Beiträge von Juva

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    Bei diesem siebten Fall für Komissarin Pia Korittki ist der Titel des Kriminalromans "Düsterbruch" Programm, denn mit verschiedenen sehr düsteren Geheimnissen, die in dem gleichnamigen kleinen Ort aufgedeckt werden, werden die LeserInnen durch die Handlung geleitet. Wie im Vorgängerband auch liegen diese Geheimnisse zum Teil weit in der Vergangenheit, sind zum Teil aber auch sehr aktuell. Ein teilweise undurchsichtiges Figurenensemble sorgt für die üblichen (falschen) Fährten, die die Autorin Eva Almstädt hier legt.


    Dadurch war ich bei diesem Teil der Pia-Korittki-Reihe hin und her gerissen: Einerseits liest sich der Krimi gewohnt zügig und die Einblicke in Pias Privatleben sind interessant. Andererseits fand ich diesmal manche Verdachtsmomente sehr weit hergeholt (etwa die Vermutung, dass die russische Mafia in die Geschehnisse des ländlichen Dorfs verwickelt ist). Die Atmosphäre in dem Ort Düsterbruch ist gut beschrieben, die Auflösung der Geschehnisse aber am Ende nicht in allen Fällen wirklich überzeugend.


    Trotzdem werde ich die Reihe weiterlesen und hoffe, dass der nächste Teil wieder ein bißchen überzeugender gerät.


    4ratten

    Gleichzeitig finde ich es aber auch toll, wie selbstverständlich und glaubwürdig der magische Teil der Handlung mit den ernsten Themen verknüpft wird. Die Folgen des Wutanfalls der Hexe etwa oder die Tatsache, dass die Pergamentrolle mit dem Wunschpunsch-Rezept selbst wehrhaft ist. Und auch die Zaubersprüche sind toll gereimt und nicht so aufgesetzt, wie das sonst manchmal in Büchern mit "magischem" Inhalt der Fall ist.

    Ich kann mich den begeisterten Rezensionen nur anschließen, auch mir hat der dritte Band wieder richtig gut gefallen, ich habe ihn an einem Tag durchgelesen.


    Natürlich wollte ich vor allem wissen, wie es mit Magda und Kuno weitergeht, aber auch, ob sie den schon so lange gesuchten Otto finden. Dass daneben die Kriminalermittlungen nicht zu kurz kommen und auch das Leben in der Pension nie langweilig wird gibt der Geschichte einen eigenen Reiz. Insbesondere die Weiterentwicklung der Emanzipationsansätze der bereits in den Vorgängerromanen beschriebenen Frauenfiguren hat mir gefallen, gerade weil diese vielseitig ausfallen - jede geht ihren eigenen Weg und muss ihre eigenen Entscheidungen treffen, und nicht alle führen zum Happy End, was ja auch unglaubwürdig wäre.


    Deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung, auch wenn es natürlich schade ist, dass man sich hier von den lieb gewonnenen Charakteren verabschieden muss.


    5ratten

    Firiath:


    Die Autobiographie von MRR habe ich mir dieses Jahr auch zu Gemüte geführt und fand sie spannend und aufschlussreich. Allerdings konnte man da durchaus auch zwischen den Zeilen entnehmen, dass sich MRR der Macht, die er als Kritiker ausüben konnte, durchaus bewusst war. Vor diesem Hintergrund finde ich dann Endes Büchernörgele durchaus verständlich und zutreffend.

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    Stereotyp trifft auf Klischee...


    Zunächst das Gute vorweg: dieses Ebook gab es zu meinem ersten Kindle umsonst dazu, ich habe also wenigstens kein Geld dafür ausgegeben. Viel mehr Positives fällt mir leider nicht ein, zumal ich in der Zeit, in der ich dieses Machwerk gelesen habe, kein gutes Buch lesen konnte! Und ganz ehrlich - wenn ich das Buch nicht für den Tamkatz-Wettbewerb angemeldet hätte, hätte ich es wahrscheinlich nicht zu Ende gelesen.


