Beiträge von Firiath

    Auf die Schnelle gefunden:


    Cthulhu - Geistergeschichten

    - Pickmans Modell

    - Die Ratten im Gemäuer

    - Die Musik des Erich Zann

    - Der leuchtende Trapezoeder

    - Das Grauen von Dunwich

    - Cthulhus Ruf



    Der Fall Carles Dexter Ward



    Die Katzen von Ulthar

    - Die Katzen von Ulthar

    - Das weiße Schiff

    - Celephais

    - Die Traumsuche nach dem unbekannten Kadath

    - Der Silberschlüssel

    - Durch die Tore des Silberschlüssels


    Da fehlt aber noch ein TB, das ich gerade nicht finde. In dem waren sicher "Das Ding auf der Schwelle" und "Die Farbe aus dem All" mit drin und noch ein paar. Ich suche weiter, grad keine Ahnung wo sich dieses Buch verteckt hat.



    Auf Englisch hab ich außerdem in einer "Halloween-Sammlung" auf dem Reader:

    (sind zu den TB's ein paar doppelte dabei)


    The Shadow Over Innsmouth

    Dagon

    The Dunwich Horror

    The Picture in the House

    The Outsider

    The Silver Key

    In the Vault

    The Whisperer in Darkness

    The Thing on the Doorstep

    The Shadow out of Time

    The Colour out of Space

    The Music of Erich Zann

    The Haunter of the Dark

    The Rats in the Walls

    Pickman's Model

    From Beyond

    Herbert West-Reanimator

    At The Mountains Of Madness



    ***


    Hab also schon auch eine ganz gute Auswahl zum Mitlesen :) und werd einfach immer miteinsteigen wenn es gerade um eine Geschichte geht die ich habe. Falls es mich packt kauf ich mir auch durchaus noch was dazu.

    "Der Kokon - Chrysalis" - 1946


    Drei Wissenschaftler beobachten in einer Art Forschungslabor mitten in einer Wüste einen vierten Wissenschaftler der eine eigenartige "Krankheit" hat. Er liegt insektengleich in einer Hülle oder Kruste, sein Herz schlägt nur noch alle paar Minuten, überhaupt sind sämtliche Körperfunktionen verändert. Die ganze Geschichte spinnt sich um die Vorstellungen die sich die Drei von dem manchen was da geschieht. Rockwell hofft enthusiastisch auf eine Art Supermensch, will sich durch die Entdeckung auch selbst profilieren, Hartley hat Angst und will "es" töten, McGuire ist relativ neutral, unterstützt aber Rockwell und beobachtet ansonsten.

    Smith, der erkrankte Wissenschaftler, liegt einfach nur auf dem Labortisch und verändert sich in seinem Kokon. Inzwischen erkennt auch Hartley an sich Anzeichen der Erkrankung.


    Die Geschichte lebt von der Spannung was denn nun eigentlich mit Smith genau passiert. Anfangs erinnerte mich manches ein bisschen an Kafkas Verwandlung, aber das kommt wahrscheinlich hauptsächlich von der Insekten-Analogie. Das Ende lies mich lächeln.


    Eine etwas längere, gute Geschichte, mit einem schönen Ende :thumbup:


    ***


    Ich bin jetzt mit "S is for Space" fertig und werde wohl als nächstes dann "Halloween" von Bradbury lesen. Insgesamt werd ich mit den Kurzgeschichten hier auch langsamer werden, weil ich im November ein paar andere Leseprojekte laufen hab und mir außerdem momentan sowieso die Zeit etwas davonläuft. Aber ich denk ich werd schon weiterlesen und ab und zu eine Geschichte aus einem der anderen Bände die ich noch hier hab lesen.

    Ich habe mit Mr Zank gestern Abend darüber gesprochen. Er meint, die sind in einer anderen Dimension und leben noch. Ich meine, sie sind tot, was ja auch eine andere Dimension sein kann.


