Helmut Stauder - Tangoträume

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    210 Seiten
    Sonderpunkt Verlag
    ET: 2009


    Der Autor
    Geboren 1952 und aufgewachsen in Bayreuth. Studium der Germanistik und Anglistik, wobei die Liebe zur Literatur das tragende Element bildete. Staatsexamen für das Lehramt an den Gymnasien, ab 1980 Unterricht an einem Gymnasium in Oberbayern in Deutsch und Englisch. Sechs Jahre verbrachte er im Auslandsschuldienst in Buenos Aires. Seit 1994 unterrichtet er wieder in Deutschland.
    Es gibt einige Veröffentlichungen in Form von Kurzgeschichten, Erzählungen und Romanen.
    Näheres findet man unter http://www.helmut-stauder.de


    Zum Buch
    Der Kontrabassist Rudolf Engel flieht nach dem tragischen Verlust seiner Frau nach Buenos Aires. Dort wird die Tangosängerin Soledad Escobar zur Liebe seines Lebens. Und dann sind da auch noch Gaucho, der Zuhälter, und Maria...


    Getrieben von der Magie, der Melancholie und der Erotik Argentiniens, begegnen sich die Paare. Wie beim Tango.


    Auf das Buch bin ich bei einer Autorenlesung aufmerksam geworden. Der Autor hat bei Kerzenschein und Rotwein vorgelesen, immer im Wechsel mit Tangoklängen die am Klavier vorgetragen wurden. Die Stimmung, die mich dort ergriffen hat, konnte ich leider Zuhause beim Lesen nicht wieder heraufbeschwören.


    Der Autor hat versucht die Stimmung und den Rhythmus des Tangos und der Stadt Buenos Aires in seinem Buch einzufangen. Teilweise erinnert sogar der Rhythmus der Sätze daran. Doch an diesen Schreibstil musste ich mich erst gewöhnen.


    Der Satz „Der Tango ist ein trauriger Gedanke, den man tanzt.“ ist bezeichnend für das Buch. Die Handlung ist sehr traurig, oft sogar dramatisch und melancholisch und selbst in den glücklichen Momenten hat man das Gefühl, dass das Unheil hinter der nächsten Ecke lauert. Immer wieder gibt es auch surreale Momente, wenn z.B. El Loco, der Narr, auftaucht und die Menschen mit rätselhaften Bemerkung verwirrt und in die Irre leitet.


    Insgesamt fand ich das Buch sehr bedrückend und das Bild, dass von Buenos Aires und den Menschen dort gezeichnet wurde, schreckt regelrecht ab. Jeder versucht sich irgendwie durchzuschlagen, wenn es sein muss mit Gewalt und Betrug. Und sollte doch jemand sein Glück finden, dann lebt er in der Angst es wieder zu verlieren. Diese Ängste werden gerne mit Erotik betäubt.


    Beim Lesen habe ich mich oft gefragt, ob es hier wirklich nur um die literarische Umsetzung des Tangos geht, oder ob der Autor auch eigene Erlebnisse mit eingebaut hat.


    Fazit: Eine traurige und melancholische Lektüre, die mich leider nicht berühren konnte. Das Lesen war stellenweise regelrecht mühsam und bedrückend. Vielleicht fehlt mir auch einfach das Verständnis, da ich keine Kennerin des Tangos bin.


    LG, Aurian