Gabriela Galvani - Die Seidenhändlerin

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    Verlag: Aufbau Verlag
    ISBN: 978-3746624679
    Erscheinungsdatum: Oktober 2008
    Genre: historischer Roman/ Italien/Schweiz


    Klappentext


    Como zur Zeit der napoleonischen Besatzung 1797:


    Emilia Bossi kehrt nach dem skandalösen Ende einer Liebe aus Wien zurück in die Heimat ihrer Familie, als ihre Zwillingsschwester Serena auf mysteriöse Weise ums Leben kommt. Völlig unvorbereitet muss sie die Identität der erfolgreichen Seidenhändlerin annehmen, um das Familiengeschäft mit dem Schmuggel von kostbaren Stoffen über die Landesgrenzen hinweg am Leben zu erhalten. Glücklicherweise findet Emilia in dem Tessiner Zeitungsverleger Francesco Agnelli einen Gleichgesinnten. Doch sie beginnt mehr für ihn zu empfinden, als die Situation erlaubt. Francesco ist verheiratet, außerdem hält er sie für Serena. Nicht zuletzt mischt sich ein abgewiesener Liebhaber ihrer Schwester bedrohlich in ihr neues Leben ein- bald muss Emilia befürchten, als Betrügerin entlarvt zu werden....


    Quelle: Aufbau


    Meine Zusammenfassung:


    Innerhalb eines kurzen Augenblicks sind Emilias Ruf und ihre Aussicht auf eine gute Verbindung dahin, als sie zusammen mit ihrem angeblichen Verlobten bei einem Besuch des Freihaustheaters auf die Ehefrau des „Verlobten“ treffen, die ihrem Mann vor aller Augen eine Szene macht und ihn dann beherzt aus Emilias Reichweite entfernt.


    Verstört verlässt Emilia die Lokalität, wird jedoch von einer jungen Frau namens Lucia Agnelli angesprochen ,die ihr Mut zuspricht und Emilia ihre Hilfe anbietet. Obwohl schon einen Tag später ganz Wien andere Sorgen hat, denn Napoleon Bonaparte ist nur noch wenige Meilen von Wien entfernt, wird Emilia aus den Diensten ihrer Arbeitgeberin entlassen. Ihr bleibt keine andere Möglichkeit, als Wien den Rücken zu kehren und zurückzugehen. Nach Como, wo ihre Zwillingsschwester Serena das Familiengeschäft der Bossis führt. Da sie ohne eine Bezahlung aus den Diensten ihrer Arbeitgeberin entlassen wurde, nimmt sie Lucia Agnellis freundschaftliches und großzügiges Angebot an, zusammen mit ihr in einer gemieteten Droschke nach Italien zu reisen.


    Währendessen in Como, steht Serena dem gutaussehenden Künstler Stefano Modell. Er will eine Skulptur von ihr erschaffen und zugleich hofft er, auch das Herz der schönen Seidenhändlerin gewinnen zu können. Aus dem Grunde erzählt er ihr, dass es ihm dank seines Freundes Francesco, einem Zeitungsverleger, gelungen ist die Familie Bonaparte persönlich auf ihre erlesenen Stoffe aufmerksam zu machen.
    Die berechnende Serena vertröstet den Künstler zunächst und macht sich sogleich auf den Weg zu den Bonapartes. Dort trifft sie auch Francesco, der diesen Kontakt erst möglich gemacht hat. Da sie annimmt dass er unverheiratet ist und sie spürt, dass er Interesse an ihr hat, lässt sie sich in der Hoffnung auf einen Antrag seinerseits, auf eine leidenschaftliche Liebesnacht mit ihm ein.


