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"Die unbekannte Macht" und "Fehlfunktion" von Peter F. Hamilton
Band 1 + 2 des "Armageddon"-Zyklus
Ich rezensiere beide Bände bewusst in einem Thread, weil es im Original nur ein Buch ist ("The Reality Dysfunction") und ein Band ohne den anderen nicht zu verstehen ist.
Inhalt:
Um das Jahr 2600 herum hat sich die Menschheit auf Dutzende, wenn nicht Hunderte Planeten ausgebreitet. Es gibt lebende Raumschiffe, intelligente Raumstationen, fortgeschrittene Biotechnologie, Alien-Rasse wurden entdeckt. Mithilfe der Wurmlochtechnologie könnnen die Raumschiffe die interstellaren Entfernungen in nur wenigen Tagen überbrücken, so dass alles und jeder bequem erreichbar ist.
Auf dem frisch kolonisierten Planeten Lalonde nimmt eine Katastrophe ihren Anfang, die dieses ganze Reich zu vernichten droht.
Meine Meinung:
Das ist schon ein Brocken, diese Geschichte. Vom Umfang her ca. 1900 Seiten stark (deutsche Ausgabe), vom Inhalt her nicht weniger schwer.
Peter F. Hamilton stellt zunächst eine Unmenge von Figuren vor, es erfordert volle Konzentration, hier den Überblick zu behalten. Manche Erzählstränge sind spannender als andere, von manchen Figuren muss man sich bald wieder verabschieden. Es gibt jede Menge Gewalt- und Sex-Szenen, aber auch detailierte Schilderungen der Besiedelung einer neuen Welt.
Die vom Autor erschaffene Welt ist üppig, ein anderes Wort fällt mir nicht ein. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Genauso muss eine Space-Opera sein.
Die Idee, dass die Toten Besitz von den Lebenden ergreifen und auf welche Weise das geschieht, hat mir im Grunde gefallen, aber manchmal hatte ich das Gefühl, mitten in eine Seance geraten zu sein. Die handfeste Bedrohung in der Gestalt von vernichtungsgeilen Aliens in Hamiltons "Commonwealth" hat mir irgendwie mehr zugesagt. Mit Seelen und dem Totenreich komme ich nicht ganz so gut klar. Allerdings hat der Autor das Ganze so unterhaltsam verpackt, dass man einfach weiterlesen muss.
Was mich sehr gestört hat, ist die Erzählperspektive. Hamilton legt sich nicht auf eine Figur fest, jeder, der im Abschnitt vorkommt, teilt dem Leser seine Gedanken mit. Klar, das ist Geschmackssaache, aber ich habe schon Bücher abgebrochen wegen so etwas, ich bin für klare Trennung. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass diese Art des Erzählens in der Audioversion nicht ganz so nervig ist. Sobald Audible alle Bände des Zyklus online hat, werde ich sie mir anhören und sehen, ob ich immer noch dieser Meinung bin.
Fazit: Ein Wahnsinns-Start in ein spannendes Universum.
Ich vergebe solide 
.
***
Aeria
