Über den Autor
Franke (*1927) gilt als einer der bedeutensten deutschsprachigen SciFi-Autoren. Von Haus aus Physiker, schreibt er seit 1961 auch SciFi-Romane, der vorliegende ist sein zweiter Roman.
Über das Buch
Klappentext:
"Eine tote Stadt auf einem fernen Planeten, zwei Gruppen von Menschen, die sie zu erforschen versuchen. Schritt für Schritt dringen sie ein – in den äußeren Ring mit den Bauwerken einer ultramodernen Technik, in die halbverfallene mittelalterliche Innenstadt und schließlich in das geheimnisumwitterte Zentrum. Aber ist die Stadt wirklich tot? Die Fabriken beginnen wieder zu arbeiten, die Automaten erwachen zu neuem Leben, und irgendwo im Hintergrund liegt noch etwas verborgen, das vielleicht wieder erwachen könnte…"
Was zunächst wie ein sportlicher Wettbewerb zwischen den beiden Teams wirkt, wird zunehmend zum tödlichen Wettkampf, wer als erster die Steuerzentrale der toten Stadt erreicht. Aber ist die Stadt tatsächlich tot, und sind es die Menschen, die von ihren Gegnern ziemlich kaltblütig ausgeschaltet werden?
Das erste Drittel des Buches tappt man ziemlich im Dunkeln, was die ganze Veranstaltung eigentlich soll. Dann wird zweierlei klar:
1) die ehemaligen Bewohner der Stadt haben sich, nachdem sie technisch und gesellschaftlich einen nicht mehr überbietbaren Höhepunkt erreicht hatten (man merket: das Buch stammt aus den 60er Jahren - da konnte man so etwas noch denken), evolutionär zurückentwickelt und sind zu automatisch dauer-beglückten Retorten-Zombies geworden (die Matrix läßt grüßen!)
2) die menschlichen Entdecker machen das ganze nicht aus Neugier, sondern um ihre Langeweile zu bekämpfen: auch die menschliche Gesellschaft hat einen Punkt erreicht, wo niemand mehr etwas sinnvolles tun muß; die beiden Trupps streifen durch das Weltall wie kleine Jungs, die durch einen Ameisenhaufen stampfen - macht doch Spaß. Und sterben können sie bei der ganzen Aktion auch nicht, da sie in Pseudokörpern - heute würde man Avatar sagen - unterwegs sind.
Meine Meinung
Das Buch enthält einige faszinierende Ideen - die Parallelen zur Matrix und zu Avatar sind frappierend - aber sprachlich ist dies ausgesprochen dröge Kost. Die Dialoge wechseln zwischen hölzern und betulich und von dem Grundsatz "show, don't tell" hat der Autor noch nichts gehört.
Fazit
Nur für hartnäckige Liebhaber klassischer Ideen-SciFi
[size=6pt]EDIT: Habe dem Autor im Betreff ein "r" spendiert. LG, Saltanah[/size]