Frank Goldammer - Juni 53

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    Zum Inhalt:


    "Wer die Heimat verrät


    Der Alltag in der jungen DDR ist beschwerlich. Es fehlt an allem, die SED-Regierung verfolgt gnadenlos ihre Kritiker, und die Zahl derer, die das Land verlassen, steigt unaufhörlich. Am 17. Juni 1953 eskaliert die politische Lage. Landesweit kommt es zu gewalttätigen Protesten. In dieser Nacht wird Kommissar Max Heller zu einem Dresdner Isolierungsbetrieb gerufen. Der frühere Eigentümer wurde brutal mit Glaswolle erstickt. Ist er ein Opfer der Aufständischen geworden? Aber Heller hat einen anderen Verdacht. Während er in den Wirren des Volksaufstandes einen unberechenbaren Mörder sucht, drängt Karin auf eine Entscheidung: Sollen sie ihre Heimat verlassen und in den Westen gehen oder sollen sie ausharren?"

    (Quelle: dtv.de)


    Meine Meinung:


    Im fünften Max-Heller-Krimi verschlägt es die Leser ins Jahr 1953. Ausgangspunkt ist der Arbeiteraufstand im Juni, in dem unter anderem die Senkung der Arbeitsnormen gefordert worden. Leider wurde der damalige Aufstand blutig zerschlagen. In den Wirren dieses Aufstandes geschiet der Mord, den es nun wieder gilt, aufzuklären.


    Der fünfte Band wieder flüssig zu lesen, die Figuren sind wieder gut getroffen, auch wenn in den Vorgängerbänden mehr Potential stecke, was die Figurenentwicklung und -ausarbeitung betrifft. Grundsätzlich ist das Buch spannend zu lesen.


    Jedoch finde ich, dass der Titel, trotz der Kürze, zu viel verspricht. Der Juni 53 ist mehr oder weniger Ausgangslage, als bräuchte der Autor auf Teufel komm raus einen Aufhänger, jedoch versumpft es schnell wieder. Der Arbeiteraufstand wirkte auf mich mehr als Platzhalter, als dass es sich über den gesamten Roman zieht. Hier hätte mehr herausgeholt werden können.

    Auch wirkt der Plot ansich auch etwas holprig bzw. zu konstruiert.


    Fazit:


    Alles in allem ein spannender und flüssig zu lesender Roman, der sich zwar gut in die Reihe einfügt, aber meines Erachtens der schwächste Teil ist, da hier die Mankos deutlicher hervortreten als in den vier Vorgängerbänden.


    Daher nur 3 von 5 Punkten


    3ratten

  • Durch die Unruhen und Arbeiteraufstände in der DDR wird Max Heller im Juni 1953 gezwungen, von seinem bisherigen vorsichtigen Lavieren zwischen seinen Überzeugungen und den Erwartungen des Regimes abzurücken und sich - wenn auch nicht öffentlich - zu positionieren. Sein Weg dahin wird in diesem Krimi stückchenweise geschildert und das war für mich spannender als die eigentliche Krimihandlung.

    Diese war zwar auch interessant, phasenweise waren es mir aber zu viele Figuren mit zu vielen Motiven, die darüber hinaus auch noch zwischen persönlichen Beziehungen und politischen Haltungen changierten, sodass es schwierig war, den jeweils aktuellen Stand der Ermittlungen nachzuvollziehen. Die Entwicklung des Privatlebens der Hellers war da deutlich packender, bis hin zu dem am Ende stehenden Cliffhanger, mit dem für die beide noch folgenden Bände wieder alles offen ist.

    Mir hat dieser Band besser gefallen als der Vorgänger und ich werde die Reihe sicher bis zum Ende verfolgen.


    4ratten

  • Meine Meinung:


    Es gibt einfach diese Reihen, die bei mir einen gewissen Wohlfühlmoment auslösen. Vor allem wenn ich die Hauptfiguren mag. Max Heller ist einer dieser Figuren, die ich auch deshalb glaubwürdig finde, weil er in der Vergangenheit falsche Entscheidungen getroffen hat und zu ihnen stehen kann. In diesem Band der Reihe hadert er mit seinem Leben in der DDR, der Fall den er bearbeiten muss, sorgt umso mehr dafür, das ihm bewusst wird, das die DDR nicht seine dauerhafte Heimat sein könnte. Der Aufstand vom 17. Juni 1953 bildet derweil den Rahmen für einen spannenden Kriminalfall, der wegen der vielfältigen Verstrickungen der Figuren in Vergangenheit und Gegenwart einiges zu bieten hat. Ich war tatsächlich lange nicht sicher, wer denn nun hinter allem steckt. Es hätte meiner Meinung eine Vielzahl von glaubwürdigen Verdächtigen gegeben. - Mir ging es aber auch ein bisschen wie Juva, es waren schon echt viele Namen. Manchmal war ich nicht ganz sicher, wer noch mal genau wer war. Da ich der Geschichte als Hörbuch gefolgt bin, hat das eventuell zu ein paar Verwirrungen geführt *gg*

    Insgesamt fand ich im Vorgängerband den Mordfall besser, in "Juni 53" stimmte für mich dafür vor allem der private Rahmen, der Max und Karins Hellers Leben langfristig sehr stark beeinflussen wird. Ich bin tatsächlich immer noch nicht ganz sicher, ob die Reihe in Band 7 dann so enden wird, wie ich es mir denke oder ob Goldammer mich überraschen wird.

    Alles in allem dieses Mal:


    4ratten