Beiträge von mondpilz

    So - das hat jetzt wieder gedauert... :rollen:


    Also ich bin jetzt an der Stelle, wo Hamlet Ophelia erzählt, er würde sie nicht mehr lieben und das alles sei eine große Torheit von ihm gewesen. Mir tut Ophelia schon ziemlich leid. Nicht nur, weil sie als 'Köder' benutzt wird, sondern auch, weil Hamlet so fies zu ihr ist. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich das alles weiter entwickelt, und hoffe, dass Claudius seine gerechte Strafe bekommen wird.


    Liebe Grüße,


    mondpilz

    Oh, entschuldige bitte, dass ich erst jetzt schreibe, aber ich hatte gestern meinen ersten Tag an der Uni und das war ein bisschen stressig. Und dadurch, dass ich Hamlet in einer großen, schweren Shakespeare-Gesamtausgabe lese, konnte ich es leider auch nicht mitschleppen.
    Also - es ist meine Erstlektüre von Hamlet und habe bisher auch nur den ersten Akt gelesen. Die Sprache ist natürlich beeindruckend wie immer bei Shakespeare. Die Geistererscheinung an sich und auch das, was der Geist zu sagen hatte, fand ich sehr interessant und bin schon gespannt, wie es damit weitergeht. Ich stelle es mir ziemlich schrecklich vor, den Vater zu verlieren und dann herauszufinden, dass die Mutter mit dessen Mörder verheiratet ist!
    Ich hoffe, ich komme heute noch ein bisschen zum Lesen.


    Liebe Grüße,


    mondpilz

    Eine weitere Inhalsangabe spare ich mir.


    Meine Meinung


    Nun - was soll ich sagen, was nicht schon alle vor mir gesagt haben?
    Ich habe das Buch an einem Tag gelesen, weil ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich hatte letztes Jahr Sturmhöhe von Emily Bronte gelesen und muss sagen, dass Charlotte ihrer Schwester um nichts nachsteht. Zwar sind die Geschichte vollkommen verschieden, trotzdem reißen sie mit und man fühlt und leidet mit den Figuren. So unsympathisch mir die Charaktere in Sturmhöhe waren, so sympathisch fand ich die Protagonisten in Jane Eyre. Die Landschaftsbeschreibungen sind in beiden Büchern traumhaft und man bekommt wirklich den Eindruck selbst in den englischen Hügeln zu sitzen. Die Bronte-Schwestern zeigen, dass man auch romantische Liebesgeschichten erzählen kann, ohne in Schmalz zu versinken und ich werde hoffentlich auch bald ein Werk der dritten, Anne, lesen.
    Der einzige Punkt, warum Jane Eyre trotzdem nur den zweiten Platz bekommt, ist die wundersame Zusammenführung der Familie. Das ist mir dann doch ein bisschen zu spirituell oder zu kitschig.


    Daher gibt es von mir "nur" vier Ratten.


    4ratten




    mondpilz

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    Handlung


    1875: Sloan ist Halbindianer und bei der Kavallerie. Eines Nachts verirrt sich Sabrina auf der Flucht vor ihrem Stiefvater in sein Hotelzimmer. Er hält sie für eine Hure und weil sie dieses Missverständis aus Angst vor Entdeckung nicht aufklärt, schlafen sie miteinander. Sie wird schwanger und Sloan drängt sie zur Heirat, der sie widerwillig zustimmt. Am Tag der Trauung verliert sie jedoch ihr Kind, was für Sloan aber kein Grund ist, die Ehe annullieren zu lassen. So muss Sabrina ihrem verhassten Ehemann nach Amerika folgen, wo er als Vermittler zwischen den weißen Siedlern und den Indianern eine lebensgefährliche Position in diesem Krieg einnimmt. Langsam muss sich die junge Frau eingestehen, dass sie doch mehr für ihren Mann empfindet.



    Meine Meinung


    :kotz:
    Man kann dieses Buch in zwei Stränge aufteilen - einen furchtbar langweiligen, der sich mit Kriegsstrategien auseinandersetzt (und historisch nicht sonderlich fundiert klingt) und einen romantisch-leidenschaftlich-schwülstigen, der sich mit der Liebesgeschichte der beiden Protagonisten beschäftigt. Der Sex erinnert die ersten Male eher an halbe Vergewaltigungen und wenn ich in den nächsten zwei Monaten noch einmal die Worte elfenbeinfarben oder bronzefarben lesen muss, :kotz:
    Aber eines habe ich daraus gelernt - beim nächsten SLW nehme ich lieber in einer anderen Qualifikationsstufe teil, als nocheinmal so einen Schund zu lesen.


    Liebe Grüße,


    mondpilz

    „Seit kurzem fühlt sich mein Leben an wie ein grauenvoller Witz.“


    „Herrgott, bin ich neuerdings fett.“


    „Sind euch die stoischen Aspekte des harten Trinkens, des totalen Trinkens vertraut?“


    „Sobald ich das ganze Geld gemacht habe, das angesagt ist, und nach Kalifornien düse, um mich dieser wohlverdienten Körpertransplantation zu unterziehen, die ich mir versprochen habe, werde ich den Namen von Old Grünauge erwähnen und den Doktores, wenn ich mich hinlege, sagen: Da. So will ich das auch haben. Macht so einen aus mir...“


    „Nach einer Weile ist Frauenschlagen ein Klacks.“


    „Ich erinnere mich nur an die Hälfte dessen, was ich tue. Aber ich will es auch gar nicht.“


    “- hundert Kilo Rowdygene, Alkohol, Kippen und Fast Food, vom schweren Sprit angeschlagen und verstopft -“


    „Es gibt nur einen Weg, im Prügeln gut zu werden: Man muss es oft tun.“


    „Was mich und Lesen angeht, kann ich nur sagen, ich kann nicht lesen, weil Lesen meinen Augen weh tut. Ich kann keine Brille tragen, weil mir dann die Nase weh tut. Und ich kann keine Linsen tragen, weil sie mich nerven.“


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    John Self ist ein ziemlich trauriger und ziemlich kaputter Engländer, der nach New York fliegt, um dort mit einem Film noch reicher zu werden. Sein Tagesablauf besteht hauptsächlich darin zu saufen, zu rauchen, sich mit Pornographie zu beschäftigen oder mit seinen Schauspielern oder seinem Produzenten zu telefonieren. Er ist der Inbegriff des modernen Kapitalisten.
    Obwohl es teilweise nur sehr schwer nachvollziehbar ist, wie man sich selbst so bewusst zugrunde richten kann, kommt manchmal doch ein bisschen Mitleid zu diesem Menschen auf – als er beispielsweise zum Frühstück verabredet ist, aber erst um acht Uhr abends erscheint und sich wundert, warum niemand da ist, ist das so tragisch, dass man nicht anders kann, als ein wenig Mitgefühl für diesen Versager der modernen Zeit zu empfinden.


    Die Sprache hat mir durchweg gut gefallen und v.a. der vorherrschend sarkastische bis zynische Unterton hat mir den an sich unsympathischen Antihelden doch etwas sympathischer gemacht. Diese Kombination von Tragik und Witz hat mich doch so überzeugt, dass ich es jedem empfehle, der schwarzen Humor mag und auf eine romantische Darstellung der Realität verzichten kann.



    lg,


    mondpilz

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    Ich habe mich gestern dann doch entschlossen, Ulysses nach 380 Seiten abzubrechen. Wie es den Weg auf praktisch jeden Literaturkanon geschafft hat, ist mir ein Rätsel, das sich für mich wohl auch nicht mehr lüften wird. Auch, womit es einen Bezeichnung wie 'Roman des Jahrhunderts' verdient hat, ist mir gänzlich unverständlich.


    Aber ich gehe einmal davon aus, dass so viele Literaturwissenschaftler und Kritiker wohl nicht vollkommen übergeschnappt sind und einen Haufen Schund auch als solchen erkennen würden und schiebe meine mangelnde Begeisterungsfähigkeit bezüglich dieses Werkes auf meinen fehlenden Verstand oder unzureichende Bildung.


    Mich hat dieses Buch einfach nur von Anfang an genervt. Ich hätte es wirklich gerne zu Ende gelesen (um zu einem vollständigen Urteil fähig zu sein), aber die Lektüre hat mir einfach jeglichen Spaß am Lesen genommen. Die Sprache und den Stil fand ich einfach fürchterlich und ich konnte auch der Idee nicht wirklich viel abgewinnen. Ich habe vor Ulysses extra noch die Odyssee gelesen und einmal davon abgesehen, dass ich es unmöglich finde, dass Joyce diese Blättersammlung mit diesem Titel versieht, hatte ich beim Lesen derselben hundertmal, nein, milliardenmal mehr Spaß!
    Wie bitte konnte sich dieser Roman so lange halten? Wahrscheinlich ist er einfach für Menschen eines Bildungsniveaus geschrieben, das ich niemals erreichen werde.




    mondpilz




    PS: Was bitte ist so schlimm an Anführungszeichen?!

    Hmm,


    ich glaube, ich habe jetzt echt keine Lust mehr zu lesen. Ich brauche zu diesem Büchlein wirklich Sekundärliteratur. Ich verstehe irgendwie nur entfernt worum es geht... Außerdem ist es etwas anstrengend dauernd Handschrift zu lesen, v.a. wenn sie an den Rändern ausgebleicht ist und man deswegen manche Wörter nur erraten kann.
    Ich geh mir jetzt Panic Room ansehen. Das deprimiert mich wenigstens nicht...


    Euch allen noch viel Spaß,


    eine enttäuschte


    mondpilz

    Mein Buch ist The Marriage of Heaven and Hell von William Blake:


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    Das Buch beinhaltet die Farbkopien des Originals, also wie Blake es damals geschrieben und illustriert hat. Das sieht alles sehr hübsch aus. Es hat zwar nur knapp 50 Seiten, aber es ist auf Englisch und anscheinend weitgehend philosophisch, also könnte ich schon länger brauchen. Worum es geht, weiß ich noch nicht.


    Euch allen viel Spaß,


    mondpilz

    Huhu,


    nachdem mir die letzte Lesenacht sehr gefallen hat, würde ich natürlich jetzt auch wieder gerne mitlesen. Aber ich habe irgendwie keine wirklich passenden Bücher dazu :traurig: Das einzige, das zumindest ein bisschen passen würde, ist:


    The Marriage of Heaven and Hell von William Blake:


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    Ginge das oder ist das zu abwegig? Sonst muss ich mir extra noch ein Buch kaufen...


    lg,


    mondpilz

    Also ich habe gerade Der stumme Schrei zu Ende gelesen. Das Buch hat mir insgesamt sehr gut gefallen, das Ende hat mich sehr versöhnt. Ein wunderbarer letzter Satz!


    Es war schön mit euch allen zu lesen und ich freue mich schon auf das nächste Mal!


    Also euch noch viel Spaß und noch eine schöne Nacht,


    mondpilz




    PS: Ich würde auch das Erste nehmen...

    Hui, jetzt wird es ja hier richtig leer :zwinker:


    Ein Kapitel, drei Nektarinen und einen Apfel später habe ich schon wieder etwas beruhigt. Jetzt ist es wieder eher tragisch als dramatisch... Dafür richtig tragisch. Und aus richtig dramatischen Gründen richtig tragisch. Hach, tolles Buch!

    Huhu, die Nacht neigt sich der Wende zu...



    Zu dem Wortschatz: ich habe im Gegenteil mal gelesen, dass der englische Wortschatz größer wäre als der deutsche, weiß aber nicht, ob das nun stimmt oder nicht.


    Dein Buch klingt jedenfalls interessant.
    Ich habe übrigens auch mal ein wenig Japanisch gelernt. 3 Semeter "Japanisch für Nicht-Japanologen". Eine faszinierende Sprache, aber einfach ist sie nicht! Viel Spaß dabei.


    Das mit dem Wortschatz müssen wir noch irgendwie rausbekommen, sonst kann ich nicht schlafen :breitgrins:
    Ja, ich freu mich schon sehr auf Japanisch, das wird bestimmt spannend und sehr anspruchsvoll.



    Ich habe das Gefühl, es wird von Band zu Band einem Rollenspiel ähnlicher, im ersten und zweiten Band war's noch nicht so ausgeprägt. Beschreibungen sind auf ein Minimum reduziert, und alle Protagonisten sind immer in irgendeiner Form in Aktion. Mein größtes Problem ist, daß es in der ganzen Horde eigentlich keinen Idenfitikationscharakter gibt, sie sind allesamt – wie sich das für Drow gehört – ziemliche Ekelpakete. Allerdings habe ich seit dem ersten Band beschlossen, daß mir am ehesten der Schwertmeister sympathisch sein könnte. Eine gute Wahl, denn er entwickelt gerade richtig menschlich, liebenswerte Züge. Als hätte ich es geahnt :herz: Trotz dieser nervigen Charaktere gefällt es mir schon ganz gut, ich habe aber auch selbst eine ganze Weile AD&D nach etwas abgewandelten Regeln gespielt und unser Dungeonmaster hat uns auch in den Forgotten Realms herumgescheucht, daher bin ich hier „vorbelastet“. Die meisten anderen Leser des Bookrings haben nach dem ersten Band aufgeben, der Rest im zweiten. Ist also wohl nur was für Hardcore-Fans :breitgrins:


    Ja, ich habe auch längere Zeit D&D gespielt, bis sich die Gruppe aufgelöst hat. Und auch ziemlich viel DSA und Shadowrun (und viele viele viele Systeme ausprobiert), und von den letzten beiden wurde ich von fanatischen Mitspielern auch mal gezwungen, das ein oder andere Buch zu lesen und die waren alle einfach grottenschlecht! Ich hab auch keines davon beendet, weil es mich spätestens nach der Hälfte so genervt hat.
    D&D hat von diesen dreien auch die schönsten und am besten geschriebenen Regelwerke, also vielleicht muss ich mir das doch einmal antun. Wenn vielleicht auch lieber mit einem anderen Buch als du es gerade liest. Die Handlungsweise deiner Mitleser schreckt mich doch etwas ab. :breitgrins:



    Aber jetzt wieder zu meinem Buch:


    OH MEIN GOTT! Ich habe noch einen Schock vom Ende des letzten Kapitels! Wenn es noch jemand lesen will, spoiler ich lieber. Also Takashi macht jedenfalls etwas, wofür ihn eigentlich jeder hassen muss. Einmal davon abgesehen, dass er diesen Aufstand tatsächlich zu Stande bringt,

    . Das alles macht ihn schon sehr unsympathisch finde ich. Aber ich ging davon aus, dass sich die Wege der zwei Brüder nun einfach endgültig trennen würden und damit die Sache erledigt wäre. Mitsu dachte das anscheinend auch. Doch dann kommt seine Frau mitten in der Nacht zu ihn und erzählt ihm, dass

