Beiträge von bücherwurmi

    Ich war immer wieder begeistert von den Harry Potter Hörspielen. Rufus Beck hat meiner Meinung nach sehr gute Arbeit geleistet, es gab Zeiten da habe ich die Kassetten ( ja, es waren noch Kassetten!;)) gar nicht mehr aus dem Rekorder genommen sondern einfach in der Schleife laufen lassen, als wäre es Radio.
    :)

    Ich habe von Max Frisch "Biedermann und die Brandstifter" gelesen und hatte viel Spaß dabei. Das Stück lässt einem viel Raum für mögliche Gestaltung der Figuren in der eigenen Fantasie, was mir sehr gut gefallen hat. Die Ironie, die sich durch das ganze Stück zieht ist wirklich köstlich.
    Ich habe damals angefangen, es in einer Theatergruppe zu spielen. Besonders die Rolle des Biedermanns war schwer zu spielen, aber wir hatten alle unsere Freude.
    :)

    Hi,
    auch ich habe das Buch in den letzten S-Bahnfahrten gelesen. Ich würde gern verschlungen sagen, aber das war es keinesfall. Es war ein Warten. Warten auf den Spannungsbogen, auf ein Ende der endlosen Wiederholungen.
    Die Aufmachung des Buches mit den Unterschiedlichen Interviews und Erzählweisen fand ich sehr gut gewählt. Wirklich in ein Gespräch integriert fühlte ich mich aber nicht, dazu hätten manche Personen erneut befragt werden müssen. Weiterhin fand ich den Dialekt großartig gelungen.
    Leider hat Schenkel den Figuren so wenig Platz/ Zeit gelassen hat um ihre Identität zu zeigen und ihre Charaktere zu entfalten, die Personen interagieren nur in der Vergangenheit miteinander. Sicher ist das ein stilistisches Mittel um die Anonymität und Distanz innerhalb der Gemeinde herrauszuarbeiten. Darunter leidet meiner Meinung der versuchte Spannungsbogen eben kläglich. Die Oberflächlichkeit und Abwertung, das "Nichts damit zutun haben wollen" macht mir alles sehr unsympathisch. Die wirklichen Persönlichkeiten gehen verloren, es gibt für den Leser keine Figur an die er sich hängen kann und auf deren spuren er wandert. Er steht quasi mitten im Geschehen, sieht und erfährt alles - aber fühlt nicht mit. Auch von dem Ende war ich schwer enttäuscht. Ich musste mich wirklich am Vorblättern hindern, so gespannt war ich auf das Finale. Nach unzähligen Wiederholungen des Passierten habe ich wirklich ein Feuerwerk zu Belohung erwartet. Nichts da.
    Ich finde, das Buch ist sehr gut durchdacht. Schenkel hat ein neues Konzept das begeistert. Sie nutzt Dialekte um Orte und Umgebung zu beschreiben und untermalt durch Sprache das Bild der sozialen Beziehungen innerhalb der Dorfler. Die Charaktere kennen die Geheimnisse, jedoch aber die Menschen dahinter nicht - eine weitere Untermalung der Isolationen innerhalb des Dorfes. Schenkel war sehr darauf bedacht eine bestimmte Stimmung zum Ausdruck zu bringen, hat dabei aber das Gefühl im Leser außer Acht gelassen. Somit wirkt die Geschichte zwar umso realer und bodenständig, kann als gutes Lesefutter aber nicht überzeugen - eben ein Paradebeispiel für den Oberstufen-Deutschunterricht: viel zu analysieren und auszugraben.



    Sonstige Informationen


    EDIT: Modereklamelink entfernt. LG, Saltanah