Beiträge von Kessi69

    Auch für mich mein erstes Highlight im Jahr 2021


    Es handelt sich hier um die Geschichte von Helen Mandeville, die Mutter von Fritz Ellerweg, den wir " Im Lautlosen" und " Die Stummlosen" näher kennenlernen.

    Helen ist eine starke Frau die um ihre Interessen kämpft. Von ihrer Mutter fühlt sie sich durch einen tragischen Schicksalsschlag nicht mehr geliebt und sucht verstärkt die Nähe zu ihrem Vater. Der fördert sie in allen Belangen, doch dann soll sie verheiratet werden.

    In England hätte Helen durch die Hochzeit mit James niemals die Chance sich als emanzipierte Frau zu verwirklichen.

    Sie wäre zwar abgesichert und könnte ein unbeschwertes und leichtes Leben führen. Aber als Frau von James könnte sie nie mehr als Mutter und Ehefrau sein. Hinzu kommt die Frage wie es um die Liebe steht, sind da tiefe Gefühle für den Zukünftigen?

    Bei einer Bildungsreise lernt Helen durch Zufall in der Charité den charmanten Ludwig Ellerweg kennen, der ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen will.

    Von da an nimmt alles seinen Lauf. Helen und Ludwig kommen sich näher und fühlen sich nicht nur emotional miteinander verbunden, sonder Ludwig sieht in Helen einen ebenbürtigen Partner. Sie planen gemeinsam ihr Leben und die damit verbundene Flucht von Helen.

    Sie flieht nach Hamburg, heiratet dort ihren geliebten Ludwig und ein paar Jahre später ist ihr Glück durch die Geburt ihres Sohnes Fritz komplett. So verbringen sie viele glückliche Jahre, auch wenn Ludwig und Helen zwei besonders traurige Ereignisse gemeinsam meistern müssen.

    Dann bekommt Helen eine Nachricht von ihrem Vater, dass die Mutter schwer erkrankt ist. Obwohl die politische Lage sehr unruhig ist und von einem bevorstehenden Krieg die Rede ist, entscheidet sich Helen nach England zu reisen.

    Ab da an überschlagen sich die Ereignisse und Helen trifft fatale Entscheidungen, die sie noch bitter bereuen wird. Sie wird ab diesen Zeitpunkt eine ander Frau, sie ist nicht mehr die lebensfrohe und starke Leni, die wir kennen.

    Helen wird immer verbittert er und fällt in eine Depression aus der es anscheinend kein entkommen mehr gibt. Als sei sie eine Gefangene ihrer Gefühle und Trauer, die sie immer wieder wie eine Walze überrollen.

    Als ihr Mann stirbt, erzählt sie ihre ganze Geschichte, die aus so viel Lügen besteht. Sie will sich endlich davon befreien und möchte, dass besonders zwei Menschen sie verstehen.



    Meine Meinung:

    Zuerst möchte ich wieder die ausgezeichnete Recherchearbeit der Autorin hervorheben und loben. Ich liebe es, wenn ein historischer Roman auch Hintergrundfakten enthält, die die eigentliche Story nicht überlagern, aber gleichzeitig Wissen vermitteln.

    Melanie Metzenthin hat ein grandioses Schreibtalent, diese Aufgabe zu meistern. Sie schreibt sehr feinfühlig und emotional, dass tut der Spannung aber keinen Abbruch, denn die ist immer vorhanden und steigert sich während der Geschichte weiter.

    Die Charaktere sind sehr interessant und jeder für sich gut dargestellt. Bei den Büchern von Melanie Metzenthin fühle ich mich immer als stehe ich als stiller Beobachter mitten des Geschehen, so mitreißend und bildlich ist der Schreibstil. Natürlich habe ich auch in diesen Roman einen Lieblingsprotagonisten, den ich nicht verrate. Jeder hat so seine Lieblinge.

