Nachdem mich die wirklich gute Rezension neugierig gemacht hat habe ich mir das EBook "Hase und ich" heruntergeladen, es in einem Tag gelesen und es hat mir richtig gut gefallen.
Die Autorin erzählt die Geschichte, die sie mit Hase erlebt, unsentimental und doch einfühlsam. Als LeserIn kann man gut verfolgen, wie sie sich mit ihrem kleinen Gast beschäftigt, wie sie recherchiert, um sich bestmöglich um Hase kümmern zu können und wie sie sich auch mit den Schicksalen von Hases Artgenossen auseinandersetzt. Das ist informativ, aber kein bißchen langweilig, weil die gemeinsame Geschichte von Mensch und Tier interessant ist, man fiebert mit, ob Hase wieder auftauchen wird und leidet auch mit, wenn schlimme Dinge passieren.
Zum Ende des Buches wird auch thematisiert, dass sich die gemeinsame Geschichte früher dem Ende nähern wird als die Zeit mit einem reinen Haustier, weil Hase als Wildtier anderen Gefahren ausgesetzt ist und die Autorin weiß, dass sie ihn davor nicht schützen kann, wenn sie ihm seine Freiheit lässt.
Ich hatte vor der Lektüre des Buches Bedenken, wie ich mit der Kompromisslosigkeit der Autorin, Hase eben nicht zu zähmen, sondern bewusst als wildes Tier leben zu lassen, würde umgehen können, da ich selbst Kaninchen halte (zwar unter artgerechten Bedingungen für Kaninchen in Innenhaltung, aber eben als durchaus verhätschelte Haustiere) und die Nähe zu meinen Tieren sehr schätze, auch wenn mir klar ist, dass sie von ihren wilden Verwandten sehr weit entfernt sind - was sowohl Vor- als auch Nachteile birgt. Diese Sorge war grundlos, da die Gedankengänge der Autorin so nachvollziehbar geschildert werden. Man kann als LeserIn gut verstehen, warum sie sich entschieden hat, mit Hase so und nicht anders umzugehen, gleichzeitig verurteilt sie Menschen, die tatsächlich Haustiere halten, aber auch nicht.
"Hase und ich" ist ein wunderbares Tier- und Naturbuch, das informativ und spannend zugleich ist.