    Ich bin jetzt sowas von geschockt. Mit so etwas hätte ich niemals gerechnet; v.a. weil das Buch bisher eher undramatisch war. Mit dem Aufstand beispielsweise konnte man rechnen, mit dieser Wendung aber eigentlich nicht. Also ich zumindest nicht.
    Einmal von meinen heftigen Gefühlen im Moment abgesehen, gab es auch noch anderes Interessantes in den letzten 50 Seiten. So verkörpert die Einwohnerschaft des Dorfes die typische Fremdenfeindlichkeit und Ablehung gegen alles, was anders ist, die überall auf der Welt existiert. So konzentriert sich der Hass der Dorfbewohner auf die Koreaner, die zum Sündenbock für alles Übel werden, was dem Dorf zustößt. Mitsu versucht dagegen zu argumentieren, mit sehr einleuchtenden und klar verständlichen Argumenten. Aber nichts davon kommt bei den Einwohnern an; sie wollen ihren Hass einfach in Ruhe ausleben. Und ich denke, jeder hier kennt diese Situation?! Sei es in einer Diskussion mit den Großeltern über 'Ausländer', mit pubertierenden Mitschülern über das Frauenbild oder mit Freunden mit Liebeskummer über den oder die Verflossene!


    Ich werde jetzt ein bisschen Obst essen und die Kanne Tee nochmal aufwärmen. Und dann bin ich absolut gespannt, wie es weitergeht!


    lg,


    mondpilz


    Damit tust Du, meines Erachtens, dem Englischen unrecht. Im Vergleich zum Deutschen sind die meisten Sprachen zwar strikter im Satzaufbau, und das gilt auch für das Englische, aber im Vokabular und der Ausdrucksfähigkeit ist Englisch dem Deutschen sicher nicht unterlegen.


    Nein, das sehe ich anders. Ich finde, dass gerade eben im Vokabular und der Ausdrucksfähigkeit das Englische dem Deutschen klar unterlegen ist! Ich kann mich irren, aber ich glaube mich erinnern zu können, dass der deutsche Wortschatz größer ist als der Englische?! Weiß das jemand genauer? Das kann natürlich auch Geschmacks- , bzw. Ansichtssache sein. Ich weiß es nicht.
    Aber noch kurz zu deinem Buch - wie ist es? Ich habe mit Bücher zu Rollenspielen bisher leider keine guten Erfahrungen machen können, aber vielleicht würde es sich doch mal lohnen?



    Naja also eigentlich doch oder? :rollen: :zwinker:


    Findest du? Immerhin ist die dritthäufigste Sprache, die an japanischen Schule unterrichtet wird, Deutsch und Japan ist ja allgemein sehr westlich orientiert. Daher kommt es mir im Vergleich zum Rest der asiatischen Welt nicht so sonderlich exotisch vor. Mittlerweile kann man ja auch schon an der VHS Japanisch-Kurse belegen. Aber vielleicht kommt mir das auch nur so vor, weil ich mich in letzter Zeit mehr damit beschäftige :zwinker:



    Meine Meinung, eine Direktübersetzung sei immer das beste, habe ich nach einigen mehr oder weniger missglückten solchen Übersetzungen mittlerweile revidiert. Übersetzen ist eine Kunst und ein Übersetzer muss nicht nur hervorragende Kenntnisse der Ursprungssprache haben, sondern muss zudem noch in der Zielsprache ein ebenso guter Stilist sein wie ein Autor.
    Also: am liebsten eine direkte Übersetzung, aber wichtiger ist eine gute!


    Ja, so pauschal wollte ich mich da eigentlich auch nicht ausdrücken. Natürlich kann auch eine Direktübersetzung absoluter Mist sein, das ist mir natürlich auch schon untergekommen. Aber wenn schon die erste Übersetzung von Sprache A in Sprache B schlecht ist, wie soll dann auch ein guter Übersetzer von Sprache B in Sprache C das noch ordentlich hinbekommen?! Für eine gute Direktübersetzung braucht es nur einen Übersetzer, für eine gute Umwegübersetzung (mind.) zwei. Ich habe eine Ausgabe von 2005, also schätze ich, dass es noch keine Direktübersetung gibt.




    Ach, ihr schreibt ja so viel, da kommt man gar nicht nach mit dem Nachlesen (und dann will das eigene Buch ja auch noch gelesen werden).


