Washington Irving gehört zu jenen Klassikern, die auch in ihrer Heimat zwar wohl bekannt sind, aber kaum gelesen werden. Nach Lektüre des Buchs Life and Adventures of Christoper Columbus kann ich es auch verstehen. - - - Das hesst, "Lektüre des Buchs" ist eine Übertreibung. Nach rund zwei Dritteln habe ich nämlich abgebrochen. Vielleicht kriegt das Buch in ein paar Jahren nochmals eine Chance. Aber Irvings Heldenverehrung, die Columbus alles richtig machen lässt, bzw. seine Fehlentscheidungen entschuldigt und ihn als blosses Opfer der Machenschaften seiner Gegner hinstellt - nein, so etwas kann ein heutiger Leser nicht mehr goutieren. Selbst der patriotischste US-Amerikaner wird das wohl nicht mehr können. Dabei wäre das Thema, ob nun historisch oder persönlich angepackt, durchaus spannend und interessant. Aber wenn selbst auf die indigenen Kulturen kaum oder gar nicht eingegangen wird, hat der Leser nun wirklich das Gefühl, Pappkartonfiguren zu betrachten. Schade ...
Titel korrigiert. LG, Valentine