Ralf Jaumann, Ulrich Köhler - Der Mond

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    Inhalt:
    Das Buch enthält ein Gespräch zwischen Buzz Aldrin und dem deutschen Astronauten Thomas Reiter, das sich natürlich um die erste bemannte Mondlandung und Aldrins Erlebnisse dreht.
    Im Weiteren gibt es detailierte Missionsberichte von Apollo 1 bis 17, Beschreibungen der Mondgeologie (woraus dann Theorien konstruiert/erklärt werden, wie der Mond überhaupt entstand) und Erklärungen darüber, wieso sich das Leben auf der Erde wohl ganz anders (oder überhaupt nicht) entwickelt hätte, wenn es den Mond nicht gäbe.


    Meine Meinung:
    Dieses Sachbuch über den Erdtrabanten hat mich begeistert. Es gibt viele grossformatige (doppelseitige) Bilder, die die Schönheit der Mondoberfläche zeigen oder Astronauten und ihre Werkzeuge auf dem Mond.
    Die Texte sind recht detailiert und sachlich, aber trotzdem gut verständlich und unterhaltsam. Das Buch enthält dem Thema entsprechend einige geologische Fachwörter, die aber im Text erklärt werden oder im Glossar am Ende des Buches nachgeschlagen werden können. Ein Register gibt es natürlich auch, deshalb taugt das Buch auch als schnelles Nachschlagewerk.


    Es ist ein wissenschaftliches Buch, das sich mit der konkreten Erforschung des Himmelskörpers Mond beschäftigt. Entsprechend fehlen Kapitel zur Bedeutung des Mondes für den Menschen (von Schlafstörungen bis zu Mondmythen wie dem richtigen Zeitpunkt fürs Haareschneiden) komplett. Das ist auch gut so, unser nächster Nachbar im Sonnensystem und die Geschichte seiner Erforschung geben auch so genug spannendes Material für einige Lesestunden her.


    Neben dem Mond werden dem Leser auch die Astronauten näher gebracht, die tatsächlich dort waren. So erfahren wir, dass Alan Shepard (Kommandant von Apollo 14) nicht viel für geologische Forschung übrig hatte und seinen nicht sehr motiviert erledigten Job noch mit dem Abschlag von ein paar mitgeschmuggelten Golfbällen (mit einem selber gebastelten Schläger) «krönte». Das sorgte bei der Nasa für schlechte Stimmung und die sorgfältigere Auswahl der Crew für die verbleibenden drei Missionen.
    Es gibt wenige solcher Anekdoten in «Der Mond». Diejenigen, die es in das Buch geschafft haben, scheinen dafür sorgfältig ausgesucht. Da hat sich jemand «weniger ist mehr» zu Herzen genommen.


    Auch sonst folgt das Buch grundsätzlich dieser Linie. Es gibt viele Informationen, und obwohl man beim Lesen merkt, dass es zu jedem Thema noch sehr viel mehr zu sagen gäbe, wirkt das Buch nie überladen. Dazu trägt nicht zuletzt das schöne und grosszügige Layout bei, das mir ebenfalls sehr gefällt.


    Es gibt einen klitzekleinen Abstrich und für den können die Autoren nichts: An ein paar wenigen Orten finden sich verwirrende und manchmal sogar widersprüchliche Angaben zu geologischen Themen. Wie die Autoren selber schreiben, weiss man trotz intensiver Forschung noch längst nicht alles über den Mond und das führt beim Schreiben eines Sachbuches dazu, dass man nur den unvollständigen und sicher nicht hundertprozentig korrekten Stand des Wissens abbilden kann. Es könnte jedenfalls locker Jahrzehnte dauern, bis wir wissen, wie der Mond entstand und was in den letzten Jahrmilliarden mit ihm passiert ist (falls es ihn schon so lange gibt).


    Fazit:
    Ein teures Sachbuch, das den Preis jedoch wert ist. Ein Festessen für Hobbygeologen und -astronomen.


    9 von 10 Punkten



    :winken:


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.