Beiträge von Petra Durst-Benning

    Ich möchte mich hier auch noch für diese Runde bedanken und gleichzeitig entschuldigen, bei mir zu Hause ist die Situation mit meinem ältesten Sohn sehr, sehr, sehr schwierig, da möchte ich garnicht näher drauf eingehen, sorry, aber es ist sehr Energie und Zeit raubend und sehr unschön und sehr deprimierend. Deshalb hoffe ich ihr verzeiht mir, dass ich mich so rargemacht habe.;(

    Alles wird gut, liebe Nadine. Hab Vertrauen in deinen Sohn. Und in dich und eure Beziehung. Sie ist wahrscheinlich viel stärker als du im Augenblick glaubst. Starke Mama = starker Sohn!

    Wem hätte er es auch sonst hinterlassen sollen? Es war ja Mimi, die viel für ihn aufgegeben hat und sich um ihn gekümmert hat.

    Er hätte es, vor seinem Tod, noch verkaufen können. Der Gehringer hat sicherlich mehr als 1 x einen Versuch dazu gemacht, schätze ich mal. Dann hätte Josef Mimi das Geld vererben können, aber sie hätte kein Haus mehr gehabt.

    Josef wollte doch, dass Mimi sein Atelier übernimmt!

    Mimi hat von Josef alles geerbt, doch sie kann seinen Wunsch in Laichingen zu bleiben nicht erfüllen Zum Glück hat sie bereits wieder einen Auftrag im Schwarzwald Und Anton kommt und fragt, ob er sie begleiten darf.


    Das Buch hat mir, genau wie der erste Band, sehr gut gefallen und meine Rezi folgt.


    Gibt es eigentlich noch einen dritten Band?

    Liebe Lerchie,

    es gibt einen dritten, vierten und fünften Band. Die Geschichte geht bis in die 1930er Jahre hinein.


    Ja, Mimi kann den letzten Wunsch ihres Onkels nicht erfüllen. Das ist hart. Eine schwere Entscheidung. Und doch muss Mimi sie treffen, um SICH treu zu bleiben. Dieses Motiv taucht bei mir öfter auf - in meinen Geschichten, aber auch in meinem Leben.

    Für uns fast unvorstellbar - keine freie Zeit zu haben. Aber auf der Schwäbischen Alb - und in anderen armen Landstrichen - war das sicher so, vor allem in Sommer. Im Winter, wenn es schnell dunkel wurde, hatte man mehr Zeit und verbrachte diese in Spinnstuben etc.
    Aber bei so kurzen Sommern mussten die Leute jede freie Minute auf dem Acker sein und gucken, dass sie dem mageren Boden eine Ernte abtrotzen.
    Ich kann mich noch gut an meine Kindheit erinnern, wo alte Leute mit einer Hacke oder Heugabel über der Schulter durch die Gegend liefen, damit ja nur niemand auf die Idee kam, sie gingen "spazieren"! So sah es immer aus, als gingen sie auf ihr Äckerle ... Der Gedanke, "freie Zeit" zu haben, war auch damals noch einfach noch zu frisch ...

    Berta wünscht sich Trachten nähen zu können, Gehringer fährt ihr über den Mund ... und Richard besitzt die Größe, sich öffentlich gegen Gehringer zu stellen.

    Das war die schönste Szene im ganzen Buch bisher für mich. Berta hat sich da wirklich einen ganz tollen Mann ausgesucht - ganz egal wie alt oder jung er auch sein mag! :love:

    Ohhhh ... das freut mich. Ich mag die Richards dieser Welt! Sie werden leider völlig unterschätzt von vielen Frauen.

    Alexander ist vom halben Dorf verabschiedet worden und ebenso das halbe Dorf unterstützt Evelin weiterhin, damit sie über die Runden kommt. Bei Familie Leucate angekommen, erlebt er den absoluten Kulturschock. Ich musste richtig in mich hinein schmunzeln, ich hatte es Dank Petras tollen Schreibstil richtig vor Augen. Was für die Leucate's völlig normal ist, kommt Alex wie ein Irrenhaus vor^^ Zum Glück ist Otto ein netter Zimmergenosse, allerdings merkt er am nächsten Tag gleich, wie groß der Standesunterschied zwischen ihm und seinen Studienkollegen ist. Das tat mir unendlich leid. Ich hoffe, dass er das durch steht.

    Ob Alex das mit seinem Bein schafft? Nicht das es sich aufs neue entzündet. Denn er muss sich eine Arbeit suchen, um seine Arbeitsmaterialien kaufen zu können. Das habe ich auch nicht ganz verstanden, warum das nicht mit im Stipendium enthalten ist. Die Idee mit dem Sticken und Stopfen, eine geniale Idee.

    Kennt ihr Franz Xaver Winterhalter, den berühmtesten "Promi-Maler" des 19. Jahrhunderts? Er hat Königin Olga von Württemberg gemalt (Das Cover meiner Zarentochter). Er hat auch das weltberühmte Gemälde von Sissi mit den Diamantsternen gemalt.
    Und er stammt aus Menzenschwand, einem kleinen Bauerndorf, das einstmals genauso zusammengehalten hat wie Laichingen, um dem Buben sein Kunststudium zu ermöglichen. Das habe ich gedanklich als Vorbild genommen! Schön, oder?
    Übrigens: In Menzenschwand gibt es ein kleines Museum zu Franz Xaver Winterhalter - wer mal in die Nähe kommt, bitte besuchen, ist sehr nett! Und danach an den Menzenschwander Wasserfall - herrlich!

    Der Richard, der zu seiner Frau Berta steht und es wagt, sich dem Gehringer freundlich, aber bestimmt entgegen zu stellen. Ich mag solche Männer. Und ich habe ganz bewusst einen Richard in diese Geschichte eingebaut. Das ist keiner dieser Blender, die immer ganz vorne mit dabei sind und laut tönen! Richard ist ein leiser, feiner.

    Im wahren Leben werden Männer wie Richard von den Frauen oft übersehen, sie "machen nicht genug her". Weil sie zu alt sind. Keinen attraktiven Beruf haben. Selber nicht attraktiv sind. Zehn Zentimeter zu klein sind oder sonst was. Allein so was reicht, um nicht genauer hinzuschauen. Das ist schade.

    In Bertas Familie halten ihn ja alle auch lediglich für einen Notnagel, mehr hat die arme Berta halt nicht abgekriegt. Wie sehr sie sich täuschen ... Die zwei werden ein gutes Leben führen!


    Klar kann ich verstehen, dass er die Gelegenheit ergreifen und die anderen Arbeiter bei Gehringer in der Fabrik für eine bessere Zukunft motivieren möchte, aber ich denke nicht, dass er Mimi deshalb so selten sieht. Mir scheint eher so, dass er sie bewusst meidet, denn ich bin mir sicher, dass er sie häufiger sehen könnte, wenn er nur wollte!

    Da muss ich Johann in Schutz nehmen - die Männer (und Frauen) hatten mit Arbeit im Fabrikle und auf dem Acker wirklich so viel zu tun, dass sie wochentags zu nichts anderem kamen! Das war bei allen so - Mimi ist da privilegiert, weil sie freie Zeit hat.

    Kopfkino .... läuft!

    Sehr gut!

    Ich sage nicht viel dazu, würde sonst viel zu viel verraten.


    Nur ein Satz zu Merkle: Da gab es doch das Gespräch zwischen Gehringer und ihm, wo der Chef Merkle rät, die Zügel bei der Tochter ein wenig lockerer zu lassen. Dann würde sie nicht mehr so revoltieren. Darauf setzt Merkle.


    Bernadette? Die bitte nicht vergessen!


    Bertas Ehemann - den mag ich!

    Leute, ich habe jetzt eine halbe Stunde lang jeden Beitrag aus diesem Abschnitt durchgelesen. Und ich bin glücklich.

    IHR habt mich glücklich gemacht.

