ja mehr mit dunkleren Stimmen, ist nicht mal schlimm wenn sie ein bisschen verwaschen klingen.


    HoldenCaulfield

    Ich hab auch Spotify nicht, aber Deezer kannte ich nicht mal - ist aber ein ähnlicher Dienst oder?



    foenig

    Ja es lohnt sich auf jeden Fall, den letzten Teil werd ich aber wahrscheinlich erst nach Weihnachten (aber noch vor Silverster!) lesen/hören.



    Im Grunde lese ich auch doppelt, weil ich sowohl das Buch lese, als auch dann nebenher noch das Hörbuch höre. Jetzt wo ich es für ich allein lese fallen mir nochmal ganz andere Sachen auf als damals beim Vorlesen für meine Buben. Und ich denk schon oft nostalgisch zurück wie schön unsere kuschligen Vorlesezeiten waren. <3

    Ich höre weiter das Hörbuch, deshalb bemerke ich zwar viele Kleinigkeiten, aber sie bleiben nicht so hängen wie beim Selberlesen bzw ich kann sie mit nicht einfach markieren, um hier noch was dazu zu schreiben.

    Welche Variante hast Du denn? Ich hab jetzt auch noch zusätzlich das Hörbuch rausgekramt und wir haben die Version die Michael Ende selbst eingelesen hat. Und er liest es so schön, außerdem hattet er eine richtig gute Vorlesestimme.



    ***


    Tante Tyti und Bubi ! Ich mußte über die Spitznamen und das typische klischeehafte Tante/Neffe Verhältnis zwischen der bösen Hexe und dem bösen Zauberer so lachen.



    Ansonsten... ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, so begeistert bin ich wieder. Im Grúnde ist auf jeder Seite was zitierwürdiges. Dieser Kombination aus Sprachwitz, ernsten und leichten Themen, doppelten Böden - ein wirklich großartiger Autor.


    ***


    Der arme gutgläubige Mauritzio als er hört wie Belzebub über ihn lästert....




    Marada

    Mein Pech ist nur daß ich mit dem "Wunschpunsch" angefangen hab, bevor ich mich beim Bingo angemeldet hab ... , dumm gelaufen ...



    EDIT:

    ... anläßlich unsere Leserunde hab ich mir kürzlich dieses Interview angesehen, daß damals anläßlich der Veröffentlichung vom "Wunschpunsch" von Joachim Fuchsberger geführt wurde. Sehr interessant, sehr menschlich. Empfehlenswert !

    Michael Ende 1990 bei Fuchsberger - ganzes Interview
    Michael Ende 1990 zu Gast bei Joachim Fuchsberger, 42 Min. Interview. Es handelte sich um eine 20 Jahre alte VHS, Digitalisierung erfolgte mit hoher Auflösun...
    www.youtube.com

    Valentine

    Ich wollt ja vorhin schon schreiben, daß ich die Geschichte zufällig zu perfekten Zeit gelesen habe, in der Vorweihnachtszeit, in der auch die Handlung spielt. Aber andererseits, durch die grausligen Elemente war es eigentlich absolut nicht das was man so kurz vor Weihnachten als Lektüre empfehlen würde. :engel:

    Dem speziellen, teils recht spitzen Humor nach, der dem Buch innenwohnt halte ich für absolut möglich, daß diese Diskrepanz durchaus so beabsicht war.

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    Vor einigen Jahren las ich "Der Ruf des Kuckuck gelesen" und war nicht so sehr begeistert davon, obwohl ich das Duo Cormoran/Robin gerne mochte. Wenn ich mich recht erinnere war mir das Ganze zu langwierig, allerdings sind Krimis in den letzten Jahre generell nicht mehr so meins. Im Grunde seit dem Ende der Krimireihe von Henning Mankell; besser wirds nicht.


    Eher zufällig ist mir dieser 2. Teil "Der Seidenspinner" in die Hände gefallen und ich dachte mir, ich geb der Reihe nochmal eine Chance und diesmal zündete es, ich hatte Vergnügen an dem trockenen (manchmal schwarzen) Humor der häufig durchblitzt und den atmosphärischen Beschreibungen des winterlichen London.


