C S Lewis - Till We Have Faces (Du selbst bist die Antwort)

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    Inhalt:
    Der Mythos von Cupid (Amor, Eros) und Psyche, erzählt aus der Sicht von Psyches hässlicher Schwester Orual. Der Gott der Liebe verliebt sich in die Königstochter Psyche, seine Mutter Venus vergeht vor Eifersucht auf deren Schönheit. Auch die Schwestern Psyches sind eifersüchtig: auf ihren Gatten, ihr Haus, ihr Glück. Soweit die Geschichte, wie Apuleius sie erzählt. Bei Lewis stellt sich die Geschichte anders dar: Wir erfahren das Geschehen aus der Sicht Oruals, und wie wir bald feststellen, ist nicht Eifersucht ihr Antrieb, sondern der Wunsch, die Schwester zu retten. Oder doch nicht? Es ist schwer, etwas über den Inhalt zu schreiben, ohne zuviel der Geschichte offenzulegen, die gerade aus dem Gegensatz zum klassischen Mythos und auf dem Lauf der sich langsam aufrollenden Einsichten und Erkenntnisse, Widersprüche und Zweifel basiert.


    Meine Meinung:
    Es ist sicher ungewöhnlich, von Lewis etwas zu lesen, ohne die "Chroniken von Narnia" zu kennen. Nun, genau das ist mir passiert. Durch eine Empfehlung wurde ich auf dieses Buch aufmerksam und habe es mir prompt geleistet. Eine tolle Entscheidung, ich kann mir selber nur gratulieren. :breitgrins: Ausschlaggebend für den Kauf war auch der Titel, den ich zu den schönsten Buchtiteln überhaupt zähle. Wie das Ende eines Liebesgedichtes, so mein erster Eindruck. Der deutsche Titel wirkt dagegen nüchterner und weniger geheimnisvoll. Im Lauf der Geschichte erkennt man jedoch, dass auch er nicht schlecht gewählt ist.
    Von der Erzählung selbst bin ich begeistert. Ein Märchen für Erwachsene, dargeboten in einem wundervollen Stil. Die Sprache Lewis ist unprätentiös, einfach und klar. Schnörkellos wird ein phantasievolles Netz gesponnen, das einen schnell in seinen Bann schlägt. Am Anfang erscheint auch alles noch sehr leicht durchschaubar, die Geschichte ist eine einfache chronologische Erzählung des Lebens von Orual, der hässlichen Tochter eines unbedeutenden Königs. Die kleine Schwester, auf die Oruals ganze Liebe fällt, ist Psyche, der schönste, liebste, sensibelste Mensch. Doch bald merkt man: Oruals Gedankenwelt ist viel komplexer als sie zuerst scheint. Zweifel an ihren Motiven, Zweifel an der Wahrheit ihrer Darstellungen beginnen sich einzuschleichen. Der Leser sieht, wie auch Orual sich selbst ständig hinterfragen muss. Durch ihren Lehrer, einen griechischen Gefangenen, und den Priester der Göttin (Venus), steht sie ständig zwischen Philosophie und Religion, Realität und Mystizismus. Und dieser Gegensatz macht die Erzählung so interessant. Was ist die Wahrheit? Welche Sichtweise die richtige?
    Dieses Spiel mit unterschiedlichen Ansichten, die Entwicklung Oruals, die wunderbare Sprache, die fesselnde Geschichte, die immer zum Nachdenken anregt, mir fehlen die Worte und ich kann nur wiederholen: Ich bin begeistert!
    5ratten und :tipp:

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried