Donna Leon - Ewige Jugend

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    Erscheinungsjahr: 2016

    Verlag: Diogenes

    Übersetzer: Werner Schmitz


    Commissario Brunetti wird von einer Freundin seiner Schwiegermutter gebeten, den 15 Jahre zurück liegenden Unfall ihrer Enkelin neu zu untersuchen. Die junge Frau hat seither den Entwicklungsstand eines Kindes und ihre Großmutter traut den damaligen Ermittlungsergebnissen immer weniger.


    Der fünfundzwanzigste Fall der mittlerweile dreiunddreißig Bände umfassende Reihe überzeugt kaum. Er wirkt lieblos herunter geschrieben, als ob die Autorin rasch mit ihrem Jubiläumsbuch fertig werden wollte. Altbekannten Schwächen treten gehäuft auf. Während die Brunettis und ihre engsten Angehörigen an der Grenze zur Unerträglichkeit perfekt sind, versinkt Italien im allgemeinen und Venedig im besonderen im Korruptionssumpf. Die Touristenmassen werden immer unerträglicher und reiche Ausländer verdrängen Urvenizianer vom überteuerten Wohnungsmarkt.


    In vielen der oben angeführten und auch anderen Kritikpunkten hat die Autorin natürlich recht. Allerdings präsentiert sie keine Lösungsansätze, sondern kocht den ewig gleichen Sud so lange auf, bis er ungenießbar wird. Das ganze würzt sie mit Logiklücken so groß wie ein Schweizer Käse.


    Ein junges Mädchen lebt in Venedig und leidet unter einer schweren Wasserphobie. Ihre reiche Familie versucht weder ihrer Krankheit durch Psychotherapie in den Griff zu bekommen, noch ihren Wohnsitz zu ändern, bis eine Lösung für das Problem gefunden wurde. Gleichzeitig ist dieses besagte junge Mädchen laufend auf dem Festland, um ihre großen Leidenschaft dem Reitsport nachgehen zu können. Wie sie die regelmäßigen Überfahrten auf das Festland übersteht, wird nicht erklärt.


    Solche Widersprüchlichkeiten und Inkonsistenzen finden sich noch einige. Zuviel, um auf eine nur durchschnittliche Bewertung zu kommen. Der Roman ist in meinen Augen uninspiriert und lebt nur vom berühmten Namen seiner Autorin. Hoffentlich werden die verbleibenden Bände auf meinem SuB qualitativ wieder besser.