    Und dass eigentlich alles in dieser Welt weiterläuft, als hätte es Ciri, Gerri und Yenny nie gegeben (wie gesagt, für mich war das kein Abschluss), ist sicherlich beabsichtigt. Vielleicht will Sapkowski uns damit zeigen "hey, egal für wie wichtig du dich hältst, am Ende geht alles auch ohne dich weiter. Egal ob du angeblich die Auserwählte oder der tolle Hexer oder eine große Zauberin bist."

    .. ja, da stimm ich Dir in allem zu und kann dem eigentlich nichts mehr anfügen.

    Komm in meinen Keller - Come into my cellar (1962)


    Die Geschichte erinnert mich sehr an "Stunde Null", die erste in diesem Band.

    Die Kinder in einer Vorstadtnachbarschaft begeistern sich plötzlich fürs Pilze züchten im Keller, jede Menge Eilpakte werden ausgeliefert und die eßbaren Pilze wachsen ungewöhnlich schnell. Die Nachbarin kämpft gegen diese Art Pilz in ihrem Garten, für sie sind sie die reinste Gartenplage. In der direkten Nachbarschaft der Familie geschehen kleine seltsam Dinge, die anfangs gar nicht richtig auffallen, erst in der Summe erscheinen sie seltsam. Nach und nach bringt der Vater der Familie die kleinen eigenartigen Ereignisse in Verbindung und entwickelt einen schauerlichen Verdacht, den allerdings niemand ernst nimmt. Am Ende der Geschichte geht der Mann mit dem Namen Fortnum in den dunklen Keller zu seinem Sohn, es bleibt offen was dann geschieht.


    Auch in der Geschichte baut sich ein leiser Grusel auf, passt gut zum nahenden Halloween. :hexe:

    Aeria

    Von Robert Sheckley hab ich glaub ich noch nichts gelesen, hab allerdings ein Kurzgeschichten-Bändchen auf dem SuB. Die von Dir erwähnte Geschichte ist aber nicht dabei.


    "Einer im Regen" hab ich heute gleich noch gelesen, weil es Dir so gut gefallen hat. Ist wirklich eine schöne Geschichte, berührend, melancholisch, sehr atmosphärisch.

    Die letzten Sätze sind genial, da steckt wirklich viel drin, nicht nur daß er sich erinnert, sich einfach freut wieder an dem Ort seiner Kindheit zu sein, den Düften und Bildern seiner Erinnerung nachspürt. Es ist auch Wehmut dabei, in dem Moment, als er die Kinder draußen sieht, wäre er lieber wieder dort draußen gewesen, mit der kindlichen Imagination wie es dort drin für die Erwachsenen sein musste und nicht in seiner Realität, die, mit nassen Füssen und einer nicht ganz so begeisterten Frau mit ebenfalls nassen Füßen, dieser Vorstellung von damals nicht so ganz standhält.8)

    Ich les ja eher selten Krimis und Krimireihen, deshalb kannte ich die Reihe bisher nicht. Aber aufgrund Eurer begeisterten Kommentare hier hab ich mal reingehört. Ja! Das wär auf jedenfall die Art Hörbuch die ich liebe. Die Dialekte und Akzente !! :flirt:Sowas liebe ich ja, der Sprecher macht das absolut toll und hat eine sehr angenehme Erzählstimme, bin sofort in der Hörprobe hängengeblieben - ich glaub da werd ich bald mal einsteigen! Das klingt nach richtig guter Unterhaltung :)

    Hier kann ich nahtlos anschließen, den ein Zirkus findet auch in der nächsten Geschichte Erwähnung.


    "Auf den Schwingen der Zeit - Time in Thy Flight" (1953)


    Ein Lehrer macht mit 3 seiner Schüler eine Exkursion in einer Zeitmaschine um Ihnen die irrationalen und abscheulichen Gepflogenheiten der Vergangenheit zu zeigen. Die Kinder die ihn begleiten kommen aus einer rein konformistischen, rein auf Logik und Rationalität basierenden Gesellschaft, sie tragen die gleiche Kleidung, die selbe Frisur, sehen sehr ähnlich aus, obwohl sie nicht miteinander verwandt sind, geben sich sehr ernst und erwachsen. Sie sind von ihrem Lehrer angehalten die Kinder des Jahre 1928 genau zu beobachten, natürlich mit der unausgesprochenen Vorgabe dies alles nüchtern und verurteilend zu sehen.


    Sie begleiten also die Kinder die sie entdecken und die zum Zug laufen, denn ein Zirkus kommt in die Stadt.


    "Das... muß ... ein Zirkus sein!" Janet zitterte.
    "Meinst Du wirklich? Was wurde denn aus denen?

    Dasselbe wie mit Weihnachten, nehme ich an. Sind einfach verschwunden, vor langer Zeit."


    Sie sehen sich die Vorstellung an, sind gleichermaßen fasziniert wie angewidert, ersteres geben sie vor dem Lehrer natürlich nicht zu. Sie zeigen sich verwundert über die älteren Leute welche die Kinder begleiten und Vater und Mutter genannt werden und daß die Kinder viel lächeln und lachen, wie manisch-depressive. Sie fragen was "Sommerferien" sind,denn sie haben eine viel vernünftigere staatlich geförderte Sommerarbeit für Kinder.


    Die Kinder der Zukunft sehen zum ersten Mal in ihrem Leben ein Feuerwek, sehen Kinder tanzen, spielen und mit Wunderkerzen ihre Namen in die Luft schreiben, bewundern Kürbislaternen und maskierte Kinder zu Halloween. Die ganz Zeit sagen sie brav was Ihr Lehrer hören will, wie sinnlos und dumm dies alles ist, wie gut es ist in ihrer Zukunft zu leben, während sie die fröhlichen und unbeschwerten Kinder beobachten und ihr Herz sich allmählich erinnert, was es bedeuten könnte ein Kind zu sein.


    Am Ende der Geschichte kehren nicht alle Zukunftskinder in ihre Welt zurück... - bezeichnend ist, daß dies dem Lehrer scheinbar völlig egal ist, die individuelle Person scheint auch nicht mehr wichtig zu sein in seiner Zukunft.


    ***


    Ein Zitat (aus Feuersäule) zum Übergang von einer Geschichte in die nächste:


    "Diese Dummheit! Diese grässliche, tollpatschige, dahersülzende Dummheit! So etwas hatte er noch nicht erlebt. Die Kinder ohne einen einzigen Funken Fantasie zu erziehen! Wo blieb der Spaß ein Kind zu sein, wenn man sich gar nichts mehr vorstellte?"



    ***



    "Feuersäule - Pillar of Fire" (1948)


    "Er kam voller Hass aus der Erde. Hass war sein Vater; Hass war seine Mutter."


    Die ist der erste Satz dieser etwas längeren Geschichte in 5 Kapiteln. Wer da so voller Hass aus der Erde steigt ist William Lantry, geboren 1898, gestorben 1933, aus der Erde gestiegen 2349 und in einer Welt als Untoter wandernd, die keine Angst mehr kennt, keine Morde, keine Lügen, keine Kirchen, keinen Glauben, keine Friedhöfe.

    Er ist der letzte Tote den es auf der Welt noch gegeben hatte, denn er lag auf dem letzten Friedhof der aus historischen Gründen noch existierte und der nur nun aufgelassen werden sollte; die letzten Skelette sollten verbrannt werden.


    Jeder Mensch der stirbt (den den Tod als solchen gibt es noch) wird in dieser Zukunft wenige Stunden nach seinem Tod sofort in einer Verbrennungsanlage die kathedralenartig in der Mitte jeder Stadt steht verbrannt. Auch in dieser Geschichte ist in der Gesellschaft der Zukunft kein Raum mehr für Glauben oder Aberglauben, nicht für Phantasie und für Träume, es gibt nur noch Logik und Vernunft, es gibt keine Gruseln, keine Angst und keine Verbrechen mehr, die Menschen fühlen sich absolut sicher, bei Tag und während der Nacht. Es fand im Laufe dieser Zukunft eine große Bücherverbrennung statt, in der alle phantastischen Werke verbrannt wurden. Dies alles findet Lantry nach und nach heraus, während er an seinen Plänen schmiedet wieder Tote in die Welt zu bringen.


