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Charlie Englishs spannendes Sachbuch über "Die Bücherschmuggler von Timbuktu" trägt den Untertitel "Von der Suche nach der sagenumwobenen Stadt und der Rettung ihres Schatzes", und zwischen diesen beiden Themenbereich changiert die Handlung hin und her. Einerseits schildert English, wie Forscher und Entdecker lange Zeit (und oft vergeblich) nach Timbuktu gesucht haben, weil diese Stadt mit großen Schätzen in Verbindung gebracht wurde. Andererseits erläutert der Autor, dass der wirkliche Schatz der Stadt nicht Gold o.ä. war, sondern immer schon ihre Bibliotheken und die vielen, teils jahrhundertealten Manuskripte, die 2012 nach der Eroberung der Stadt durch Islamisten nur gerettet werden konnten, weil sie in Privathäusern versteckt wurden. Da diese Schriften zum Teil bis ins Mittelalter zurückdatiert werden können widerspricht ihre Existenz auch der gerade im Zeitalter des Kolonialismus häufig getätigten Behauptung, dass Afrika ein illiterater Kontinent gewesen sei.
ZitatDieses Buch ist nicht einfach die Geschichte Timbuktus, sondern eher ein Kompendium der Geschichten, die man sich im Laufe der Zeit über Timbuktu erzählt hat. Das soll heißen, es geht nicht allein um historische Tatsachen, sondern um die Deutung dieser Tatsachen. Diese Deutungsgeschichte Timbuktus befindet sich in einer Art Pendelbewegung: Sie schwingt zwischen Mythos und Realität unaufhörlich hin und her. (S. 373)
Diese Pendelbewegung bildet English auch in der Gestaltung seines Buches ab, indem die Kapitel immer zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her springen, dabei aber durch wiederkehrende thematische Aspekte doch auch miteinander verbunden sind. Das Sachbuch überzeugt auch durch die sprachliche Gestaltung, die viele erzählende Elemente einbindet, sodass sich das Buch flüssig und spannend liest.
Mir hat "Die Bücherschmuggler von Timbuktu" gut gefallen, die Mischung aus Informationen und Abenteuergeschichte passt für mich sehr gut zusammen.
