Thomas Mann - Tristan

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    Titel: Tristan
    Autor: Thomas Mann


    Allgemein:
    erstmals 1903 erschienen
    63 S., Reclam, 2008


    Inhalt:
    Der Künstler Spinell trifft während seines Aufenthaltes im Sanatorium "Einfried" auf eine der Patientinnen Gabriele Klöterjahn, deren Herz er erobern möchte. In Anlehnung an die Geschichte von "Tristan und Isolde", entspinnt sich im Bürgerlichen Gewand ein Kampf um Gabrieles Herz, das Spinell letztendlich gewinnt, wenn auch um einen Preis der ihn nicht als Sieger kennzeichnet...



    Meine Meinung:
    In einem Anfall von einerseits Tristan Fan (allein der Name :herz: ) und Thomas Mann "ich liebe seinen Zauberberg Wahn", habe ich mir vor einiger Zeit die Novelle "Tristan" von Thomas Mann gekauft.
    Eigentlich lasse ich Literatur, egal von wem erst einmal so auf mich wirken. Aber dieses Mal habe ich einfach mal die Reclam Anmerkungen zuerst gelesen. Das gute ist aber, das die Handlung bei Thomas Mann auch immer ganz ohne Interpretation funktioniert, aber mit einem neue Horizonte eröffnet werden (oder auch nicht *g*).
    Für mich ist "Tristan" vor allem interessant um die literarischen Anfänge Manns zu erkunden. Rein inhaltlich war sie aber auch ganz amüsant zu lesen, allein manche Namen. Köstlich :breitgrins: (Ich sag nur Klöterjahn, wenn man das im Kontext der ganzen Handlung betrachtet zum schießen *g*)
    Sanatorien scheinen es Thomas Mann aber auch angetan zu haben. Hi und da hatte ich das Gefühl das hier das Interesse am Stoff für den Zauberberg gelegt wird.
    Ich selbst habe vor allem Manns Schachtelsätze genossen, immerhin hat er bei mir diese Vorliebe erst richtig kultiviert :breitgrins: und habe mich wirklich schön amüsiert. Gleichwohl die Handlung selbst eher traurig ist, wenn man sie sich ohne den Humor dahinter anschaut. Die Erläuterungen im Nachwort von Reclam haben mir aber Hinweise darauf gegeben das es hier vor allem um die Frage des Künstlers geht, der einer jungen Frau das Leben aussaugt, weil er das Leben selbst nicht ertragen kann. Kunst als Rache am Leben. Sehr interessant und für mich auch logisch nachvollziehbar. Aber wie gesagt, das schöne ist es funktioniert eben auch ohne solche Interpretation, auch wenn es das natürlich umso farbenreicher macht wenn man sie kennt.

  • In Bezug auf Thomas Mann war "Tristan" mein Aha-Erlebnis. Zuvor hatte ich - ohne größere literarische Vorkenntnisse - den "Zauberberg" und den "Tod in Venedig" gelesen, aber erst bei "Tristan" ging mir die vielzitierte Ironie Thomas Manns richtig auf. Ich habe die Novelle mit ihren schrägen Antagonisten sehr genossen.

    "Den Alltagsdingen den Charme des Neuen zu verleihen und ein dem Übernatürlichen ähnliches Gefühl hervorzurufen, indem die Aufmerksamkeit aus der Lethargie des Gewohnten erweckt und auf den Reiz und die Wunder der vor uns liegenden Welt gelenkt wird."

    (William Wordsworth)