    Ja *hoil* Ich kriege meinen Beitrag nicht mehr fertig, weil dauernd wieder jemand schreibt :traurig:



    SO! Jetzt mal kurz zu meinem Buch :zwinker:


    Ich bin mittlerweile ca. 50 Seiten weitergekommen und die Hassliebe zwischen den Brüdern entwickelt sich weiter. In ihrem Heimatdorf gab es um 1860 einen Aufstand, den ihr Urgroßvater wohl niedergeschlagen und dessen Bruder wahrscheinlich angestachelt hat. Sie wissen aber auch nicht so Recht, wie es denn eigentlich war. Jedenfalls hat jeder der beiden seine eigene Version der Geschichte. Mitsu (der Ich-Erzähler) interessiert sich für die nachprüfbaren Fakten, sein Bruder Takashi allerdings will den Aufstandsanführer verherrlichen und versucht durch die Bildung einer Gruppe aus den Jugendlichen des Dorfes, einen neuen Aufstand heraufzubeschwören. Auch charakterlich unterscheiden sie sich grundsätzlich. Mir ist der Ich-Erzähler eigentlich sympathischer, aber ich bin mir nicht sicher, ob das an der Erzählweise liegt (und dadurch ja gewollt ist) oder an mir und meinem persönlichem Geschmack. Im Buch ist er nämlich der Außerseiter und niemand findet ihn sympathisch. Vor kurzem hat sich sein bester Freund umgebracht (nackt erhängt, mit rot angemaltem Gesicht und einer Gurke im Hintern :rollen: ) und er und seine Frau mussten ihr Kind weggeben, weil es geistig starke Schäden hatte. Außerdem hat er ein Auge verloren und ist Übersetzer. Er hat eigentlich den Willen zu leben verloren und vegetiert nur noch vor sich hin. Sein Bruder hingegen versucht ständig im Mittelpunkt zu stehen und etwas Besonderes zu sein. Zumindest stellt Mitsu es so dar; häufig benutzt er die Worte "naiv" und "kindlicher Stolz" in seiner Beschreibung.
    Zu diesem Buch würde sich gut eine Leserunde anbieten, finde ich. Da gibt es viel Gesprächsstoff


    Also dann schnell weiter!


    mondpilz


    Meinst du das dir der Erzählstil vielleicht gerade deshalb so gut gefällt? Ein interessanter Aspekt übrigens, ich wüsste nicht das ich mal darauf geachtet hätte ob ein Buch um mehrere Ecken übersetzt wurde, kann mir aber gut vorstellen das es da Unterschiede gibt.


    Nein, das denke ich eigentlich nicht. Im ersten Kapitel kam mir die Wortwahl und der Satzbau eher etwas holprig vor und habe es auf die doppelte Übersetzung geschoben :zwinker:
    Da gibt es sicherlich Unterschiede! Da gehen bestimmt tausende von Feinheiten und Nuancen verloren; gerade wenn die Zwischenstufe Englisch (das ja im Vergleich zum Deutschen nicht unbedingt sonderlich präzise oder exakt ist) ist. Na ja, ich zwei oder drei Jahren kann ich vielleicht ja so weit Japanisch, dass ich es im Original lesen kann :breitgrins:
    Es steht auch vorne drin, dass es von jemandem mit der japanischen Version verglichen und überarbeitet wurde.
    Mich wundert es überhaupt, dass es sowas heutzutage noch gibt. Ich hätte gedacht, dass es mittlerweile genügend Übersetzer für alle Sprachen gibt; v.a. weil Oe ja doch Literaturnobelpreisträger und Japanisch nicht sooo exotisch ist...
    Na ja.
    Ui, mein Erkältungstee ist fertig! (Ich weiß nicht, ob er schmeckt, aber er roch sehr... gesund...) Dann mach ich mich mal ans Lesen!


