Ödön von Horváth - Ein Kind unserer Zeit

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    Kurze Inhaltsangabe
    Manchmal muss man eben selbst seine Erfahrungen sammeln. Nach diesem Motto handelt der junge Soldat in Ödön von Horváths "Ein Kind unserer Zeit". Als Kriegskind im Jahr 1917 geboren dient er seinem Vaterland und meldet sich als Freiwilliger. Seine Mutter ist bereits verstorben und mit seinem Vater hat er keinen Kontakt mehr. Eines Tages kommt es zum Ernstfall. Der namenlose Soldat und sein Heer muss ein kleines Land überfallen und einnehmen. Bei diesem Einsatz kommt der Hauptmann der Kompanie ums Leben und die Hauptfigur wird angeschossen. Während seinem Aufenthalt im Lazarett hat der Soldat genug Zeit um sich über einige Dinge Gedanken zu machen. Dabei erkennt er, dass sein Vaterland doch nicht das ist, wofür er es die ganze Zeit gehalten hat ...


    Meine Meinung
    Von allen drei Büchern die ich in letzter Zeit von Ödön von Horáth gelesen habe, hat mir "Ein Kind unserer Zeit" am Besten gefallen.
    Meiner Meinung nach schildert der Autor sehr glaubwürdig, wie die damalige Jugend gedacht hat. Was Anfangs wie ein Abenteuer für diese gewesen sein muss, wird später zum bitteren Ernst bei dem es Verletzte und Tode gibt. Etliche Meinungen und Träume werden hierbei zerstört und müssen neu überdacht werden. Ein harter und schwerer Prozess für den jungen und anfangs so festgefahrenen Soldaten.
    Als Kontrast zum Kriegsalltag kann das Vergnügungsviertel im Hafen mit seinen Affen, Pferden, Liliputaner und Frauen mit Bärten angesehen werden. Hier lernt der Soldat eine Frau kennen, an die er im Kriegsgeschehen immer wieder erinnert wird und ebenfalls Ausschlaggebend für seine Meinungsänderung ist.
    Das Buch ist in einem sehr einfachen Stil geschrieben und Raum zum interpretieren, wie dass bei "Jugend ohne Gott" der Fall ist gibt es kaum. Die Sprache ist oftmals sehr präzise und kurz gehalten, auch weil beim Militär eben keine große Reden geschwungen werden.


    Alles in allem kann ich jedem das Buch nur wärmstens empfehlen, weil es sehr deutlich aufzeigt, dass die Grenzen zwischen Tätern und Opfern manchmal nicht zu erkennen sind.


    5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Tetr4 ()