    Das Privatdetektiv-Duo Cormoran Strike und Robin Ellacot und die Entwicklung ihrer beider Leben und ihrer beruflichen wie persönlichen Beziehung zueinander, bilden den roten Faden zum ersten Fall.


    Der Kriminalfall an sich war in seiner Ausführung grausig, der Inhalt des im Zentrum der Handlung stehenden Romans "Bombyx Mori" erst recht und so einiges davon hab ich mir lieber nicht allzu detailliert vorgestellt. Mit ein Grund warum ich von vielen aktuellen Krimis und Thrillern die Finger lasse, viele der Abartigkeiten die darin vorkommen, will ich gar nicht in meinen Kopf lassen. Hier hat mich das eklige Element etwas unerwartet erwischt.

    Wie auch von Valentine schon vermutet ging mir auch durch den Kopf, dies könnte ein Seitenhieb von Seiten der Autorin auf die Entwicklung der aktuellen Krimi-Literatur sein.


    Die Beschreibungen der Umgebung, der Personen und Gespräche sind oftmals so exakt und minutiös, bis ins kleinste Detail ausformuliert, daß es manchmal schon etwas zu viel des Guten ist; sprachlich und atmosphärisch dadurch allerdings ein Genuß. Der ruhige, unaufgeregte Erzählstil, die eher leisen Spannungselementen und der Fokus auf die psychologischen und persönlichen Verknüpfungen zwischen den Protagnoisten wirken aus der Zeit gefallen und erinnern positiv an Krimis der alten Schule.


    Übrigens habe ich das Buch gehört und nicht gelesen und möchte hier auch besonders den Sprecher Dietmar Wunder herausheben. Er hat eine sehr angenehme Stimme und liest sensationell! Jede Figur hat einen eigenen stimmlichen Charakter, dabei ganz natürlich und ohne übertrieben zu wirken. Ich werde die Reihe nächstes Jahr auf jeden Fall nicht weiterlesen, sondern weiterhören.


    Wie Kiba schon anmerkte, war Cormoran manchmal zu cool und zu sehr über den Dingen, was mir auch aufgefallen ist, mich aber (noch) nicht so sehr gestört hat. Auch das erinnert an ältere Krimis, es bleibt aber abzuwarten wie sich dies in den folgenden Bänden weiterentwickelt.


    Insgesamt fand ich die Geschichte in der (hier zumindest so beschriebenen) Schlangengrube der Autoren-, Lektoren- und Verlagswelt Londons interessant; die große Stärke des Buchs liegt aber in den detaillierten und sehr atmosphärischen Beschreibungen beinahe jeder Szene. Für mich war es wie ein Ausflug in die alterwürdigen Clubs, Pubs und Straßen von London in der Vorweihnachtzeit.



    4ratten

    Ich hab grad erst angefangen und frag mich schon warum ich schon wieder so lang nichts von Ende gelesen habe. Er war wirklich ein Zauberer und ich mag den leisen und trockenen Humor im "Wunschpunsch" so sehr.


    Allein schon wieder der Satz: "Irrwitzer war, wie schon gesagt, durchaus auf der Höhe der modernen Entwicklung, ja er war ihr in mancher Hinsicht ein gutes Stück voraus.

    Nur mit seinen Terminen war er rettungslos im Rückstand."


    Das Buch war auch so herrlich zum Vorlesen für die Kinder!


    Zank

    Vielen Dank für diese Leserunden-Idee, das wird ein schöne Bücherjahresabschluß <3


    Juva

    Danke für den Link zu der Ende-Seite - Da hat sich einiges getan seit ich das letzte Mal draufgeschaut habe. Und ja das "Büchernörgele" ^^ , die Ähnlichkeit der Illustration ist ja nicht nur vage ! Ich schätzte Reich-Ranicki ja eigentlich schon (insbesondere ist seine Autbiographie wirklich lesenswert !! , seit ich die gelesen habe seh ich ihn anders) , aber man muß deswegen ja nicht mit ihm einer Meinung sein.



    ***


    By the way, passt nicht wirklich zum Thema hier ist aber wirklich lustig; kennt ihr das hier:

    "MRR lost in Finnland"

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Man munkelt Hr. Karasek hat sich nie getraut ihm zu sagen, daß er Bescheid wußte. :saint: