Iwan Alexejewitsch Bunin – Frühe Erzählungen

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 2.389 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Aldawen.

  • Vermutlich gibt es unterschiedliche Zusammenstellungen, ich hatte dieses Buch:


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    in dem neben dem Kurzroman (oder Poem) Das Dorf noch sieben Erzählungen aus den Jahren 1911 bis 1916 enthalten waren. Da ich keinen passenderen Buchtitel weiß, habe ich die allgemeine Variante gewählt.


    Swertschok: Der alte Sattler berichtet vom Erfrierungstod seines Sohnes einige Jahre zuvor.


    Der fröhliche Hof: Die alte Anisja hat es nicht leicht, denn ihr Sohn Jegor arbeitet nicht ordentlich und ist ziemlich von ihr abhängig. Einmal reist er nach Moskau, um dort zu arbeiten, kommt aber schon bald unverrichteter Dinge zurück. Danach nimmt er eine Stelle als Waldhüter an. Anisja will ihn aufsuchen, weil sie ihren Tod nahen fühlt, aber als sie in seiner heruntergekommenen Hütte ankommt, ist Jegor nicht da – er säuft im Nachbardorf mit dem Schmied. Als er zurückkehrt, findet er seine tote Mutter, aber das Leben allein ist zuviel für ihn.


    Ignat: Ignat ist ein einfacher Hirte, während Ljubka im Herrenhaus aufgewachsen ist, es geht das Gerücht, sie sei die Tochter des Gutsherrn. Zum Leidwesen Ignats schäkert sie mit den Söhnen des Hauses, was aber natürlich keine Perspektive hat, und so kommt es doch zur Heirat von Ignat und Ljubka. Ignat muß zum Militär und als er zurückkommt, erfährt er schnell (eigentlich wußte er es auch schon), daß seine Frau ihn betrügt. Er beschließt, sich selbst ein Bild zu machen und nähert sich nachts dem Haus ...


    Ein letztes Wiedersehen (Wera): Der Gutsbesitzer Streschnjow trifft sich ein letztes Mal mit seiner Geliebten. Er hatte sie lange begehrt, und obwohl sie nun für ihn frei wäre, hat die Beziehung keine Zukunft.


    Kelch des Lebens: Alexandra Wassiljewna ist eigentlich zu beneiden, denn mehrere junge Männer bemühen sich um sie. Sie entscheidet sich für Selichow, der seine Geschäfte zielstrebig verfolgt und reich wird. Der abgewiesene Jordanskij wird Pastor und zum gelehrten und gefürchteten Vater Kir. Selichow und Jordanskij stehen zeitlebens in Rivalität zueinander, und die Frau muß mit einer Ehe klarkommen, in der sie nicht nur unglücklich, sondern völlig an den Rand gedrängt und für überflüssig erklärt ist.


    Leichter Atem: Die junge und schöne Olja Meschtscherskaja bezahlt ihre Vorzüge mit einem frühen Tod.


    Kasimir Stanislawowitsch: Der Mann ist offensichtlich ein Trinker und körperliches Wrack. Auf Grund eines geheimnisvollen Telegramms macht er sich auf den Weg nach Moskau und verbringt dort zwei Tage ...


    Die Erzählungen kreisen um mehrere Themen: Niedergang, Verfall, Stillstand, Tod in der Liebe und durch die Liebe (wie es der Klappentext so schön formuliert). Wie schon in Das Dorf ist auch hier die Ausweglosigkeit gerade der unteren Gesellschaftsschichten, die Abhängigkeit vom Wohlwollen der „Herren“ deutlich spür- und sichtbar. Durch die Bank handelt es sich um Menschen, die schwere Schicksalsschläge erlitten haben, ohne dem etwas entgegensetzen zu können, oder um gescheiterte Existenzen, die ihre Zuflucht in Alkohol und Gewalt suchen. Das könnte alles furchtbar deprimierend sein (ist es im Grunde auch), wenn es nicht von Bunin so schön erzählt würde.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Hallo Aldawen,


    die von dir erwähnten Erzählungen sind alle in dem Piper-TB - Band Iwan Bunin "Ein letztes Wiedersehen" enthalten. Allerdings antiquarisch (Serie Piper 960).
    Also, wenn ich die Geschichten lese, dann melde ich mich noch mal.
    Übrigens freue ich mich, dass dir dieser Nobelpreisträger gefällt. :smile:


    Liebe Grüße
    mombour


  • Also, wenn ich die Geschichten lese, dann melde ich mich noch mal.


    Darauf freue ich mich einfach schon mal :smile:



    Übrigens freue ich mich, dass dir dieser Nobelpreisträger gefällt. :smile:


    :breitgrins: Naja, sie können ja nicht alle in Pleiten enden ... Tatsache ist: Wenn mich noch mal irgendetwas von Bunin anspringt, würde ich wohl zugreifen.


    Schönen Gruß,
    Aldawen