    Ich bin ein absoluter und jahrelanger Fan von Melanie Metzenthin, dieser Roman hat mich aus meiner Leseflaute heraus "gerissen" ( im wahrsten Sinne des Wortes). Es hat mir viel Lesevergnügen bereitet, Danke dafür.

    Ich kann nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen.


    Noch eine kleine Anmerkung

    Auch wenn "Die verstummte Liebe" Band 3 der Reihe " Leise Helden" ist, kann ich empfehlen ihn als erstes zu lesen.

    Ich habe Band 1 und 2 schon gelesen, lese sie jetzt aber im Anschluss von " Die verstummte Liebe" gleich noch einmal, weil ich so begeistert und in Leselaune bin. Für mich ein Muss. So eine tolle Geschichte lohnt sich mehrmals zu lesen.


    5ratten

    Danke für den Spoiler<3, jetzt hast du mir noch mehr Lust auf's lesen gemacht. Ich lese selten ein Buch zwei mal, aber hier ist es echt schon ein Muss:)


    Stimmt, Helen hat James keine Chance gegeben als dieser sich entschuldigen wollte. Und somit trägt sie genauso Schuld am Scheitern der Ehe.


    Thomas tat mir oft sehr leid. Innerlich habe ich die traurigen Kinderaugen vor mir gesehen, wenn er seiner Mutter nichts recht machen konnte. Und dadurch daß seine Amme ihm keine Liebe mehr schenken konnte, fehlte ihm die Mütterliche Liebe und Geborgenheit.

    Bei der Aussage, die Töchter mit Müttern und die Söhne mit Vätern musste ich schmunzeln, denn bei uns war es genau anders herum. Unsere Tochter war ein absolutes Papakind und unser Sohn war mit mit ganz innig. Ich habe heute noch zu unserem Sohn ein ganz besonderes inniges Verhältnis.


    In deinen Hagenschwestern erwähnst du ja auch immer starke und interessante Frauen. Toll das du hier Vera Brittain erwähnt hast.

    So, nun schaffe ich es auch endlich. Obwohl ich schon ein paar Tage fertig bin.


    Es ist so viel in diesem letzten Abschnitt passiert, was mich nur sprachlos hat weiterlesen lassen. Vor allem habe ich mich in James nicht getäuscht. Ich bin entsetzt, wie sich Menschen entwickeln und zu wem sie werden.


    Als Helen in Haft gewesen ist, da sie als Spionage verdächtig wurde, war es kaum zu glauben, wer alles verdächtig wurde. Klar es war Krieg und die Deutschen der Feind, aber da wollte eine Mutter einfach nur zu ihren Liebsten und hat dafür alles aufs Spiel gesetzt.

    Als sie mit dem Singen angefangen hat habe ich gehofft, dass sie nicht völlig durchdreht. In einem Buch habe ich mal von einem Gefangenen gelesen, der nur noch laut gelacht hat und wahnsinnig geworden ist.

    Lustig fand ich die Wahl des Liedes^^

    Gestaunt habe ich, als die Todesstrafe ins Gespräch kam, dass diejenigen, die verdächtig wurden mit solchen Strafen rechnen mussten, wusste ich auch nicht. Ich hätte eher Nacht, dass es das damals nur auf deutscher Seite gab.


    Ja James der " Held" hat Helen aus dem Gefängnis geholt und dann alles " geregelt". Auch wenn viele Entscheidungen aus der Not heraus getroffen wurden, war vieles für mich irrsinnig.

    Diesen Doktor Hyslop fand ich nicht sehr hilfreich, auch wenn er ihr einen Nervenzusammenbruch attestiert hat.


    Helen ihre sexuelle Lust, so finde ich, hat sie ins tiefste Unglück gestürzt. Ludwig hat ihr das nicht mehr gegeben und mir schien es so als hätte das den Vorrang für ihre nächsten Entscheidungen beeinflusst.

    Sicher, sie musste abwägen, was nun das Beste ist, aber ich bin mir sicher, Ludwig hätte ihr den Fehltritt verziehen.

    Doch dann nahm alles seinen Lauf und auf eine Lüge musste notgedrungen die nächste folgen, bis es kein zurück mehr gab.

