Roddy Doyle - Mary, Tansey und die Reise in die Nacht

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    Kurzbeschreibung:


    Im Moment findet Mary alles gar nicht leicht: Ihre liebe, witzige, wunderbare Großmutter Emer liegt im Sterben. Deshalb hat Mary überhaupt keinen Nerv, sich mit der altmodisch wirkenden Fremden zu unterhalten, die sie eines Tages einfach so anspricht. Doch schnell stellt sich heraus, dass diese Tansey niemand Geringeres als die Mutter von Emer ist – also Marys seit langem tote Urgroßmutter. Als Geist ist sie gekommen, um zusammen mit ihrer sterbenden Tochter sowie Mary und deren Mutter Scarlett ein letztes großes Abenteuer zu erleben. Gesagt – getan! Mit Scarlett am Steuer begeben sich die vier Frauen aus vier Generationen auf eine unvergessliche, letzte gemeinsame Reise in die Nacht ...



    Über den Autor:


    Roddy Doyle, 1958 in Dublin geboren, ist einer der bekanntesten Vertreter der neueren irischen Literatur. Für seinen Roman „Paddy Clarke Ha Ha Ha“ erhielt er den renommierten Booker Prize, sein Jugendroman „Wildnis“ wurde mit dem Luchs des Monats sowie dem Irish Book Award ausgezeichnet und stand auf der Focus-Liste der „Besten 7 Bücher für junge Leser“. Roddy Doyle lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Dublin.



    Cover des Buches:


    Das Cover ist vorwiegend in einem hellblau-hellroten Ton gehalten. Es zeigt am unteren Hand eine Scheune mit einem Windrad, darüber in Form eines Mondes steht der Titel des Buches. Rundherum verteilt sind Sterne zu sehen.
    Das ganze Cover ist eingerahmt.



    Leseprobe:


    http://www.randomhouse.de/cont…ition/excerpts/349020.pdf



    Meinung zum Buch:


    Mary hat es zur Zeit nicht leicht. Ihre geliebte Oma liegt im Krankenhaus und es sieht nicht gut für sie aus. Tagtäglich fährt sie mit ihrer Mutter ins Krankenhaus, um ihre Oma zu besuchen und die Zeit, die beide noch haben zu genießen. Doch eines Tages begegnet Mary auf dem Nachhauseweg von der Schule einer seltsamen jungen Frau, die sehr altmodisch gekleidet ist. Aber damit nicht genug, die Frau spricht Mary an und scheint irgendwie auch Emer – Marys Großmutter - zu kennen. Jeden Tag begegnet Mary der Frau und irgendwann erzählt sie ihrer Mutter von der Begegnung. Als diese blass wird, ahnt Mary, dass da wohl irgendwas nicht stimmen kann. Die fremde Frau ist gar nicht so fremd, eigentlich gehört sie sogar zur Familie. Nur – sie dürfte gar nicht mehr existieren. Die Frau ist niemand anderes als Tansey – Emers Mutter, die im Alter von 25 Jahren als Emer gerade mal 3 war gestorben ist.


    Wieso taucht sie jetzt wieder auf? Und dazu noch als Geist? Und was will sie von Emer, Mary und ihrer Mutter Scarlett?


    Der Einstieg in die Geschichte gestaltete sich sehr einfach. Die erste Seite ist auch sehr übersichtlich gestaltet. In verschnörkelter Schrift mit einem Vogel steht Marys Name. Darunter die wenigen Zeilen, die dem Leser schnell klar machen, dass es vor allem um Marys Großmutter und den Abschied von ihr gehen wird:


    „Sie hasste das Krankenhaus. Sie hasste es, darin herumzulaufen. Sie hasste alles daran.
    Bis auf eine Ausnahme. Ihre Großmutter.
    Sie hasste das Krankenhaus, aber sie liebte ihre Großmutter.“


    Die Geschichte ist sowohl aus der Sicht von Mary, wie auch Scarlett, Emer und Tansey geschrieben. Die Wechsel sind flüssig und durch einen entsprechenden namentlichen Hinweis in der Überschrift leicht nachzuvollziehen.


    Erzählt wird der letzte Gang von Emer, aber auch ihre Vergangenheit, sowie Tanseys Vergangenheit bis zu jenem schicksalhaften Tag, an dem Tansey starb und Emer alleine lassen musste.
    Der Leser begleitet die vier Frauen und erlebt ihre Geschichte und auch den letzten Gang. Dabei ist alles nachvollziehbar und man muss sich fragen, ob nicht manchmal die Geister der Verstorbenen einen bis zum eigenen Ende begleiten.


    Das Ende des Buches war so rührend geschrieben, dass sogar ich ein paar Tränchen verdrücken musste. Aber bis dahin war es aufbauend, kämpferisch und auch ein wenig humorvoll. Sehr facettenreich und einfühlend beschrieben. Zwar ist der Autor männlicher Natur, doch versteht er es, sich in seine weiblichen Protagonisten hineinzuversetzen und sie zum Leben zu erwecken.


    Die 240 Seiten hatte ich binnen zweier Stunden gelesen gehabt, was nicht nur an der Geschichte, der guten Übersetzung durch Andreas Steinhöfel, sondern auch an dem Druckbild lag. Selbst für ein Jugendbuch kam mit die Schriftgröße etwas groß vor, dafür las es sich auf der Couch am Abend sehr einfach weg.


    Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und dennoch bedauert man es, wenn man am Ende Mary und ihre Mutter Scarlett alleine zurücklassen muss.
    Sprachlich ist das Buch in der heutigen Sprachgebung geschrieben und daher einfach und leicht lesbar.


    Obwohl es ein Jugendbuch ist, das für Jugendliche ab 12 Jahren empfohlen wird, kann man es als Erwachsener ebenfalls gut lesen.



    Fazit:


    Ein lesenswerter Roman über das Leben, den Tod und das Abschied nehmen. Sehr empfehlenswert auch für reifere Leser.



    Informationen zum Buch:


    Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
    Verlag: cbj (26. November 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3570154718
    ISBN-13: 978-3570154717
    14,99 EUR



    Orginalausgabe:


    Originaltitel: A Greyhound of a Girl
    Originalverlag: Scholastic UK
    Aus dem Englischen von Andreas Steinhöfel



    Altershinweis:


    Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 12 Jahre
    Durch den Stil des Autors ist das Buch für erwachsene Leser ebenfalls wunderbar geeignet und man merkt nicht übermäßig, dass es für jugendliche Leser geschrieben wurde.



    5ratten

    LG, Ariadne