    Anfangs also noch auf einem Rachefeldzug beginnt der einsame Untote Lantry aber langsam an dieser neuen Welt zu verzweifeln ...


    Zitat:

    "Ich bin Poe, dachte er. Ich bin alles, was von Edgar Allan Poe geblieben ist, und ich bin alles, was von Ambrose Bierce und einem Mann namens Lovecraft blieb. Ich bin eine graue Fledermaus in der Nacht mit scharfen Zähnen, ich bin das Geheimnis eines steinernen Monster. Ich bin Osiris, Baal und Seth... ich bin das Haus Usher... ich bin ein tanzendes Skelett, ich bin ein Sarg, ein Leichentuch, ...... All diese Dinge bin ich. ... Solange ich lebte, lebten auch sie. "


    ***


    Beide Geschichten erzählen im Grundmotiv von der Entzauberung der Welt, von dem Verlust der Phantasie, der Vorstellungskraft und des Glaubens in einer immer rationaleren Welt. Die Ausarbeitung dieser friedlichen, aber auch eher gefühlskalten Zukunft erinnerte mich beim Lesen ein bisschen an "Rückkehr von den Sternen" von Stanislaw Lem.


    Besonders "Pillar of Fire", eine Hommage an das Phantastik-Genre in der Literaur, vor allem an Edgar Allen Poe , wird mir sicherlich länger in Erinnerung bleiben. Den anfangs wütend aus dem Grab emporgestiegenen, am Ende verzweifelt resignierenden Untoten William Lantry vergißt man nicht so schnell.

    "Der Mann" - "The Man" ( 1951? da auch schon in "Der illustrierte Mann" enthalten)


    Eine Gruppe Raumfahrer landet auf einem Planeten am Rand einer Stadt und erwartet Begeisterung und ein Empfangskommando. Als dieses ausbleibt ist besonders Captain Hart sehr verärgert, schickt seinen ersten Offizier Martin los um nachzusehen was los wäre in dem Ort. Dieser, zunächst ebenfalls irritiert, kommt zurück und berichtet, daß tags zuvor ein Fremder auf den Planeten gekommen wäre, jemand auf den die Bevölkerung dieses Planeten bereits seit sehr langer Zeit gewartet hätte, der wiese ist und gütig und deshalb sei niemand an ihrem Erscheinen interessiert. Auch Martin wirkt verändert, ist völlig eingenommen von dem was er in der Stadt von dem Fremden gehört hat und versucht den Captain davon zu überzeugen, daß ihr Hiersein nun tatsächlich völlig nebensächlich ist, angesichts des Erscheinen des Fremden.

    Der Captain wird nun noch ärgerlicher, schimpft und versucht der Sache nun selbst auf den Grund zu gehen. Er hört sich in der Stadt um und auch er bekommt die Geschichten über den wiesen Fremden zu hören, der gar Wunder getan hat.

    Während Martin den Geschichten glaubt, versucht Captain Hart fast schon fanatisch die Bevölkerung und den Bürgermeister davon zu überzeugen daß sie einem Betrüger aufgesessen sind, er vermutet gar, es wäre einer der Kapitäne, der anderen Raummissionen die unterwegs wäre um mit den Bewohnern auf diesem Planeten Handel zu treiben, bald stellt sich aber heraus, daß dies nicht sein kann, denn die anderen Raumschiffe sind verunglückt.

    Als Hart erkennt, daß all die Geschichten über die Weisheit und Güte des Fremden und über die Wunder wahr sein könnten, will er Beweise und will diesen Mann sehen. Bedroht gar den Bürgermeister, dieser antwortet aber nur mit dem Hinweis: "Jeder findet ihn auf seine Weise". Hart interpretiert das völlig anders als Martin und ihr Wege trennen sich.


    Die Geschichte thematisiert die Fähigkeit zum Glauben, den Unterschied zwischen Glauben und Beweis, spielt mit dem Gedanken daß Messias ein Reisender durch Raum und Zeit sein könnte und das die Fähigkeit zum Glauben eine innere Bereitshaft erfordert.


