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Kerstin Gier - Die Mütter-Mafia (Taschenbuch, Lübbe-Verlag, 7,99 EUR)
Klappentext von Amazon.de:
Deutschland sucht die Super-Mami! Es gibt sie, die perfekten Mamis und Bilderbuch-Mütter, die sich nur über Kochrezepte, Klavierlehrer und Kinderfrauen austauschen. Doch eigentlich sind sie der Albtraum jeder Vorstadtsiedlung. Dagegen hilft nur eins. Sich zusammenrotten und eine kreative Gegenbewegung gründen: die »Mütter-Mafia«! Ab jetzt müssen sich alle braven Muttertiere warm anziehen...
Meine Meinung:
Und wieder mal typisch Kerstin Gier. Ich mag die Bücher von ihr zu gerne, sie sind absolut leichte und witzige Unterhaltung für zwischendurch. Sie gehört mittlerweile zu meinen Autobuy-Autorinnen. Die Bücher sind keine Weltklasse-Literatur, aber prima für zwischendurch.
Hier geht es um Constanze und ihre zwei Kinder (4 und fast 14), die von ihrem Mann regelrecht aus der Wohnung geworfen werden und in das Haus seiner verstorbenen Mutter in der "Insektensiedlung" ziehen.
Constanze ist der Stereotyp, über den Gier gerne schreibt - vertrottelt und tolpatschig, dabei aber supi-süß (hihi... Insider!) und einfach liebenswürdig. Sobald sie in dem Haus wohnt, lernt sie sehr schnell neue Leute kennen, sowohl das rechtsschutzversicherungs-fixierte Rentner-Ehepaar im Nachbarhaus (zu genial, was die Alten für Probleme haben!) als auch Mimi, eine sehr liebe und quirlige Person, die Constanze bei den Renovierungen sofort zur Hand geht.
Und es gibt die andere Front: die Super-Mamis. Je mehr Kinder, desto besser, je mehr Kurse und Unterricht die Kleinen besuchen, desto etablierter darf man sich fühlen.
Die Namen der Kinder sind übrigens teilweise echt ein Graus, perfektes Futter für den Namens-Thread hier im Forum.
Jedes Kapitel wird mit einem Auszug aus einem Forum namens "Mütter-Society" beendet, welches diese sogenannten Super-Mütter gegründet haben, um sich auszutauschen und zu kontaktieren. Und ganz ehrlich:
Immer, einfach immer! wenn der Fokus auf eine dieser Frauen fällt, weiß ich genau, wie ich später als Mutter nicht sein will. Teilweise kann dieses Buch als ganz schön abschreckendes Beispiel dienen.
Es ist einfach herrlich, wenn diese Fronten dann endlich aufeinander treffen.
Kerstin Gier hat für beißenden Spott und Ironie einen unerschöpflichen Wortschatz, manche Sätze und Pointen gehen so fließend ineinander über, dass man fast über den Lacher hinwegliest, wenn man nicht aufpasst. Ich musste zumindest sehr oft schmunzeln und grinsen, teilweise auch laut lachen.
Dennoch dauert es ein bisschen, bis das Buch so wirklich in Fahrt kommt.
Manchmal habe ich einen roten Faden vermisst, ich kann gar nicht genau sagen, wo und warum. Außerdem wirkt das Ganze bei genauem Betrachten sehr konstruiert. Hier treffen nun wirklich alle Klischees aufeinander, und Constanze ist manchmal so trottelig, dass es beinahe schon albern wirkt. Ich habe des Öfteren gedacht: "Jetzt übertreibt sie's (K.G.) aber...".
Die Trennung von ihrem Mann steckt Constanze unglaubwürdig schnell weg, das hat mich ein wenig gestört. Allerdings würden Herzschmerz und bittere Tränen auch wieder nicht zum Gier'schen Metier passen.
Auf der anderen Seite hat K.G. auch hier wieder das Talent bewiesen, eine sehr differenzierte und abwechslungsreiche Charakterzeichnung abzulegen. Wahnsinn, wie viele verschiedene Personen und Persönlichkeiten K.G. immer wieder hervor zaubern kann.
Im Nachhinein habe ich das Buch trotz seiner Macken sehr genossen und fühlte mein Herz warm in Watte gepackt, wenn diese arroganten Ober-Mega-Mamis ihr Fett wegbekamen...
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