Heinrich Mann - Die Jugend des Königs Henri Quatre

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    Klappentext:
    Heinrich Manns monumentales Panorama vom Leben und Wirken Heinrichs IV zeigt den Konflikt, in dem sich der König befindet: ausgestattet mit der Macht, jedoch zur Güte neigend, ringt er um Einheit und Größe seiner Nation. Aufgewachsen in den Pyrenäen, lernt er in Paris die Korruption am Hof und die Zerrissenheit des Landes kennen. Er kämpft an der Spitze der Hugenotten, überlebt die Bartholomäusnacht, wird gefangen genommen und konvertiert unter Zwang zum Katholizismus. Das Religiöse niedriger veranschlagend als den Sieg der Humanität, bekennt er sich nach der Flucht erneut zum Protestantismus. Die Religionskriege dauern an, sein Schwager Heinrich III wird ermordet; der neue Thronfolger heißt: Henri Quatre.
    (Das Buch „Die Vollendung des Königs Henri Quatre“ ist die Fortsetzung.)


    Der erste Satz:
    „Der Knabe war klein, die Berge waren ungeheuer.“


    Meine Lieblingszitat:
    „Ich habe keine Werke. Aber ich kann sie machen.“


    Meine Meinung zum Buch:


    Mit diesem Buch hatte ich Schwierigkeiten.


    Der Stoff an sich bietet eine Menge Möglichkeiten für jedes Romangenre, er könnte ein politischer Roman sein, ein historischer, ein Abenteuerroman u. s. w. Aber ich konnte nichts von alledem eindeutig darin ausmachen, das Buch ist alles und nichts davon. Den angeblichen Bezug zur Nazizeit kann man sich, wenn man unbedingt will, herausinterpretieren, aber der würde, so wie es im Buch beschrieben ist, auch noch auf viele andere Epochen zutreffen, so eindeutig habe ich ihn nicht gesehen.
    Nur die Hauptperson ist wirklich tiefgründig beschrieben (mir teilweise sogar zu tiefgründig), die Nebenfiguren bleiben blass und ihre Motive konnte ich nicht immer erkennen. Insbesondere bei Henris Haupt-Widersacherin, Königin Catherine, hätte ich mir eine weiter gehende Darstellung ihrer Beweggründe gewünscht. Auch Henris Ehefrau Marguerite bleibt oberflächlich dargestellt, dabei gibt es zwischen den beiden Eheleuten sehr schöne Szenen – schade dann, wenn man diese nicht wirklich lebendig, sondern mehr wie ein (zwar schönes, aber unbewegliches) Gemälde wirken. Als Leserin bleibe ich außen vor, Gefühle kommen nicht bei mir an.
    Auch ist keine der Personen, nicht einmal die Hauptperson Henri von Navarra, sympathisch dargestellt, was mir das Lesen der knapp 700 Seiten nicht gerade einfach gemacht hat, da ich mich nicht mit den Personen freuen konnte oder mit ihnen gelitten habe. Es werden zwar tiefe Emotionen beschrieben, aber die berührten mich nicht.
    Der einzige Moment, an dem ich beim Lesen einmal tief Luft holen musste, war, als ich zum obigen Zitat kam. „Ich habe keine Werke. Aber ich kann sie machen.“ Das finde ich phantastisch!


    Positiv überrascht war ich vom Schreibstil. Ich konnte das Buch flüssig und gut lesen, hier hatte ich zunächst unnötigerweise die größeren Bedenken. Heinrich Mann bleibt im Laufe der Geschichte nicht immer nur bei einer Person, er lässt verschiedene andere zu Worte kommen, was oft interessant war, manchmal konnte ich aber auch mit deren Erlebnissen nichts anfangen. Hin und wieder baut sich auch eine gewisse Spannung auf, die dann aber leider wieder im Sand verläuft. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Buch nicht doch abgebrochen hätte, wenn ich es nicht für den SLW hätte lesen „müssen“. Ich kann mir auch im Moment nicht vorstellen, mir die Fortsetzung (Die Vollendung des Königs Henri Quatre) zu kaufen.


    Eine Punktewertung will ich für dieses Buch nicht abgeben, da ich es für mich immer noch nicht einschätzen kann.


    Viele Grüße von Annabas :winken: