Joe Sacco - Gaza

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    Das Wichtigste vorneweg, dieser Comic ist 2009 erschienen und steht dadurch in keinem direkten Zusammenhang zu aktuellen Entwicklungen.


    Joe Sacco hat zwischen 2001 und 2003 im Gaza-Streifen für diesen Comic recherchiert. Sein Thema ist der November 1956, in dem Israel im Rahmen der Suez-Krise den Gaza-Streifen besetzte und mehrere Hundert Zivilisten tötete. Die Suche nach Interviewpartnern war nicht ganz einfach, die Ereignisse sind rund 50 Jahre her und vermischen sich in der Erinnerung zum Teil auch mit Erlebnissen späterer Jahre. Die Suche und der Alltag seiner palästinensischen Verbindungspersonen, die ihn dabei begleiten, nehmen fast genauso viel Platz ein wie das originäre Thema.


    Interessant waren vor allem die Episoden in denen er seine Interviews vornimmt und zeigt, wie sie anderen Aussagen oder auch offiziellen Dokumenten teilweise widersprechen. Das Ergebnis ist zum Teil gleich gewesen, x Personen waren tot, Person Y hat überlebt, aber wie es genau geschah, bleibt widersprüchlich und damit offen, hier ist der journalistische Ansatz des Autors sehr positiv zu erkennen.


    Der Comic konzentriert sich allerdings insgesamt schon auf die palästinensische Darstellung der Ereignisse, der Autor hat aber immerhin auch offizielle israelische Dokumente in seine Recherchen miteinbezogen, es gibt entsprechende Anhänge.


    „Gaza“ war interessant, mir aber ab und zu etwas zu detailverliebt. Für mich ergibt sich aus der Erzählung vor allem eine Hoffnungslosigkeit in Bezug auf die gesamte Situation in der Region. Ich kann mir nach diesem Comic noch weniger vorstellen, wie es zu einem Frieden kommen kann, zu verfahren ist das alles.



    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: