Fabienne Siegmund - Das Nebelmädchen

  • Als Elizas Vater beschließt, sein Leben mit einer anderen Frau zu verbringen und ihre Mutter die innere Leere mit etwas Neuem füllen will, muss Eliza in das verwinkelte Landhaus Mirror’s End ziehen. Sie erreichen den abgelegenen Ort in einer finsterdunklen Novembernacht, die sich für Eliza genauso düster anfühlt wie ihr Leben. Zwei Nächte später begegnet sie in ihrem Schlafzimmer einem Mädchen aus Nebel und schon am nächsten Morgen scheint sich ihr Schicksal mit dem der alten Geschichte, die sich um Mirror’s End rankt, verwoben zu haben …


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    Schon nach wenigen Sätzen hat mich die Atmosphäre eingefangen, so dass ich mich mit der Geschichte gleich wohl gefühlt habe. Mit der wunderbar poetischen Sprache sind bei mir aber nicht nur Stimmungen und Gefühle angekommen, sondern auch Bilder, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich wurde in ein modernes Märchen entführt, das mich alles andere hat vergessen lassen.


    Eliza war mir schnell sympathisch, allein schon weil sie Bücher liebt und eben nicht das beliebte Mädchen ist, das ihr Vater sich gewünscht hat. Mir gefiel, dass sie Räume ohne Bücher traurig fand und die Geräusche des Hauses bemerkte. Ich hatte einen direkten Draht zu ihr und auch wenn in dieser Geschichte noch weitere liebenswerte oder faszinierende Figuren aufgetaucht sind, ist Eliza doch meine Lieblingsfigur geblieben.


    Der Roman hat eine melancholische Grundstimmung, die zur traurigen Geschichte des Nebelmädchens und der düsteren Vergangenheit von Mirror’s End passt. Der Schwerpunkt ist für mich aber nicht die Tragik, sondern die gemeinsame Suche nach dem Schlüssel in den Spiegelscherbenschatten – und die weiteren Stationen dieser Reise.


    Die vielen wunderbaren Ideen haben mich sehr beeindruckt und diese Geschichte zu etwas Besonderem gemacht. Oft überraschend und sowohl märchenhaft als auch unheimlich. Mir gefällt die Mischung, die von viel Phantasie zeugt und mich einfach fasziniert hat. Als ich dann auch noch las, dass Dinge manchmal zerbrechen müssen, damit etwas gut werden kann, musste ich einfach breit grinsen. Warum? Diesen Satz mochte ich schon in Goldstaub sehr und verbinde ihn mit so einigen (auch persönlichen) Dingen …


    „Das Nebelmädchen“ war für mich eine berührende, poetische und sehr fesselnde Lektüre, die mich in ein modernes Märchen entführt hat – tragisch und hoffnungsvoll zugleich. Mit einer dichten Atmosphäre und vielen beeindruckenden, phantastischen Ideen.