    Natürlich war sie ständig hin und her gerissen und wusste am Ende gar nicht mehr was sie tun soll, aber sie hätte abwarten sollen. Doch James hat sie auch stark beeinträchtigt und manipuliert.

    Als es dann zu diesen Totenscheinen kam, taten mir Fritz und Ludwig unendlich leid. Hätte sie nicht einfach den Krieg abwarten können? Hat sie leider nicht.

    Die nächsten Jahre durchlitt sie mehr im Tief als im Hoch. Zu Thomas konnte sie keine Beziehung aufbauen und Ellinor hat sie im Gegensatz innig geliebt. Was für krasse Unterschiede.

    Bei Thomas hat ihr Mutterherz komplett ausgesetzt und ich war erschrocken über Helen. Einiges konnte ich verstehen und ich habe mich sogar gefragt ob sie eventuell eine Wochenbettdepression gehabt hat. Aber wie sie mit Thomas umgegangen ist, als sie die Amme entlassen hat, fragte ich mich zum wiederholten Male ob sie es wirklich nicht versteht, dass es so nicht funktionieren wird und wo ihr großes Herz, mit all der Liebe die sie für Fritz hatte, geblieben ist.


    Dann die Entwicklung zwischen ihr und James. Ungünstiger konnte das alles nicht laufen. Er erpresst sie und es entwickelt sich nur noch Abneigung und Hass. Er sucht sich ein Liebchen und Thomas ist in allem was dieser macht sein Liebling. Dann, als es um Elinor ihre Zukunft geht, erpresst Helen James. Wenigstens hat sie da allen Mut zusammengenommen.

    Ach, das war alles so traurig, auch ihre ständigen Zweifel und Gedanken an Ludwig und Felix. Was für ein riesiger Rucksack den sie da mit sich rumtragen musste. Und was ich besonders schlimm empfunden habe, sie hatte niemanden mit dem sie hätte reden können. Keine Freundin, keine Mutter und keinen Vater mehr, von denen sie hätte Ratschläge und Trost bekommen können. Sie war eine einsame Frau, obwohl sie eine Familie um sich hatte.


    Der zweite Weltkrieg ist die nächste Tragik in ihrem Leben. Einer ihrer Söhne bombardiert voller Stolz die Deutschen, wobei Helen um den anderen Sohn Ängste ausstehen muss. Keiner, nicht Elinor und vor allem nicht Thomas kann sie verstehen, warum sie sich Sorgen um die Deutschen macht.


    Interessant fand ich die Hintergründe, als Helen Mitglied der Anglican Packst Fellowship wurde und wer Vera Brittain gewesen ist. Da hab ich doch gleich noch ein wenig gegoogelt.


    Elinor und Thomas entwickelten sich auch nicht ganz so, wie Helen sich das gewünscht hätte. Als Helen sich fragte ob die beiden ihre Mitmenschlichkeit verloren haben, war ich zwiegespalten. Da Helen nie offen mit ihren Kindern gesprochen hat ( was sie ja nicht konnte) , war es ein wenig verständlich, warum Elinor und Thomas keine Nachsicht für sie zeigten.


    Nun kannte Elinor die ganze wahre Geschichte und sie reagierte sehr verständnisvoll, wo hingegen Thomas nicht begeistert ist.

    Das letzte Kapitel, als Elinor in Hamburg mit Thomas ankommt und sie zu Fritz ins Krankenhaus geht kam mir sehr bekannt vor^^

    Hast du Melanie Metzenthin das eine zu eins übernommen?


    Ich bin so happy mit diesem Band, er ist wunderbar geworden. Und ich habe gestern Abend gleich noch einmal mit

    " Im Lautlosen" begonnen.

    Ich weiß jetzt gar nicht genau, ob Fritz noch das Geld von Helen angenommen hat.

