Michael Kirschlager - Der Crako und der Gierfraß

  • Klappentext:


    Herbst 1730. Entsetzliche Morde an mehreren Mädchen beunruhigen das Königsberger Umland. Geht in den gottverlassenen Dörfern ein Ungeheuer um, halb Werwolf, halb Vampir? Gemeinsam mit seinem unvergleichlichen Adjutanten Kosemaul macht der Crako Jagd auf den Gierfraß. Doch das Blutvergießen nimmt kein Ende...
    Dies ist der 1. Fall des Crako – Criminalkommissarius Seiner Majestät des Königs Friedrich Wilhelm I. von Preußen. Als Spezialist für das Übersinnliche und Unheimliche kennt er das »Zeitalter der Vernunft« von einer anderen Seite: Grausamkeit, Willkür und Aberglaube begleiten ihn auf allen seinen Ermittlungen...


    Meine Meinung:


    Das Buch beginnt mit der Hinrichtung einer Räuberbande – was mich noch nicht weiter gestört hätte, wären alle Beteiligten „einfach nur sauber“ enthauptet worden wären. In dem Moment aber, als der Scharfrichter bei der zweiten Enthauptung erst ein paar Mal daneben schlug, ehe er den Kopf abtrennte, wurde mir dann doch schon etwas mulmig und als der Anführer der Bande dann gerädert wurde, war ich kurz davor das Buch abzubrechen oder zumindest ein paar Seiten zu überspringen. Auch im Späteren Verlauf der Geschichte gibt es weitere eher unappetitliche Szenen, weshalb das Buch sicherlich nichts für allzu zart Gemüter und empfindliche Mägen ist.


    Im Zweiten Kapitel fängt dann die eigentliche Geschichte an, die aus den Aufzeichnungen des Crako besteht, so dass die Hauptfigur auch gleichzeitig zum Erzähler wird. Ich bin auch nach Beendigung des Buches noch nicht sicher, ob ich den Freiherrn von Crosigk wirklich sympathisch, oder unsympathisch oder auch ein klein wenig arrogant finden soll, während mir sein Adjutant, Hauptmann Karl Freiherr von Kosemaul, mit seiner „machdeborjer Mundart“ sofort sympathisch war.


    Ich hatte beim Lesen den Eindruck, dass die Zeit, in der das Buch spielt sehr gut wiedergegeben wird und fand in dem Zusammenhang auch den Anhang mit seinen Anmerkungen zu verschiedenen Begriffen, historischen Persönlichkeiten und „Rezepten“ sehr interessant. Leichte Schwierigkeiten hatte ich dagegen zum Teil mit dem Schreibstil, auch wenn ich leider nicht genau sagen kann woran das lag, denn zum Crako passt er eigentlich...


    Die Geschichte, die zum größten Teil in dem kleinen Dorf spielt, in dem sich die Mordfälle ereigneten, ist durchaus spannend, vielleicht auch etwas gruselig und, wie schon erwähnt, nicht immer ganz unblutig. Dabei erinnerte mich die Atmosphäre mit ihren abergläubischen und teils zwielichtigen Dorfbewohnern, einer Zigeunerin, einem ebenfalls zwielichtigen Schlossherren und der Legende vom Gierfraß (einer Mischung aus Vampir und Werwolf) oft eher an einen Schauerroman, als an einem Krimi oder Thriller. Unlogisch scheint mir jedoch, sofern ich da nicht etwas übersehen habe, dass anfangs, als dem Crako der Fall übergeben wird, vom Dorf D. die Rede ist, die Ermittlungen aber dann in Wolfsdorf geführt werden...


    Alles in allem haben mich Thema und Setting durchaus angesprochen, dennoch weiß ich noch nicht so recht, was ich von dem Buch halte, aber ich werde mit dem im Dezember erscheinenden zweiten Band wohl noch einen Versuch wagen...


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