    Liebe Grüße,


    mondpilz

    Huhu, ich freu mich, nicht allein lesen zu müssen :klatschen:


    Ich lese schon seit eineinhalb Wochen Der stumme Schrei von Kenzaburo Oe:


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    Es geht um zwei sehr verschiedene Brüder, die zusammen in ihr Heimatdorf zurückkehren, das sich seit ihrer Kindheit ziemlich verändert hat. Jeder entdeckt auf seine Weise Neues oder wiederentdeckt alte Erinnerungen.
    Ich bin ca. auf Seite 175 und somit ziemlich genau bei der Hälfte. Bisher gefällt es mir sehr gut, die Sprache ist toll und der Erzählstil faszinierend. Etwas irritiert hat mich, dass die deutsche Ausgabe eigentlich aus dem Englischen übersetzt wurde und nicht direkt aus dem Japanischen.


    lg und auch allen anderen viel Spaß,


    mondpilz


    EDIT:
    Lucidique: Den Zahlenteufel habe ich auch einmal mit zehn oder so gelesen. Ich fand das Buch toll! V.a. solche Sachen wie 'den Rettich ziehen'!

    Hey ihr,


    ich hab noch nie bei einer Lesenacht mitgemacht, aber ich hätte auch Lust dazu!
    Vor allem ist mir gerade so unendlich langweilig!
    Darf ich also auch mitmachen?


    lg,


    mondpilz

    Hier endlich auch meine Rezension:



    Inhalt


    Offiziell erzählt Tristram Shandy in diesem Buch von seinem Leben und seinen Meinungen. Tatsächlich aber erfährt man hauptsächlich die Meinungen des Vaters und des Onkels der sog. Hauptperson; aus dem Leben werden nur einige mehr oder minder tragische Episoden genannt (die Nase bei der Geburt zerquetscht, als Kind beinahe von einem Fenster entmannt,...) und erst in den letzten drei der insgesamt neun Bücher wird Tristram wirklich zur Hauptfigur des Romans.



    Meine Meinung


    Dieses Buch ist ein einziges Chaos – von einem linearen Handlungsstrang oder einer einheitlichen Erzählweise kann keine Rede sein! Man hat den Eindruck, dass Tristram Shandy wirklich einfach alles zu Papier gebracht hat, was ihm in diesem Augenblick in den Sinn kam. Im Übrigen bezweifle ich die Existenz Sternes – es geht über meine Vorstellungskraft, dass hinter dieser Figur (oder - wie sandhofer bemerkte – hinter diesen Figuren) noch ein Mensch stehen soll oder überhaupt kann! Also entweder gab es nie einen Laurence Sterne oder aber Tristram Shandy ist schlicht ein Pseudonym Sternes.
    Ich fand dieses Buch an sich nicht sonderlich schwer oder mühsam zu lesen, passagenweise waren die Sätze vielleicht etwas verschachtelt und lang, aber ansonsten war der Stil immer klar verständlich. Mein Problem liegt nicht am Werk Sternes (ja, okay, zumindest sein Name steht auf dem Umschlag :rollen:), sondern eigentlich am Herausgeber oder genauer der Herausgebensart. Ich glaube, man könnte Tristram Shandy viel mehr und auch viel leichter genießen, wenn es die einzelnen Bücher auch einzeln zu kaufen gäbe und nicht in einem Band zusammengefasst. Ich hatte beim Lesen manchmal den Eindruck, dass es mir einfach zu viel wurde. Deswegen werde ich es das nächste Mal (und es wird definitiv ein nächstes Mal geben) die neun Bücher auch einzeln lesen, um den Inhalt jedes einzelnen gebührend zu erfassen und schätzen zu lernen. Dieses Mal waren die Bücher für mich eher wie Kapitel und so hetzte ich durch das Buch, wobei mir gewiss einiges entgangen ist.
    Für mich auf jeden Fall ein tolles Buch, das noch zu mehrmaliger Wiederlektüre verpflichtet!


    4ratten


    lg,


    mondpilz



    PS: Meine Lieblingsstelle ist übrigens die Erzählung mit dem Maultier (Buch 7, Kapitel 21-25).