Julian Voloj / Wagner Willian - Bobby Fischer. Eine Schachlegende zwischen Genie und Wahnsinn.

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    Die ersten Kapitel beginnen mit dem immer gleichen Wortlaut: Figur X hat diese und jene Funktion und bewegt sich so und so auf dem Schachbrett. Liest tatsächlich jemand eine Schachspielerbiografie ohne die Grundregeln des Spiels zu kennen? Mir erschien das nicht als elegantes Muster, sondern eher langweilig. Ansonsten schildert der Autor chronologisch das Leben Bobby Fischers, das war interessant, ich habe einiges über die Schachwelt erfahren (es gibt am Ende Kurzbiographien der meisten Personen), und wie sehr Fischer vs. „die Russen“ auch von der Politik des Kalten Krieges beeinflusst war.


    Wenn diese Comic-Biographie aber auch nur ansatzweise der Wahrheit entspricht, war Bobby Fischer ein durchgeknallter Mistkerl, der bestimmt nicht als Schachikone dienen sollte. Das bezieht sich jetzt nicht nur auf seine „Nach-Schach-Zeit“ als er in Verschwörungsideologien der abstrusesten Art abdriftete (und ich werde zudem auch nie verstehen, wie jemand jüdischer Abstammung antisemitischer Propaganda folgen kann), sondern auch vorher schon, als er sich während Schachturnieren einfach nur wie die Axt im Wald benommen hat.


    Die Optik hat mich ehrlich gesagt nicht sonderlich beeindruckt, die Zeichnungen sind künstlerisch nicht sonderlich beeindruckend, sondern scheinen eher einfach nur darstellerischen Gründen zu dienen.


    Interessant, aber nicht sonderlich erfreulich.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: