Tine Dreyer - Morden in der Menopause

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    Livs Alltag könnte turbulenter nicht sein. Mit ihren drei pubertierenden Kindern, dem Ehemann, den pflegebedürftigen Schwiegereltern, dann noch der Halbtagsjob als Küchenplanerin mit der anstrengendsten Kundin seit Menschengedenken, wird es ihr jedenfalls nicht langweilig.

    Und nun befinden sich ihre verflixten Hormone auch noch im Achterbahnmodus. Aber selbst jetzt ist Liv noch über die Auswirkungen ihres Ausrasters verblüfft - und genervt - als hätte sie nicht schon genug an der Backe.


    Das Buch habe ich geschenkt bekommen und ehrlich gesagt, hatte ich nach dem Klappentext gar nicht so viel erwartet.

    Aber was für ein Lesespaß war das denn, ich hatte ja keine Ahnung.


    "Hormone töten, und zwar andere", treffender könnte man es in Livs Situation nicht besser beschreiben.

    Wie es zum ersten Mord kommt, will ich gar nicht verraten. Nur das Liv jetzt ein echtes Problem am Hals hat, denn jetzt muss sie eine Leiche beseitigen.

    Unfreiwillig wird Livs Problem immer größer (und geruchsintensiver) und bringt sie so manches Mal in plötzlicher Erklärungsnot. Wie erklärt man dem Ehemann Blutflecken auf der Kleidung, oder die vielen nächtlichen Ausflüge? Livs Ausreden sind auf jeden Fall oskarreif. Herrlich, da kann man noch was lernen.


    Von der Art her, hatte der Roman was von "Achtsam morden" von Karsten Dusse. Beide Hauptfiguren müssen plötzlich kriminell werden um sich einen Haufen Ärger vom Hals zu schaffen. Doch jedes gelöste Problem scheint noch mehr Schwierigkeiten anzuziehen.

    Nur dass Liv nicht gerade Achtsam oder mit Bedacht handelt, sie benimmt sich eher wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen. Das Ergebnis von beiden Romanen ist am Ende aber das gleiche: Wohin mit der Leiche?

    Und Liv hat ja auch noch ihre üblichen Baustellen im Leben. Besonders die Kinder und die Schwiegereltern halten sie auf Trab.


    Regelmäßig wird der Leser direkt von Liv angesprochen. Richtig mit einbezogen wird man in ihre Geschichte, die sich bald wie eine Beichte liest.

    Und nebenbei erfährt man auch noch einiges über die Wechseljahre und was das hormonell für die Frau bedeutet. Richtig informativ war das.

    Tine Dreyers Schreibstil ist flüssig und fesselnd. Das Buch hatte ich in kürzester Zeit ausgelesen, weil es einfach so mitreißend war. Ja, manchmal wird es auch ein bisschen absurd, aber auf die gute Art. Und morbide wird es auch, aber so dass man sich eher darüber amüsiert.

    Ein Buch welches man nicht zu Ernst nehmen sollte und das einfach nur unterhalten soll.

    Ich empfehle es gerne weiter.


    5ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.