    Zum Inhalt:


    Dass es sich um einen typischen Liebesroman mit hübscher Landschaftsgarnierung handelt war der Buchbeschreibung bereits zu entnehmen. Damit (und mit der damit einhergehenden Gewissheit, dass sich die Hauptfiguren am Ende kriegen) hätte ich gut leben können, wenn die Figuren nur ein bisschen sympathischer oder überhaupt menschlicher gewesen wären. Saskia und Jean-Luc, die vom Leben und der Liebe enttäuschte Schweizerin und der attraktive französische Weingutbesitzer, bleiben aber Stereotype, und so werden sie auch beschrieben:

    Zitat

    "Ein groß gewachsener, schwarzhaariger Pirat, in den sie sich unsterblich verliebt hatte [...]", S. 196.

    Leider bietet die Handlung auch keine wirklichen Überraschungen, sondern eher gähnende Langeweile. Saskia heuert zunächst auf Jean-Lucs Gut an, und dann, um ihm aus dem Weg zu gehen, bei seinem Ex-Schwager und Konkurrenten Philippe, der sie im krankheitsbedingten Wahn für seine verstorbene Schwester hält. Mit deren Geschichte wird ein mysteriöses Familiengeheimnis angedeutet, dass sich dann auch nur als banal erweist. Alle Probleme lösen sich auf teils sehr simple Art:

    Zitat

    "Liebte er Saskia? Aber natürlich, er liebte sie mehr als irgendetwas auf der Welt. Wieso hatte er ihr das bis jetzt noch nicht gesagt? War es vielleicht so einfach? Hatte sie lediglich darauf gewartet, diese Worte von ihm zu hören?" (S. 273)

    Ja, genauso einfach ist es, damit sich Saskia und Jean-Luc endlich aussprechen und verstehen. Leider ist der gesamte Roman auch gedanklich und sprachlich genauso schlicht gestaltet, es macht einfach keinen Spaß, diesen Text zu lesen. Und dass die Autorin einen Bezug zu einem ungleich besseren Werk der Weltliteratur herstellt erscheint in diesem Kontext wie ein völlig übertriebenes Eigenlob:

    Zitat

    "Ich komme mir wie in Daphne DuMauriers Roman "Rebecca" vor, dachte Saskia mit einer Spur Galgenhumor. Das Gut ist Manderley, Jean-Luc ist Maxime de Winter, Géraldine Mrs. Danvers und ich bin die kleine, blöde Nachfolgerin, die nicht einmal einen Namen bekommen hat." (S. 214)

    Leider hält der Roman diesem Vergleich in keiner Weise stand, weder im Handlungsaufriss, noch in der Figurenzeichnung. Ich habe selten ein so schwaches Buch gelesen und werde es umgehend nicht nur vom Kindle, sondern auch aus der Bibliothek löschen.


    1ratten

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    Ausgangspunkt der Krimihandlung ist ein Todesfall bei einem Orientierungslauf: einer der Läufer wird erschossen und schnell stellt sich die Frage, ob hier eine Verwechslung vorliegt, da er mit der Startnummer seiner Frau unterwegs war. Doch wer sollte etwas gegen sie haben? Liegt der Schlüssel in ihrer Vergangenheit als Heimkind, zumal es vor Jahren in dem mittlerweile aufgelösten Heim zu einem grausamen und nie ganz aufgeklärten Todesfall gekommen ist?


    Wieder hat Eva Almstädt einen gut lesbaren und spannenden Krimi konzipiert. Mir hat besonders gefallen, dass die Einbeziehung der zweiten Zeitebene (die Geschehnisse in der Vergangenheit des Heims) wirklich nur am Rande erfolgt, oft werden diese für meinen Geschmack bei Krimis auf mehreren Zeitebenen zu stark ausgewalzt. Hier aber bleibt man hauptsächlich in der Gegenwart und es werden verschiedene Fährten gelegt, sodass erst relativ spät klar wird, mit welchem Täter und Motiv es Kommissarin Pia Korittki zu tun hat.


