Nach der Lektüre des ersten Bandes der Quendel-Trilogie bin ich schwer begeistert: einerseits darüber, wie liebevoll die Welt der Quendel und natürlich auch die Quendel selbst beschrieben werden, andererseits davon, wie atmosphärisch diese Autorin schreiben kann (vor allem, wenn es unheimlich wird).
Die Handlung umfasst nur einen Tag und eine Nacht und ist erstmal nicht besonders spektakulär: eine Gruppe Quendel bricht auf, um ihren Nachbarn und Freund Bullrich Schattenbart zu finden, der die Grenze in den Finster, einen unheimlichen Wald, überschritten hat, während im zweiten Part der Geschichte ein Vater, sein Sohn und ihr Hund eigentlich nur einen angetrunkenen Quendel nach Hause bringen wollen. Doch beide Missionen verlaufen anders als gedacht und bald werden die Grenzen zur Anderswelt mit ihren Gefahren an vielen Stellen für die Quendel sichtbar.
Dass sich der Roman trotz der eher schlichten Handlung toll und spannend liest, hängt mit der Erzählweise der Autorin zusammen: Sie beschreibt Landschaften, aber auch die Eigenschaften von Figuren anschaulich und schafft es, insbesondere die unheimlichen und gruseligen Stellen so auszugestalten, dass man als LeserIn richtig in die Geschichte hineingezogen wird. Das hängt auch damit zusammen, dass sie zwar mit ihren Figuren liebevoll umgeht, man ihr aber auch ohne weiteres zutraut, dass sie diesen etwas Schlimmes widerfahren lassen wird - dadurch bleibt die Spannung der Ungewissheit erhalten.
Immerhin ist die Ungewissheit am Ende trotz des Cliffhangers jetzt nicht mehr so groß wie zu dem Zeitpunkt, als die ersten Rezensionen entstanden, denn es schließen sich noch zwei Bände an, die beide auch bereits vorliegen. Und so macht dieser erste Band total Lust, gleich weiterzulesen.