    Nebenbei:

    Mein innerer Soundrack dazu, der sich geradezu aufgedrängt hat: "A Spaceman came travelling" von Chris de Burgh-Fan , aber das Lied mochte ich schon immer.



    ***


    Aeria

    Jaja, die Tiefen des SuB :buchalarm: , schon immer wieder erstaunlich was man dort findet wenn man nur lang genug sucht :breitgrins:


    Schön daß Du noch fündig geworden bist und sogar "Die goldenen Äpfel..." dort gefunden hast. "Stunde null" ist in meinem inneren Ranking der bisher gelesenen Geschichten auch sehr weit nach oben gewandert (und bisher hatte ich ja noch keine wirklich schlechte oder unverständliche dabei, nur gute, bessere und phantastische). Mag auch daran liegen daß ich bisher nur frühe Geschichten gelesen habe.


    EDIT:

    Finally ! "Captain Kirk" war heute wirklich im All ! 90 Jahre alt hat er dafür werden müssen und er war sichtlich bewegt als er wieder zurück auf der Erde war.

    Wow, das klingt so toll, ich hab den ersten Band auch schon seit Erscheinen auf meiner Merkliste. Aber ich warte noch etwas, ich hab so viel anderes zu lesen hier. Und da ich es glaub ich auf deutsch lesen möchte und ich dann wahrscheinlich sowieso noch warten muß bis der 2. Band rauskommt, schieb ich es noch ein wenig. Aber die Vorfreude steigt!

    Nach einem schönen Vorwort von Bradbury selbst geht es in meinem nächsten Band "S is for Space" gleich mit einer richtig guten Geschichte los.


    Stunde null - Zero hour (1947)

    (bereits in "Der illustrierte Mann" veröffentlicht)


    Kinder spielen auf der Straße, das Mädchen Mink ist eines von ihnen. Wie es erzählt wird, stell ich mir eine typische amerikanisch Vorstadtsiedlung vor, Einfamilienhäuser mit Veranda und Grünfläche davor, eine Straße die durch den Ort geht. Es ist ein typisches 50-er Jahre Bilderbuch-Setting, mit dem Unterschied daß es Raumschiffe gibt und Vakuum-Aufzüge, sowas wie einen automatischen Speisenzubereiter, außerdem fühlen sich die Einwohner der Erde vollkommen sicher und unangreifbar. Mir kommt das Ganze ein bisschen vor wie in diesem "SF"-Comic den es früher gab, "The Jetsons" .

    Im Laufe der Erzählung über das Spiel der Kinder, die kurz mal ins Haus kommen, Dinge holen, draußen etwas bauen, plötzlich Fremdwörter wie "Triangel" und "hexagonal" oder "Dimension" benutzen, während sie ihren Müttern von ihrem tollen neuen Spiel "Invasion" erzählen und mit unsichtbaren Freunden sprechen, ahnt man als Leser schon, daß sich da etwas anbahnt was die Eltern nicht erkennen. Sie hören ihren Kindern nicht richtig zu, tun alles als Spiel ab und sind mit ihren eigenen Dingen beschäftigt. Minks Mutter lächelt und lacht immer nur nachsichtig bei Minks ehrlichen Berichten über ihr Tun, selbst als diese beim Hinausgehen meint: "Mom, sie tun dir bestimmt nicht sehr schlimm weh, wirklich !"

    In Mink's Mutter formt sich unausgesprochen eine Befürchtung, sie denkt über die Kinder nach, sogar darüber, daß man sich angewöhnt wegzuhören und ob einem die Kinder jemals die ganze Regeln und Vebote verzeihen würden, denen sie sich zu fügen haben.

    Der Verdacht wird hartnäckiger als sie mit einer weiter entfernt lebenden Freundin telefoniert, deren Kinder genauso eifrig das selbe Spiel auf der Straße spielen, ebenfalls mit einem unsichtbaren Freund namens "Drill" sprechen und die selben Dinge zu Hause berichten.

    Sie ahnt was kommen wird, aber es ist so unvorstellbar, daß sie diese immer deutlichere Ahnung nicht wahr haben will, bis es zu spät ist.


    Eine durch und durch großartige Geschichte mit Gänsehaut-Garantie! :thumbup:

    Hier ein Link zu einer Zusammenfassung und Rezi zu dem nun gelesenen Band


    Die goldenen Äpfel der Sonne


    Ich versteh wirklich nicht warum ich den so lange habe im Regal schlummern lassen und sehe ihn als eins meiner Jahreshighlights für diese Jahr an :tipp: - Keine der Geschichten hat mich enttäuscht, jede war für sich genommen was Besonders, manche haben mich sofort begeistert, manche brauchten eine kleine Weile des Nachwirkens.

    ***



    Bei mir gehts morgen weiter mit :


    S is for Space


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    Originalausgabe 1966 unter diesem Titel

    Diese dt. Ausgabe wurde 2017 im Knaur Verlag veröffentlicht.


    Folgende Kurzgeschichten sind enthalten:


    Für mich sind jetzt daraus noch 9 Geschichten neu, 4 sind in "Die goldenen Äpfel der Sonne" enthalten, 3 in "Medizin für Melancholie" und ich hab sie hier im Zuge des Threads hier mit Aeria schon gelesen.



    Die goldenen Äpfel der Sonne

    Ray Bradbury



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    Erstveröffentlichung 1953

    Dt. Erstausgabe 1970


    Folgende Kurzgeschichten sind enthalten:

    Das Nebelhorn - The Fog Horn

    Der Fußgänger - The Pedestrian

    Die Aprilhexe - The April Witch

    Die Wildnis - The Wilderness

    Die Früchte am Grund der Schale - The Fruit at the Bottom of the Bowl

    Unsichtbarer Junge - Invisible Boy

    Die Flugmaschine - The Flying Machine

    Der Mörder - The Murderer

    Der goldene Drache, der silberne Wind - The Golden Kite, the Silver Wind

    Ich Sie nie sehen - I See You Never

    Stickerei - Embroidery

    Das große Schwarz-Weiß-Spiel - The Big Black and White Game

    Ein Donnerkrachen - A Sound of Thunder

    Die große weite Welt da drüben - The Great Wide World Over There

    Kraftwerk - Powerhouse

    En la noche - En la noche

    Sonne und Schatten - Sun and Shadow

    Die Wiese - The Meadow

    Der Müllkutscher - The Garbage Collector

    Das große Feuer - The Great Fire

    Willkommen und Lebewohl - Hail and Farewell

    Die goldenen Äpfel der Sonne - The Golden Apples of the Sun


    ***


    Selten hat mich ein Kurzgeschichten-Band so begeistert. So vielfältig in Inhalt und Stil, mal beunruhigend und drastisch, mal augenzwinkernd und humorvoll, fast immer poetisch und mit einfühlsamen Blick auf die Gefühle und Beweggründe seiner Protagonisten. Es ist ein breit gefächerter Streifzug durch die Phantastik im allerweitesten Sinn. Feen und Raketen, Mörder, Kaiser und Hexen, Liebe und Haß, Zerstörung und Erweckung, Gleichnis, Märchen und Dystopie, Zeitreise und Ungeheuer, der Mars und die Sonne, das alles findet sich in dieser Sammlung von Kurzgeschichten.

    Oftmals erkennt man die Inspiration zu den Geschichten, die Lebenswirklichkeit der Menschen in den USA der 50-er Jahre, geprägt von der Angst vor Atomangriffen, das abgeschiedene Leben der Landbevölkerung weit entfernt vom Fortschritt der großen Städte, den Rassismus, die Einwanderungsproblematik an den Grenzen zu Mexiko, die Auswirkungen des Krieges, die Aufbruchstimmung und den technischen Fortschritt, den Griff nach den Sternen.