    Die Kommissarin erkennt man gut aus den vorherigen Bänden der Reihe wieder, die Verwicklungen ihres Privatlebens setzen genau an der Stelle wieder an, an der der Vorgängerband endete. Das macht für mich auch zu einem gewissen Teil den Reiz an der Reihe aus: zu verfolgen, wohin sich die Protagonistin entwickelt, die durchaus nicht die strahlende, selbstsichere Heldin ist, sondern eine Figur mit Ecken und Kanten, dadurch ist es aber eben auch interessanter, sie und ihre Fälle zu verfolgen.


    4ratten


    Die eine Ratte Abzug resultiert daraus, dass es sich hier um einen gut konstruierten Krimi handelt, den ich gerne gelesen habe, der aber eben keine große Literatur ist, die im Kopf bleibt, sondern gewissermaßen literarisches Fastfood. Doch auch dieses braucht man gelegentlich, und ich werde sicher auch die weiteren Bände mit der Protagonistin Pia Korittki lesen, allein schon um zu erfahren, wohin sich ihr manchmal turbulentes Privatleben entwickelt.

    Büchernörgele

    Ich finde alleine schon den Namen toll. :elch: Und bin ein wenig traurig, dass ich nur das Hörbuch höre und somit keine Illustrationen dazu habe, besonders wenn man noch Ähnlichkeiten zu Literaturkritikern erkennt. Naja, momentan hätte ich einfach nicht die Zeit zum Lesen, aber ich schaue gleich mal, was es für Print-Ausgaben gibt. Vielleicht lese ich dann nächstes Jahr die Printvariante.

    Ich habe die Illustration mal abfotografiert und in der Galerie eingestellt, dann kannst Du sie Dir anschauen. Generell finde ich das Buch hübsch illustriert, das ist schon ein Grund für die Anschaffung der Printausgabe. Ich habe es zwar mittlerweile auch auf dem Kindle, für die Leserunde habe ich aber wieder zum altbewährten Buch gegriffen.

    In dem Artikel zu Michael Ende in der Wikipedia wird auch explizit Marcel Reich-Ranicki als Vorbild für das Büchernörgele erwähnt, weil dieser sich weigerte, sich zu Michael Ende als Autor überhaupt zu äußern.


    Es ist natürlich schade, dass Ende als Kinderbuchautor abgetan und nicht ernstgenommen wurde, da stellt sich die Frage, ob das heute anders wäre, denn man kann ja durchaus den Eindruck gewinnen, dass Kinder- und Jugendliteratur heute einen anderen Stellenwert hat als 1989 (als der "Wunschpunsch" erschien).

    Übrigens habe ich mich bei der Beschreibung des Büchernörgele (dem die Illustratorin Regina Kehn bestimmt nicht zufällig eine Ähnlichkeit mit einem sehr berühmten Literaturkritiker verpasst hat ;) ) schon immer gefragt, ob dieser ein konkreter Anlass zugrunde lag, und folgenden Eintrag auf der Homepage von Michael Ende gefunden, der seinen Ärger über die Kritiker durchaus als Anlass vermuten lässt.


    Michael Ende und die Kritik | Michael Ende | Offizielle Webseite
    Im August 1992 erscheint von Michael Ende der Erzählband Das Gefängnis der Freiheit. Jeder Erzählung liegt eine eigene Perspektive, eine spezielle Erzählweise…
    michaelende.de

    Und apropos Tiere: Die Art und Weise, wie Menschen und Tiere hier miteiander verglichen werden und wie letztere dabei doch ziemlich schlecht wegkommen, finde ich ausgesprochen amüsant und sympathisch:

    Zitat

    "Mit Menschen gibt es kaum Schwierigkeiten, aber haben sie schon mal versucht, eine Heuschrecke oder ein Wildschwein zu hypnotisieren?" (S. 21)


    "Ich weiß noch nicht, was die vorhaben, aber ich wette meine letzten Federn, es is´ eine ungeheure Menscherei." (S. 63)


    "Bei den Menschen [...] da is´ Geld überhaupt der springende Punkt. [...] Für Geld tun sie alles und mit Geld können sie alles machen. Es is´ ihr schlimmstes Zaubermittel, das is´ es." (S. 62)

    Während der Lektüre des ersten Abschnitts war ich dann direkt an mehreren Stellen wieder überrascht, wie aktuell das Buch hinsichtlich des Zustandes unserer Welt ist, obwohl es ja nun auch schon über 30 Jahre "auf dem Buckel" hat, eigentlich erschreckend, dass sich an vielen Dingen nichts geändert hat:

    Da wären zum einen die Verpflichtungen, die sich aus Irrwitzers Vertrag ergeben und die zunächst einfach als Anhäufung schrecklicher Katastrophen erscheinen, die aber leider alle real sind, und zum anderen die prophetisch klingende Feststellung Irrwitzers, dass es dabei doch eigentlich keinen Grund zur Eile gibt:

    Zitat

    "Und wozu denn überhaupt diese schreckliche Eile? Die Welt wird sowieso bald zu Grunde gehen, wir sind doch auf dem besten Wege, da kommt es doch auf ein, zwei Jährchen früher oder später nicht mehr an!" (S. 21f.)

    Eine sehr pessimistische Einschätzung, der sich die beiden tierischen Helden hoffentlich energisch entgegenstemmen werden.

    Dann starte ich einfach mal, vielen Dank für die Einteilung und Eröffnung der Leserunde, Zank! :)


    Auch, wenn ich den Wunschpunsch schon viele Male gelesen haben, begeistert mich die Stimmung, die Michael Ende direkt von Anfang an erzeugt, immer wieder:

    Zitat

    "An diesem letzten Nachmittag des Jahres war es schon ungewöhnlich früh stockdunkel geworden. Schwarze Wolken hatten den Himmel verfinstert und ein Schneesturm fegte seit Stunden durch den Toten Park.

    Im Inneren der Villa Albtraum regte sich nichts - außer dem flackernden Widerschein des Feuers, das mit grünen Flammen im offenen Kamin brannte und das Zauberlabor in gespenstisches Licht tauchte."

    Der perfekte Start in eine unheimliche Geschichte zum Jahresende. ;)

    "Saeculum" ist jetzt auch geschafft, gerade noch vor Monatsende. ;)

    Wie war es denn?

    Es liest sich ziemlich flüssig weg, hat mich aber auch ein bißchen enttäuscht. Ich hatte von Ursula Poznanski vorher "Erebos" gelesen (weil ich das gerade als Lektüre mit meinen SchülerInnen behandele) und das hat mir erstaunlich gut gefallen (ist ja nicht bei allen Jugendbüchern so). Deshalb wollte ich dann noch was von der Autorin lesen, und fand den thematischen Aufhänger einer Gruppe von Mittelalter-RollenspielerInnen, die mysteriöse Dinge erleben, spannend, weil ich selbst auch ein gewisses Faible fürs Mittelalter habe. ;)


    Leider konnten mich die Figuren nicht ganz überzeugen, manche Konflikte in der Gruppe waren mir zu konstruiert, allerdings war es trotzdem bis zum Schluss spannend, insgesamt also durchaus lesenswert, aber nicht ganz so gut wie "Erebos".

    Ich finde es von Frankenstein auch unglaublich egozentrisch, davon auszugehen, dass er selbst das Opfer des Wesens wird, und nichtmal daran zu denken, dass es jemanden aus seinem Umfeld treffen könnte (vor allem, weil das in Williams Fall ja nun auch schon geschehen ist). X(