    In der Zwischenzeit ist Emilia wieder zu Hause in Como angekommen und trifft einen Tag später auch auf ihre Schwester, die von den Bonapartes zurückgekehrt ist. Wieder einmal wird Emilia jedoch bewusst, wie fremd sie sich geworden sind und wie egoistisch und kalt ihre Schwester ist. Am liebsten würde sie das Elterhaus gleich wieder verlassen, doch ohne finanzielle Mittel sind ihr die Hände gebunden. Also hört sie stillschweigend den Heiratsplänen der Schwester zu und beneidet Serena sogar ein wenig um ihr vermeintliches
    Glück.


    Mitten in der Nacht werden die Schwestern jedoch durch einen aufgebrachten, lärmenden Mann geweckt, der sich Einlass in das Elternhaus verschaffen will. Serena geht hinunter um mit ihm zu sprechen, doch sie kehrt nicht mehr zurück.
    Am nächsten Morgen wird Emilia von einer traurigen Nachricht geweckt. Ihre Schwester wurde tot aufgefunden. Da Serena jedoch zum Zeitpunkt ihres Todes Emilias Mantel trug, glauben alle, es wäre Emilias Leiche.


    Sie will den Irrtum gleich richtig stellen, doch erschüttert von der Todesnachricht und geschwächt von einem Fieber ist sie erst einige Tage später wieder ansprechbar. Nach kurzer Überlegung beschließt sie, es dabei zu belassen und gibt sich fortan als Serena aus. Womit sie jedoch nicht rechnet ist, dass sie eines Tages ihrer Freundin Lucia Agnelli wieder begegnet. Lucia ahnt jedoch nicht, dass sie Emilia vor sich hat und bietet nun auch Serena ihre Freundschaft an. Bei einem Besuch lernt Emilia Lucias verheirateten Bruder Francesco kennen. Er scheint von Anfang an irritiert zu sein, als er sie trifft und nach weiteren Begegnungen stellt sich heraus, dass Francesco der Geliebte ihrer Schwester war. Obwohl er verheiratet ist, wenn auch unglücklich, kann sich Emilia kaum seiner faszinierenden Ausstrahlung erwehren und ist beeindruckt von seinem Intellekt.


    Nach einer gemeinsamen Liebesnacht trennen sich jedoch die Wege der beiden wieder, denn Francesco muss in den Krieg ziehen. Wird es überhaupt eine Möglichkeit für die Liebenden geben, jemals zusammen zu kommen?


    Meine Einschätzung:


    Dieser Roman ist im Grunde eine interessant geschilderte Familiensaga. Als Schauplatz wählte die Autorin ein bisher eher ungewöhnliches bzw. wenig behandeltes Setting. Der Leser wird an wunderschöne Orte wie Como oder Lugano zur Zeit der napoleonischen Besetzung entführt. Zudem erfährt man einiges Wissenswertes über die Koalitionskriege der damaligen Zeit.
    Die weibliche Hauptfigur des Buches, Emilia Bossi ist eine junge, freundliche Person, die schuldlos bei der Wiener Gesellschaft in Ungnade gefallen ist und versucht, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Obwohl sie über den Tod ihrer Schwester bestürzt ist, sieht sie darin auch die einzigartige Chance die sich ihr darbietet und die sie auch zu nutzen weiß.
    Der Leser kann sich sehr schnell mit ihrer sympathischen Wesensart identifizieren und erhofft sich sogleich ein Happy-End für die Protagonistin dieses Romans.


    Gabriela Galvani verbindet geschickt eine Liebesgeschichte mit den politischen Wirren der damaligen Zeit und erzeugt genug Dramatik und Spannung, um den Leser an das Buch zu fesseln. Zudem ist ihre Ausdrucksweise erfreulich gekonnt und hebt sich positiv hervor.


    Einziger Wermutstropfen war für mich, dass mir der Held des Buches, Francesco ein wenig zu farblos wirkte und sein Werdegang mich nicht richtig berühren konnte.


    Fazit: Eine gelungene Familiensaga während der helvetischen Revolution!


    Meine Bewertung: 4 von 5 Punkten



    EDIT
    Huhu, ich habe den Betreff etwas angepasst. LG Seychella

    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()