    Den Dackel hatte ich schon vergessen. Aber ja, das war etwas, gerade weil das Essen so knapp war. Aber Fritz hatte sich daran erinnert, wie glücklich er gewesen ist, als er seinen Hund bekommen hatte.


    Melanie Metzenthin , unser Enkel wir im März 5 Jahre:). Er ist total aufgeweckt, aber gerade macht er auch so eine Phase durch, wo nicht alles lustig ist. Kurioser Weise, obwohl er bei uns viel darf, weiß er bei uns genau wann Schluss mit lustig ist und ist ein lieber. Zu Hause wird im Moment viel wiedersprochen und diskutiert und er Reitz es wirklich aus. Was wir total witzig finden, zu Hause gibt es die Regel bis drei zu zählen wenn es reicht und wie er darauf reareagiert:D:D

    Für Elinor habe ich mich auch besonders gefreut. Sie hat die Möglichkeit das Leben einer modernen Frau ohne Abstriche zu genießen und kann sich verwirklichen. Was von anderen, vor allem von Männern, zu dieser Zeit nicht willkommen ist. Deren Frauen könnten ja auf dumme Gedanken kommen.


    Fritz finde ich so goldig mit seiner Liebe zu allem lebendigen, ob Mensch oder Tier. Auch die Sache mit Susi und ihrem Bruder fand ich so rührend.


    Mir geht es wie dir. Ich muss ständig bei der Euphorie der Menschen an den ersten und zweiten Weltkrieg denken und welches Leid diese beiden Kriege mit sich bringen werden. Vor allem bei Rebecca und ihrem Mann ging mir das ständig durch den Kopf.


    Die Fehlgeburt war für mich echt grausam und erschreckend. Ich mag mir die Bilder gar nicht vorstellen. Und diese Traurigkeit, sein Kind nicht beerdigen zu dürfen, einfach schlimm.


    Das Feindbild was du erwähnt hast, erschreckt mich auch heute noch immer. Dieser Herdentrieb, wo Menschen anscheinend ihr Hirn ausschalten, macht mich sprachlos und wütend. Einst beste Freunde und Nachbarn und nun Feinde.


    Ich weiß auch nicht wie ich mich entschieden hätte, bei der Familie bleiben oder zur kranken Mutter fahren? Es ist traurig das sie die Mutter verloren hat, doch ich glaube dass das Opfer was sie gebracht hat ist nun größer .


    Mich hat James auch überrascht und er ist mir sogar ein Stück sympathischer geworden. Aber durch Helens und Elinor ihr Gespräch wissen wir daß es wohl schlimm werden wird. Und so bleibe ich auch skeptisch.


    Ja, die Flucht ist dramatisch und mir wurde da erst wieder bewusst, dass es die Seeblockade gegeben hat. Und von den Hagenschwestern wissen wir, was auf beiden Seiten versucht wurde um diese zu umgehen. Schade, dass Helen nicht das Glück haben wird.

    Ich bin noch da:)Hatte jetzt leider drei Tage keine Zeit, unser Enkel war hier. Und der ist echt anstrengend, aber auf eine positive Art und Weise.


    Danke für die tollen ausführlichen Antworten. Fritz ist eh einer meiner Lieblings in deinen Büchern, er ist einfach ein aussergewöhnlicher toller Mann.

    Das du die Protagonisten dieser Reihe und den Hagenschwestern miteinander verbunden hast gefällt mir richtig gut. Und mir ist auch noch sehr bildhaft die Gesichtschirurgie und deren Zusammenhänge in Erinnerung.

    Mh, ja James ist mir schon etwas sympathischer geworden. So wie du schreibst, er ist erwachsener und hat selber schon Leid ertragen, durch den Verlust seiner Frau und Kind. Aber ob es noch mehr an Sympathiebekenntnung geben wird? Mal sehen.


    Und ich liebe in allen historischen Romanen diese Details die mit einfließen. Manche mögen das nicht, aber für mich ist es ein Muss. Ansonsten bkann ich einen Liebesroman lesen. Ich möchte wissen wie es zu den jeweiligen Zeiten gewesen ist. Da lob ich mir gute Autoren, die gerne und viel recherchieren um es geschickt mit einzubauen.

    Ludwig hielt Wort......und es wurde tatsächlich besser. Die Idee mit dem Hotel Bristol fand ich so schön, da konnte man sehen, wie viel Mühe er sich gegeben hat. Er macht es nur Helen zu Liebe, so denke ich. Denn die Initiative geht nie von ihm aus. Entschuldigt, aber bei Helen ihrer Sexualität muss es für sie wie Blümchensex gewesen sein.

    Was mich total erstaunt, Fritz ist ein wirklich cleveres Kerlchen für sein Alter und auch in den Folgejahren. Es ist toll ihn in diesem Buch ranwachsen zu sehen.


    Elinor hat auch ihre Liebe gefunden, was mich besonders gefreut hat. Sie lebt ihren Traum, kann Ehe und Beruf vereinen.


    Melanie Metzenthin , hast du dir den Witz von Dr. Hirschthal selber ausgedacht, oder hast du den bei deinen Recherchen gefunden?

    Gab es den Begriff jiddische " Mamme" wirklich?


    Endlich konnten sie nach England reisen, nicht nur um die Eltern zu sehen, sondern um an Elinor ihrer Hochzeit teilzunehmen. Mein erster Gedanke war auch, wie läuft das Zusammentreffen mit James? Doch dazu kam es hierbei gar nicht.


    Dann die Sache mit Fritz und dem Eichhörnchen und die Geschichte wie Fritz mit einem Schäferhund beschenkt wurde, einfach herzerwärmend.

    Auch das Fritz so früh seinen Berufswunsch festgelegt hat, zeigt was für einen starken Charakter dieser kleine Mann schon im Kindesalter hatte.

    Und als er später mit Susi und deren Bruder Walter nach Hause gekommen ist, habe ich gedacht ich falle aus allen Wolken. Auf was für Ideen Kinder kommen und mit welcher Selbstverständlichkeit sie die Situation darlegten:D auch wenn das alles sehr traurig war.


    Interessant fand ich die Erzählung von Frau Hirschthal über die angebliche Religionsfreiheit und wie erstaunt Helen über die " Feinheiten" gewesen ist, von denen sie gar nichts wusste.

    Und wieder eine Fehlgeburt, dass ist ja kaum zum aushalten, was für eine Seelenqual. Vor allem nach der Schilderung, wie das Baby ausgesehen hat. Von dieser Hämolyse hab ich noch nie gehört, geschweige denn, dass sich Blut des Babys im Uterus zersetzen kann.

    Aber richtig traurig fand ich die Nachricht, sie können das Baby nicht bestatten....kein Personenbestand.


    Zwischendurch gibt es ein Kapitel mit Helen und Elinor, dass ist nach wie vor sehr emotional und Elinor kann so vieles einfach nicht verstehen. Ich weiß nicht wie es dazu gekommen ist, aber irgendetwas ist da ordentlich schief gelaufen, dass Helen in Bigamie lebte. Da bin ich richtig gespannt.


    Und dann kam eins zum anderen, erst das Attentat in Sarajevo, die Ahnung das es Krieg geben wird, die plötzliche Erkrankung von Helens Mutter.

    Helen reiste alleine nach England, was ein großer Fehler war, denn nun gibt es wohl erst einmal keinen Rückweg in ihre Wahlheimat zu ihren Liebsten. Ich fand die Entscheidung auch ziemlich schwer zu reisen oder nicht.

    Die Tragik der familiären Situation ist so schlimm. Nicht nur die Mutter stirbt an Krebs, sondern Kenneth ist an Demenz erkrankt und das schon sehr fortgeschritten.


    In ihrer Not bittet sie James um Hilfe und dieser springt sofort ein. Na irgendwie müssen sie ja wieder zusammen kommen.


    Dann kam die Kriegserklärung, auch hier steht James Helen zur Seite doch leider erfolglos. Dieser ganze Hickhack ist ja verrückt. Deutsche wurden ausgewiesen und Helen kommt nicht raus. Hätte sie doch die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt, aber es konnte ja keiner wissen, dass es einmal so weit kommen würde. Und wie es scheint, geht jetzt ihr letzter Versuch, doch noch nach Hause zu kommen, ordentlich schief.


    Natürlich wieder interessant, wie die ganze politische Lage sich entwickelte. Und ich habe nach "Hatchards" der ältesten Buchhandlung gegoogelt, wow die ist echt alt.

    Melanie Metzenthin , danke für die Antworten. Ja stimmt, Paula, so nach und nach fällt es einem dann wieder ein. Ich bin ja echt am überlegen, ob ich im Anschluss nicht doch noch mal die beiden anderen lese:) es ist gerade so schön.

    Ich habe das übrigens schon von einigen gehört. :)

    Es liegt ja doch schon eine Weile zurück und ich bin gerade so schön im Fluss.

    Ich bin mit dem dritten Abschnitt durch:) dazu morgen dann mehr, war sehr interessant

    Ach noch einmal zu Henry seinen Tod, die Zeit wäre zu knapp gewesen, so wie Melanie schon schreibt. Die Frage wäre, ob sie Helen informiert hätten, wenn sie kein Kind bekommen hätte.


    Dazu auch, kennt ihr das? Ein Leben geht, wenn ein neues geboren wird. Wir hatten damals in unserem Bekanntenkreis ein tragisches Erlebnis, wo ich diesen Satz das erste Mal gehört habe.

    Vater und Sohn (4 Jahre alt) fahren los um den Kinderwagen für den kleinen neugeborenen Sohn ( Brüderchen) zu kaufen und auf dem Rückweg verunglückten sie mit dem Auto und der Verjährige starb. Das war so schlimm.

    Sympathisch ist Helen auf jeden Fall, vernünftig ist relativ:) denn sie hat ja einiges getan, was für andere nicht vernünftig ist.


    Ich hatte eher den Eindruck das James sich nicht wirklich um Helen bemüht hat. Eher so.....ich bin reich, attraktiv, habe einen Bomben Beruf, was will man mehr....er sah mir das alles zu selbstverständlich. Dass er dann doch so getroffen war, war mir eher so als sei er in seinem Stolz verletzt. Darum ist Helen vielleicht auch so darüber erstaunt, weil James es so nicht gezeigt hat.


    Mir hat es gereicht das Helen die Zeit mit ihren Eltern in Hamburg als die schönsten Erinnerungen geblieben sind. Mir war wichtig zu lesen, das auch das Verhältnis zu Helens Eltern gut ist und vor allem, dass sie Ludwig letztendlich akzeptieren.


    Das man sein Kind nicht informiert wenn ein Familienmitglied verstorben ist, ist kein Einzelfall. Ich habe seit 17 Jahren keinen Kontakt zu meinen Eltern. Meine Mutter hat es nicht für nötig gehalten mich über den Tod meines Vaters zu informieren, geschweige denn das er lange Zeit im KH zuvor war. Das habe ich erfahren, weil mir jemand in der Stadt Beileid wünschte. Da kann man sich vorstellen wie es einem dabei geht. Meine Mutter hat noch einen drauf gesetzt und hat mich und meine andere Schwester nicht einmal in der Traueranzeige erwähnt.


    Das Ludwig nicht von alleine darauf gekommen ist sich Hilfe bei einem Psychiater zu suchen, liegt glaube ich nicht daran das er als Arzt anderen Ratschläge erteilt und sich selber nicht. Da ist er ein ganz normaler Mann der Schlimmes erlebt hat, was ja einem Trauma gleich kommt. Und da ist es doch normal, dass er keine Ausweg findet.


    Jetzt wo du es noch einmal erwähnt hast. Ich habe den Klappentext gar nicht gelesen, als Melanie das Buch vorgestellt hat und nach der Leserunde fragte, habe ich den Klappentext gleich übersprungen und habe zugesagt:)