    Ich mag Bradburys sehr menschlichen Blick auf die kleinen Dinge, auf Details und die persönliche Ebene, das individuelle Erleben. Das Große bleibt im Hintergrund und wirkt gerade deshalb oft umso eindringlicher. Bradbury bediente sich einer wunderbar poetischen Sprache und schafft es dem Leser seine Charaktere emotional und sehr lebendig nahe zu bringen, auf wenigen Seiten im wahrsten Sinne des Wortes einen ganzen Roman zu erzählen.



    5ratten+ :tipp:



    Leider gibt es diese Kurzgeschichtensammlung auf deutsch in keiner aktuellen Auflage, auch nicht als ebook. Antiquarisch ist sie aber noch einigermaßen gut zu finden. Eine weitere dt. Veröffentlichung des selben Buchs hieß "Geh nicht zu Fuß durch stille Straßen" . Einige der Geschichten sind aber in späteren Zusammenstellungen enthalten.

    Im englischen Original gibt es zumindest ein ebook (auch als epub), eine Papierausgabe leider auch nur noch antiquarisch. Viele der Geschichten sind aber sicherlich in anderen Zusammenstellungen oder Gesamtwerk-Ausgaben enthalten.


    Eine kurze Inhaltsbeschreibung und Kommentierung zu den einzelnen Geschichten kann man bei Interesse in diesem Thread hier finden : Ray Bradbury - Der Lesethread

    Seoman

    Ja, da stimme ich Dir in allen Punkten zu. Ich hab "Artemis" noch nicht gelesen, scheint vom Grundgedanken her anders aufgebaut zu sein und ich bin jetzt auch neugierig darauf. Mein Sohn der schon alle drei Bücher gelesen hat und überhaupt sehr viel SF liest meinte dazu, "Artemis" wäre schon auch nicht schlecht, aber nicht so spannend wie der "Marsianer" und "Hail Mary" und wir waren uns einige, daß der aktuelle Band, genau wie Du auch schreibst, noch ein bisschen besser ist als das Debüt.

    Von "Artemis" werd ich mir demnächst aber selbst noch ein Bild machen.

    Danke für die schöne Rezi, ist auf meiner Merkliste gelandet. So ein bisschen erinnert es in der Basishandlung an "Das Labyrinth der Wörter" , aber ich könnte mir vorstellen, daß sich aus den beiden Protagonisten heraus andere Themen und wahrscheinlich auch eine andere Stimmung ergibt.

    Ich bin ja inzwischen durch mit den Büchern und muß das alles noch ein bisschen "sacken" lassen, bevor ich mich zu einer abschließenden Bewertung durchringen kann.

    Recherchier momentan so ein bisschen herum, weil ich schon während des Lesens immer wieder mal entdeckt hab, daß viele Sprenkel von "echten" historischen Gegebenheiten über die Bücher verstreut sind.

    So gab es diesen "Heinrich von Schwelborn" den Ciri bei ihrem Welten-Hüpfen mal getroffen hat tatsächlich: https://pl.wikipedia.org/wiki/Heinrich_von_Schwelborn , leider weiß ich nicht genau was er denn gemacht hat, weil ich kein polnisch kann, aber es hat wohl was mit diese "Schlacht bei Grunwald" von 1410 zu tun : https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Tannenberg_(1410)


    Daß der Autor neben Mythen, Sagen und Legenden auch und wohl vor allem in historischen Belangen unglaublich belesen ist, wurde ja immer mal wieder klar wenn er im Verlauf der Ereignisse sehr detailliert von Gegenständen, Handwerk und Gebräuchen des Mittelalters erzählt hat im Verlauf der Geschichten. Ich halte es durchaus für möglich daß auch Teile der Schlachten, diese ganzen strategischen Elemente (Problematik der Flußüberquerungen etc. ) eventell irgendwann mal so oder so ähnlich stattgefunden haben oder in der Geschichtsschreibung so dokumentiert wurden bzw. wohl eher, vieles aus historischen Schlachten-Überlieferungen hier eingeflossen sind.

    Da mich Schlachten und ihre Strategie (samt ihrer Gräuel) aber leider überhaupt nicht fesseln können (was sicherlich eins der Probleme zwischen mir und den Büchern war) , werd ich mich da aber nicht weiter einlesen ...