Mark Kurlansky - Salt (Salz)

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    Ich habe von Mark Kurlansky mit großem Genuss seine Bücher zu den Basken und zum Kabeljau gelesen und mich dementsprechend trotz des profan klingenden Titels auf sein "Salt" gefreut. Das Cover mit einem erhabenen Salztütchen und Salzkörnern auf dem Umschlag meiner englischen Ausgabe war mir auch direkt sehr sympathisch. "Salt" bietet auch wieder einen gewohnt umfangreichen Index und ein langes Literaturverzeichnis.


    Leider hat sich das Buch inhaltlich als bislang schwächstes des Autors entpuppt. Bei der chronologischen Berichterstattung über den Salzabbau hat er bereits relativ früh mein Wohlwollen verspielt. Entweder hat er von europäischer Geographie keine Ahnung hat oder drückt sich so ungeschickt aus, dass es so wirkt. ungefähres Zitat: "Die Kelten waren in Ungarn, Österreich und Bayern. Die Flüsse Rhein, Isar, Main, Neckar, Ruhr wurden von ihnen benannt." Ruhr? Bayern? - ähm, da liegen aber ein paar Kilometer dazwischen! Bei so etwas bricht aus mir auch der Lokalpatriotismus hervor. Ein paar Sätze später erzählt er zwar, dass die Kelten sich dann auch bis z.B. Belgien ausbreiteten, aber da waren meine Zweifel schon gesät und so bin ich an dieses Buch mit kritischeren Augen herangegangen, was mir ein bisschen den reinen Spaß an der Sache verdorben hat. Ansonsten berichtet das Buch hauptsächlich vom Salzabbau in China, England, Frankreich und den USA und ignoriert den Rest der Welt größtenteils. Gerade über China – und Sojasauce - lässt Kurlansky sich allerdings solange aus, dass es irgendwann schon langsam langweilig wird. Das Buch bot auch erwartungsgemäß immer mal wieder eingesprengelte Rezepte Und natürlich gab es auch ansonsten immer mal wieder interessante kleine Details, wie zum Beispiel eine detaillierte Beschreibung der Schimmelgewinnung für Roquefort. Mir fehlte allerdings die hübsche Legende vom Tour de Constance in Aigues-Mortes, in dem 1418 die Leichen der Kriegsgegner in Salz eingelegt wurden – die Stadt selbst wurde schließlich oft genug erwähnt.


    Mit diesem Buch hatte ich sprachlich ein wenig mehr Schwierigkeiten, da ich mir schon bei den deutschen Begriffen für verschiedene Salze nicht so wirklich über die Unterschiede im Klaren bin. Chemie auf Englisch geht dann doch über meine Grenzen.


    Insgesamt war „Salt“ ganz okay, sofern aber nicht ein echtes Interesse an dem Element besteht, würde ich ein anderes Buch von Kurlansky als Einstieg empfehlen


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: