Sophokles - Ödipus auf Kolonos

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhalt aus Amazon:
    Das zweite erhaltene Ödipus-Drama des Sophokles, der postum im Jahr 401 v. Chr. von einem Enkel des Dichters aufgeführte «Ödipus auf Kolonos», hatte ein wechselvolles Schicksal. Trotz dem Lob der alexandrinischen Philologen fand es in der Antike kaum Nachfolge und gewann erst im 18. Jahrhundert als Grundlage für Opernlibretti an Bedeutung. Für Hegel die vollendetste antike Tragödie, stand das Alterswerk später im Schatten des «König Ödipus» und der «Antigone» und wurde nur selten aufgeführt. Den Stoff des Dramas fand Sophokles in einer Lokalsage des attischen Demos Kolonos vorgebildet. Nach lebenslanger Wanderung kommt der von Theben ausgestossene Ödipus in den heiligen Bezirk der Eumeniden auf dem Hügel Kolonos und stirbt dort als Bettler, fern von seiner Heimat. Als Heros wird er, in dessen Leid sich die Macht der Götter offenbarte, zum Segen für das Land, das ihn am Ende seines Lebens aufnahm. Die lange nicht mehr greifbare deutsche Übersetzung von Wolfgang Schadewaldt liegt nun in einer Taschenbuchausgabe vor. Den Anmerkungen des Übersetzers und des Herausgebers sind eine knappe Darstellung der Wirkungsgeschichte sowie ein Kapitel über die Darstellungen des greisen Ödipus in der bildenden Kunst von der Antike bis in die Gegenwart hinzugefügt


    Meine Meinung:
    Ich muss sagen, ich bin auch nur zufällig auf das Stück gestossen. Ich muss von der Schule aus die "Antigone" lesen und aufgrund meiner Liebe zu Dramen beschloss ich kurzerhand auch den "König Ödipus" zu lesen.
    Doch plötzlich bin ich auf das Stück "Ödipus auf Kolonos" gestossen und habe festgestellt, dass dieses Drama inhaltlich zwischen dem KÖ und der Antigone steht. Zusammen bilden die drei Werke die "Thebanische Trilogie".


    Wenn man das Stück liest wird man merken, dass es tatsächlich recht wichtig sein kann, wenn man danach die "Antigone" liest, da doch einige Hinweise auf den weiteren Verlauf der Trilogie gegeben werden. Genauso wird natürlich die Leidensgeschichte des Ödipus am Ende auf sehr spektakuläre Weise beendet.


    Sprachlich gesehen ist das Stück meiner Meinung nach aber schwieriger zu lesen als sein Vogänger. Während ich beim Lesen des "König Ödipus" praktisch keine Schwierigkeiten beim Verstehen hatte, wurde ich bei diesem Werk ab und zu dazu gebracht zu viel in den Text reinzuinterpretieren. Ebenfalls musste ich die ein oder andere Stelle auch zweimal lesen, da man hier im Vergleich zum Vorgängerstück deutlich längere "Ansprachen" von einer Person hat und da muss man sich dann auch entsprechend mehr konzentrieren, um der Handlung folgen zu können.


    Ebenso gefiel mir die Rolle des Chors, der auch hier wieder desöfteren auftritt - deutlich besser als im KÖ, denn der Chor wirkt in diesem Stück irgendwie "handlungsnäher" und nicht mehr als "höhere Instanz (?)".


    Alles in allem ein Muss für alle, die die beiden anderen Stücke der Trilogie schon gelesen haben oder lesen werden. Denn der "Ödipus auf Kolonos" ist keinesfalls ein unwichtiges Mittelstück der zwei großen Dramen, sondern eine wirkliche Fortsetzung des "König Ödipus" und sprachlich gesehen hält Sophokles sein Level ohne jeden Makel, auch wenn er das Stück im Alter von 90 Jahren verfasst hat!
    4ratten

    Zitat von André Glucksmann: <br />Philosophieren bedeutet zuallererst, gegen die eigene Dummheit zu kämpfen.