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186 Sagen hat Dirk Sondermann in diesem Band versammelt und folgt damit der Ruhr von ihrer Mündung in den Rhein bei Duisburg-Ruhrort bis zu ihrer Quelle am Ruhrkopf im Sauerland. Dabei lassen sich leicht mehrere Gruppen von Texten ausmachen. Zum einen gibt es Sagen, die auf die Auseinandersetzungen zwischen christlichen Franken und heidnischen Sachsen sowie die Missionierung in der Region zurückgehen. Einen weiteren größeren Block bilden jene, die sich um die Ermordung des Kölner Erzbischofs Engelbert durch Friedrich von Isenberg und die Folgen jener Tat ranken. Die Vielzahl von Burgen und Herrensitzen sorgt natürlich für eine entsprechende Menge von Geschichten über Raubritter, versteckte Schätze, spukende Burgfräulein und ähnlich Phänomene. Und schließlich gibt es auch noch eine ganze Anzahl von Sagen, die die Herkunft bestimmter Ortsnamen oder geologischer Sonderheiten „erklären“.
Ich bin mir sicher, daß manche Sagen mit verändertem Ort mehrfach auftauchten, was aber nur zeigt, wie leicht solche Übertragungen möglich und wie universell die zugrundeliegenden Motive sind. Jeder Sage hat Sondermann Anmerkungen zur Lage der geographischen Orte nachgestellt, im Falle von Gebäuden auch gleich mit Hinweisen, ob diese zu besichtigen sind. Außerdem gibt es einen umfangreichen Anhang, in dem z. B. erklärt wird, warum die Ruhrquelle nun gerade jene und nicht eine andere des Gebietes ist und welchen historischen Hintergrund die Ruhrsagen haben. Eine umfangreiche Liste mit Literaturnachweisen zu den einzelnen Sagen sowie ein Verzeichnis ergänzender Literatur und schließlich ein Ortsregister mit GPS-Angaben runden den Band ab. Damit ist er über die reine Sammlung der örtlichen Sagen hinaus sicher auch für Heimatforscher von Interesse und hat mir eine Menge Anregungen für Ausflüge in meiner Heimatregion beschert, die ich mir mit Kenntnis der zugehörigen Sagen noch einmal ganz anders ansehen kann.
+ 
(aber vermutlich mit Heimatbonus 
)
Schönen Gruß
Aldawen