    Denn ich spüre: Die Art, wie ich meine Figuren anlege. Geht auf. Es sind keine eindimensionalen Pappkameraden, wo man nach zehn Seiten weiß, wer der gute und wer der schlechte ist. Jeder Figur gebe ich viel Entwicklungspotential mit auf den Weg, die einen werden es nutzen, andere vielleicht weniger. Dass ihr euch an den Figuren reibt, dass ihr deren Art zu handeln, ihre Entscheidungen in Frage stellt - gefällt mir. So sieht tiefes Eintauchen in eine Geschichte aus! Deep reading statt fast food!

    Man merkt den Unmut, aber so richtig kommt er einfach nicht zum Ausdruck. Spannend finde ich im Übrigen, dass wir auch "hinter die Kulissen" schauen und sehen, was Gehringer zu diesen Bedingungen bringt. Er verdient natürlich sehr viel Geld, aber man merkt auch bei ihm, dass ihm das Wasser bis zum Halse steht. Ich finde diesen Eindruck zur Relativierung sehr wichtig! (Auch wenn ich natürlich ganz auf der Seite der Weber stehe und gerne einen Arbeitskampf sehen würde. ;) )

    Auch mal Gehringers Seite zu zeigen, war mir ganz wichtig. Wenn ich einen historischen Roman über eine bestimmte Zeit schreibe, dann möchte ich immer, dass ihr, meine Leser, einen kleinen "Rundumblick" bekommt. Und Gehringer stand das Wasser wirklich bis zum Hals! Seit Jahrhunderten war das Leinen konkurrenzlos, und nun macht ihm die Baumwolle sein Lebenswerk kaputt. Die Frage ist: hat er die Zeichen der Zeit in ihrer Macht wahrgenommen? Oder macht er sich was vor und hofft, mit ein paar Maßnahmen zu Lasten seiner Leute könnte er was bewirken?
    Vielleicht erinnert ihr euch an Band 1 an die Szene, wo ein Einkäufer bei Gehringer ist und diesem ein paar gute Tipps gibt, wie er seine Weberei in die Zukunft führen könnte. Aber davon will Gehringer nichts hören. Dann müsste er nämlich anfangen, sich und seine Einstellung zu ändern ...

    Das ist das Problem. Alle haben Angst. Aber er ist auch von seinen Arbeitern abhängig. Wenn alle gleichzeitig gegen ihn vorgehen würden, hätte er nichts zu lachen. Aber sie sind halt auf den Lohn angewiesen, dazu kommt die Obrigkeitshörigkeit. Sobald dann auch noch der Pfarrer herumwettert, der sich bestimmt auf die Seite der Oberen stellt, dann traut sich doch keiner mehr.

    Ich habe ja acuh gedacht. wenn sich alle gemiensam wehren würden - aber das ist ja dann auch der Sinn der Gewerkschaften, die es damals noch nicht, oder zumindest sehr selten gab. Johann hat ja etwas in dieem Sinne vor.

    Die Laichinger Weber waren alle sehr loyal ihrem "Fabrikle" (so nannten sie "ihre" Weberei) gegenüber. Allein den Arbeitgeber zu wechseln, also von einem Weberbaron zum andern zu gehen, war UNDENKBAR!
    Einen Weberaufstand hat es in Laichingen auch nie gegeben - Johann wird es dementsprechend schwer haben :-).
    Ich hätte da zwecks Action schon ganz wilde Sachen reinbauen können in die Geschichte, aber das wäre historisch schon sehr krass gewesen.
    Mal sehen, ob Johann doch was erreicht. Und vor allem: Wann?!

    Ach noch etwas.... Mit dem Satz, den Anton zu Mimi sagt...bei dem ist nicht hinten und vorne alles gleich...kann sie so gar nichts anfangen. Aber vielleicht sollte sie einmal über den Sinn nachdenken, denn schließlich kennt Anton Johann schon länger.

    Und was mir an Anton so gefällt ist die Freundschaft zu Alexander und das er ihm unbedingt helfen will.

    Bei dem (oder bei der) ist hinten und vorne nicht gleich, sagt man bei uns - und ich lebe ja nahe der Alb - wenn man einen Menschen meint, der vorne herum freundlich spricht und hinten herum anders. Der das eine sagt und andere Motive hat, sozusagen. Eine nicht ganz ehrliche Haut.
    Ob Antons Einschätzung von Johann zutrifft? Bitte weiterlesen!