Frans Eemil Sillanpää – Sterben und Auferstehen

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    Inhalt: Sillanpää erzählt hier die Lebensgeschichte des Kätners Jussi Toivola. Dieser wird Mitte des 19. Jahrhunderts geboren, der Vater hat zwar einen eigenen Hof, versäuft ihn aber. Die Mutter läßt den Jungen nach dem Tod ihres Mannes bei ihrem Bruder, wo er eigentlich ein ganz ordentliches Leben hat, aber durch eine dumme Angelegenheit schließlich doch vom Hof vertrieben wird. Er ist einige Zeit mit Holzfällern unterwegs, bevor er sich in der Nähe seines Heimathofes als Knecht verdingt. Seine Heirat mit einer Magd, die dringend einen Vater für ihr Kind braucht und Jussi ist dumm genug für dieses Spielchen, und ein bißchen Unterstützung seines Bauern verschaffen ihm eine Kätnerstelle. Dort schlägt sich die Familie mehr schlecht als recht durch, das Elend ist ein ständiger Gast. Der älteste Sohn Kalle verläßt das Haus, nachdem er einen jüngeren Bruder bettlägrig geschlagen hat, die Kosten für die Medikamente belasten die Familie zusätzlich. Jussi versteht zwar nicht viel von den politischen Veränderungen um ihn her, die ihn auch mit Kalle wieder zusammenführen, fühlt sich aber bedeutend in seinen Aufgaben bei den Sozialisten – bis zum Ende im finnischen Bürgerkrieg.



    Meine Meinung: Meine Erwartungen an diesen Roman waren nicht besonder hoch gesteckt, und das wurde auch nicht dadurch verbessert, daß es in der Buchbeschreibung heißt, dies sei einer von Sillanpääs packendsten Romanen. Ehrlich gesagt: Dann lese ich die anderen lieber nicht, obwohl es insgesamt angesichts der Erwartungshaltung doch noch ganz ok war.


    Ich habe durchaus etwas übrig für Charaktere, deren Schicksal durch äußere Umstände so bestimmt ist, daß man schon vorher weiß: Es kann nicht gut ausgehen, aber es gibt nichts, was sie tun könnten, um daran etwas zu ändern. Bei Jussi ist das zwar auch ein Problem seiner beschränkten geistigen Fähigkeiten, aber nicht nur. Dabei kann ich aber nicht einmal sagen, daß ich besonderes Mitleid mit ihm gehabt hätte, oder sonst tiefere Empathie, dafür war die Schilderung dann auch insgesamt zu nüchtern-trocken. Aber zumindest war es ein interessanter, und – wie ich auf Grund der Biographie Sillanpääs vermute: auch – authentischer, Einblick in das Leben der armen Landbevölkerung Finnlands in dieser Umbruchsphase.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Schönen Gruß,
    Aldawen