Orson Scott Card - Ender's Shadow / Enders Schatten

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    Autor: Orson Scott Card
    Seiten: 590
    Verlag: Heyne
    ISBN-10: 3453314565
    ISBN-13: 978-3453314566


    Handlung:
    Zunächst deutet nichts darauf hin, dass Bean zu Großem ausersehen ist: Als Straßenjunge, der sich in Rotterdam mehr schlecht als recht durchschlägt, kann er froh sein, dass sich eine Nonne seiner annimmt. Sie ist die Erste, der die überdurchschnittliche Intelligenz des Jungen auffällt – und nicht die Letzte: Bald schon wird Bean für ein Regierungsprojekt auserwählt. Auf einer Raumstation soll er gemeinsam mit anderen Hochbegabten Strategien für Kriegsspiele entwickeln. Doch was am Anfang wie ein bloßes Spiel erscheint, wird schnell bitterer Ernst. Denn die Menschen werden von außerirdischen Invasoren bedroht … (Amazon.de)


    Rezension:
    Das Tolle an Fortsetzungen ist, dass man liebgewonnene Figuren nicht so schnell loslassen muss, sondern noch ein wenig in der von den Autoren geschaffenen Szenarien verweilen und weitere Abenteuer erleben kann, doch wie haben andere Figuren ein und die selbe Geschichte erlebt? Diese Frage ist schwerer zu beantworten, denn parallelbände birgen die Gefahr in sich, statt ein und die selbe Geschichte neu zu erzählen, einfach noch einmal das gleiche zu schreiben, nur langweiliger, weil die Geschichte ja im Grunde schon existiert. Dieser Fehler ist orson Scott Card mit "Enders Schatten" nicht passiert und so ist dieser Band, ein und der selben Geschichte zugleich etwas eigenes und neu interessantes, ebenso lesenswertes. Hauptprotagonist ist der, anfangs vierjährige, "Bean", der seinen Namen in den Straßen Rotterdams bekommt, wo er sich durchschlagen und ums Überleben kämpfen muss, denn in Scott Cards Welt ist Rotterdam die Hauptstadt der Straßenkinder und deren "Gesetze" untereinander sind mehr als grausam und so findet sich schließlich der kleine Junge, der viel älter redet und um einiges klüger ist als seine Altersgenossen in einer Kinderbande wieder, die ihm das Überleben sichert, bevor er auch von dort fliehen muss, denn wenn es ums Leben geht, schrillen bei Gefahr sämtliche Alarmglocken und so beginnt seinerseits Beans Geschichte in der Kampfschule, in der ein "Ender" unter seinen Mitschülern schon längst zur Legende geworden ist. Doch, Bean hat eigene Probleme, eigene Konflikte mit den Lehrern und dem System, welches er schneller als der Held der Kampfspiele durchschaut und er hat auch eigene Feinde, nur einen einzigen Freund. Doch Bean selbst, hat nicht ohne Grund sein Straßenkind-Dasein überlebt...


    Dieser Band ist Parallelband zu "Enders Spiel" und zugleich Kernstück einer eigenen Reihe, die vollkommen für sich steht und doch die Geschichte von Ender um einige interessante und neue Aspekte ergänzt. Es ist interessant, den Weg eines Kameraden Enders zu verfolgen, der so ganz eigene Probleme lösen muss, am Anfang nicht so recht mit dem Überhelden zurecht kommen mag, am Ende jedoch loyaler ist als man es selbst bei dieser Figur, vorausgesetzt natürlich, man kennt nur diesen Band, für möglich hält. Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr einprägsam und spannend. Tatsächlich habe ich mich dabei erwischt, wie aus "nur fünf Minuten Lesen" mindestens drei Stunden wurden und so habe ich diesen Wälzer auch schnell beenden können. Insgesamt habe ich so nur 6 Tage gebraucht. Hatte das Gefühl, regelrecht in die Geschichte eingesogen zu werden und das schafft bei mir nicht jeder Autor. Pluspunkt ist allerdings nicht nur dies, auch die Handlung hierbei ist nicht verworren oder lückenhaft, tatsächlich lässt sich "Enders Schatten" problemlos ohne Differenzen wie eine Schablone über "Enders Spiel" legen und es ist trotzdem nicht das selbe. Die neuen Aspekte und Probleme, vor die sich die Figur Bean gestellt sieht, sind es wert, gelesen zu werden und erst durch diesen Band erfährt man einiges anderes, was ohne die dortigen Vorkomnisse Enders Kampf gegen die Lehrer, das System und alles andere nicht möglich gewesen wäre.


    Mir hat es Spaß gemacht, auch diese Geschichte zu lesen, zumal für Bean die ganze Sache versöhnlicher ausgeht als für Ender. Wie genau, wird aber nicht verraten.


    LG samuel.

    Einmal editiert, zuletzt von samuel ()