Anne Stern - Lindy Girls

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Anne Stern entführt die LeserInnen in ihrem Roman "Lindy Girls" in das Berlin der 1920er Jahre, wo die Choreographin Wally Kaluza sich ihren Traum erfüllt, eine eigene Tanzgruppe zu gründen, und dafür acht sehr unterschiedliche junge Frauen trainiert.


    Der Roman wird aus den Perspektiven verschiedener Figuren erzählt, die teilweise auch Mitglieder der "Lindy Girls" sind, es gibt daneben aber auch noch andere Figuren. Das Lebensgefühl der 1920er Jahre wird gut eingefangen und den LeserInnen vermittelt, hier scheint die Autorin ausgesprochen gut recherchiert zu haben, besonders zur Musik und den damals angesagten Tanzstilen.

    Leider bleiben durch die vielen ErzählerInnen die Figuren ziemlich blaß, da man jeder Figur immer nur über wenige Seiten folgt, bevor dann schon wieder die Perspektive wechselt. Das hat bei mir dazu geführt, dass ich den Roman hauptsächlich der Atmosphäre wegen weitergelesen habe, die Schicksale der Figuren waren mir ziemlich egal.


    Insgesamt bin ich etwas enttäuscht von diesem Roman, zumal ich andere Romane von Anne Stern, besonders ihre Hebammenreihe, sehr gerne mochte. Vielleicht ist es auch nicht so günstig, dass ich den zweiten Band aus Charlotte Roths "Winterfrauen-Trilogie" erst kürzlich gelesen habe, der thematisch (1920er Jahre, Varieté) sehr ähnlich ist, und in dem die Figuren einfach besser ausgearbeitet sind, was aber sicher auch damit zusammenhängt, dass über mehrere Bände verteilt einfach mehr Raum vorhanden ist, deren Geschichten zu erzählen.


    Ich hoffe also, dass die nächsten Romane von Anne Stern wieder besser werden als diese leider nur durchschnittlichen "Lindy Girls".


    3ratten