[Peru] Teresa Ruiz Rosas – Die verwandelte Frau

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    Inhalt: Bei dem bekannten Schönheitschirurgen Bustíos taucht in seiner Klinik in Lima eine Frau auf, die eine vollständige Gesichtsumwandlung wünscht. Bustíos begreift dies als Herausforderung und stellt keine Fragen nach dem Warum. Elvira Peña spürt, daß dieser Arzt für ihre Pläne zu gewinnen sein könnte, und tatsächlich läßt er sich darauf ein in Arequipa eine neue Klinik zu eröffnen, in der Menschen, die sich die Operationen sonst nicht leisten können, die aber als Opfer des Bürgerkrieges mit Verunstaltungen leben müssen, wenigstens ein Teil ihrer Würde wiedergegeben wird. Bei einer großen Feier zum zweiten Geburtstag der Klinik erlebt Elvira einen Schock: ein ihr unbekannter Mann nennt ihren richtigen Namen. Der Oberstleutnant a. D. Vicente Muñiz kennt ihre Geschichte, und endlich wird Elvira erfahren, was mit ihrem Freund Felipe Arréstegui, Mathematiker und Universitätdozent, wirklich geschah.



    Meine Meinung: Keine leichte Kost, wie so oft, wenn in Romanen die Traumata von Bürgerkriegen an zwar fiktiven aber exemplarischen Einzelschicksalen aufgearbeitet werden, wie hier eben der peruanische Konflikt zwischen Armee und Sendero luminoso. Dabei kommt die Erzählung erst recht spät in Fahrt, nach den ersten ca. 40 Seiten von rund 180 fragte ich mich immer noch, was das alles soll und ob ich wirklich mit Details von Schönheitsoperationen, die gelangweilte Upper-Class-Damen an sich vornehmen lassen, belästigt werden will. Ich bin auch immer noch der Ansicht, daß dieser Anlauf, der im Gesamtkontext nicht überflüssig ist, zu lang und zu detailliert geraten ist. Aber es lohnt sich, dran zu bleiben.


    Elviras Geschichte, die sich in ihren eigenen Erinnerungen vor dem Leser entfaltet, und die Informationen, die sie von Muñiz bzw. einem anderen Ex-Soldaten erhält, vermitteln ein bedrückendes Bild dessen, was in diesen Jahren Menschenrechte wert waren: Weniger als nichts für denjenigen, der das Pech hatte, in die falschen Hände zu geraten. Und dementsprechend ist es völlig unerheblich, ob man irgendwie „schuldig“ (in dieser Situation ein sehr dehnbarer Begriff) ist oder nicht.


    Ein gründlicheres Lektorat wäre allerdings zu wünschen gewesen, denn teilweise war die Wortstellung in den Sätzen doch eher – ungewohnt. Sie war nicht direkt falsch, dafür ist das Deutsche flexibel genug, aber es klang irgendwie holprig. Das ist ein bißchen schade, weil es den Lesefluß und die Konzentration auf den Inhalt unnötig stört.


    4ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen

    Einmal editiert, zuletzt von Aldawen ()